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Die Unternehmenskrise

Die Unternehmenskrise. Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand. von Volker Park. Themenschwerpunkte. Die Unternehmenskrise. Krisenprävention . Der Turnaround. Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01. Kurzübersicht. Folgen der Finanzwirtschaftlichen Krise.

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Presentation Transcript


  1. Die Unternehmenskrise Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand von Volker Park

  2. Themenschwerpunkte Die Unternehmenskrise Krisenprävention Der Turnaround Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  3. Kurzübersicht • Folgen der Finanzwirtschaftlichen Krise • Lieferanten- Kundenverluste • Verlust der Flexibilität • Problemfall der Refinanzierung • Betriebswirtschaftliche Krisensymptome Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  4. Kurzübersicht • Krisenvermeidung durch Frühwarnsysteme und Risikomanagement • Operative Frühwarnsysteme • Strategische Frühwarnsysteme • Unternehmenskrise – der Turnaround • Sanierungsprüfung • Sanierungsplan Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  5. Insolvenzentwicklung BRD Der Begriff des Gründungssaldos Definition: HG-Anmeldungen ./. HG Abmeldungen Anmeldungen Abmeldungen Saldo Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  6. Insolvenzentwicklung BRD • Rückläufiger Gründungs- • saldo 1. Halbjahr 2001 • Westdeutschland –18% • Ostdeutschland erstmals • Negativsaldo v. 2900 Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  7. Insolvenzentwicklung BRD • Neuer Höchststand im • 1. Halbjahr 2001 • Gesamtinsolvenzen • Steigerungsrate + 16% • Hauptproblem: Zunahme der Unternehmens- • Insolvenzen +10,7 % Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  8. Insolvenzentwicklung BRD Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  9. Insolvenzentwicklung BRD • Gesamtschadenssumme • um 30 % angestiegen auf • 35 Mrd. DEM • Gründe neben gestiegenen • Insolvenzzahlen: Individuelles Schadensniveau Westen aktuell TDM 890 (810) Osten aktuell TDM 1.110 (930) Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  10. Insolvenzentwicklung Europa • Rückläufiger Trend der • Jahre 1995-1999 vorerst • gebremst • Aufwärtstrend in 2000 mit • 1,9% über Vorjahresniveau • BRD folgt annähernd dem Gesamttrend Europas Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  11. Ablösung der Konkursordnung Gesetzliche Neuerung: Bundesweit einheitliche Insolvenzordnung Verabschiedung bereits am 21.04.1994 Inkraftgetreten seit dem 01.01.1999 Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  12. Ablösung der Konkursordnung Mit Inkrafttreten der neuen Gesetzesregelung wurden außer Kraft gesetzt: • Konkursordnung aus dem Jahre 1877 • Vergleichsordnung aus dem Jahre 1935 Rechtsentfaltung allerdings noch auf Anträge die vor dem 01.01.1999 eingereicht wurden Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  13. Ablösung der Konkursordnung Wesentliche Neuerungen und Vorteile der neuen Insolvenzordnung • Verstärkter Gläubiger- • schutz Antwort auf KonTrag vom 27.04.1998 • Interventionsmöglichkeit • bei Schuldnerinsolvenz Möglichkeit der aktiven Beteiligung des Gläubigers • Deutliche Vorverlagerung • des Insolvenzzeitpunktes Schaffung der „drohenden Zahlungsunfähigkeit“ Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  14. Die Unternehmenskrise Definition: Bedrohung hochrangiger, existenzieller Unternehmensziele Existenz von ernsthaften Schwierigkeiten sowohl im Finanz- als auch im leistungswirtschaftlichen Bereich Zahlungsunfähigkeit Überschuldung Ernsthaftigkeit dann, wenn Fortbestand und Überlebensfähigkeit in Frage gestellt sind Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  15. Die Unternehmenskrise Operationalisierung der wesentlichen Kennzeichnungsmerkmale: (1) Hochrangige Ziele der Entscheidungseinheit werden bedroht (2) eingeschränkte Reaktionszeit bis zum Abschluss der Entscheidung (3) Die Mitglieder der Entscheidungeinheit werden „überrascht“ Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  16. Die Unternehmenskrise Operationalisierung der wesentlichen Kennzeichnungsmerkmale: (1) Hochrangige Ziele der Entscheidungseinheit werden bedroht (2) eingeschränkte Reaktionszeit bis zum Abschluss der Entscheidung (3) Die Mitglieder der Entscheidungeinheit werden „überrascht“ ►Querverbindung Frühwarnsysteme! Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  17. Arten von Unternehmenskrisen Generelle Trennung bzw. Unterscheidung zweier Krisenarten: • Betriebswirtschaftliche Krise Leistungserstellender Bereich • Finanzwirtschaftliche Krise Betriebswirtschaftliches Spiegelbild Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  18. Betriebswirtschaftliche Krise Trennung der Hauptursachen und Kausal- zusammenhänge in: Endogene Ursachen Unternehmensinterne Zusammenhänge Exogene Ursachen Unternehmensexterne Zusammenhänge Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  19. Betriebswirtschaftliche Krise Gegenüberstellung der wesentlichen Krisenursachen: Endogene Ursachen Exogene Ursachen - Managementprobleme - Zwischenbetriebliche Ursachen - Ineffiziente Organisation - Überbetriebliche Ursachen - Hohe Personalfluktuation - Unflexible Produktion - Vertriebsorganisation Abgrenzungsproblem Ursachentrennung Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  20. Betriebswirtschaftliche Krise Die drei wichtigsten Krisenarten (1) Strategiekrise Störung der langfristigen Erfolgsfaktoren (2) Erfolgs/Rentabilitätskrise Verlusterwirtschaftung/negativer DB Resultat der Erfolgs/Rentabilitätskrise (3) Liquiditätskrise Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  21. Finanzwirtschaftliche Krise Die Liquiditätskrise als fortgeschrittene Finanz- wirtschaftliche Krise • Liquiditätskrise ist durch anknüpfende rechtliche Pflichten • und Vorschriften gleichzusetzen mit einer Rechtskrise • Zwei wesentliche, rechtserzeugende Tatbestandsmerkmale - Bilanzielle Überschuldung - Dauernde Zahlungsunfähigkeit Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  22. Finanzwirtschaftliche Krise Subsumtion der wesentlichen TBM: + Bilanzielle Überschuldung Dauernde Zahlungsunfähigkeit - § 30,31 GmbHG bestehende Unterbilanz - Legaldefinition §17 Insolvenzordnung - Schuldner nicht in der Lage, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen - Auslösung von Auszahlungs- verboten - EK-Verlust nominell von 50% unverz. Informationspflicht - Annahme der ZU 1 Monat nach Fälligkeit der Zahlung - Überschuldung bei 100% iger Verlustüberschreitung des HK - Zahlungsstockung bei 1-2 wöchigem abreißen des Zahlungsstromes - Annahme: kurzfristige Refinanzierung nicht möglich - Erstellen einer Sonderbilanz Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  23. Finanzwirtschaftliche Krise Bilanzielle Überschuldung Rechnerische Überschuldung Aufstellung einer Sonderbilanz in Form der Überschuldungsbilanz : Vermögensbestände zu Liquidationswerten Verbindlichkeiten Schulden Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  24. Finanzwirtschaftliche Krise Bilanzielle Überschuldung Rechnerische Überschuldung Aufstellung einer Sonderbilanz in Form der Überschuldungsbilanz : Zwei Mögliche Annahmen: Vermögensbestände zu Liquidationswerten Verbindlichkeiten Schulden Vermögensbestände Reale Liquiditätswerte Vermögensbestände „ Going Concern“ (1) Reale Liquidationswerte (2) „Going Concern“ Liquidationswerte In der Praxis existiert der sogenannte Zweistufige Überschuldungsbegriff Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  25. Finanzwirtschaftliche Krise Bilanzielle Überschuldung Die „herkömmliche Überschuldungsprüfung" • Annahme einer positiven Fortbestehungsprognose • Ermittlung und Ansatz der „Going Concern“-Werte Liegt trotz positiver Fortbestehungsprognose rechnerische Überschuldung vor, so ist Insolvenzgrund annehmbar Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  26. Finanzwirtschaftliche Krise Bilanzielle Überschuldung Die „modifizierte Überschuldungsrechnung“ Annahme: Rechnerische Überschuldung Positive Fortbestehungsprognose • Rechnerische Überschuldung und positive Fortbestehungs- • Prognose existieren eigenständig • Positive Fortbestehungsprognose berechtigt Schuldner, • von der rechnerischen Überschuldung abzusehen Widerspruch zum Gläubigerschutz ! Insolvenzrechtlich nicht zulässig Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  27. Finanzwirtschaftliche Krise Dauernde Zahlungsunfähigkeit Zeitliche Modifizierung durch neue Insolvenzordnung