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VIA-Elterntraining

VIA-Elterntraining. Inhalt Gruppenregeln Überblick über das VIA-Elterntraining „ Ich möchte unsere Situation besser verstehen “ – A ufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung und aggressives Verhalten: Einführung. 1. Vereinbarungen für die Gruppe. Organisatorische Verbindlichkeit

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VIA-Elterntraining

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  1. VIA-Elterntraining Inhalt Gruppenregeln Überblick über das VIA-Elterntraining „Ich möchte unsere Situation besser verstehen“ – Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung und aggressives Verhalten: Einführung 1

  2. Vereinbarungen für die Gruppe • Organisatorische Verbindlichkeit Jeder verpflichtet sich zu einer verbindlichen Teilnahme, pünktlichen Wahrnehmung der Termine sowie rechtzeitigen telefonischen oder schriftlichen Absage bei dringender Verhinderung. • Schweigepflicht Persönliche Informationen, Erfahrungen oder Erlebnisse sollten außerhalb der Gruppe nicht bzw. anonymisiert besprochen werden. • Respektvoller Umgang miteinander Grundregeln wie: Ausreden lassen, zuhören, keine Bewertungen oder Schuldzuweisungen, gegenseitige Unterstützung etc. sollten eingehalten werden.

  3. Vereinbarungen für die Gruppe • Eigenverantwortung und Mitarbeit Jeder trägt mit seiner Mitarbeit zum Gelingen bei, jedoch sollte jeder selbst bestimmen, wie aktiv oder passiv er teilnehmen will. Jeder passt auf sich auf. • Gemeinsame Erarbeitung von Lösungen Jeder ist gleichermaßen zur Ideensammlung und zum Erfahrungsaustausch eingeladen. • Üben ist wichtiger als reden Praktische Umsetzung führt zu positiver Veränderung. Jeder kann sich zum Trainieren und zur Durchführung der Hausaufgaben motiviert fühlen. • Individuelle Themen müssen im Einzelgespräch geklärt werden!

  4. Inhalte des Trainings • „Ich möchte unsere Situation besser verstehen“ Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen und aggressives Verhalten: Einführung • „Wie wird unsere Beziehung besser?“ Das finde ich schön an dir: Den Fokus auf das Positive lenken und durch Lob verstärken • „Meine, deine, unsere Zeit“ Etablierung wertvoller Zeiten als Grundlage für eine positive Beziehung

  5. Inhalte des Trainings • „Komm, lass uns Lösungswege finden“ Die Festlegung verbindlicher Regeln als Grundlage für eine verlässliche Beziehung • „Ich möchte, dass du tust, was ich dir sage“ Aufforderungen angemessen formulieren und in ihrer Umsetzung begleiten • „Das hast du dir verdient“ Verstärkersysteme zum Aufbau erwünschter Verhaltensweisen

  6. Inhalte des Trainings • „Dann musst du aus Erfahrung lernen“ Logische Konsequenzen bei Regelverstoß, Opposition und anderem Fehlverhalten • „Du machst mich wütend“ Umgang mit Wutanfällen und Aggression • „Das nehme ich mit“ Rückblick auf das VIA-Elterntraining Notfallplan für zukünftige Krisen

  7. Was wissen Sie über ADHS, ADS, HKS, ADHD ...? 7

  8. Und wie würden Sie aggressives Verhalten beschreiben? 8

  9. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen Häufigkeiten: 3-5 % aller Schulkinder Häufiger bei Jungen Ähnliche Häufigkeiten in anderen Kulturen Die Geschichte vom Zappelphilipp. In: Struwwelpeter Hoffmann, H. (1992) 9

  10. Unaufmerksamkeit Betroffene Kinder … • … werden häufig von äußeren Reizen abgelenkt. • … sind unaufmerksam gegenüber Details. • … hören oft scheinbar nicht zu. • … verlieren häufig wichtige Gegenstände. • … sind oft vergesslich. • … können Arbeiten schlecht organisieren. • … erfüllen oft Schularbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht. • … können die Aufmerksamkeit bei Aufgaben nicht aufrecht erhalten. • … vermeiden Aufgaben, die ein längeres Durchhaltevermögen erfordern.

  11. Überaktivität Betroffene Kinder … • … sind unruhig und zappelig. • … sind unnötig laut beim Spielen. • … sind ständig in Bewegung. • … haben große Schwierigkeiten, ruhig sitzen zu bleiben/ verlassen unerlaubt den Platz.

  12. Impulsivität Betroffene Kinder … • … antworten vorschnell / reden viel. • … können nicht abwarten. • … unterbrechen und stören andere.

  13. Weitere Kriterien Die Merkmale … … treten in unterschiedlichen Situationen auf (z. B. in der Schule, zu Hause, bei anderen etc.). … werden bereits seit mindestens sechs Monaten gezeigt. … sind bereits vor dem 6. Lebensjahr aufgetreten. … sind im Vergleich zu Gleichaltrigen überdurchschnittlich ausgeprägt.

