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Wolfgang Roscher - Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung 1

Wolfgang Roscher - Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung 1. Wolfgang Roscher – Biographie 1.

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Wolfgang Roscher - Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung 1

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  1. Wolfgang Roscher - Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung1

  2. Wolfgang Roscher – Biographie1 Roscher, Wolfgang (geboren 29. 5. 1927 in Komotau) studierte Komposition (u.a. bei Carl Orff), Musik- und Erziehungswissenschaft, Literatur- und Kulturgeschichte, Philosophie und Theologie (Bamberg, Erlangen, München) und promovierte 1951. Nach kirchen- und schulmusikalischen Tätigkeiten (u.a. Stift Tepl / Westböhmen; Hum. Gymnasium Ettal / Oberbayern) übernahm er 1960 den Lehrstuhl für Musikerziehung, später für Musik und Auditive Kommunikation (Alfeld / Hildesheim) und wurde 1981 auf das Ordinariat für Musikpädagogik am "Mozarteum" Salzburg berufen, dessen Rektor er von 1991 - 1995 war. Wolfgang Roschers Lebenswerk war bestimmt vom Dreiklang Kunst, Wissenschaft und Erziehung, sowie deren vielfältigem Beziehungs- und Spannungsgefüge. In seiner Tätigkeit an der Universität Hildesheim legte er mit dem Gedankengut Polyästhetischer Erziehung wesentliche Grundlagen einer der gegenwärtig prägenden musikpädagogischen Richtungen des deutschen Sprachraums und wurde zum Mitbegründer des Studiengangs "Kulturpädagogik". Als Ordinarius für Musikpädagogik am Mozarteum begründete er das Institut für Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung, dessen Namensgebung in deutlicher Form seine Intentionen unterstrich: die Schärfung des Blicks für Verbindendes zwischen den Rassen, Klassen und Kulturen bei gleichzeitigem Respekt vor dem Einzigartigen und Persönlichen, das sich jeglicher Gleichmacherei widersetzt. Eine solche Zielsetzung war verbunden mit der Forderung von Wachsamkeit gegenüber den vielfältigen Gefahren eines Musikzwangs. Die Zuwendung zum Menschen in seiner Auseinandersetzung mit zentralen Erfahrungen wie Liebe und Tod und in seinem Ringen um Lebenssinn sowie die Frage, was künstlerische Gestaltung in diesem Zusammenhang zu leisten vermag, hat seine Gedanken in wesentlicher Form geprägt. Neben seiner Lehrtätigkeit war er Herausgeber von Text-Klang-Bild-Dokumentationen, Schriftenreihen zur Integrativen Musikpädagogik, der Halbjahresschrift "polyaisthesis" ab 1986 und der Polyaisthesis-Jahrbücher 1992-2000. Zum interdisziplinären, interkulturellen und interreligiösen Austausch zwischen Lehrern, Künstlern, Forschern schuf er 1982 die Internationale Gesellschaft für Polyästhetische Erziehung und war bis 2000 deren Präsident. Als Rektor wurde er zum Initiator der Poetik Gastprofessur an der Universität Mozarteum. Von 1992-1998 war er Dekan der Klasse der Künste in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.Roscher verfocht die musik- und kulturpädagogische Lehre einer friedenserzieherischen und bildungsphilosophischen "Mehr-Wahr-Nehmung" (polyaisthesis). Bücher wie "Musik, Kunst, Kultur als Abenteuer" (1994), "Sinn und Klang" (1997), "Klangszenen zum Weltfrieden" (2000) sind der Verbindung von ideen- und problemgeschichtlichen Analysen mit Impulsen zur Integration des Erfahrens und Darstellens für humane "Integrität" gewidmet. Diese zentralen Anliegen prägen auch seine Kompositionen und Filme, CD-Produktionen sowie Musiktheater- und Oratorienimprovisationen. Wolfgang Roschers Gedanken werden von seinen zahlreichen Schülern und Freunden weitergetragen. Die Tatsache, dass sein letztes Werk "Musik - daran die Welten hängen" im Rahmen des Aspekte Festivals am 2. März 2002 in Salzburg uraufgeführt werden wird, mag als Vermächtnis gelten. Dr. Michaela SchwarzbauerPräsidentin der Internationalen Gesellschaft für Polyästhetische Erziehung

