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DEMENZ Umgang mit einer Volkskrankheit

Gedankensammlung. Was wissen wir ber Demenz? Welcher Art waren bisherige Kontakte zu Demenz-Erkrankten?. Begriffsklrung. Lat. Begriff der Geist ist wegSchwerwiegende Strung der geistigen Leistungsfhigkeit aufgrund einer Hirnschdigung unabhngig von zugrunde liegender ErkrankungOberbegrif

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DEMENZ Umgang mit einer Volkskrankheit

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Presentation Transcript


    1. DEMENZ – Umgang mit einer (Volks)krankheit Referent: Martin Biederstedt

    2. Gedankensammlung Was wissen wir über Demenz? Welcher Art waren bisherige Kontakte zu Demenz-Erkrankten?

    3. Begriffsklärung Lat. Begriff – „der Geist ist weg“ Schwerwiegende Störung der geistigen Leistungsfähigkeit aufgrund einer Hirnschädigung unabhängig von zugrunde liegender Erkrankung Oberbegriff für Reihe von Krankheitszeichen verschiedener Ursache und unterschiedlichen Verlaufs keine Aussage über das dem Beschwerdebild zugrunde liegender Erkrankung

    4. Begriffsklärung Symptomenkomplex – Ansammlung verschiedener Krankheitszeichen in mehreren Bereichen mit einer Dauer von über sechs Monaten Beeinträchtigung der Alltagsbewältigung Zwei Spielarten Symptom einer anderen zugrunde liegenden Krankheit eigenständige Erkrankung

    5. Klassifikation nach ICD 10 Demenz psychischen Erkrankungen zugeordnet Unterscheidung in: senile Demenz (ab 65. Lebensjahr) präsenile Demenz (vor 65. Lebensjahr) senile Demenz vom depressiven oder paranoiden Typ Arteriosklerotische Demenz (Gefäßveränderungen) gemeinsames Merkmal: irreversibel, zur Verschlechterung führend Abzugrenzen: senile Demenz mit akuter Konfusion (akuter Verwirrungszustand, reversibel)

    6. Klassifikation nach ICD 10 2. Einteilungsart: Sekundäre Demenz Ursachen ungleich primär hirngewebliche Veränderung Folgeerscheinungen außerhalb des Gehirns angesiedelter Grunderkrankungen (Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände, chronische Vergiftungen) Ergebnis: Störung der Zellfunktion im Gehirn – Folge: Verlust der Leistungsfähigkeit Primäre Demenz Kein Vorliegen einer Grunderkrankung Zellabbau im Gehirn als Begründung Demenzen unbekannter Ursache

    7. Statistische Zahlen Primäre Demenzen nehmen größten Raum ein (90%) - sekundäre Demenzen treten in geringeren Zahlen auf (bis zu 10%) Fallzahlen: 52% Alzheimer-Demenz 17% vaskuläre Demenz 10% sekundäre Demenzen 14% Mischformen 7% Demenzerkrankungen unbekannter Art

    8. Häufigste Alterserkrankung Weltweit verbreitet Häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit Gesamtzahl Demenzerkrankter BRD: 720000 - 1,2 Millionen Bis 2015 Anstieg der Zahlen auf 20-25% Prävalenz bei 65-70-jährigen: 3-5% Prävalenz bei 90-95-jährigen: 30%

    10. Grundmerkmale einer Demenz Verlust geistiger Leistungsfähigkeit Beeinträchtigung Kurz- und Langzeitgedächtnis Abnahme der Urteilsfähigkeit und des Denkvermögens Sprachstörungen (Aphasien) Störungen des Handlungs- und Bewegungsablaufes und der sinnvollen Nutzung von Gegenständen (Apraxie) Störungen des Erkennens (Agnosie)

    11. Einschub: Erkennungssignal Sprache Sprachliche Probleme Demenz-Erkrankter: Verlernen von Lesen und Schreiben Wortfindungsstörungen Immer mehr Wiederholungen Immer kürzere Äußerungen Immer mehr Artikulationsfehler Immer mehr Verstöße gegen Gesprächsregeln Sprechen/Verstehen braucht mehr Zeit Immer mehr Missverständnisse Immer weniger verbales Sprechverständnis Am Ende: nur Nonverbales wird verstanden, sonst Schweigen oder unverständliche „Nonsense-Monologe“

