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NS-Verbrechen in Jugoslawien (Kroatien und Serbien)

NS-Verbrechen in Jugoslawien (Kroatien und Serbien). Vorgeschichte. 6. April 1941: Deutsche Truppen überfallen Jugoslawien 17. April 1941: Kapitulation Im Anschluss daran Aufteilung des Staatsgebiets zwischen Deutschland, Ungarn, Italien und Bulgarien. Zerschlagung Jugoslawiens 1941.

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Presentation Transcript


  1. NS-Verbrechen in Jugoslawien (Kroatien und Serbien)

  2. Vorgeschichte 6. April 1941: Deutsche Truppen überfallen Jugoslawien 17. April 1941: Kapitulation Im Anschluss daran Aufteilung des Staatsgebiets zwischen Deutschland, Ungarn, Italien und Bulgarien

  3. Zerschlagung Jugoslawiens 1941 http://www.cartoko.com/2010/05/partition-of-yugoslavia-1941/ Angegegebene Quelle: „Based on information from Germany, Foreign Ministry, Documents on German Foreign Policy, 1919-1945, Washington, 1949; Figure 5. Partition of Yugoslavia, 1941“

  4. Kroatien

  5. Der „Unabhängiger Staat Kroatien“ als Vasallenstaat Nazi-Deutschlands Militärischer Angriff Nazi-Deutschlands begann am 6. April 1941 Besetzung Zagrebs‘ durch die Wehrmacht am 14. April Auf Bestrebungen Deutschlands entstand ein Satellitenstaat, der sich „Unabhängiger Staat Kroatien“ nannte und neben den kroatisch-slawonischen Kernländern ganz Bosnien und Herzegowina, das größtenteils serbische Symrien und den Sandzak sowie einen kleinen Teil von Dalmatien umfasste Einsetzung von Ante Pavelic als neuem Staatschef Ausrichtung dieses neuen Staates galt als „klerikalfaschistisch“ (antidemokratisch, eng mit dem Vatikan verbunden)

  6. Der „Unabhängiger Staat Kroatien“ als Vasallenstaat Nazi-Deutschlands Militärische Bewegung war die Ustascha. Diese verübte unter Führung der deutschen Truppen zwischen 1941 und 1945 zahlreiche Massenmorde Wurde zur Kontrolle und Leitung des gesamte Lager- und Internierungssystem im „Unabhängigen Staat Kroatien“ eingesetzt Rechtlich und faktisch war Kroatien deutsches Besatzungsgebiet und unterstand den Weisungen Nazi-Deutschlands Stationierung deutscher Truppen in weiten Teilen des Landes

  7. Darstellung der Verbrechen I: „Rassegesetze“ • In Anlehnung an die Nürnberger „Rassegesetze“ Erlass dreier Gesetze am 30. April 1941 : Gesetz „über die Staatsbürgerschaft“, „über die Rassezugehörigkeit“ und „über den Schutz des arischen Blutes und die Ehre des kroatischen Volkes“ (Benz 1996: Dimensionen des Völkermords, S. 321) → Darin wurden Juden und Roma als „Nichtarier“ definiert

  8. Darstellung der Verbrechen: KZs und andere Lager 1) Jasenovac: Ermordung von über 70.000 Inhaftierten, darunter Tausende von Kindern; bestand aus fünf Nebenlagern und drei Kinderlagern 2) Zemun (bei Belgrad): hier wurden von November 1941 bis Juni 1942 mehr als 15.000 serbische Jüdinnen und Juden durch Giftgas ermordet 3) Sajmiŝte (bei Belgrad): Lager bestand von Dezember 1941 – September 1944; Ermordung von ca. 8.000 Jüdinnen und Juden und von 40.000 Serben; unterstand der SS

  9. Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung I: • Im April 1941 lebten zwischen 30.000 und 39.000 Jüdinnen und Juden in Kroatien • Gesetzliche Einführung des Prinzips der Kollektivhaftung am 26. Juni 1941→ in der Folge erste Massenverhaftungen und Deportationen (Benz 1996: Dimensionen des Völkermords, S. 321) • Konzentrierung in Lagern und Heranziehung zur Zwangsarbeit im Verlauf des Jahres 1941 • Befehl an die jüdische Bevölkerung Kroatiens sich registrieren zu lassen im Juli 1942

