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„ Modelle Neuk ö llner Jugendarbeit ? “

„ Modelle Neuk ö llner Jugendarbeit ? “. Ein kurzer Exkurs durch die Geschichte der Jugendarbeit Neuk ö llner Spezialit ä ten ab 1984. „ Vorformen offener Jugendarbeit “.

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Presentation Transcript


  1. „Modelle Neuköllner Jugendarbeit ?“ Ein kurzer Exkurs durch die Geschichte der Jugendarbeit Neuköllner Spezialitäten ab 1984

  2. „Vorformen offener Jugendarbeit“ 1811 Erster Turnplatz in der Hasenheide in Neukölln – Turnen für Alle –„Turnvater“ Jahn als Initiator der späteren Turnbewegungen 1867 – Stuttgarter Jugendhaus 1900 Lehrlingsheime 1920/1930 Jugendheime 1920/1930er Jugendbewegungen wie Freidenker / Sportbewegungen Wandervogel, kirchliche Jugendarbeit 1923 Jugendpflege taucht zum ersten mal im "Reichjugendwohlfahrtsgesetz" (RJWG) vom Juli 1923 auf. Sie zielt unter vaterländisch-nationalistischen und anti-sozialistischen Vorzeichen vor allem auf die pädagogische "Kontrollücke", die sich bei Arbeiterjugendlichen zwischen Schulabschluss und Beginn des Militärdienstes. Akteure sind Verbände und Kirchen. Jugendpflege dient der"Heranbildung einer frohen, körperlich leistungsfähigen, sittlich tüchtigen, von Gemeinsinn und Gottesfurcht, Heimat- und Vaterlandsliebe erfüllten Jugend"

  3. Weitgehende Auflösung oder Gleichschaltung der Jugendbewegungen, der verbandlichen und kirchlichen Jugendarbeit „NS-Zeit – Gleichschaltung“

  4. „Trümmerkids im Offizierskasino“ GYA-Programm: German Youth Activity Programm legt Grundbausteine offener Jugendarbeit, so wie wir Sie heute kennen. 1947 schon 323 Jugendheime in Städten der amerikanischen Besatzungszone Ziele: • Entideologisierung und Demokratisierung / „Reeducation“ der deutschen Jugend • Linderung von Not • Kriminellen Jugendcliquen vorbeugen und etwas positives Entgegensetzen • Essens- und Kleiderausgabe • Gegen Sittenverfall – z.B. „Amiliebchen“ • Alternativen zu gefährlichen Hobbys „Ruinenklettern“ Modell:Offizierskasino Leitung bis 1947: amerikanischen Jugendoffiziere Raumsetting: Billard, Cafe, Tresen, Spiele, Tischtennis usw. Aktivitäten: Partys, Sportmöglichkeiten und Tanz, Zeltlager

  5. Reeducation - Verbände

  6. „Wiederaufbau-Kids in der Gruppenstunde“ ab 1946 Wiederaufbau der demokratischen Jugendverbände und der Jugendwohlfahrtsausschüsse durch westl. Besatzungsmächte gefördert. Beteiligung der Jugend am Wiederaufbau der Demokratie 1948 Gründung des „Haus am Rupenhorn“ (britische Militäradministration) zur Schulung von deutschen Jugendleitern und Jugendpflegern Zunehmender Einsatz deutschen Personals in GYA-Heimen, das sich aus Jugendverbänden rekrutiert und zum Jugendpfleger geschult wird. In Neukölln insbesondere Naturfreundejugend / Falken / Humanisten /DLRG Wiederaufbau Internationaler Jugendbegegnung–„Kinder ehemaliger Erzfeinde begegnen einander, z.B. Deutsch.Französisches Jugendhilfswerk “ „Landverschickung“ von unterernährten Stadtkindern

  7. 3 Jahre GYA-Programm (1948)

  8. „50er und 60er Jahre: Heime der offenen Türe / Freizeitheime für Mittelschichtskinder “ 1949 sind bereits 80% der hauptamtlich Tätigen in den Westsektoren Deutsche. 1951 Aufbau Lessinghöhe Neukölln aus GYA Programm, Weitere Eirnichtungen folgen in den nächsten 10 Jahren, z.B.Nachbarschaftsheim Schierkerstrasse, Focus, Zwicke Schwerpunkte der Arbeit: Pädagogisch wertvolle Freizeitgestaltung in Form von Programmen, Arbeitsgruppen und Kursen. Jugendliche der Mittelschicht nehmen das sehr gut an. Die Jugendlichen der sozialen Unterschicht meiden dagegen zunehmend die Heime. Bis Mitte der sechziger Jahre änderte sich daran wenig. Anzahl der „Jugendfreizeitheime“, wie die Einrichtungen mittlerweile überwiegend heißen, steigt bis in die 60er Jahre kontinuierlichweiter, über 1.000 in der gesamten Bundesrepublik, in Berlin : 540 davon 240 in freier Trägerschaft)