  14. Ursachen von ADHS ADHS ist eine Verhaltensstörung mit einer hohen genetischen Komponente: Kinder betroffener Eltern in 50-60 % der Fälle selbst betroffen Strukturelle Auffälligkeiten bestimmter Gehirnregionen Fehlregulation zentraler Botenstoffe Die Geschichte vom Zappelphilipp. In: Struwwelpeter Hoffmann, H. (1992) Abweichungen in der elektrischen Hirnaktivität Verminderte Durchblutung und Glucosestoffwechsel 14

  15. Wann treten die Symptome auf? Die Kinder zeigen Aufmerksamkeitsprobleme, wenn ... … gleichzeitig viele Aufforderungen zu bewältigen sind. … hohe Anforderungen an die Geschwindigkeit, Genauigkeit und/oder Dauer bestehen. … Handlungsimpulse gestoppt werden müssen. … eine Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit notwendig ist. • Leistungseinbußen entstehen vor allem in eher langweiligen und monotonen Situationen, die weniger Anregung bieten. • Externe Hilfestellung, Kontrolle und Motivation verringern die Aufmerksamkeitsprobleme.

  16. Die Bedeutung der Motivation • Kinder mit ADHS zeigen oft negative Reaktionen gegenüber einer verzögerten Belohnung. • Kinder mit ADHS reagieren mit starken Leistungseinbußen auf Belohnungsaufschub und nichtkontinuierlicher Verstärkung. • Anreize und Lob sind für ADHS-Kinder von entscheidender Bedeutung für Leistungsverhalten!

  17. Die Bedeutung von Botenstoffen: Wie wirken Stimulanzien? • Bei ADHS besteht eine Fehlregulation des Dopamin-Stoffwechsels:  Die Wiederaufnahme von Dopamin durch die präsynaptische Membran ist erhöht  und die Sensitivität des Dopamin-Rezeptoren auf der postsynaptischen Membran erniedrigt. • Stimulanzien (Ritalin, Medikinet, Concerta etc.) blockieren die Dopamin-Transporter und hemmen so die Wiederaufnahme. Das Dopamin wirkt länger (die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert). Abbildung aus: Banaschewski et al. (2004). Neurobiologie der Aufmerksamkeits-defizit-/Hyperaktivitäts-störung (ADHS). Kindheit und Entwicklung. 13 (3). 137-147.

  18. Die Komplexität von Aufmerksamkeit Abbildung aus: Banaschewski et al. (2004). Neurobiologie der Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Kindheit und Entwicklung. 13 (3). 137-147.

  19. Ursachen und Verlauf URSACHEN • Pränatale Risikofaktoren (z. B. Nikotin- und Alkoholkonsum), Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, niedriges Geburtsgewicht, Infektionen etc. • Ernährung: keine gesicherten Befunde • Erziehungsfaktoren führen nicht zur Entstehung, sind aber wesentlich für das Ausmaß der Verhaltensprobleme und den Verlauf VERLAUF • ADHS wächst sich oft nicht aus. • Bei rund zwei Dritteln bleiben die Symptome bis ins Erwachsenenalter, wenn auch in veränderter Form, erhalten. • Häufig kommen weitere Verhaltensprobleme dazu.

  20. ADHS im Grundschulalter • Dauernde motorische Unruhe • Erhöhte Ablenkbarkeit • Gesteigerte Impulsivität • Lernschwierigkeiten • Umschulungen/Klassenwiederholungen • Aggressives Verhalten (30-50 %) • Ablehnung durch Gleichaltrige • Selbstunsicherheit • Erhöhtes Unfallrisiko (4-6fach erhöht)

  21. ADHS im Jugendalter • Verminderung der motorischen Unruhe • Weiterhin Aufmerksamkeitsstörungen • Impulsivität • Aggressives Verhalten • Dissoziales Verhalten und Delinquenz (30 %) • Alkohol- und Drogenmissbrauch • Emotionale Störungen

  22. ADHS im Erwachsenenalter • Motorische Unruhe (30-60 %) • Ausgeprägte Symptomatik bei ca. 30 % • Geringere Schulbildung • Häufiger Arbeitsplatzwechsel • Partnerschaftsprobleme • Alkohol- und Drogenmissbrauch • Dissoziale Persönlichkeitsstörung bei ca. 15 %

  23. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Häufige Begleitprobleme • Störungen des Sozialverhaltens (SSV) • Umschriebene Entwicklungsstörungen (UES) (z. B. Lese-Rechtschreib-Störung, Teilleistungsschwächen, schulische Leistungsdefizite) • Tic-Störungen (einschließlich Tourette-Störung) • Negatives Selbstkonzept oder depressive Störungen • Angststörungen (insbesondere Leistungsängste) • Beeinträchtigte Beziehungen zu Familienmitgliedern, zu Erziehern/ Lehrern und zu Gleichaltrigen  Die häufigsten Begleitprobleme sind SSV und UES. Emotionale Störungen werden oft übersehen.