    12. Grundmerkmale der Demenz Folgeerscheinungen (sekundär): Veränderung des Verhaltens und der gefühlsmäßigen Befindlichkeit Niedergeschlagenheit, Unruhezustände, Ängste, Misstrauen, Schlafstörungen, klammerndes und aggressives Verhalten Grundsatz: Für das Erscheinungsbild einer Demenz sind die jeweilige Krankheitsphase, die Lebensgeschichte und die Persönlichkeit von Bedeutung – Einzelfallbetrachtung notwendig

    13. Vaskuläre Demenz Vaskulär = gefäß- oder durchblutungsbedingt Folge einer Gefäßverengung – eingeschränkte Mikrozirkulation im Gehirn – Unterversorgung des Gewebes – Schlaganfälle und Infarkte Demenzentwicklung in Abhängigkeit von Anzahl, Lokalisation und Intensität der vermehrt auftretenden Infarkte – Demenzbeginn innerhalb dreier Monate nach Schlaganfall/Infarkt Daher: Stufenweise Verschlechterung mit zwischenzeitlichen Phasen der Verbesserung Schleichender Verlauf, da Schlaganfälle oft ohne Beschwerden auftreten und abklingen

    14. Alzheimer-Demenz (A-D) Schleichender, fortschreitender Verlauf – erschwerte Diagnosestellung Fehlen klinischer Hinweise, die auf Hirnerkrankung hinweisen, die ihrerseits eine Demenz verursachen könnte Verlaufsdauer: ca. 6 Jahre vom Anfangsstadium bis zum Tod Beginn vor 65. Lebensjahr: kürzerer Verlauf Beginn nach 80. Lebensjahr: 10 Jahre und mehr Tod als Folge von Bettlägerigkeit (Herzkreislaufbelastung, Infektionen)

    15. Häufigkeit A-D Ca. 6% der Bevölkerung weltweit BRD: ca. 800000 Betroffene Bevorzugtes Auftreten im Alter um 70 Jahren (Ausreißer nach oben und unten) Ausblick für westliche Industrieländer: erhebliche Zunahme der Krankheitsfälle

    16. Warnsignale einer A-D Hinweise auf Erkrankung: Vergessen kurz zurück liegender Ereignisse Schwierigkeiten, gewohnte Tätigkeiten auszuüben Sprachprobleme Nachlassendes Interesse an Arbeit, Hobbys und Kontakten Schwierigkeiten, sich mit fremden Umgebungen zurecht zu finden Fehleinschätzung von Gefahren Bislang nicht bekannte Stimmungsschwankungen, andauernde Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Misstrauen Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen Bei Beschwerden – Ursachenabklärung durch Arzt

    17. Ursachen und Entstehung der A-D Ursachen nur ansatzweise bekannt Beteiligung mehrerer Faktoren (deren Zusammenwirken noch unbekannt): Erbfaktoren (ca. 5% aller Krankheitsfälle) Punktmutuationen auf den Chromosomen 1, 14, 19 oder 21führen zu vermehrter Ablagerung von Amyolid, ein pathologisches Eiweiß, im Gehirn Positive Familienanamnese (Demenz. Parkinson) Entzündliche Vorgänge Umwelteinflüsse (Schulbildung, Schädel-Hirn-Verletzungen mit Bewußtlosigkeit) Folgen: Ablagerung krankhafter Substanzen innerhalb und in der Umgebung von Nervenzellen Lahmlegen der Zelllebensvorgänge Verringerung der Botenstofferzeugung (Bsp.: Acetylcholin) – Verringerung der Verständigung der Zellen untereinander Speicherung und Abruf von Informationen werden erheblich beeinträchtigt

    18. Ursachen und Entstehung der A-D Weiterführende Folgen: Nervenzellen und Nervenzellverbindungen gehen völlig verloren Tiefgreifende Störungen der Sprache, des Denkens, der räumlichen Orientierungsfähigkeit, des praktischen Handelns

    19. Befall folgender Hirnregionen Nervenzellpopulationen, insbesondere von Hippocampus Angrenzenden Temporallappen Mandelkerne Parietallappen Mikroskopische Merkmale: Rindendegeneration und Schrumpfung des Gehirns Senile Plaques (Amyolid-Proteine) – aufgrund der Zusammenlagerung zu Neurofibrillenbündel gehen grundlegende Stützfunktion verloren – diese Proteinklumpen haben tödliche Wirkung auf Nervenzellen Pathophysiologie: Neurotransmittermangel