  3. Wolfgang Roscher - Fragen zur Biographie1 • Was waren Roschers Intentionen (Begründung des Institutes für Integrative Musikpädagogik und Polyästhetische Erziehung)? Schärfung des Blicks für Verbindendes zwischen den Rassen, Klassen und Kulturen bei gleichzeitigem Respekt vor dem Einzigartigen und Persönlichen, das sich jeglicher Gleichmacherei widersetzt. • Wozu schuf Roscher die „Internationale Gesellschaft für Polyästhetische Erziehung? Zum interdisziplinären, interkulturellen und interreligiösen Austausch zwischen Lehrern, Künstlern, Forschern • Welche Lehre verfocht Roscher? Roscher verfocht die musik- und kulturpädagogische Lehre einer friedenserzieherischen und bildungsphilosophischen „Mehr-Wahr- Nehmung“ (polyaisthesis).

  4. Wolfgang Roscher – Begriffsklärung Polyästhetik2 • Polyästhetische Erziehung (P.E.) meint • Einübung in mehrsinnigem Gewahren und sinndeutendes Erfahren • von Welt • durch Erfinden • und Gestalten sowie • Untersuchen und • Beurteilen • im Bereich gesamtkünsterlischer Vorgänge und Ergebnisse • Die Vorsilbe „poly“ bedeutet kein quantitatives „viel“ sondern ein qualtitatives „Mehr“ an Erscheinungsbezügen: Mehrfarbigkeit (Polychromie), Mehrstimmigkeit (Polyphonie), Mehrwarnehmung (Polyaisthesis). • P.E. will die verschiedenen fachdidaktischen Frage- und Aufgabenstellungen zusammenführen, sofern sie einander zur Lösung bedürfen. Facheigene und –übergreifende Unterrichtswege sollen sich ergänzen, nicht ersetzen.

  5. Wolfgang Roscher – Verhältnis P.E. und Integrative Musikpädagogik/ Begriff der Improvisation3 Verhältnis P.E. und Integrative Musikpädagogik „Integrative Musikpädagogik ist das Kernstück der Polästhetischen Erziehung, innerhalb derer es die weiteren Bereiche Integrativer Theaterpädagogik, Sprechpädagogik, Kunst- und Medienpädagogik, im Zusammenhang mit Musik-, Theater-, Tanz- und Kunsttherapie, der philosophischen und psychologischen Ästhetik sowie interdisziplinärer und komparatistischer Studien gibt.“ (Integrativ  Versuch unter ein Dach zu bringen) Begriff der Improvisation P.E. „versteht den Begriff der Improvisation so, daß professionelle Künstler mit Studenten, Schülern und musikalischen Laien vereinigt arbeiten, darin etwa mit Pasolini vergleichbar, der eine Reihe seiner Filme mit Laien, jedoch unter Bewahrung des künstlerischen Anspruchs gedreht hat. – So ist die die Improvisation zu verstehen, nicht aber als El Dorado absoluter Freizügigkeit oder künstlerischer Nichtgebundenheit. […] Von niemanden wird etwas verlangt, was er nicht leisten kann, jeder aber wird in höchster Weise gefordert, wo er etwas aufzubringen imstande ist: mit wachen Sinnen, in voller Gegenwärtigkeit.“

