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Dr. Anna Majorosi Kodolányi János Hochschule

Fachliche Kriterien in der Qualitätsentwicklung anhand von drei Beispielen aus dem Bereich der Sprachen. Dr. Anna Majorosi Kodolányi János Hochschule. Ziel.

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  1. Fachliche Kriterien in der Qualitätsentwicklung anhand von drei Beispielen aus dem Bereich der Sprachen Dr. Anna Majorosi Kodolányi János Hochschule

  2. Ziel Ziel dieses Beitrages ist es, anzuschauen, in wieweit es verschiedenen Institutionen gelingt, die sich professionell mit der Qualitätsentwicklung im Sprachenbereich beschäftigen, bei der Beurteilung vom Sprachunterricht die wissenschaftlichen Prinzipien der Sprachlehrforschung in Betracht zu ziehen.

  3. DreiInstitutionen • Die deutsche Stiftung Warentest mit einem nationalen staatlichen Auftrag • Die ungarische NYESZE (Verein der ungarischen Sprachschulen) mit freiwilligem nationalen marktregulierendem Charakter • und die EAQUALS (Evaluation & Accreditation of Quality in Language Services) übernationale freiwillige Organisation zur Netzwerkbildung und zur Beurteilung herausragender Leistungen unter Sprachschulen

  4. Geschichte • Der Sprachlernboom der 70er Jahre (Migration, Wirtschaft und Reiselust). • Der Markt ist fast kontinuierlich gewachsen • Sprachen und Computer gehören zu den Bereichen, die sowohl in der Schule als auch in der Erwachsenenbildung gelernt werden. • Sprachlehrforschung

  5. Geschichte • Die GÜM direkten (natürlichen) Methode von der audiolingualen audiovisuellen Methode • Die kommunikative Wende mit der pragmatisch-funktionalem bzw. interkulturellem Ansatz undalternativen Methoden wie Birkenbihl Methode, NLP, Suggestopädie, Fremdsprachenwachstum andereseits + konstruktivistische Ansatzes, das nicht methoden- sondern prinzipienbasiert ist.

  6. Qualitätsentwicklung Ende der 80er Jahre : Interesse an der Qualitätsfrage • einige wollten den Markt regulieren bzw. einschränken, • andere agierten als Konsumentenschützer, • einige wollten viel schneller die fachlichen Entwicklungen in der Praxis sehen • und andere glaubten fest an der Wunderwirkung der damals noch technokratisch angelegter Qualitätssicherung.

  7. Tendenzen • Die Spuren all dieser Interessen finden wir in heutigen Akkreditierungskonzepten wieder. Die fachlichen Ergebnisse der 90er Jahre manifestierten sich im Europäischen Sprachenportfolio (Vorreiterrolle der Schweiz) und im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen lernen, lehren, beurteilen, die bzw. deren Teile relativ schnell in die Praxis umgesetzt wurden (schulische Lehrpläne, Harmonisierung der Sprachprüfungen, gemeinsame Begrifflichkeit).

  8. Prinzipien eines Sprachunterrichts (Faistauer/Fritz) Didaktische /allgemeine Prinzipien • Lernerorientierung, • Kooperation • Mehrsprachigkeit • Authentizität – authentische Situationen, authentische Sprache, komplexe nicht vereinfachte Texte, bietet Möglichkeit sich über Gefühle oder eigene Meinungen zu äussern • Autonomie

  9. Prinzipien Methodische Prinzipien • Recycling • Ausgewogenheit der sprachlichen Aktivitäten (produktiv-rezeptiv-interaktiv -Sprachmittlung-mündlich-schriftlich) • Abwechslung: wechsel der sprachlichen Aktivitäten und Kommunikationskanäle, Aufgaben-Übungen, Lerntempo, der Sozialformen • Textsortenvielfalt

