1 / 30

DIE SICHERHEITSERWEITERUNG DURCH FRAGEBÖGEN BEI DER BLUTSPENDE

DIE SICHERHEITSERWEITERUNG DURCH FRAGEBÖGEN BEI DER BLUTSPENDE. Transfusionsmedizinisches Forum der ÖGBT - Graz 2003. Gerhard Schuster. Warum Fragebögen. Inhalt. Sicherheit für Empfänger und Spender Aufbau eines Fragebogens Gesetzlicher Hintergrund Notwendigkeit Fragebögen einzuführen

afi
Download Presentation

DIE SICHERHEITSERWEITERUNG DURCH FRAGEBÖGEN BEI DER BLUTSPENDE

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. DIE SICHERHEITSERWEITERUNG DURCH FRAGEBÖGEN BEI DER BLUTSPENDE TransfusionsmedizinischesForum der ÖGBT - Graz 2003 Gerhard Schuster

  2. Warum Fragebögen Inhalt • Sicherheit für Empfänger und Spender • Aufbau eines Fragebogens • Gesetzlicher Hintergrund • Notwendigkeit Fragebögen einzuführen • Beispiele für Fragenformulierungen • Stellenwert von Fragebögen neben Labortests • Verhüten von transfusionsassoziierten Infektionen ja- nein • Pro Fragebogen • Probleme des Fragebogens

  3. Fragen zum Gesundheitsschutz des Spenders • Haben Sie frühere Blut(komponenten)spenden gut vertragen? • Haben oder hatten Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Herzinfarkt…) oder andere Leiden (Epilepsie, Diabetes…)? • Gewicht? (<50kg?) • Für Frauen: Sind Sie derzeit schwanger bzw. stillen Sie?

  4. ANAMNESE UNTERSUCHUNG SELBSTAUSSCHLUSS LABORTESTS Durch Ihre Blutspende übernehmen sie auch Verantwortung für den Patienten, der Ihr gespendetes Blut erhält. Durch den freiwilligen Selbstausschluss haben sie die Möglichkeit, uns vertraulich mitzuteilen (auch telefonisch nach der Blutspende), daß Ihr gespendetes Blut für Patienten besser nicht verwendet werden soll.Im Zweifelsfall suchen Sie dazu das vertrauliche Gespräch mit unserem Arzt. Bitte kreuzen Sie daher an:-- Es besteht KEIN Risiko, mein gespendetes Blut kann verwendet werden...........................-- MEIN BLUT soll NICHT VERWENDET werden ( = freiwilliger Selbstausschluss)....... Mit höherer Wahrscheinlichkeit seropositive (HIV…) Spenden, aber Sensitivität nur 2,3% (3%) bis 5%

  5. BSV § 2 (1) Im Rahmen jeder Spende ist die gesundheitliche Eignung des Spenders zur Gewinnung von Blut oder Blutbestandteilen festzustellen. Diese Feststellung hat dabei sowohl den GESUNDHEITSSCHUTZ DES SPENDERS als auch die EINWANDFREIE BESCHAFFENHEIT DESBLUTES oder der Blutbestandteile zu beachten.

  6. BSV § 2 (4) Das entnommene Blut des Spenders ist zur Prüfung der einwandfreien Beschaffenheit des gewonnenen Blutes den LABORUNTERSUCHUNGEN gemäß § 12 zu unterziehen. • BSV § 2 (2) Die Beurteilung der gesundheitlichen Eignung eines Spenders hat auf Grund einervor jeder Spende zu erhebenden ANAMNESE und der Ergebnisse einer durchzuführenden UNTERSUCHUNG auf dessen gesundheitliche Eignung zu erfolgen.

  7. Empfehlung des EU- Rates vom 29.Juni 1998: (17) Potentielle Spender sollten mit Hilfe eines Fragebogens, der von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedlich sein kann, befragt werden, um allgemeine Riskoverhaltensweisen und Krankheiten festzustellen. (18) Es müssen alle Maßnahmen getroffen werden, um die Gesundheit der Blutspender zu schützen und das Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten über Blut oder Blutprodukte zu minimieren.

