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Berlin, 15. September 2009

Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 – Prof. Dr. Aurel Croissant Studie des Instituts für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Berlin, 15. September 2009. Ausgangsbeobachtung.

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  1. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 – Prof. Dr. Aurel CroissantStudie des Instituts für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Berlin, 15. September 2009

  2. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Ausgangsbeobachtung Die gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung zum Zusammen- hang von Kultur und Konflikt ist durch eine eigentümliche Schieflage geprägt: Die neue Aufmerksamkeit für „kulturelle Konflikte“ kontrastiert mit einem unzu- reichenden Kenntnisstand, da • der Untersuchungsgegenstand begrifflich unscharf und theoretisch unzureichend erfasst wird; • die empirische Datenbasis beschränkt und lückenhaft ist; • die Analyse der möglichen Wirkungszusammenhänge oftmals methodisch unzureichend ist.

  3. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Zielstellung • Die Studie liefert einen empirischen und theoretischen Beitrag zur Analyse der Bedeutung von Kultur im weltweiten inner- und zwischenstaatlichen Konflikt-geschehen von 1945 bis heute. • Sie hat eine dreifache Zielstellung: • Die Entwicklung von Konzept und Instrumentarium zur Erforschung von kulturellen Konflikten. • Eine empirische Bestandsaufnahme der Häufigkeit, Verteilung und Entwicklung kultureller Konflikte weltweit seit 1945. • Die Analyse von Faktoren und Wirkungszusammenhängen, die zum Auftreten von kulturellen Konflikten führen.

  4. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Methodischer Ansatz • Ausgangsfrage: Was sind kulturelle Konflikte und welche Formen lassen sich unterscheiden? • Ein kultureller Konflikt liegt dann vor, wenn Akteure kulturelle Inhalte in konfliktförmiger Weise thematisieren. Kultur wird dabei als ein Bedeutungs-gewebe verstanden, das zur Hervorbringung und Wahrung der Identität eines Kollektivs konstituiert wird. • Kultur wird nicht als Konfliktursache gesehen oder als konfliktkonstituieren-des Motiv der Akteure, sondern als Gegenstand, über den die Akteure kommunizieren: In kulturellen Konflikten ist Kultur das Thema, nicht not-wendig auch die Ursache. • Differenzierung von drei Domänen des Kulturellen, die Thema sein können: Sprache, Religion, Historizität.

  5. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Bestandsaufnahme (1) • Welche Bedeutung haben kulturelle Konflikte für das globale Konfliktgeschehen? • Datenbasis: CONIS-Datenbank (www.conis.uni-hd.de) • Unterscheidung in • gewaltfrei und gewaltförmig ausgetragene Konflikte (5 Stufen) • Kulturelle (religiös/sprachlich/historizitär) und nicht-kulturelle Konflikte

  6. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Bestandsaufnahme (2) Befunde: • Der Anteil kultureller Konflikte am weltweiten Konfliktgeschehen ist erheblich (44% aller Konflikte weltweit). • Er ist seit Mitte der 1980er Jahre kontinuierlich gestiegen. • Kulturelle Konflikte sind ganz überwiegend ein innerstaatliches Phänomen (86% aller gewaltsamen kulturellen Konflikte sind innerstaatlich). • Am häufigsten werden Religion (26% aller kulturellen Konflikte) und Historizität thematisiert (46%). • Kulturelle Konflikte sind besonders anfällig für Gewalt: 50% aller gewaltsamen Konflikte sind kulturelle Konflikte. • Deutliche regionale Unterschiede.

  7. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Wirkungszusammenhänge • Welche Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von kulturellen und nicht-kulturellen Konflikten? Perspektivenwechsel: von der Frage nach Kultur als Thema eines Konflikts zur Frage von Kultur als „Ursache“ von Konflikt. Zentrale Ergebnisse: • Kulturelle Strukturfaktoren haben Einfluss auf die Konfliktwahrscheinlichkeit. • Andere Faktoren haben gleichfalls, z.T. (demographische Faktoren) einen stärkeren Einfluss. • Die Wirkungszusammenhänge sind nicht-linear. • Die Wirkungszusammenhänge werden durch nicht-kulturelle Faktoren verstärkt.

  8. Kulturelle Konflikte im globalen Konfliktgeschehen seit 1945 Zusammenfassung Innovation und Erkenntniswert der Studie: • Der theoretisch-konzeptionelle Ertrag dieser Studie. • Datenerfassung und Reichweite der Untersuchung. • Die Studie vermeidet den Kurzschluss von Kulturthemen auf Konfliktursachen. • Die Studie kombiniert qualitative und quantitative Untersuchungsmethoden. • Die Studie liefert unserer Ansicht nach innovative, theoretische und empirische Anschlussforschung sowie Schlussfolgerungen und Ergebnisse mit praktischer Bedeutung.

  9. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Prof. Dr. Aurel Croissant Institut für Politische Wissenschaft Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Bergheimer Straße 58 69115 Heidelberg Tel: 06221 – 54 28 82 Fax: 06221 – 54 28 96 aurel.croissant@urz.uni-heidelberg.de http://www.croissant.uni-hd.de

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