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Hans von Storch

Hans von Storch. Klimaforscher Spezialgebiet : Küstenklima, also Windstürme, Sturmfluten, Seegang, Nordsee, Nordatlantik Kooperation auch mit Sozialwissenschaftlern Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht Mitglied des KlimaCampus „CliSAP“ Hamburg.

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Presentation Transcript


  1. Hans von Storch Klimaforscher Spezialgebiet: Küstenklima, also Windstürme, Sturmfluten, Seegang, Nordsee, Nordatlantik Kooperation auch mit Sozialwissenschaftlern Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht Mitglied des KlimaCampus „CliSAP“ Hamburg

  2. 24. Mai 2011 - Präsentation der Klimastudie "Klimarisiko Steiermark – erste Schritte zur Anpassungsstrategie", Graz, Österreich Regionaler Klimaservice Hans von Storch Institut für Küstenforschung, Helmholtz Zentrum Geesthacht, und KlimaCampus Hamburg; Deutschland

  3. Entwicklung der global gemittelten Lufttemperatur – aus Thermometerdaten abgeleitet

  4. Only natural factors Additional ly man- made factors „observations“ Dekonstruktion der Entwicklung der Lufttemperatur IPCC 2007

  5. Szenarien – mögliche Zukünfte, aber keine Vorhersagen

  6. Mission: Darstellung des gegenwärtigen Wissens und der Kovergenz dieses Wissen – und nicht etwa das Finden der ”Wahrheit” über den Klimawandel Intergovernmental Panel on Climate Change - Wird benötigt als unparteiischer „Lieferant“ von relevantem Wissens für Entscheider - Hat starke Belege dokumentiert, dass die globalen Lufttemperaturen angewachsen sind, was nicht auf rein natürlicher Vorgänge zurückgeführt werden kann. - Die gefundene Erwärmung kann mit gegenwärtigem Wissen nicht ohne das Wirken von Treibhausgasen erklärt werden. Daher ist mit einer Fortsetzung der Erwärmung zu errechnen.

  7. Das „lineare Modell“ – ein Konzept zum Umgang mit der Entwicklung von Klimapolitik. (Hasselmann, 1990)

  8. Der Klimawandel ist ein “konstruiertes” Thema. Die Menschen erfahren “Klimawandel” nicht wirklich. Ein der Konstruktionen ist kulturell – und wird durch die Medien erhalten und weiterentwickelt. Eine andere Konstruktion ist wissenschaftlich. Klimaforschung geschieht unter „postnormalen“ Bedingungen. Sie wird mehr als Unterstützung von Politik betrieben, und weniger zur Befriedigung von „Neugier“.(“Postnormale” Bedingungen: dringliche Entscheidungen, unsichere Faktenlage; große Investitionen; verschiedene weltanschauliche Bewertungen - Ravetz, Funtovicz) Konstruktionen

  9. Der menschgemachte Wandel ist real, kann beschränkt aber nicht ganz vermieden werden. Die wissenschaftliche Konstruktion

  10. Die Wechselwirkung von Politik und Wissenschaft folgt nicht dem linearen Modell des “Wissen spricht zu Macht”. Das Problem ist nicht, dass die Öffentlichkeit dumm oder unzureichend gebildet ist. Vielmehr hat Wissenschaft versagt bei der Beantwortung legitimer Fragen und hat stattdessen blindes Vertrauen eingefordert: “Trust us, we are scientists”. Das Problem besteht darin, dass wissenschaftliches Wissen im Wettbewerb mit anderen Formen des Klimawissens steht – und das wissenschaftlich geschaffene Wissen diesen Wettbewerb nicht notwendigerweise „gewinnt“. Wissensmarkt

  11. Welche alternativen Wissensansprüche? • Skeptiker • Politische Deutungen (denialists, alarmists) • Klimatischer Determinismus • Religion USA

  12. Klima Service Klimaforschung tauscht sich mit Klimapolitik aus über Bedarfe, Möglichkeiten und Maßnahmen Um dies zu leisten, bedarf es Wissen über Klimadynamik, zukünftige Perspektiven, Klimawirkungen, gesellschaftliche Verletzlichkeit und die Wirksamkeit von Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen. Dieser Prozess der Einbettung wissenschaftlichen Wissens in gesellschaftliche Kontexte heißt “Klima Service”. Wenn es um regionale Fragen geht (Bundesländer, Orte, Sektoren), dann steht die Anpassung oft im Vordergrund, und es ist die Rede von “regionalem Klima Service”.