    20. Diagnose A-D Ziel: Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen gezielte Anamneseerhebung und Angehörigenbefragung Prüfung von Gedächtnis, Denken, Sprache, Erkennen und Handhabung von Gegenständen (am häufigsten in Pflegeeinrichtungen verwendet - Bsp.: Mini-Mental-Status-Test) Körperliche Untersuchung zum Ausschluss anderer Erkrankungen (Schilddrüsenerkrankung) Computer-Tomographie/Magnetresonanz-Tomographie (Ausschluss von Durchblutungsstörungen und Tumoren) Laborbestimmungen (Ausschluss entzündlicher Erkrankungen, Hormon- und Vitaminmangelzuständen) Endgültige Diagnose per Gewebeprobe aus dem Gehirn/Gehirnuntersuchung nach dem Tod

    22. Praxisbeispiel Diagnostik aus Alten- und Pflegeheimen Mini-Mental-Status Test – Freiwillige vor! Hinweisfunktion auf mittlere bis schwere Demenz

    24. Krankheitsverlauf A-D Drei Stadien 1. leichtgradig, kaum bemerkbare Symptome, dennoch Alltagsleben beeinträchtigend (leichte D.) KZ-Gedächtnis (Wiederholen von Sätzen und Tätigkeiten) Sprache (Wortfindungsstörungen, mangelnde Ausdruckspräzision Denkvermögen (Schlussfolgern, Urteilen) Örtliche Orientierung (in unvertrauter Umgebung) Antriebsverhalten (Passivität oder Untätigkeit) Zeitliche Desorientierung (Datum/Uhrzeit)

    25. Krankheitsverlauf A-D 2. Symptome so stark ausgeprägt, dass selbständige Lebensführung nur noch mit erheblichen Einschränkungen möglich (mittlere D.) Gedächtnis (Vergessen von Namen vertrauter Personen) Alltagsfunktion (Ankleiden, Bad- und Toilettenverrichtungen, Essen) Örtliche Orientierung (Zimmer finden, Verirren außerhalb des Hauses) Wahrnehmung (Sinnestäuschungen, Illusionen wie das Sehen nicht vorhandener Personen) Antrieb (unausgeprägte Unruhe, zielloses Umherwandern) Verlorenes Zeitgefühl (kein Unterscheiden von Vergangenheit und Gegenwart)

    26. Verlauf der A-D 3. selbständige Lebensfähigkeit aufgehoben – vollständige Abhängigkeit (schwere Demenz) Gedächtnis (keine Abspeicherung neuer Informationen, kaum Erkennen von Angehörigen) Sprache (wenige Wörter verwendend) Körperliche Symptome (vorn überneigender, schleppender Gang, Sturzgefahr, Verlust der Kontrolle über Blase und Darm, zerebrale Krampfanfälle, Schluckstörungen) Endstadium: Verfall der körperlichen Kräfte, Bettlägerigkeit, Infektionsgefahr steigt (Lungenentzündung als häufigste Todesursache)

    28. Behandlungsmöglichkeiten von Demenzen Heilung primärer Demenzen ausgeschlossen! Ziel: Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen verbessern Demenztherapie: Kombination von Maßnahmen – drei Säulen: Aktivierung und Anregung Anpassen der äußeren Lebensumstände Medikamentöse Therapie

    29. Behandlungsmöglichkeiten 1. Aktivierung und Anregung (Psycho-/Verhaltenstherapie) Angebote, die auf verschiedenen Ebenen ansprechen sollen: geistig, seelisch, körperlich, sozial Orientierung an den Fähigkeiten und Bedürfnissen des Erkrankten, an seiner Lebensgeschichte Ansprechen unterschiedlicher Sinne Leistungsdruck, Überforderung und Beschämung beim Erkrankten vermeiden Bewegungsübungen (Physiotherapie) Musik- und Kunsttherapie Tätigkeitsübungen (Selbstversorgung) Förderung der Kommunikation Gedächtnistraining Anregung der Sinne/ Wahrnehmungsübungen Wiederbeleben alter Erinnerungen und vertrauter Aktivitäten (Biografiearbeit) Training von Einsatz externaler Gedächtnishilfen (Uhr, Tagebuch, Schilder, Fotografien)