  8. Problem: Durch Blut übertragbare Infektionskrankheiten • Historisches Treponema pallidum (Übertragbarkeit zum 1. Mal erkannt) Hepatitiserreger (Posttransfusionshepatitiden) HIV (frühe 80er) HCV (Ende 80er spezifiziert) • Tansfusionsmedizinisch für unbedeutend gehalten HTLV I/II (selten) Parvovirus B19 HAV (in Faktor VIII Produkten) • Immer wieder neue Erreger HGV (Bedeutung?) West Nil Virus …

  9. Problem: Durch Blut übertragbare Infektionskrankheiten ERREGER • Viren(Hepatitisviren, HIV, HTLV I/II, CMV, EBV, HHV, Parvoviren…) • Bakterien(Treponema pallidum, Borrelia burgdorferi, Yersinia enterocolitica, Pseudomonas, Proteus, E coli, Serratia, Listerien, …) • Protozoen(Plasmodien, Trypanosoma cruzi, Toxoplasma gondii, Babesia microtii, Leishmania, …) • Prionen

  10. ZIEL: INFEKTIONSSICHERHEIT VON BLUT UND BLUTPRODUKTENStrategien zur Erkennung und Verhütung von transfusionsassoziierten Infektionen • LABORUNTERSUCHUNGEN Serologische Methoden HBsAG, HCV-AK, HIV1/HIV2-AK, TPHA…. Molekularbiologische Methoden PCR (HCV ist seit 1999 verpflichtend, HBV, HIV) diagnostisches Fenster HCV:20d HIV:12d HBV:30d • AUSWAHL DER BLUTSPENDER Anamnese (Fragebogen) Ärztliche Untersuchung Freiwilliger (Vertraulicher) Selbstausschluss

  11. Germain M, Goldman MBlood donor selection and screeningAm J Ther 2002, 9(5): 406-10 • The Questionnaire is the only line of protection against certain infections, for which no testing is performed, such as malaria, babesiosis, leishmaniasis, and Chagas disease • Donorselection begins with the education of the public about transfusion transmissible diseases

  12. ANAMNESE UNTERSUCHUNG SELBSTAUSSCHLUSS LABORTESTS Möglichkeiten der Durchführung • Mündliche Befragung • Fragebogen (Self Administered Questionnaires) • CASI (Computer Assisted Self Interviewing) • Fragebogen und Mündliche Befragung

  13. Beispiele für Fragen • Haben Sie sich in den letzten 12 Monaten außerhalb einer medizinischen Einrichtung tätowieren, piercen, in das Ohr stechen oder akupunktieren lassen? • Sind Sie dem Risiko einer Aidsinfektion ausgesetzt gewesen? (Konsum harter Drogen, ungeschützter Verkehr mit häufig wechselnden Partnern, Gefängnisaufenthalt, Prostitution, gleichgeschlechtlicher Verkehr)

  14. Beispiele für Fragen • Hatten Sie in den letzten 4 Wochen Durchfall oder eine fieberhafte Erkrankung? • Wurden Sie im letzten Jahr endoskopiert? • Haben Sie sich in den letzten 6 Monaten in den Tropen oder in einem Malariagebiet aufgehalten?

  15. BSV § 6 (2) Nach ärztlicher Beurteilung sind folgende Personen für die im folgenden angegebene Dauer auszuschließen: 2. Personen, die an Tuberkulose erkrankt sind oder waren: für die Dauer von 2 Jahren nach erfolgreicher Behandlung 3. Personen, die an Toxoplasmose erkrankt sind oder waren: für die Dauer von 2 Jahren nach Abklingen der Symptomatik 4. Personen, die mit Brucellen infiziert sind oder waren: für die Dauer von 2 Jahren nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung 5. Personen, die mit Borrelien….