  13. Elemente des regionalen Klimaservice • Analyse der kulturellen Konstrukte, einschl. deren medialer Verstärkungen. • Erarbeitung von Reaktionsmöglichkeiten auf der lokalen und regionalen Skala – vor allem für die Anpassung aber auch für lokale Vermeidung. • Dialog zwischen Entscheidern und Wissensmaklern (Klimabüro) • Beschreibung des Konsens und Dissens in relevanten Klimafragen (Klima-Konsens-Reports) • Beschreibung von vergangenem, derzeitigem und zukünftig möglichen Wandel (Rekonstruktionen und Szenarien) • Direkter Austausch und Diskussion zu Themen der Klimawissenschaft und Klimapolitik mit Laien z.B. über einen Weblog.

  14. Wasserseminar Auf http://www.zamg.ac.at/klimawandel: Wissenswertes in verständlicher Form ca. 172.000 Zugriffe/Monat auf Übersichtsseite, d.h. ca. 5650/Tag - Die "Kurzvorbeischauer" ca. 200 Zugriffe/Monat auf 1 beliebige Subseite, d.h. ca. 6.6/Tag - Die "Intensivleser"

  15. Änderung der Lufttemperatur sowohl im Jahresmittel, als auch im Sommer und Winter von 2041-2070 bezogen auf das Mittel von 1961-1990 aus regionalen Klimamodellierungsdaten des Modells CCLM; Abbildungen aus einer laufenden Untersuchung an der ZAMG, Abteilung für Klimaforschung.

  16. Zwei Säulen: •2008 Start Erarbeitung Klimaschutzplan Steiermark •2009 Start internes Landesprojekt „klimark“ Klimaschutz und Klimawandelanpassung bekommen einen organisatorischen Rahmen Siehe Vortrag Andrea Gössinger-Wieser (Klimaschutzkoordinatorin; Amt der Steiermärkischen Landesregierung): „Die Steiermark im Klimawandel, eine neue Herausforderung für das Land“

  17. Beispiel: NordeuropaKlima-Konsens-Report Beispiel BACC: Zusammenstellung des wissenschaftlich legitimen Wissens zum Thema Klima, Klimawandel und Wirkung im Ostseeraum: Beschreibung von Konsens und Dissens. Teilnahme von ca. 80 Wissenschaftlern aus 10 Anrainer-Staaten. Diese BACC-Bewertung wurde als Basis für die politische Bewertung durch die zwischen-staatliche Einrichtung der HELCOM-Kommission übernommen. Für 2013 ist die Veröffentlichung eines zweiten BACC Berichts geplant. The Climate Change Assessment: Report for the Baltic Sea catchment - BACC

  18. Beispiel: Nordeuropa Eine Hierarchie von globalen, regionalen Klima-modellen, und Wirkungsmodellen beschreibt im Detail den veränderliche Klimaeinfluss in der jüngeren Vergangenheit und in möglichen Zukünften Strömungsmodell der Nordsee Globale Entwicklung DynamischesDownscaling Pegel St. Pauli Empirisches Down-scaling In Zusammenarbeit mit Ämtern, Behörden und Firmen

