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Inhaltsanalyse: Beispiel (Schick, Vollhardt, Herfordt, Groeben & Reiß)

Inhaltsanalyse: Beispiel (Schick, Vollhardt, Herfordt, Groeben & Reiß). Forschungsfrage: Unterscheiden sich Äußerungen von Politikern/innen zu Affären in der eigenen Partei und in anderen Parteien hinsichtlich ihres moralischen ‚Niveaus‘ (nach Kohlberg)?

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Inhaltsanalyse: Beispiel (Schick, Vollhardt, Herfordt, Groeben & Reiß)

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Presentation Transcript


  1. Inhaltsanalyse: Beispiel(Schick, Vollhardt, Herfordt, Groeben & Reiß) • Forschungsfrage: Unterscheiden sich Äußerungen von Politikern/innen zu Affären in der eigenen Partei und in anderen Parteien hinsichtlich ihres moralischen ‚Niveaus‘ (nach Kohlberg)? • Stichprobe: 43 Interviews mit Politikern/innen in deutschen Tages- und Wochenzeitungen: • Zur Glogowski-Affäre (SPD): 24.11.99 bis ca. Mai 2000 • Zur Kohl-Affäre (CDU): 23.12.99 bis ca. Mai 2000 Einführung in die psychologische Methodenlehre

  2. Inhaltsanalyse: BeispielKategoriensystem • Deduktive Herleitung von Kategorien aus dem Stufenmodell moralischer Urteile von Kohlberg • 1. Strafe und Gehorsam • 2. Geben und Nehmen • 3. Gruppenorientierung • 4. Gesetzestreue • 5. Sozialvertrag • 6. Universelle ethische Prinzipien Einführung in die psychologische Methodenlehre

  3. Inhaltsanalyse: BeispielErgebnisse • Werden bei der Beurteilung der beiden Affären parteienübergreifend je unterschiedliche Bewertungen vorgenommen?  nein • Werden bei der Beurteilung einer Affäre in der eigenen Partei andere Bewertungen vorgenommen als bei der Beurteilung einer Affäre in der je anderen Partei?  ja • Kommen bei der Beurteilung einer Affäre in der eigenen Partei ‚niedrigere‘ moralische Maßstäbe zum Tragen, bei der Beurteilung einer Affäre in der anderen Partei dagegen höhere?  ja Einführung in die psychologische Methodenlehre

  4. Weitergehende Aufbereitung / Auswertungqualitativer Daten • Beschreibung von Einzelfällen • Fallvergleich • Typenbildung • Darstellung der Ergebnisse in Matrizenform • Graphische Darstellung der Ergebnisse • Häufigkeitsanalyse • Statistische Auswertung (unter Anwendung von Verfahren für nominalskalierte Daten) Einführung in die psychologische Methodenlehre

  5. Typenbildung: Definition • Typenbildung ist ein Gruppierungsprozess, bei dem ein Objektbereich anhand eines oder mehrerer Merkmale in Gruppen bzw. Typen eingeteilt wird. • Dabei werden solche Objekte zu Typen zusammengefasst, die sich hinsichtlich bestimmter Merkmale ähnlicher sind als andere. • Am Ende des Gruppierungsprozesses steht eine Typologie, d.h. ein Gesamt verschiedener Typen. Typenbildung ist ein datenreduzierendes Verfahren. Einführung in die psychologische Methodenlehre

  6. Typenbildung: Kriterien • Die Elemente innerhalb eines Typus sollen sich untereinander möglichst ähnlich sein (interne Homogenität auf der Ebene des Typus). • Die Typen sollen sich untereinander möglichst stark unterscheiden (externe Heterogenität auf der Ebene der Typologie). Einführung in die psychologische Methodenlehre

  7. Empirisch begründete Typenbildung: Vorgehen(Kelle & Kluge) Stufe 1Erarbeitung relevanter Vergleichsdimen-sionen Stufe 2Gruppierung der Fälle und Analyse empiri-scher Regelmäßig-keiten Stufe 3Analyse inhaltlicher Zusammenhänge und Typenbildung Stufe 4Charakterisierung der gebildeten Typen Einführung in die psychologische Methodenlehre

  8. Typen der Beziehung zw. beruflichem Verlauf und delinquentem Verhalten (Dietz et al., 1997) Einführung in die psychologische Methodenlehre

  9. Ansätze qualitativer Forschung • Einzelfallanalyse • Deskriptive Feldforschung • Gegenstandsbezogene Theorienbildung • Handlungsforschung • Qualitatives Experiment • Dokumentenanalyse • Biographische Forschung • Erhebung und Rekonstruktion Subjektiver Theorien • ... Einführung in die psychologische Methodenlehre

  10. Stichprobenziehung in der qualitativen Forschung • Selektives Sampling • Prinzip: Festlegung relevanter Auswahlmerkmale vor der Datenerhebung • Ziel: Integration aller relevanten Merkmale und Merkmalsausprägungen • Theoretical Sampling • Fallauswahl und Analyse des Datenmaterials beeinflussen sich gegenseitig • Prinzip: Minimierung und Maximierung von Unterschieden • Ziel: Ausschöpfung der maximalen Variation im Gegenstandsbereich Einführung in die psychologische Methodenlehre