  6. Wolfgang Roscher – Entstehen der Polyästhetischen Erziehung2 • Mitte der 60er Jahre • durch musikpädagogische, künstlerische und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Bildhauern, Lichtkinetikern, Regisseuren, Theater- und Tanzpädagogen (z.B. Kurt Schwerdtfeger- Bauhausschüler, Kandinsky, Alma Mahler-Groupius, Bauhausbühne Weimar/ Sturmbühne Berlin- Oskar Schlemmer, Alois Lindner- Bildhauer Salzburg - Skulpturinstrumentarium) • es entstehen • Hochschulseminare, Aufführungen und Filmaufnahmen zu Experimenten mit Licht-Farbe-Klang-Bewegung-Form (u.a. Uni Hildesheim) • aus diesen Projekten entstehen Anregungen für den Bau und das Spiel solcher Bildwerk-Klanggeräte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. • Insbesondere kommt es damals auch zur Entwicklung der Musiktheaterimprovisation

  7. Wolfgang Roscher – Polyästhet. Erz. – Musiktheaterimprovisation2 Persönlichkeiten deren Gedanken Einfluß auf die Entwicklung der Musiktheaterimprovisation haben Z.B. Carl Orff (Kompositions-Dozent Roschers), Gustav Rudolf Sellner, Walter Felsenstein • Kooperationen Roschers insbesondere mit: • Claus Thomas (Opernregisseur/Theaterpädagoge Freiburg, Dozent an der MH) – musikalische Experimental-, Studio- und Schulbühne • Musikpädagogin Ellen-Maria Kienhorst • Tanzpädagogin Gisela Gascard-Reich • Es wurden Sprechklangszenen, Multimediaspiele, szenische Oratorien u. dgl. m. erarbeitet.

  8. Wolfgang Roscher – Ziel- und Wertvorstellungen5 Die heutigen Ansätze Ästhetischer Erziehung hält Roscher für pragmatisch verknappt. In Opposition dazu formuliert er 5 Frage bzw. Aufgabestellungen der Polyästhetischen Erziehung, die im Zusammenhang dieser Opposition fünf Ziel- und Wertvorstellungen der Integrativen Musikpädagogik ergeben: • mediale Integration (gesamtkünstlerische Aufgabenstellung) • anthropologische Integration (wertungskritische Fragestellung) • historische Integration (zeitgeschichtliche Problematisierung) • geografische Integration (kulturvergleichende Fragestellung) • soziale Integration (gesellschaftliche Aufgabenstellung) • Daraus entwickelt er ein Curriculum-Modell das folgende Aspekte enthält: • fünf curriculare Aspekte Polyästhetischer Erziehung • sechs Übefelder, Lehr und Lernbereiche Integrativer Musikpädagogik • zwei fachdidaktische Hemisphären und ihre curricularen Interdependenzen • 

  9. Wolfgang Roscher – Curriculum-Modell der Integrativen Musikpädagogik Die fünf curricularen Aspekte Polyästhetischer Erziehung • der multimediale Aspekt • der interdisziplinäre Aspekt • der traditionsintegrative Aspekt • der interkulturelle Aspekt • der sozialkommunikative Aspekt Die sechs Übefelder, Lehr- und Lernbereiche Integrativer Musikpädagogik • Imagination: Improvisation und Komposition • Präsentation: Realisation und Interpretation • Kommunikation: Interaktion und Demonstration • Evaluation: Bedeutungs- und Wertanalyse • Perzeption: Material und Strukturanalyse • Selektion: Bedarfs- und Konsumanalyse

  10. Wolfgang Roscher – Curriculum-Modell der Integrativen Musikpädagogik Polyästhetische Erziehung Musik Literatur Theater Film Kunst Tanz etc. traditionsintegrativer Aspekt • Imagination: Improvisation und Komposition • Präsentation: Realisation und Interpretation • Kommunikation: Interaktion und Demonstration • Evaluation: Bedeutungs- und Wertanalyse • Perzeption: Material und Strukturanalyse • Selektion: Bedarfs- und Konsumanalyse Re- zep- tions- di- dak- tik Pro- duk- tions- di- dak- tik- multi- medialer Aspekt interdisziplinärer Aspekt interkultureller Aspekt sozialkommunikativer Aspekt Kreation – Operation – Aktion – - Apperzeption - Reflexion - Kontemplation