  9. JFH Lessinghöhe ab 1951 GYA-Programm

  10. „Ende 60er Jahre - Clubatmosphäre für Minderjährige – Rückkehr zur Offenheit für alle Novellierung des RJWG, das nunmehr JWG hieß (Sommer 1961). Verstärkte Kontrollen der Einrichtungen öffentlicher Erziehung . Verbesserung der Rechtsposition betroffener Kinder und Jugendlicher sowie der Rechtsposition der freien Träger der WohlfahrtspflegeJugendwohlfahrtsgesetz ist immer noch kein modernes Leistungsgesetz. Jugendclub: Wachsender Wohlstand, steigende Konsumorientierung etc., führten Ende der sechziger Jahre zu neuen Formen offener Jugendarbeit, dem Jugendclub. Im Gegensatz zu den Jugendfreizeitstätten wurde in den Clubs keine (Klein-) Gruppenarbeit praktiziert, sondern Geselligkeit, Musik und kulturelle Veranstaltungen geboten. Charakteristische Merkmale waren (wieder) die Offenheit für alle, Orientierung an den Bedürfnissen und kulturellen Interessen der Jugendlichen sowie Mitbestimmungsmöglichkeiten. Die Clubatmosphäre war für Jugendliche aller schichten attraktiv.

  11. 70er Jahre bis 80er Jugendzentrumsbewegung Kiffende Jugendliche in Teestuben • Die Geburtenstärksten Jahrgänge 61/62/63 werden langsam erwachsen • Studenten-, Schüler- und Lehrlingsbewegung • Jugendkulturen: Punks und Co (Drugstore/Potse; • Jugendzentrumsbewegung und Selbstorganisationstendenzen: Forderung nach eigenen Räumen , Viele aktiven Jugendlichen kämpfen für selbstbestimmte, verwaltungsfreie Räume, Besetzungen bestimmt das Bild. in Neukölln: Kunterbunt u. a.). • Oftmals erlangen die Aktiven Jugendlichen die gewünschte Autonomie, viele Initiativen müssen aber dem Druck der Verwaltungen nachgeben, Vereine gründenund hauptamtliche Mitarbeiter einstellen. • Politischer Schwung hochaktive Mittelschichtskinder greift auch auf Unterschichten über (z.B. politisierte Punks) • Mädchenbewegung erste Mädchenzentren wie Szenenwechsel); • Beginn Drogenproblematik

  12. 80er Jahre – Jugendprotestbewegung Auszug der Mittelschichten in besetzte Häuser • Aktive Jugendlichen gehen zunehmend nicht mehr in die Jugendzentren, sie engagieren sich lieber in Alternativbewegungen und ohne institutionellen Rahmen. • 200 besetzte Häuser in Berlin, auch in Neukölln (z.B. Schillerpromenade) dienen als Alternative zu Jugendclubs; Jugendkulturen erkämpfen sich Räume. • Rockmobile / Bandarbeit / Rockbeauftragter / Bauwagen gegen „Tischtennsipädagogik und die „Immergrünen“ Angebote der Jugendarbeit (so damalige Diskussinen) • 1982/83: Enquete-Kommission des Bundestages "Jugendprotest im demokratischen Staat" sucht nach Strategien, die „No Future“ und „TUWAT“ Generation in die Gesellschaft einzubinden. Probleme: • Zum ersten mal nach der Wiederaufbauphase zeigt sich hohe Jugendarbeitslosigkeit. Jugendarbeit muss sich dieses neuen Problems annehmen. • Drogenprobleme (z.B. Christiane F., die aus der Gropiusstadt kam, zeigen neue Handlungsfelder) • Gewalt • Migrantenkinder rücken in die (verlassenen) Jugendzentren nach, erste Mitarbeiter mit Migrantionshintergrund werden in Neukölln aus Gastarbeitervereinen geworben

