1 / 23

Hermann Ackermann Hertie Institut für Klinische Hirnforschung der Universität Tübingen Fachkliniken Hohenurach, Bad Urac

Zentrale Hörstörungen / auditive Agnosien. Hermann Ackermann Hertie Institut für Klinische Hirnforschung der Universität Tübingen Fachkliniken Hohenurach, Bad Urach. 79. Jahrestagung DGN, 20.–24. 09. 2006 Curriculum Kognitive Neurologie: Sprache / Sprechen.

Ava
Download Presentation

Hermann Ackermann Hertie Institut für Klinische Hirnforschung der Universität Tübingen Fachkliniken Hohenurach, Bad Urac

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Zentrale Hörstörungen / auditive Agnosien Hermann Ackermann Hertie Institut für Klinische Hirnforschung der Universität Tübingen Fachkliniken Hohenurach, Bad Urach 79. Jahrestagung DGN, 20.–24. 09. 2006 Curriculum Kognitive Neurologie: Sprache / Sprechen

  2. Kasuistik: „Taubheit mit Verwirrtheit“ • 74 jährige Frau, Hypothyreose, ansonsten gesund • 14.06.2006: Angehörige bemerken “Hörverlust” und “Verwirrtheit” • 14.-30.06.2006: stationärer Aufenhalt in der Medizinischen Klinik eines Kreiskrankenhauses • HNO-Konsil: mangelhafte Compliance, deshalb Hörschwelle bds. nicht sicher zu beurteilen • ergotherapeutischer Abschlußbericht: “Kommunikationsfähigkeit schwierig”, “Wahrnehmungsverarbeitung des Gehörten offensichtlich gestört”, “Patientin spricht sehr laut” • CT am 14.06., MRT am 26.06.2006

  3. Akuter „Hörverlust“ mit Verwirrtheit Broca- Analogue Broca-Analogon CT am 14.06.2006

  4. „Taubheit“ bei bilateraler Ischämie im Media-Versorgungsgebiet Broca- Analogue Broca-Analogon MRT am 26.06.2006

  5. „Taubheit“ bei bilateraler Ischämie im Media-Versorgungsgebiet Broca- Analogue MRT am 26.06.2006

  6. Reine Worttaubheit: Symptomatologie • gelegentlich initiale Rindentaubheit • unterschiedliches Erleben der Hörstörung • auditives Sprachverständnis: Intonation / Rhythmus > Vokale > Konsonanten, Sätze > Wörter > Pseudowörter, Lippenlesen etc. • bei multilingualen Patienten alle Sprachen betroffen • oft assoziiert mit (initialer) Aphasie, evtl. weitere neuropsychologische Defizite

  7. Syndrom der „isolirten Sprachtaubheit“ bzw. der „peripheren Leitungssprachtaubheit“: Verständnis gesprochener Sprache, Nachsprechen und Diktatschreibens beeinträchtigt, spontan- sprachliche Leistungen und Lesen jedoch ungestört zweizeitiges zerebrales Ereignis normales Hörvermögen „geringe Aufmerksamkeit“ gegenüber nicht- sprachlichen auditiven Stimuli (z.B. Glocke) Unfähigkeit, Melodien wiederzuerkennen “surditas verbalis” Kussmaul 1877Lichtheim 1885a,b

  8. Syndrom der „isolirten Sprachtaubheit“ bzw. der „peripheren Leitungssprachtaubheit“: Verständnis gesprochener Sprache, Nachsprechen und Diktatschreibens beeinträchtigt, spontan- sprachliche Leistungen und Lesen jedoch ungestört zweizeitiges zerebrales Ereignis normales Hörvermögen „geringe Aufmerksamkeit“ gegenüber nicht- sprachlichen auditiven Stimuli (z.B. Glocke) Unfähigkeit, Melodien wiederzuerkennen “surditas verbalis” Kussmaul 1877Lichtheim 1885a,b

  9. Reine Worttaubheit: Terminologie-Wirrwar • reine (perzeptive) Sprach(Wort-)taubheit / (Wortlaut-)Lauttaubheit / agnostisch-sensorische Aphasie / subkortikale sensorische Aphasie • surdité verbale pure / psychique / verbale brute • pure word deafness = Abgrenzung gegenüber Wernicke-Aphasie ---------------------------------------------------------------------- • verbale / nonverb / general auditive Agnosie Ackermann & Mathiak 1999

