1 / 31

Entscheidungstheorien

Entscheidungstheorien. Christian Kaernbach. Gliederung. Der Einfluß von Kosten und Nutzen auf die Entscheidung Darstellung von Entscheidungsdaten als Tabelle / als Graphik Die Eigenschaften der ” Receiver Operating Characteristics”

chas
Download Presentation

Entscheidungstheorien

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Entscheidungstheorien Christian Kaernbach

  2. Gliederung • Der Einfluß von Kosten und Nutzen auf die Entscheidung • Darstellung von Entscheidungsdaten als Tabelle / als Graphik • Die Eigenschaften der ”Receiver Operating Characteristics” • klassisches Modell: Gaußsches Modell mit gleicher Varianz Asymmetrie der DatenRettungsversuche für das Gaußsche Modell  • Schwellenmodelle • Poissonmodell  • Modellvergleich • Anwendung: Sprache in Rauschen bei Leichtgläubigen

  3. Statistische EntscheidungstheorieStatistical Decision Theory, SDT • Beispiel: Entscheidungsverhalten an der Wahrnehmungsschwelle,Signalentdeckungstheorie, Signal Detection Theory, SDT • sensorische Komponente (Urteilsbasis) • strategische Komponente (Kosten/Nutzen) • zwei Reizkonstellationen • Rauschen (kein Signal), Signal plus Rauschen • zwei Antwortmöglichkeiten • Ja (Signal war vorhanden), Nein (kein Signal)

  4. Tabellarische Datendarstellung Ja Nein Signal + Rauschen TrefferAuslasser 73 27 100 falscher korrekteRauschen Alarm Zurückweisung 11 89 100

  5. Motivation • Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles (Goethe, Faust) • Laborexperimente: Manipulation mittels Kosten/Nutzen-Matrix (payoff matrix) Ja Nein S+R +1 €-1 € R -1 €+1 €

  6. Graphische Datendarstellung Trefferwahrscheinlichkeit (pT) als Funktion der Falschalarmwahrscheinlichkeit (pFA). • Wo ist der Datenpunkt, wenn die Versuchsperson • alles richtig macht? • alles falsch macht? • immer mit „Ja“ antwortet? • immer „Nein“ antwortet? • per Münzwurf entscheidet? • im „Normalfall“? • Wohin wandert der Datenpunkt, wenn Auslasser stärker bestraft werden?

  7. Receiver Operating CharacteristicsROC Daten: EmpiriepraktikumUniversität LeipzigWS 96/97

  8. Drehsymmetrie des ROC(anti-kooperatives Verhalten)

  9. Drehsymmetrie des ROC(anti-kooperatives Verhalten)

  10. Der ROC ist konvexAROC  BROC  ABROC

  11. Geraden gleichen Payoffs • Payoff-Matrix Ja Nein S+R +10 –40 R –5 +10 • mittlerer Payoff:Pay = 0,5 · (10 · pT– 40 · (1–pT)) +0,5 · (–5 · pFA +10 · (1–pFA))

  12. +10 +5 0 5 10 15 20 Geraden gleichen Payoffs • Payoff-Matrix Ja Nein S+R +10 –40 R –5 +10 • mittlerer Payoff:Pay = 0,5 · (10 · pT– 40 · (1–pT)) +0,5 · (–5 · pFA +10 · (1–pFA))

  13. +10 +5 0 5 10 15 20 Geraden gleichen Payoffs • Payoff-Matrix Ja Nein S+R mT mA R mFA mKZ • mittlerer Payoff:Pay = 0,5 · (mT · pT +mA · (1–pT)) +0,5 · (mFA · pFA+ mKZ · (1–pFA)) • verhaltensbestimmend:die Steigung(mKZ – mFA) / (mT – mA)

  14. Ein Würfelspiel • Signal: Münzwurf (Kopf: 2, Zahl 0) • Rauschen: Summe zweier Würfel (2...12) • Aufgabe: Erraten, ob Kopf gefallen ist, gegeben ein bestimmtes Gesamtergebnis

  15. ROC aus Wahrscheinlichkeitsdichten auf der „Entscheidungsachse“(decision axis, internal response, ...) R S+R Je weiter rechts die innere Antwort auf der Entscheidungsachse, desto wahrscheinlicher ist das Signal. Die Versuchsperson sagt „Ja“, wenn der Wert auf der Entscheidungsachse ein bestimmtes Kriterium k überschreitet. Rückt k ein infinitisemales Stück nach rechts, dann werden sowohl pFA als auch pT kleiner. Das Verhältnis pT /pFA ist die Steigung des ROC und läßt sich berechnen als Bruch der Wahrscheinlichkeitsdichten S+R / R.

  16. Welche Verteilung? Normalverteilung kumulative Normalverteilung, KNV

  17. Gaußsches Modell mit gleicher Varianz S+R = N(0,1) S+R = N(d‘,1) 2 Parameter: Sensitivität d‘ (Kurve) Kriterium k (Punkt) k‘ = KNV1(FA)d‘ = KNV1(T)  KNV-1(FA)

  18. Gaußsches Modell: Symmetrie S+R = N(0,1) S+R = N(d‘,1) 2 Parameter: Sensitivität d‘ (Kurve) Kriterium k (Punkt) k‘ = KNV1(FA)d‘ = KNV1(T)  KNV-1(FA)