  24. ADHS allein OppositionellesTrotzverhalten 40% 31% Tic- Störung Teilleistungs-störungen 11% 30% 14% Störungen des Sozialverhaltens 38% Angststörungenaffektive Störungen ADHS und Komorbidität modifiziert nach: The MTA Cooperative Group, Archives of General Psychiatry 1999; 56:1073-1086

  25. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Behandlungsmöglichkeiten (multimodal) 1/2 • Aufklärung und Beratung (Psychoedukation) • Elterntraining zur Verminderung der Symptomatik • Interventionen im Kindergarten / in der Schule zur Verminderung der Symptomatik • Kognitive Therapie des Kindes/Jugendlichen (ab Schulalter) zur Verminderung von impulsiven und unorganisierten Aufgabenlösungen (Selbstinstruktionstraining) oder zur Anleitung des Kindes/Jugendlichen zur Modifikation des Problemverhaltens (Selbstmanagement) • Pharmakotherapie zur Verminderung hyperkinetischer Symptome

  26. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Behandlungsmöglichkeiten (multimodal) 2/2 Zur Behandlung der komorbiden Störungen können ergänzend Interventionen durchgeführt werden, vor allem: • Soziales Kompetenztraining bei sozialen Kompetenzdefiziten und aggressiven Verhaltensstörungen • Einzel- und/oder Gruppenpsychotherapie zur Verminderung von geringem Selbstwertgefühl und/oder Problemen mit Gleichaltrigen • Übungsbehandlungen zur Verminderung von umschriebenen Entwicklungsstörungen (Teilleistungsschwächen)

  27. Störungen des Sozialverhaltens (SSV) Hauptsymptome • Oppositionelles Verhalten • Deutliches Maß an Ungehorsam, Streiten oder Tyrannisieren • Ungewöhnlich häufige oder schwere Wutausbrüche • Grausamkeit gegenüber anderen Menschen oder Tieren • Erhebliche Destruktivität gegenüber Eigentum • Zündeln • Stehlen • Häufiges Lügen • Schule schwänzen • Weglaufen von zu Hause Die Geschichte vom Bösen Friederich in Struwwelpeter Hoffmann, H. (1992)

  28. Störungen des Sozialverhaltens Häufige Begleitprobleme • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) • Depressive Störungen • Angststörungen • Ablehnung durch andere • Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch

  29. Biologische und Umweltfaktoren sind an der Entstehung aggressiven Verhaltens beteiligt Ungünstige Vorbilder, ungünstige Peergruppe, Medien Fehlregulation zentraler Botenstoffe Soziale Probleme: Belastung in der Familie Verminderte Aktivität bestimmter Gehirnareale Erziehungsfaktoren: z. B. mangelnde Aufsicht Ungünstiges Temperament, fehlendes Einfühlungsvermögen Ursachen aggressiven Verhaltens Die Geschichte vom Bösen Friederich in Struwwelpeter Hoffmann, H. (1992)

  30. Kindheit Jugendalter Erwachsenenalter Risiko- faktoren oppositionelles Trotzverhalten * 30% Störung des Sozialverhaltens ** 40% Dissoziale Persönlichkeitsstörung Entwicklungsverlauf * Loeber et al. (2000). Oppositional and deviant disorder: a review of the past 10 years, part I. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry. 39(12). 1468-84. ** Zoccolillo (1992). Co-occurence of conduct disorder and its adult outcomes with depressive and anxiety disorders: A review. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry. 31(3). 547-556.

  31. Störungen des Sozialverhaltens Behandlungsmöglichkeiten (multimodal) • Jugendhilfemaßnahmen • Psychiatrische Behandlung, einschließlich Pharmakotherapie (ambulant oder stationär) • Elterntraining zur Verminderung der Symptomatik • Interventionen beim Kind: Problemlösetraining (einzeln oder in der Gruppe), Trennung von ungünstigen Peer-Gruppen, Aufbau von adäquaten Peer-Beziehungen, Training sozialer Kompetenzen • Wahl einer angemessenen Schulform, Kooperation mit der Schule

  32. Was können Elterntrainings leisten? • Aufklärung über die Symptomatik. • Verhaltensbeeinflussung durch vorbeugende Maßnahmen, Verminderung von Erziehungsfaktoren, die das Verhalten beeinflussen/aufrecht erhalten. • Anleitung zu einer vermehrten elterlichen Kontrolle. • Anleitung für einen effektiven Umgang mit oppositionellem und aggressivem Verhalten. • Abbau negativer Beziehungsmuster und Aufbau positiver Beziehungsmuster.

  33. Hausaufgabe Überlegen Sie bis zur nächsten Stunde: Welches Problemverhalten soll sich ändern? Formulieren Sie dies so konkret wie möglich auf Ihrem Arbeitsblatt.

  34. Alles Gute für Sie und Ihr Kind 34

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