  10. Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung II Zwischen Herbst 1942 und April 1944 wurde die „Judenfrage in Kroatien“ durch Deportationen „erledigt“: Deportationen von 5.000 Jüdinnen und Juden ins besetzte Polen Ermordung von 20.000 jüdischen Menschen im KZ Jasenovac Insgesamt wurden zwischen 20.000 und 25.000 Jüdinnen und Juden ermordet und weitere 7.000 in Vernichtungslager deportiert

  11. Verfolgung und Vernichtung der Roma I: • Auf Befehl des Ministeriums für Innere Angelegenheiten Volkszählung aller in Kroatien lebenden Roma im Juli 1941 • Im Mai des Folgejahres Erlass zur sofortigen Festnahme aller Roma und deren sofortige Einweisung in das KZ Jasenovac → Ustascha-Truppen wurden dabei weitgehend von der in Kroatien lebenden „deutschen Volksgruppe“ unterstützt • In den ersten Wochen nach der Internierung Ermordung von Roma mit Vorschlaghämmern und Messern 11

  12. Verfolgung und Vernichtung der Roma II: Weitere Sammeltransporte mit Roma wurden in das bosnisches Dorf, Gradina, gebracht – dort ermordet und in Massengräbern verscharrt Ein Teil der kroatischen Roma wurde über Internierungslager zur Zwangsarbeit nach Deutschland und später in die Vernichtungslager im besetzten Polen deportiert Ermordung von 40.000 Roma im KZ Jasenovac 12

  13. Verbrechen gegen die serbische Minderheit: Gleich zu Beginn Verfolgung der orthodoxen serbischen Minderheit (mit Hilfe der Ustascha) Im Sommer 1941: Niederbrennung von serbischen Dörfern, wobei in erster Linie Männer, aber auch Frauen und Kinder ermordet wurden Schätzungen gehen von 125.000 in Kroatien ermordeten Serben aus

  14. Serbien

  15. Deutsche Militärverwaltung Nach der Zerschlagung Jugoslawiens etablierte die deutsche Wehrmacht in Serbien eine Militärverwaltung Leiter dieser Militärverwaltung war der „Bevollmächtigte Kommandierende General in Serbien“ (von 1941-45: Schröder, Danckelmann, Böhme und Bader) Dem unterstand der Verwaltungsstab, dessen Leiter über den gesamten Besatzungszeitraum Staatsrat Turner war Politische Kontrolle führten vom Berliner Reichssicherheitshauptamt entsandte SS- und Polizeiführer durch

  16. „…einziges Land, in dem Judenfrage und Zigeunerfrage gelöst“ Leiter des Verwaltungsstabs der Militärverwaltung in Serbien, Harald Turner, am 29.8.1942: "Im Interesse der Befriedung wurde durch deutsche Verwaltung... die Judenfrage, ebenso wie die Zigeunerfrage völlig liquidiert (Serbien einziges Land, in dem Judenfrage und Zigeunerfrage gelöst)." 16

  17. Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung I: Zu Beginn der Besatzung lebten ca. 12.500 Jüdinnen und Juden in Serbien Keine Ghettoisierungsphase in Serbien Wehrmacht entwickelte 1941/42 ein regionales Model zur „Lösung der Juden- und Zigeunerfrage“ Im Jahr 1942 war Serbien „judenfrei“

  18. Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung II: Vier aufeinanderfolgende Etappen der Vernichtung der Jüdinnen und Juden: 1. Frühjahr 1941: Entrechtung, gesellschaftliche Ausgrenzung und Beraubung 2. Sommer 1941: partielle Liquidierung der männlichen Juden durch Polizei- und SD-Mitglieder 3. Herbst 1941: Ausdehnung des Vernichtungsprogramms auf alle männlichen Juden durch die Wehrmacht 4. Frühjahr 1942: jüdische Frauen und Kinder werden im KZ Sajmiŝte interniert und anschließend mit Giftgas ermordet