  19. www.coastdat.de • Der CoastDat Datensatz: • Lange, hochauflösende Beschreibungen von vergangenen und derzeitigen Veränderungen in Nordeuropa (marine Gebiete; Land; seit 1948) – vor allem im Hinblick auf Stürme, Windverhältnisse, Seegang, Sturmfluten, Strömungen ; regionale Schadstoffstransporte. • Szenarien (100 Jahre) möglicher, klimatischer Bedingungen in Nordeuropa und Nord-und Ostsee. • Ausbau: ökologische Variablen; andere Gebiete, etwa Ost Asien und Laptev See. • Kunden • Staatliche Stellen, insbesondere solche mit Verantwortung für Küstenschutz und regionalen Schiffsverkehr • Formen mit Interessen an Risiken (Schiffbau; offshore Aktivitäten) und Potentialen (Windenergie) • Allgemeine Öffentlichkeit / Medien: Deutung von Ereignissen; Darstellung von Perspektiven und Optionen

  20. Anwendungen von • Schiff-Design • Schiffs-Sicherheit • Off-shore Windenergie • Interpretation von Messungen • Ölunfälle und chronische Belastungen • Umweltverschmutzung • Ozeanische Energiequellen • Szenarien zukünftiger Seegangs- bedingungen • Szenarien zukünftiger Sturmfluten Wave Energy Flux [kW/m] Currents Power [W/m2]

  21. Aufgabe von Wissenschaft ist • Angebote zur Deutung einer komplexen Welt, ihrer Dynamik, Zusammenhänge und Steuerungsmöglichkeit. • nicht die Vorgabe von erforderlichen Maßnahmen sondern die Darstellung von möglichen Maßnahmen. • Sicherstellung von Qualitätsstandards durch strikte Anwendung der wissenschaftlichen Methode (etwa im Sinne von Mertons CUDOS-Prinzipien) • Das Kapital der Wissenschaft besteht nicht in der Nützlichkeit von wissenschaftlichen Resultaten sondern in der Methodik, mit der solche Ergebnisse erarbeitet werden.

  22. Mertons CUDOS-Prinzipien • Communismrefers to the interrelated public character of scientific knowledge claims; the corresponding limited "rights" of the originators to recognition and esteem, resulting in the distinctive and anomalous character of intellectual property in science; and the imperative not to withhold knowledge. • Universalism prescribes that knowledge claims in science should be evaluated and accepted or rejected according to impersonal cognitive criteria rather than the "personal or social attributes of their protagonist" • Disinterestedness, this moral imperative points to a distinctive structure of control exercised over the individual motives of scientists. • Organized Skepticismis "both a methodological and an institutional mandate" Knowledge claims should not be accepted without (socially organized) scrutiny but should be warranted with reference to the technical norms of science. (Stehr, 1978)

  23. „Take home“ • Klimawandel ist real, kann mit derzeitigem Wissen nur beim Wirken der Treibhausgase erklärt werden, und verlangt unsere Aufmerksamkeit. • Die Anpassung an den Klimawandel stellt sich vor allem als regionale und lokale Frage dar, die Antworten von Bundesländern, Städten und Gemeinden abfordert. • Wissenschaft spielt eine wesentliche beratende Rolle, nämlich- in der Bereitstellung von erforderlichem Wissen, um die komplexe Situation des Klimawandels in gesellschaftliche Kontexte einzuordnen- Randbedingungen für Maßnahmen zu klären (Zusammenhänge, Wirksamkeit) • Wissenschaft spielt diese Rolle glaubhaft, wenn sie ihre eigene Praxis dem Prinzip der eigenen Nachhaltigkeit unterwirft (Mertons CUDOS).

  24. „Take home“ • Klimawissenschaft operiert in einem „postnormalen Kontext“, in der die Grenzen zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft verwischt werden. Politik wird so ent-politisiert (wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzen politische Entscheidungen) und Wissenschaft ent-wissenschaftlicht (politische Wirksamkeit tritt neben wissenschaftliche Methodik). • Ein „Regionalen Klimaservice“ wird benötigt, u.a. um einen Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft aufzubauen – in Anerkennung der sozio-kulturellen Dynamik des Klimathemas.

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