1 / 14

Integrative Stadterneuerung Begriff – Philosophie – Arbeitsweisen SRL

Integrative Stadterneuerung Begriff – Philosophie – Arbeitsweisen SRL Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V., Berlin Ausschuss Integrative Stadterneuerung 2007 www.srl.de. Rahmenbedingungen.

Download Presentation

Integrative Stadterneuerung Begriff – Philosophie – Arbeitsweisen SRL

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Integrative Stadterneuerung Begriff – Philosophie – Arbeitsweisen SRL Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V., Berlin Ausschuss Integrative Stadterneuerung 2007 www.srl.de

  2. Rahmenbedingungen Städtische Transformationsprozesse werden immer durch vielschichtige und räumlich differenzierte Wachstums-, Stagnations- und Schrumpfungs-vorgänge geprägt. Diese drei Phänomene bilden die wesentlichen Ausgangspunkte der aktuellen Debatte über die Zukunft der Stadt. Zentrale Rahmenbedingungen sind: • Demografischer Wandel • Ökonomischer Wandel • Globalisierung und Regionalisierung • Individualisierung der Lebensverhältnisse • Sozialräumliche Segregation Die Perspektive der Europäischen Stadt liegt in der strategisch geordneten Ausrichtung dieser städtischen Transformationsprozesse durch „Integrative Stadterneuerung“.

  3. Begriffsverständnis Stadterneuerung umfasst den zielgerichteten Prozess zur Erhaltung, Aufwertung, Umgestaltung und Weiterentwicklung bestehender Teile und Strukturen einer Stadt. Integrative Stadterneuerung setzt integrative Stadtentwicklungskonzepte voraus, die Ziele und Räume sowohl in Bezug auf das Projekt als auch übergeordnete Vorstellungen beziehen sowie alle relevanten Akteure und ergebnisorientierten Verfahren berücksichtigen.

  4. Begriffsverständnis „integrativ“ Integrative Stadterneuerung verbindet alle wichtigen Handlungs- und Politikfelder im Entwicklungsprozess. Sie setzt auf eine aktive Rolle der Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil. • Integrative Stadterneuerung ist als komplexe, kommunale Daueraufgabe Motor für die soziale, gesellschaftliche und ökonomische Erneuerung der Stadt(-teile). • Integrative Stadterneuerung setzt ein gebündeltes Planen und Handeln zur Bewältigung der Transformationsprozesse voraus. • Integrative Stadterneuerung ist eine Querschnittsaufgabe mit interdisziplinärem Anspruch. • „Integrativ“ setzt Kooperation als gesellschaftliche Notwendigkeit voraus; die Maßnahmen werden mit den Akteuren der Stadt gemeinsam entwickelt und abgestimmt. • Es gilt, lokale Potenziale zu wecken und die Fähigkeiten und Mittel aller Beteiligten optimal zu nutzen.

  5. Programme Das 1971 in der BRD erlassene Städtebauförderungsgesetz bildet die förderrechtliche Basis der Stadterneuerung in Deutschland. Nach 1990 wurden Ergänzungsprogramme – teilweise mit Vorläufern in einzelnen Bundesländern – aufgelegt, um neuen Aufgaben sowie veränderten Rahmenbedingungen und Konzepten gerecht zu werden: • 1991 Programm Städtebaulicher Denkmalschutz in den neuen Bundesländern, www.staedtebaulicher-denkmalschutz.de; • 1993 Programm Städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete in den neuen Bundesländern und Berlin (Ost) (ausgelaufen); • 1999 Programm Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt,www.sozialestadt.de; • 2001 Programm Stadtumbau Ost,www.stadtumbau-ost.info; • 2004 Programm Stadtumbau West (Vorlauf: ab 2002 Pilotprojekte im Experimentellen Wohnungs- und Städtebau) www.stadtumbauwest.de.

  6. Motivation für die Initiierung Es gibt unterschiedliche Motivationen und Strategien für das konkrete Verfahren vor Ort. • Top-down-Strategien zur Erzwingung von Aktionen und Verhaltensweisen (finanziell und juristisch motivierte Arbeitsweisen) • Bottom-up-Strategien (überwiegend informelle Arbeitsweisen) Top-down-Strategie Bottom-up-Strategie

  7. Abgrenzung und Organisation des Verfahrens Zur Bestimmung von Art und Organisation des Verfahrens sind zu Beginn folgende Punkte zu klären: • Eindeutige räumliche Abgrenzung unter Berücksichtigung der übergeordneten Raumeinheit (Stadt) • Organisationsstruktur – Möglichkeit zur Anpassung an Veränderungen, Prozessoffenheit • Verantwortlichkeiten/Zuständigkeiten – für Gesamt- und Einzelprojekte • Kommunikationsformen – Akteurskonstellationen, Moderationsverfahren, Öffentlichkeitsarbeit • Partizipation – Öffentlichkeit, Kooperation, Partnerschaft, Beteiligung • Ressourcen – Finanzen, Personen, Zeitrahmen, Bündelung und Vernetzung • Ziel- und Ergebnisorientierung – Konsens, Ergebnisoffenheit, Plausibilität, Transparenz • Fokussierung und Konzentration auf realisierbare, den Handlungserfordernissen und Ressourcen angemessene Lösungen

  8. Beteiligung Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist zentrale Voraussetzung für das Gelingen integrativer Erneuerungsstrategien. • Integrative Stadterneuerung allein durch die öffentliche Hand ist nicht möglich. • Der Zugang zu einzelnen Akteursgruppen erfordert differenzierte Beteiligungsformen und Motivationsstrategien. • Rechtzeitige Beteiligung sensibilisiert die Akteure und Betroffenen und bindet sie in den Erneuerungsprozess ein. • Abgestimmte Maßnahmen tragen besser dazu bei, die Probleme des Stadtteils zu bewältigen. • Beteiligung im Sinne von Kooperation nutzt allen, beschleunigt das Verfahren und erhöht die Akzeptanz gegenüber deren Notwendigkeit im Prozess.