  11. Wolfgang Roscher – Curriculum-Modell der Integrativen Musikpädagogik Fragen der Reflexion und Probleme der Rezeption sind außerordentlich wichtig und man darf der Polyästhetischen Erziehung nicht einseitig nur den Bereich des Produktiv-Improvisatorischen zuordnen. Literatur3, S. 16

  12. Wolfgang Roscher – Exkurs: Uni Hildesheim Fachbereich II – Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation • Diplom-Studiengang: Früher: Kulturpädagogik (künstl.-wissensch. Studiengang) • jetzt: Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis • Elemente: • künstlerisch-wissenschaftliche Studien in zwei der drei Bereiche Bildende Kunst, Musik und Literatur/Theater/Medien; eines dieser Bereiche wird als HF, das zweite als NF gewählt • wissenschaftliche und kulturorganisatorische Studien in Kulturpolitik und Kulturmanagement • wissenschaftliche Studien ein einem Bezugsfach (Informatik, Pädagogik, Philosophie, polit. Wissenschaft, Psychologie, Soziologie) • Berufspraktisch-organisatorische Studieneinheiten (Praktika, Hospitanzen) • 9 Semester, Kapazität 86 Studierende p.a., im WS 05/06 750 Studierende • (Homepage der Uni Hildesheim, Stand Juni 2006)

  13. Wolfgang Roscher – Zitat zum Abschluß4 „Wir brauchen Lehrer an Schulen, Musikschulen und Hochschulen für zwischenmenschliches Erfahren und Darstellen, künstlerisches Wahrnehmen und musikalisches Gestalten. Darin liegt die kulturelle Bedeutung der Arbeit mit Vokal- und Instrumental-, mit Theater- und Tanzgruppen ebenso wie des Einzel-, Gruppen- und Klassenunterrichts im Sprechen und Singen, Spielen und Erfinden, Hören und Deuten, Betrachten und Annehmen von Musik. Wenn wir Musik unseren Mitmenschen zukommen lassen wollen, weil sie bedeutsam für die Sinnsuche des Lebens ist, dann sicher ohnen die Zwangsbeglückung mit „harten Kernen“, die den Biß des schmeckenden Menschen schädigen, zumal Kernobst so beschaffen ist, daß das süße Fleisch, nicht aber der „harte Kern“ verzehrbar ist.“ Wolfgang Roscher, verstorben 2002

  14. Wolfgang Roscher – Quellen/Literaturverzeichnis 1 - Bild rechts und Text - http://www.moz.ac.at/german/info/neu/032.shtml, 29.05.2006 1 - Bild links: http://www.moz.ac.at/german/publications/cv/roscher.shtml, 29.05.2006 2 - Roscher, Wolfgang: Polyästhetische Erziehung, in: Musik und Bildung, 12 (1980) 5, S. 318-319 3 - Roscher, Wolfgang (Hrsg.): Läuterungen, Klärungen. Zu Sinn und Widerspruch Polyästhetischer Erziehung. Ein Interview mit Wolfgang Roscher und Christoph Kittl, in: Sinn und Widerspruch musikalischer Bildung; Beiträge zu „poesis“ und „aisthesis“ heute, S. 16-17,Verlag Emil Katzbichler, 1993 München 4 - Roscher, Wolfgang: Musik – unsere Chance?, in: Musikforum 31 (1995) 8 5 – Roscher, Wolfgang (Hrsg.): Bildungstheoretische Perspektiven Integrativer Musikpädagogik, in: Integrative Musikpädagogik; Neue Beiträge zur Polyästhetischen Erziehung; Teil I Theorie und Rezeption, S. 13-21 Heinrichshofen Verlag, 1983 Wilhelmshaven

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