  11. Gegenstandsbezogene Theorienbildung (Grounded Theory): Grundprinzipien • Datenerhebung und -auswertung überschneiden sich • Theorie soll in den Daten ‚verankert‘ sein(Stichworte: Dichte Beschreibung, Gesättigte Theorie) Einführung in die psychologische Methodenlehre

  12. Grounded Theory: Vorgehen Entwicklung einer Fragestellung / Leitidee Theoretical Sampling Datenerhebung im Feld „stop and memo“ Kodieren Gesättigte Theorie Einführung in die psychologische Methodenlehre

  13. Arten des Kodierens bei derGrounded Theory • Offenes Kodieren: datennahes Kodieren, möglichst nah an der Begrifflichkeit der Befragten • Axiales Kodieren: Anreicherung, Ausarbeitung und zugleich Abstrahierung der Kategorien • Theoretisches Kodieren: Integration aller Kategorien zu einem theoretischen Modell(Erstellen einer Basiskategorie) Einführung in die psychologische Methodenlehre

  14. Grounded Theory: Abbruchkriterium Theoretische Sättigung:Eine gegenstandsbezogene Theorie gilt als ‚theo-retisch gesättigt‘, wenn die Einbeziehung zu-sätzlicher Fälle in die Stichprobe nicht mehr zu einer Erweiterung der Theorie führt. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kann zugleich auch die Theorie als vollständig gelten. Einführung in die psychologische Methodenlehre

  15. Deskriptive Feldforschung: Zielsetzungen • Vermeidung von Verzerrungen des Gegenstandes, indem • der Gegenstand in seinem natürlichen Umfeld belassen wird und • die Forschenden den Gegenstand nicht durch Eingriffe verändern. • Kennenlernen der Innenperspektive der Beteilig-ten Einführung in die psychologische Methodenlehre

  16. Deskriptive Feldforschung: Vorgehen • Festlegen der Fragestellung • Herstellung des Feldkontakts • Materialsammlung • Ausstieg aus dem Feld • Auswertung (Protokollierung und Aufbereitung) Einführung in die psychologische Methodenlehre

  17. Deskriptive Feldforschung: Methoden • Teilnehmende Beobachtung • Befragung • Aufzeichnungen (apparative Beobachtung) • Nonreaktive Methoden: Sammlung von Dokumenten • Grundprinzip: Die Datenerhebung erfolgt zunächst breit gestreut, dann zunehmend fokussierter. Einführung in die psychologische Methodenlehre

  18. Beispiel: Marienthal-Studie • Untersuchung der Auswirkungen von Arbeits-losigkeit im natürlichen Umfeld der Betroffenen • Eine Mitarbeiterin wohnte zwei Monate vor Ort; insgesamt verbrachte die Arbeitsgruppe 120 Tage in Marienthal • Allmähliche Kontaktherstellung durch: • Teilnahme an politischen Aktivitäten • Kleidersammlung • Angebot einer ärztlichen Sprechstunde • Angebote von Kursen Einführung in die psychologische Methodenlehre

  19. Marienthal-Studie: Art des gesammelten Materials • Ausführliche Lebensgeschichten von 32 Männern und 30 Frauen • Zeitverwendungsbögen des Tagesablaufes von 80 Personen • Inventare von Mahlzeiten in 40 Familien über eine Woche hinweg • Beschreibung der Weihnachtsgeschenke von 80 Kleinkindern • Gesprächsthemen und Beschäftigungen in öffentlichen Lokalen • Entleihzahlen in der öffentlichen Bibliothek Einführung in die psychologische Methodenlehre

  20. Teilnehmende Beobachtung: Merkmale • Die Beobachtung erfolgt teil- oder nonstandar-disiert, indem lediglich Beobachtungsdimensionen festgelegt werden. Die möglichen Ausprägungen auf diesen Dimensionen werden im Verlauf der Beobachtung ermittelt. • Die Forscher/innen werden selbst zu Mitgliedern des untersuchten Gegenstandsbereichs. • Teilnehmende Beobachtung kann offen oder verdeckt erfolgen. Einführung in die psychologische Methodenlehre

  21. Marienthal-Studie: Beobachtungsdimensionen • Stellung zur Arbeitslosigkeit • Wie sah die erste Reaktion aus? • Was haben die Menschen getan, um Arbeit zu finden? • Welche Pläne haben die Menschen noch? • Welcher Arbeitsersatz wird geleistet? ... • Wirkungen der Arbeitslosigkeit • Wirkungen auf den physischen Zustand • Wirkungen auf die Schulleistungen der Kinder • Wirkungen auf Kriminalität • Veränderungen innerhalb der Familie ... Einführung in die psychologische Methodenlehre

  22. Deskriptive Feldforschung: Probleme • Handeln im Feld: • Einstieg - Herstellung des Feldkontakts • Agieren im Feld - Reaktionen auf das Feld • Gefahr des Distanzverlusts („going native“) • Ausstieg - Entwicklung der Beziehungen • Auswertung: Materialfülle • Ethische Probleme: Doppelcharakter der im Feld aufgebauten Beziehungen Einführung in die psychologische Methodenlehre

  23. Deskriptive Feldforschung: Anwendungsbedingungen • Das Feld muss zugänglich sein. • Forscher/innen müssen im Feld eine sinnvolle Funktion einnehmen können. • Forscher/innen müssen geschult sein (Balance zwischen Anteilnahme und kritischer Distanz). • Das Vorhaben muss ethisch gerechtfertigt sein. Einführung in die psychologische Methodenlehre

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