  16. Gesundheitsfragebogen der Blutzentrale Linz Frage 18 : • Hatten Sie in den letzten 2 Jahren Toxoplasmose, Tuberkulose, Brucellose, Borreliose oder in den letzten 6 Monaten eine infektiöse Mononukleose?

  17. Neue Fragen im Zusammenhang mit vCJD (BSE) • 5. Haben Sie sich zwischen 1980 und 1996 zusammengerechnet mehr als 6 Monate in Großbritannien aufgehalten? • 9. Haben Sie sich einer stereotaktischen Operation unterzogen? • 10. Sind Sie Empfänger von Organ-, Gewebe-, Hornhaut- oder Gehirnhauttransplantaten eines Fremdspenders?

  18. ERHÖHEN DER SICHERHEIT Busch M et al Risk of HIV transmission by blood transfusions before the implemantation of HIV-1 antibody screening Transfusion 1991, 31:4-11 High risk donor education and exclusion measures were associated with a significant decline in the risk of HIV infection per unit of blood

  19. ERHÖHEN DER SICHERHEIT All volunteer donors 25 HBsAg test 20 15 AIDS high-risk exclusions % Recipients Infected 10 Anti-HIV test ALT/HBcAb tests Anti-HCV test 5 Improved HCV tests 0 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Year of Transfusion

  20. Sicherheit durch Spenderausschluss?

  21. How to reduce the prevalence of HIV- positive blood donorsT Hernaindez, A M Quiros, A MaioInvestigacion clinica 39(4):307-321, 1998 • Evaluation period: 1/1995-12/1996 • 53 338 blood donors • 130 (0,24%) HIV positiv • 18/130 (13,84%) Counselling Clinic • 5/18 knew they were HIV positiv • 3/18 had the suspicion they were HIV positiv • 10/18 did not know it

  22. Warum Personen mit hohem Risiko trotzdem Blut spenden • Wunsch nach HIV-Test • Gruppendruck • Nicht gewillt sich dem Fragenden anzuvertrauen • Verständnisprobleme mit Fragebogen • Verleugnung des eigenen Risikoverhaltens

  23. REDS – Retrovirus Epidemiology Donor Study • Spender in vorhergehenden 2 Monaten erfolgreich gespendet • Anonyme Umfrage über Risikoverhalten mit Fragebogen auf Postweg Ergebnis: 1,9% Risikoverhalten, das zur Ablehnung geführt hätte

  24. PRO • Spenderauswahl ist wichtiger erster Schritt im Qualitätsmanagement • Es erfolgt keine Testung auf sehr selten übertragene Erreger (Tropenkrankheiten, Hepatitis A, …) • Personen in der Inkubationsphase bzw. im diagnostischen Fenster • Hochrisikospender haben auch höheres Risiko für neue, noch unbekannte Infektionen (historisch: HIV, HGV)

  25. Probleme • Großteil der Ausgeschlossenen ist nicht infektiös • Verständnisprobleme (Medizinische Begriffe, Selbstausschluss, …) • Wurden Fragen einem Validierungsprozess unterzogen (Verständnis) • Wurden Verhaltensforscher/Experten für Fragebogendesign beigezogen

  26. Schematisiertes Ausfüllen (Alle Nein- rechte Spalte) • Abhängig von ehrlicher Auskunft über Risikoverhalten • Wunsch nach kostenlosem HIV- Test • Glaube mit Labortest könne jeder Erreger entdeckt werden

  27. SICHERHEIT ? Die Effektivität des Blutspender Screenings hängt ab von der Bereitschaft der Spender über ihr Risikoverhalten Auskunft zu geben

  28. DIE SICHERHEITSERWEITERUNG DURCH FRAGEBÖGEN BEI DER BLUTSPENDE TransfusionsmedizinischesForum der ÖGBT - Graz 2003 Gerhard Schuster

More Related