  10. Spracherwerbsorientierte Prinzipien • Unterricht muss sicherstellen, dass die Lernenden sowohl ein reiches Repertoire an formelhaften Ausdrücken als auch regelbasiertes sprachliches Wissen entwickeln • formelhafte Ausdrücke Chunks oder Listeme wie Wie geht’s? zuerst die Listeme und bei Gelegenheit das grammatikalische Wissen • Unterricht muss vor allem verständnisbezogen sein

  11. Spracherwerbsorientierte Prinzipien • Verstehen und Verstehen wollen auf der semantischen Ebene, pragmatische Bedeutung (Sprache in Interaktion) –Sprache ist Kommunikationswerkzeug • Unterricht muss sich auch auf die sprachliche Form beziehen (Focusonform) • Zuwachs an Aufmerksamkeit der sprachlichen Form gegenüber und die Verbindung von Form und Bedeutung – implizites-exploratives Wissen als Ausgangspunkt

  12. Spracherwerbsorientierte Prinzipien • Unterricht soll vor allem implizites (prozedurales) Wissen entwickeln helfen, ohne dabei ganz auf explizites (deklaratives) Wissen zu verzichten • Unterreicht muss geduldig sein und die Logik der Lernenden berücksichtigen (Zuwachs) • Unterricht braucht intensiven authentischen Input – extensive Verwendung der L2 im Unterricht • Erfolgreicher Unterricht muss Gelegenheiten schaffen Output zu produzieren – die Verwendung der Sprache in einem geschützten Raum verwenden können auch über die vermeintliche sprachliche Kompetenz hinaus und auch in Interaktionen ohne Lehrpersonenkorrektur

  13. Stiftung Warentest • Die Stiftung Warentest wurde 1964 als neutrales Warentestinstitut von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland gegründet. 2012: 290 hauptberufliche MitarbeiterInnen, Stiftungskapital:22 Millionen Euro. Laut Umfragen kennen 96% der Deutschen die Institution Stiftung Warentest. • Jedes Jahr prüft die Stiftung Warentest mehr als 2000 Produkte in rund 180 Warentests. Seit 2002 werden von der Stiftung Warentest auch Weiterbildungen geprüft.

  14. NYESZE • Der Vorgänger des heutigen Vereins der ungarischen Sprachschulen, die ungarische Sprachschulkammer wurde 1992 von innovativen SprachexpertInnen gegründet. Ziele des Vereins ist es, die Qualität der Sprachschulen zu sichern, den Lernden bei der Suche nach einem geeigneten Sprachkurs behilflich sein und die erreichte hohe Qualität der Sprachkurse kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Außerdem fungiert der Verein als Interessenvertretung der Mitgliedsschulen. • Das Qualifizierungssystem wird von einem dreiköpfigen unabhängigen Gremium regelmäßig überprüft, die InspektorInnen sind externe ExpertInnen. Das System fokussiert auf drei Bereiche: • fachliches Niveau • Schulleitung • Infrastruktur • Kein öffentliches Dokument vorhanden in Bezug darauf, was sich der Verein als guter Sprachunterreicht versteht. • Ich habe ein Interview mit einer Inspektorin gemacht und von ihr habe ich die Unterrichtsbeobachtungs-kriterienerhalten.

  15. EAQUALS • EAQUALS (Evaluation & Accreditation of Quality in Language Services) wurde Ende der 90er Jahre gegründet ist eine Organisation von Sprachkursanbietern mit Mitgliedern in 22Ländern mit Sitz in Budapest. Sie bietet ein internationales Akkreditierungsverfahren für Qualität, und verleiht ihr Qualitätslabel nur an Institutionen, die in regelmäßigen (dreijährlich aber auch unerwartet) Inspektionen hohe Standards nachweisen. EAQUALS bekam vom Europarat den„Teilnehmenden Status“ verliehen und tritt als Partner in europäischen Projekten im Bereich Sprachlehre auf. Ihre Inspektoren sind ExpertInnen des Europarats, darunter nahmhafteWissenschaftlerInnen, die ihren Bezug zum Tagesgeschäft nicht verloren haben. • Richtlinien sind öffentlich sowohl zum gesamten Verfahren als auch zur Beurteilung der einzelnen Unterrichtseinheiten vorhanden. Von diesen können die Vorstellungen über den konkreten Unterricht abgeleitet werden.