  10. Reine Worttaubheit: Symptomatologie • gelegentlich initiale Rindentaubheit • unterschiedliches Erleben der Hörstörung • auditives Sprachverständnis: Intonation / Rhythmus > Vokale > Konsonanten, Sätze > Wörter > Pseudowörter, Lippenlesen etc. • bei multilingualen Patienten alle Sprachen betroffen • oft assoziiert mit (initialer) Aphasie, evtl. weitere neuropsychologische Defizite

  11. Syndrom der „isolirten Sprachtaubheit“ bzw. der „peripheren Leitungssprachtaubheit“: Verständnis gesprochener Sprache, Nachsprechen und Diktatschreibens beeinträchtigt, spontan- sprachliche Leistungen und Lesen jedoch ungestört zweizeitiges zerebrales Ereignis normales Hörvermögen „geringe Aufmerksamkeit“ gegenüber nicht- sprachlichen auditiven Stimuli (z.B. Glocke) Unfähigkeit, Melodien wiederzuerkennen Lichtheim 1885a,b

  12. Reine Worttaubheit: Ätiologie / Pathologie Grunderkrankungen: • meistens zweizeitige Ischämie / Blutung, seltener SHT, Enzephalitis, degenerative Erkranung o.ä. • Sonderfall: Landau-Kleffner-Syndrom Verteilungsmuster der Läsionen: • meistens bilaterale temporale (kortikal / subkortikale) Schädigung • wenige Fälle einer unilateralen LH oder RH Läsion Ackermann & Mathiak 1999

  13. Reine Worttaubheit: Pathomechanismen • Klassische Modellvorstellung: Deafferentierung des “Zentrums für Wortklang- bilder” (Lichtheim 1885a) bzw. Diskonnektion / Isolation der Wernicke-Area (Geschwind 1965) • Alternatives Konzept: Beeinträchtigung der Analyse auditiver Szenen und der Extraktion spektro-temporaler Eigenschaften komplexer akustischer Signale

  14. Syndrom der „isolirten Sprachtaubheit“ bzw. der „peripheren Leitungssprachtaubheit“: Verständnis gesprochener Sprache, Nachsprechen und Diktatschreibens beeinträchtigt, spontan- sprachliche Leistungen und Lesen jedoch ungestört zweizeitiges zerebrales Ereignis normales Hörvermögen „geringe Aufmerksamkeit“ gegenüber nicht- sprachlichen auditiven Stimuli (z.B. Glocke) Unfähigkeit, Melodien wiederzuerkennen Lichtheim 1885a,b

  15. Reine Worttaubheit: erweiterte Symptomatolgie Nichtsprachliche akustische Signale (nichtsprachliche auditive Ereignisse): • Rekognition nichtsprachlicher Schallquellen (<=> akustische Agnosie) • Musikwahrnehmung (<=> rezeptive Amusien) Nonverbale Aspekte lautsprachlicher Äußerungen: • indexikalischer Information (Identitiät, Alter etc.) • affektive Prosodie (auditive Affektagnosie) Ackermann & Mathiak 1999

  16. Reine Worttaubheit: Pathomechanismen • Klassische Modellvorstellung: Deafferentierung des “Zentrums für Wortklang- bilder” (Lichtheim 1885a) bzw. Diskonnektion / Isolation der Wernicke-Area (Geschwind 1965) • Alternatives Konzept: Beeinträchtigung der Analyse auditiver Szenen und der Extraktion spektro-temporaler Eigenschaften komplexer akustischer Signale

  17. Planum temporale = computational hub Griffiths & Warren TINS 2002

  18. „Auditory Scene Analysis“ (Bregman 1990) Moore 41997, p. 250

  19. Acoustic Correlates of Speech Sounds: • „steady states“ of the formants • formant transients (FT) Hertrich et al. 2002

  20. Planum temporale = computational hub Griffiths & Warren TINS 2002

  21. Reine Worttaubheit: Pathomechanismen • Klassische Modellvorstellung: Deafferentierung des “Zentrums für Wortklang- bilder” (Lichtheim 1885a) bzw. Diskonnektion / Isolation der Wernicke-Area (Geschwind 1965) • Alternatives Konzept: Beeinträchtigung der Analyse auditiver Szenen und der Extraktion spektro-temporaler Eigenschaften komplexer akustischer Signale

  22. Reine Worttaubheit: Terminologie-Wirrwar • reine (perzeptive) Sprach(Wort-)taubheit / (Wortlaut-)Lauttaubheit / agnostisch-sensorische Aphasie / subkortikale sensorische Aphasie • surdité verbale pure / psychique / verbale brute • pure word deafness = Abgrenzung gegenüber Wernicke-Aphasie ---------------------------------------------------------------------- • verbale / nonverb / generalisierte auditive Agnosie Ackermann & Mathiak 1999

More Related