  9. Leitbild Definition Der Leitbildbegriff hat seine dogmatische und normative Bedeutung weitgehend verloren. Leitbilder der Stadtentwicklung sind heute nicht mehr nur architektonische oder städtebauliche Bilder; sie sind gesellschaftliche Visionen, schließen Wertehaltungen, Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein. Leitbilder ... ... sind Zukunftsvisionen für eine „bessere“ Entwicklung ... sind nur tragfähig, wenn ihre Verwirklichung auf freiwilliger Basis erfolgen kann ... sind Themen übergreifend und erfordern eine Bündelung verschiedener Ziele und Interessen ... leiten zum nachvollziehbaren Handeln an und lassen doch Spielräume für die „Feinjustierung“ konkreter Projekte ... sind auf verschiedenen räumlichen Ebenen möglich

  10. Leitbildprozess • Geprägt durch hierarchische Strukturen • Expertenprozess in Führungszirkeln • Ein „Leitbild von oben“ findet sich auf allen politischen und verwaltenden Ebenen „Von oben“  Leitbild  • Das Lokale als zentrale Handlungsebene • Selbstbestimmte und bedürfnisorientierte Partizipation der Bürger • (integriertes) Handeln in Netzwerken • Orientierung am Gestaltungsprozess und weniger an konkreten Ergebnissen • Überwinden ressortbezogener, hierarchischer Strukturen (intersektorale Kooperation) „Von unten“

  11. Schlüsselprojekte definieren und umsetzen Konzepte und Leitbilder erfahren ihre Umsetzung in Schlüsselprojekten. Schlüsselprojekte zu definieren bedeutet, Prioritäten zu setzen und Anstoßfunktionen zu übernehmen. • Schlüsselprojekte sollen geeignet sein, Leitbildthemen zu repräsentieren und stellvertretend die Sichtbarkeit der Leitbildumsetzung im Stadtbild zu gewährleisten. • Prioritätensetzung bedeutet somit auch, dass andere Projekte (die durchaus ebenfalls im Sinne des entwickelten Leitbildes sein können) zunächst nicht unmittelbar umgesetzt werden können. • Die Schlüsselprojekte müssen in übersichtlicher und verständlicher Form dargestellt und begründet werden. • Für die einzelnen Maßnahmen ist ein klarer Zeitplan mit Klärung der Verantwortlichkeiten zu entwickeln. • Die Budgetierung des Maßnahmenkataloges ist vorab zu klären.

  12. Wirkungsbeobachtungen Die Beobachtung der Wirkungen von Konzepten und Maßnahmen (Monitoring) ist heute wichtiger denn je. Die Beteiligung privater Akteure, aber auch ein verändertes Verständnis beim Mitteleinsatz bei den Kommunen erfordern Wirtschaftlichkeit. Ziele sind dabei: • Bildung eines (Früh-)Warnsystems für negative Entwicklungen, • kontinuierliche Erfassung von Entwicklungen im Gebiet, u. a. der Einwohner- und Sozialstruktur, Einkommenssituation, baulichen Veränderungen etc., • Darstellung der Erfolge/Misserfolge von Projekten/Entwicklungen, • Gewinnung potenzieller Akteure für das Projekt, • Beobachtung des (Förder-)Mitteleinsatzes.

  13. Wirkungsbeobachtungen Um Wirkungen von Konzepten und Maßnahmen beobachten zu können, müssen mindestens folgende Voraussetzungen zu Beginn des Prozesses erfüllt werden: • Eindeutige mess-, zähl- oder beschreibbare Ziele für die Maßnahmen, Projekte und das Maßnahmengebiet definieren • Schlüssige Indikatoren festlegen- bezogen auf grundsätzliche Entwicklungen- bezogen auf Maßnahmen und Projekte - bezogen auf das Maßnahmengebiet • Akzeptables Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu Beginn festlegen

  14. Fazit Integrative Stadterneuerung bezieht alle wichtigen Handlungs- und Politikfelder im kommunalen Entwicklungsprozess ein. Als Basis für die Umsetzung dienen räumliche Entwicklungskonzepte. Voraussetzung sind Ressourcenbündelung, fach- und ressortübergreifende Kooperationen sowie die Bildung neuer strategischer Allianzen. Integrative Stadterneuerung braucht die Mitwirkung von Akteuren unterschiedlicher Interessen wie Bewohnerschaft, Unternehmen, Wohnungswirtschaft, Wohlfahrtsverbände, Freie Träger, Verwaltung, Politik. Integrative Stadterneuerung als aktive Planungs- und Umsetzungs-strategie schließt Erhaltung, Umbau und Rückbau des städtischen Gemeinwesens ein. Aufgabe ist, negative Folgen der demografischen Entwicklung sowie des ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturwandels zu kompensieren und die Bedingungen für ein gutes Zusammenleben in den Städten zu verbessern.

More Related