  16. QE • Eine Gemeinsamkeit: die formellen Kriterienwerden überbewertet

  17. Prinzipien und NYESZE • In den öffentlich zugänglichen Dokumenten von NYESZE können die Spuren der folgenden Unterrichtsprinzipien erkannt werden: • Transparenz, Lernerorientierung, Kooperation, Authentizität, abwechslungsreicher Unterricht, • Verständnisbezogenheit Out-put-Produktion

  18. NYESZE Es fehlen von den Prinzipien: Mehrsprachigkeit, Autonomie, Recycling, Ausgewogenheit der Fertigkeiten, Textsortenvielfalt, Abwechslung der Sozialformen, reiches sprachliches Repertoire, Sprachliche Form, Implizites Wissen, Eingebauter Lehrplan, Intensiver Input (die Qualität des Inputs wird genannt, nicht die Intensität), Individuelle Bedürfnisse

  19. EAQUALS • Das System des EAQUALS-s funktioniert ähnlich, wie beim ungarischen Verein der Sprachschulen, ein Ausschuss überprüft den Antrag und beauftragt die externen InspektorInnen. • Die folgenden Punkte werden von EAQUALS als Qualitätsmerkmale des Sprachunterrichts angegeben:

  20. EAQUALS • Fokus der Richtlinien: Innovation, Lernerorientierung, abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung, Autonomie, Lebenslanges Lernen, reflektives Lernen, Aussprache, Authentizität, neue Medien neben der Transparenz durch die Lernfortschritte in den Mittelpunkt stellen. • Es stellt sich heraus, dass hier die Mehrsprachigkeit, die Textsortenvielfalt und die Sozialformen samt spracherwerbsorientierten Prinzipien völlig außer Acht gelassen werden.

  21. Wie testet die Stiftung Warentest: • Themenplanung im Team • Marktanalyse • Marktauswahl • Prüfkonzept (Definition von Prüfpunkten) • Testpersonensuche • Feldphase • Expertendiskussion • Auswertung • Artikel • Endkontrolle

  22. Stiftung Warentest • Stiftung Warentetst definiert mehrere Hunderte von Prüfpunkten in einem Expertenkreis • Business Englisch wurden für die Unterrichtsqualität in Form von 42 sehr verständlichen Fragen die Beobachtungspunkte formuliert. Die Struktur der Punkte ist verbraucherfreundlich.

  23. Stiftung Warentest In den Fragen kommen nur die Prinzipien • Mehrsprachigkeit, Recycling, Abwechslung,eingebauter Lehrplan, implizites Lernen, Intensiver Input nicht vor.

  24. Fazit • Aus allen drei QS- Systemen fehlt jeglicher Hinweis auf die Mehrsprachigkeit, was ein bedeutendes Problem ist (Migration, europäische Dokumente, Spracherwerbsprozesse) und am wenigsten werden die spracherwerbsorientiertenPrinzipien gemessen. Die meisten Prinzipien habe ich erstaunlicherweise bei Stiftung Warentest erkennen können.

  25. Fazit • Das weist darauf hin, dass die Pädagogik sich durchgesetzt hatte, hingegen der Bogen Sprachwissenschaft und Didaktik noch nicht gefunden wurde. Es wäre bei der Qualitätsfrage spannend zu untersuchen, inwieweit die innere Logik des Faches bzw. die rein fachbezogenen Prinzipien in der Qualitätsentwicklung zur Geltung kommen. Ich glaube, dass diese problematisch sind – das findet man z.B. in den Lehrplanenentwicklungen z. B. für Mathematik.

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