    30. Behandlungsmöglichkeiten 2. Anpassung äußerer Lebensumstände (Soziotherapie/Milieutherapie) Unfähigkeit des Erkrankten – Reagieren der Umwelt erforderlich Soziale Einbettung so lange wie möglich erhalten Gestaltung des Wohnumfelds, Tagesablaufs Sammeln von Infos über Defizite/erhaltene Fähigkeiten Pflege- und Betreuungspläne etablieren (Erholungszeiten für Betreuer) Angehörigenbetreuung 3. Medikamentöse Behandlung Medikamente zur Beeinflussung geistiger Leistungsfähigkeit Cholinesterase-Blocker Medikamente zur Behandlung von Begleitsymptomen (niedergeschlagene Stimmung, Ängstlichkeit, Aggressivität, Unruhe, Schlaflosigkeit) Antidepressiva, Neuroleptika, Anxiolytika

    31. Untersuchung zur medikamentösen Behandlung

    32. Medikamentöse Behandlung Versuch, Krankheitsfortschritt zu verzögern Stabilisierung erreichen: Kognitiven Funktionen Alltagsfunktionen/Selbständigkeit Psychische Befindlichkeit Verhaltensänderungen

    34. Vorstellung eines umstrittenen Behandlungsprinzips integrative Validation Naomi Feil (US-amerikanische Sozialarbeiterin) Hauptanliegen: Kontaktaufnahme/Kommunikation mit demenzerkrankten Menschen Ziel: wertschätzender Umgang unter Ausnutzung vorhandener Ressourcen und Verbesserung der Betroffenenlage Beruhend auf Grundlagen der klientenzentrierten Gesprächsführung Orientierung an der Wirklichkeitssicht der Menschen mit Demenz und Erklärung derer Gefühle und Antriebe für gültig und richtungsweisend Versucht nicht, Betroffenen wieder in die Realität der nicht Erkrankten einzubinden! Stimmung und Gefühle der Betroffenen erkennen und benennen, um so ihnen Anerkennung ihrer eigenen subjektiven Wirklichkeit zu geben Neben Realitätsorientierungstraining, Gedächtnisübungen etc. besonders in den ersten Stadien der Erkrankung hilfreich

    36. Tipps zur Kommunikation mit Demenz-Kranken Gemeint ist das soziale und kommunikative Verhalten der Pflegenden Geduld üben Einstellen auf die Geschwindigkeit Demenz-Erkrankter Zurückhaltender Umgang mit Hilfestellungen Auf den Bauch hören Nicht auf Dankbarkeit oder Entgegenkommen hoffen

    37. Tipps zur Kommunikation mit Demenz-Erkrankten Je kürzer, desto besser Eine Aussage pro Satz Pausen bewusst setzen Einfache Ja/Nein-Fragen verwenden Nie mehrere Fragen auf einmal stellen Über Sicht- und Greifbares sprechen Anspielungen und indirekte Sprechweise vermeiden Bildliche Ausdrucksweisen vermeiden Verkindlichende Verhaltensweisen vermeiden Erwachsenengemäße Anredeformen wählen Und und und…

    38. Allgemeiner Umgang mit Demenz-Erkrankten Biografie als Themen-Fundgrube verwenden Wiederholung ist besser als Abwechslung – Routine schaffen Lachen ist gesund Durch Musik Wohlbefinden steigern Vermeiden von Reizüberflutungen Dialektgebrauch Aktives Zuhören Verstehen nicht vortäuschen

    39. Demenz und Lichttherapie? Leiden an Lichtmangel da sinkende Sehkraft Beeinträchtigung Lebensqualität Müdigkeit Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus Verwirrtheitszustände Ängstlichkeit und Traurigkeit Morgendliche und abendliche Lichttherapie (weißes Licht: 1000-2500 Lux) mit Ziel: Stabilisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus Verringerung nächtlicher motorischer Unruhe Sinnesreizung Wohlergehen Orientierung Sicherheit steigern Immunsystemstärkung

    40. Referatsende Zeit für Fragen, Diskussionen zu Themenpunkten und zum Danken für die Aufmerksamkeit!

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