  19. Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma: Bereits im Mai 1941 Entzug sämtlicher Rechte der serbischen Sinti und Roma durch die deutsche Militärverwaltung Gleichzeitig: Eintragung in „Zigeunerlisten“ und Einführung einer gelben Armbinde mit der Aufschrift „Zigeuner“ Seit Beginn der Besatzung kam es zu zahlreichen Verhaftungen und Massenerschießungen durch Einsatzkommandos der Wehrmacht Von 1941 – 1943 wurden zahlreiche Roma in serbische oder auch kroatische KZs verschleppt Systematische Ermordung durch Erschießungs-kommandos der Wehrmacht

  20. Rolle der Wehrmacht Wehrmacht schuf in Serbien die logistischen und politischen Voraussetzungen für die Ermordung der jüdischen Bevölkerung, plante deren Vernichtung und war auch für die Durchführung verantwortlich Seit Herbst 1941 hatte die Wehrmacht Tausende Juden erschossen Eigene Wehrmacht-Propagandaabteilung in Serbien, die gezielt antikommunistische und antisemitische Propaganda verbreitete War ebenfalls an der „Partisanenbekämpfung“ beteiligt 20

  21. Konzentrationslager Unterstanden der direkten Verwaltung des deutschen Militärbefehlshabers in Serbien Bewacht von SS-Einheiten Über 120.000 Personen waren in den verschiedenen serbischen KZs inhaftiert 50.000 von ihnen wurden ermordet und weitere 50.000 ins Deutsche Reich oder in die besetzten Länder deportiert KZ Banjica: Lager bestand von Juli 1941 bis September 1944; 4.200 Menschen – hauptsächlich Jüdinnen und Juden – wurden dort ermordet

  22. Massaker in Kraljevo (Herbst 1941): • Wehrmachtseinheiten verübten auf ihrem Rückzug aus dem südlichen Teil Serbiens im Oktober 1941 Massaker an der Zivilbevölkerung. Bekannte Beispiele: Kraljevo und Kragujevac • In nur einer Woche erschoss die Wehrmacht zwischen 4000-5000 Zivilisten in Kraljevo und Umgebung • Grundlage für das Massaker bildetet der Befehl des Wehrmachts-Ortskommandanten: „Mit dem heutigen Tag tritt für das Volk dieses Gebietes das Gesetz schwierigster Repressalien ein, d.h. es werden nicht nur 100 Serben für einen deutschen erschossen, sondern es werden auch die Familie und der Besitz vernichtet.“ (Manoschek 1995: Serbien ist judenfrei, S. 109-154) • Kraljevo gilt noch heute als Symbol für die Kriegsverbrechen der deutschen Besatzer in Jugoslawien

  23. Bombardierung Belgrads Bombardierung Belgrads am 6. und 7. April 1941 durch die deutsche Luftwaffe Dabei wurden ca. 17.000 Menschen getötet Von den ca. 20.000 Häusern und Gebäuden Belgrads wurden 9.000 zerstört oder beschädigt Betroffen war auch das Roma-Viertel in Zemun → Mehrzahl der dort lebenden Roma wurde getötet 23

  24. Widerstand Kommunistische Partisanen-Bewegung war die erste Widerstandsorganisation in Europa, die den bewaffneten, militärischen Kampf gegen die Nazi-Besatzer aufnahm Ziel war die nationale Gleichberechtigung aller Völker Jugoslawiens und er militärische Sieg über die deutschen Besatzer Gezielte militärische Aktionen gegen deutsche Funktionsträger Im Sommer/Herbst gab es zwischen 4.000 und 8.000 serbische Partisanen Serbische Partisanen konnten erst im Sommer 1944 wieder Fuß fassen und im Herbst/Winter 1944 mit der Roten Armee Serbien befreien

  25. Literatur Fings, Karola, u.a.: „…einziges Land, in dem Judenfrage und Zigeunerfrage gelöst.“ Die Verfolgung der Roma im faschistisch besetzten Jugoslawien 1941-1945, Rom e.V. Köln Heer, Hannes/ Naumann, Klaus (Hg.): Vernichtungskrieg der Wehrmacht 1941-1944, Hamburg 1995. Manoschek, Walter: “Serbien ist judenfrei“. Militärische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941/42, München 1995. Schmider, Klaus: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941-1944, Hamburg 2002. Wetzel, Juliane/ Benz, Wolfgang (Hg.): Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit (Regionalstudien 4: Slowakei, Bulgarien, Serbien, Kroatien mit Bosnien und Herzegowina, Belgien und Italien), Berlin 2004.

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