  13. Mitte 80er bis Mitte 90er JahreModell 1 „Die Alkohol- und Drogenfreie Jugendförderung Neukölln“ • Unterschichten dominieren ab den 80er Jahren wieder die Jugendeinrichtungen. Gleichzeitig verschlechtern sich die Rahmenbedingungen der Jugendlichen zunehmend. Jugendarbeit wird seitdem mehr als Arbeit mit Problemgruppen angesehen. Sie definierte sich als Helfer bei der Lebensbewältigung. Gewaltexzesse in Berliner Jugendeinrichtungen für zu einem besonderen Neuköllner Modell: • Sehr früh wird mit der Entwicklung von Strategien sinnvollen der sinnvollen Zusammenarbeit mit, aber auch der Abgrenzung von der Polizei begonnen • Gegen Gewaltexzesse infolge von Alkoholmissbrauch einigen sich die meisten Einrichtungen in Neukölln auf ein striktes Alkohol- und Drogenverbot. • Ende der 80er und Anfang der 90er verbuchte der Neonazismus in Berlin, aber auch in Rudow und Buckow eine Renaissance. Geld ist noch vorhanden: Aufgerüttelte Politiker des Berliner Abgeordnetenhauses beschließen 1993 für den Zeitraum von drei Jahren eine Summe von dreihundert Millionen DM für die Jugendarbeit. Jugendbildung und präventive Polizeiarbeit einzusetzen. Neue Teilprogramme gegen Gewalt und Neo-Nazismus: • „Wochenendöffnung“(von Jugendfreizeitstätten), „Mobile Zelte“(Ausbau mobiler und kleinerer Einrichtungen), „Rockmobile“, „Jugendkulturarbeit“, „Ergänzung Streetwork“, „Schülerclubs“, „Sportorientierte Jugendarbeit“.[Die Politische Bildungsarbeit wurde rasant gesteigert. In Neukölln wurden pro Jahr mehr als 2500 Schülerinnen und Schüler durch die von der Jugendarbeit entwickelten „Antifa-Stadtrundfahrten“ geschleust. Heute kaum mehr vorstellbare Projekte gegen Rassismus und Jugendgewalt sowie Filme und Theaterstücke mit politischen Inhalten entstanden.

  14. -Nach der Wiedervereinigung ab Mitte 90 - Die fetten Jahre der Frontstadt sind vorbei! Ende des Bundesjugendplans:Ein Schwerpunkt der Jugendarbeit der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung waren in West-Berlin Programme der Jugenderholung und Möglichkeiten von Jugendreisen, um der isolierten Lage der Stadt Rechnung zu tragen. Der Bundesjugendplan stellte hierzu riesige Summen bereit. Mehrere Mitarbeiter/innen (Arbeitsgruppe B-Erholungsmaßnahmen) steuerten in Neukölln Erholungsmaßnahmen, Ferienreisen und Gastelternprogramme. Die zugehörigen Einrichtungen wurden im Laufe der letzten Jahre verkauft: Schwanenwerder (Verkauf 1998) Dänisch Nienhof, Pullenried (Verkauf ca. 2007) Kladow (Verkauf ca. 2008). West-Berlin hatte immer ausreichend Geld für eine hohe Zahle kommunaler Jugend- und KIndereinrichtungen. Letztere waren im Westen kaum bekannt. Jugendarbeit im Westen stark verbands- und ehrenamtsorientiert. Ende der Investitionsplanungen: Umsetzungen der Planungen der 70er und 80er Jahre trugen noch bis Mitte der 90er Jahre zum Ausbau kommunaler Einrichtungen bei (Wutzkyallee, Grenzallee, UFA von 89 bis 1998 eröffnet); Danach folgte nichts mehr im Bereich der I-Planung Stellenstopp und Stellenabbau