  19. Asymmetrie realer Daten   ROC nach Gauß (gl. Varianz) zu symmetrisch  

  20. Gaußsches Modell mit ungleicher Varianz S+R = N(0,1)S+R = N(d‘,) 3 Parameter: Sensitivität d‘(Kurve) Streuung S+R (Kurve) Kriterium k(Punkt)   ROC nicht konvex  

  21. Hochschwellenmodell (Blackwell, 1953) S+R = {1, 0} S+R = {1, } 2 Parameter: p(D|S+R) = (Kurve) Kriterium (Punkt)   unrealistisch: Falschalarmrate = 0  

  22. Niedrigschwellenmodell (Luce, 1963) S+R = {1, } S+R = {1, } 3 Parameter: p(D|R) = (Schar) p(D|S+R) = (Kurve) Kriterium (Punkt)   perfekte Leistung unmöglich  

  23. Hoch/Niedrigschwellenmodell (Krantz, 1969) S+R = {1,, 0} S+R = {1, , } 4 Parameter: p(D|R) = (Schar) p(D|S+R) = (Kurve) p(D*|S+R) = (Kurve) Kriterium (Punkt)   zuviele Parameter 

  24. „Nein“ „Ja“ Kontinuierliche und diskrete Modelle • Kann man ROCs aus kontinuierlichen Verteilungen (z.B. Gauß) von ROCs aus Modellen mit wenigen diskreten Zuständen (Schwellenmodelle: Blackwell, Luce, Krantz) an der „Eckigkeit“ unterscheiden? • ROCs aus Rating-Daten sind „rund“: • VP gibt Sicherheit für „Ja“ auf kontinuierlicher Skala an (Bleistiftstrich) • VL setzt post-hoc verschiedene Schwellen für „Ja“ • Krantz argumentiert gegen „runde Rating-ROCs“ • gegeben zwei Zustände, D und D. • verschmiertes Antwortverhalten aus Skala, Gaußverteilungen für D und D. • > runder ROC

  25. Das Poissonmodell (Egan, 1975) 3 Parameter: µ(R) (Schar) µ(S+R) (Kurve) Kriterium (Punkt)   va bene 

  26. Übergänge • Poisson µ(R) = 0  Hochschwellenmodell • Poisson µ(R) < .2  Hoch/Niedrigschwellenmodell • Poisson µ(R)  Gaußsches Modell mit gleicher Varianz

  27. Modellvergleich Sparsamkeit Kompatibilität Parameter Schar Kurve Punkt Probleme Gauß • mit gleicher Varianz 0 1 1 nur symmetrische Daten • mit ungleicher Varianz 0 2 1 ROC nicht konvex • Hochschwellen 0 1 1 FA-Rate = 0 • Niedrigschwellen 1 1 1 erreicht nicht „perfekt“ • Hoch/Niedrigschw. 1 2 1 zu viele Parameter • Poisson 1 1 1 

  28. Sprache in Rauschen beiLeichtgläubigen • Diplomarbeiten von Gerit Haas und Ulrike Jury, Universität Graz, 2007 • 245 Versuchspersonen füllen Online-Fragebogen aus • Persönlichkeitsmerkmal “Magical Ideation” (MI) erheben mit 30 Items wie • Ich vollführe ab und zu kleine Rituale, um ungünstige Ereignisse abzuwenden. • Es gibt Leute, bei denen ich spüre, wenn sie an mich denken. • Wenn bestimmte Leute mich ansehen oder mich berühren, habe ich manchmal das Gefühl, Energie zu gewinnen oder zu verlieren. • Ich glaube, ich könnte lernen, die Gedanken Anderer zu lesen, wenn ich nur wollte. • Die Regierungen halten Informationen über UFOs zurück. • ... • Extremgruppenvergleich • 8 Personen mit niedrigem MI-Wert (1,25  1,3) • 9 Personen mit hohem MI-Wert (22  2,4)

  29. Sprache in Rauschen beiLeichtgläubigen • Semantisches Priming • Regelentdeckung in einem Computerspiel • Erkennen von Objekten in visuellen Rauschbildern • Erkennen von Wörtern in Rauschen • behaviorale Untersuchung: • 100 Durchgänge, davon • 60 mal nur Rauschen • 20 mal Rauschen plus sehr leises Wort • 20 mal Rauschen plus leises Wort • Aufgabe: War da ein Wort?Vierstufiges Rating • sicher ja • eher ja • eher nein • sicher nein • bildgebendes Verfahren (NIRS) zu Wörtern in Rauschen

  30. Sprache in Rauschen beiLeichtgläubigen • Erkennen von Wörtern in Rauschen • Asymmetrie: Hinweis auf Poissonverteilung • MI-hoch und MI-niedrig produzieren gleiche ROC-Kurve • Position der Punkte auf ROC-Kurve unterscheidet sich deutlich • basale Wahrnehmungsprozesse sind identisch (liefern gleiche Information) • Kriterien beim Auswerten dieser Information sind unterschiedlich

  31. Hausaufgaben • Es werden 200 Versuche gemacht, davon 100 mit S+R, 100 mit R.Die VP macht 16 falsche Alarme und 50 Treffer. • Wie groß ist k? • Wie groß ist d‘? • Wie viele Treffer und falsche Alarme würde die VP an dem Punkt machen, der an der Gegendiagonale gespiegelt ist? • Wie groß ist d‘ für diesen Punkt? • Wie groß muß k sein, damit die VP diesen Punkt erzeugt? • Und weil‘s so schön war: Eine andere VP macht bei der gleichen Lautstärke 16 falsche Alarme und 84 Treffer. Gleiche Fragen wie oben...

More Related