  15. 1991 KJHG statt JWG

  16. Ab Mitte 90er -Neue Steuerung in der Jugendarbeit und das Modell 2 „Digitale Kinder- und Jugendstadt Neukölln“ • Schutz vor weiterem rasanten Niedergang der Jugendarbeit bietet das das neue Kinder- und Jugendhilfegesetz. DAS KJHG wurde im Juni 1990 im Bundestag verabschiedet und trat zum 1. Januar 1991 in Kraft. • Qualitätsmanagement und neue Steuerung bestimmen das Geschehen der Jugendarbeit bundesweit. • In Neukölln werden Personalmittel in Honorarmittel umgewandelt, um inhaltlich bewegungsfähig zu bleiben. So werden z.B. stärker jugendliche Peers an der Arbeit beteiligt, mehr Migranten als freie Mitarbeiter in die Arbeit miteinbezogen. • Große Events „Megaenvents“durchgeführt und Jugendkulturarbeit weiter gefördert • Ladenkonzepte zur Kriminalitätsprävention sollen verhindern, dass größere Jugendeinrichtungen von kleinen gewalttätigen Cliquen besetzt werden. • Gegen Ende der 90er Jahre wird Qualitätsmanagement / KLR eingeführt. Es entstehen Standards, Leitlinien und Leitbilder für die Jugendarbeit, Produkte werden berechnet. • Eine hohe Veränderungswirkung und hohe Ausstrahlungskraft hat die flächendeckende Einführung von Computer und Internet in allen kommunalen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in Neukölln, das Modellprojekt „Digitale Kinder- und Jugendstadt Neukölln“ ab 1998..

  17. Fit für die Informationsgesellschaft ?Digitale Kinder- und Jugendstadt Neuköllnhttp://www.neukoelln-jugend.de Internet- und Multimediacafés in allen kommunalen Kinder- und Jugendeinrichtungen seit 2000 (Projektanfang 1998) Zeitgemäße Angebote der außerschulischen Jugend(medien)bildung für junge Menschen Mehr Beteiligungsmöglichkeiten und bessere Bildungsdurchmischung in Clubs Chancengleichheit: Zugang zu modernen Technologien auch für Benachteiligte Qualitätsentwicklung, Organisations-, Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit in der Jugendhilfe

  18. Das Beispiel comp@ss-Berlin – Lernortkooperation im Sozialraum und überregionale Arbeitsteilung

  19. Entstehungsgründe /Ergebnisse des Modell 2 • Bildungspolitische Großwetterlage • Achter Bundesjugendbericht 1990 und KJHG: Partizipation + Informationsgesellschaft + Lebensweltorientierung; Multimedia-Enquete 95 – 98 • 1997 Timms-Schock; 1997 Herzogs “Ruck-Rede”-1998 Wahlkampf • Umsetzung:Personal- und Sachmittel für Aufbau und Steuerung des Modells werden bereitgestellt. Jugendarbeit beschreitet somit Schritt in die Informationsgesellschaft. • Ergebnisse: • Das Modell wird Vorbild für Jugendnetz-berlin.de Im Vergleich zu anderen Kommunen: Sehr gute Öffentlichkeitsarbei der Neuköllner Jugendeinrichtungen im InternetGemeinsame Plattform und VeranstaltungskalenderNeukölln stösst die Arbeitsgemeinschaft comp@ss-Deutschland an – Gemeinsamer Kindner- und Jugendcomputerführerschein

  20. Spätfolgen des Modell 1 von 1984-1996 Positive Nachwirkungen bis heute aus dem ersten Modell : A) Beispielhafte Festlegung der Zusammenarbeit mit/ Abgrenzung zur Polizei: In Neukölln musste nie ein Club längerfristig weegn Gewalttaten geschlossen werde Präventionspreise im Bereich Kooperation Jugendhilfe / Polizei Manifesteriung der Grundsteinlegung Kooperation Jugend / Polizeiz.B. Jugendrechtshaus, 1. Mai Fußballturniere zwischen Krawallkids und Polizei B) Durch Modelle im Bereich der Jugendberufshilfe und ausbau arbeitsweltbezogener Jugendarbeit - Netzwerk-Berufshilfe / Beratungshaus

  21. Jugendarbeit in der Sozialraumorientierung Die Entwicklung von Modellen lohnt sich. -> Langzeitergebnisse Zeichnet sich ein neues Modell ab ?? Taugen die in alten Modellen entwickelten Leitlinien, Leitbilder auch für die neuen Anforderungen? Entwickeln sich gerade neue Modelle? Und wer steuert da wie? Die Entwicklung und Steuerungen von Modellen braucht Ressourcen^. Jugendarbeit hat sich immer stark gewandelt. Kontinuität: Ihr wurden immer Aufgaben zugewiesen, die in anderen privat und staatlich organisierten Bildungs- und Erziehungsprozessen defizitär waren. Quelle: Prof. Titus Simon, in „Jugendarbeit gestern, heute ... und morgen?“ 2008

  22. Betaversion Eva Lischke, Jugendamt Neukölln, Team FS 1 / in Zusammenarbeit mit Dieter Martens 25.11.08

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