Ziel: Erhöhter Gläubigerschutz durch Fristenverkürzung Alt: Neu: - Zahlungsunfähigkeit 3 Monate nach Fälligkeit - 1 Monat - Zahlungsstockung 1-3 Monate - 1-2 Wochen - ZU Forderungsbestand - komplett entfallen - fällig, wenn eingefordert - Fälligkeitszeitpunkt Neu eingeführt wurde der Begriff der drohenden Zahlungsunfähigkeit Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  28. Finanzwirtschaftliche Krise Drohende Zahlungsunfähigkeit § 18 Ins.O. • Möglichkeit des Insolvenzantrags bei voraussichtlicher, drohender Zahlungsunfähigkeit • Bei Unterlassung greift strafrechtliche Gerichtsbarkeit • TB der ZU tritt ein, wenn Schuldner voraussichtlich nicht in • der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen • Voraussichtlich = Eintrittswahrscheinlichkeit der ZU ist • größer als dessen Vermeidung (in Zahlen >50%) • Bei Naheliegender Vermutung – Aufstellung eines Finanzplans Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  29. Finanzwirtschaftliche Krise Der Finanzplan Der Finanzplan als Gegenüberstellung sämtlicher Ein- und Auszahlungen Ausgaben Einnahmen • Sämtliche liquiden Mittel • Sämtliche Zahlungsverpflichtungen • Konservativ PrognostizierteEinnahmen • ZV, die im Betrachtungszeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit anfallen • Verbindlichkeiten in Form von drohenden Rückstellungen Entscheidungsfällung unter Anwendung des Vorsichtsprinzips über Maßnahmeneinleitung oder als letzte Konsequenz Insolvenzantrag Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  30. Finanzwirtschaftliche Folgen Der Liquiditätsengpass und seine Bedeutung • Liquidität als Bereichsübergreifender Produktionsfaktor der • Unternehmung • Einschränkung in Handlungsfreiheit und Chancenwahrnehmung • Drohender Vertrauensverlust gegenüber Geschäftspartnern Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  31. Finanzwirtschaftliche Folgen Beispiel: Beschaffung und Liquiditätsengpass • Kosteneinsparungspotentiale werden nicht ausgenutzt • Vertrauensverlust gegenüber Lieferanten durch überschreiten • der Zahlungsziele • Schlechtere Bezugskonditionen • Einstellen der Kreditlinie, Verweigerung von Warenlieferungen • auf Ziel Deutlicher Kostennachteil zulasten der Rentabilität und gegenüber Wettbewerbern Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  32. Finanzwirtschaftliche Folgen Beispiel: Absatzmarkt und Liquiditätsengpass • Schlechtes Unternehmensbild bei einem Kurzrating wie z.B. Lieferantenaudit • Nachteil gegenüber Wettbewerbern bei der Vergabe von Großaufträgen in Form von Rahmenverträgen • Damit verbunden Verlust von gewinnbringenden Aufträgen • Häufig führen auch vernachlässigte Bereiche wie Service- • und Reklamationsmanagement zu Kundenverlusten Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  33. Finanzwirtschaftliche Folgen Liquidität schafft Flexibilität • Solide Eigenkapitalausstattung verringert Krisenanfälligkeit • Liquiditätspolster hält Unternehmung in der Krise manövrierfähig • Möglichkeit, auf Krisensignale durch Einleitung von entsprechenden • Krisenabwehrmaßnahmen aktiv zu reagieren Quervergleich: Betriebswirtschaftliche Krise und frühzeitige Krisenabwehr Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  34. Finanzwirtschaftliche Folgen Der Problemfall der Refinanzierung Oberste Krisenpriorität Sicherung der Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit • Kreditentscheidung aus Bankensicht • Gestiegener Zinsaufwand als Krisenbeschleuniger • Problemfall der Gesellschafter-Innenfinanzierung Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  35. Finanzwirtschaftliche Folgen Kreditentscheidung aus Bankensicht Die vier Hauptkriterien der generellen Kreditprüfung: Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  36. Finanzwirtschaftliche Folgen Kreditentscheidung aus Bankensicht Die vier Hauptkriterien der generellen Kreditprüfung: Gewichtung anhand der letzten 3 Kriterien Objekt, ZS, VK Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  37. Finanzwirtschaftliche Folgen Kreditentscheidung aus Bankensicht Die vier Hauptkriterien der generellen Kreditprüfung: Gewichtung anhand der letzten 3 Kriterien Objekt, ZS, VK Festlegung des Ausmaßes der Bonitätsprüfung Da das zu beleihende Objekt in der Regel die unternehmerische Tätigkeit ist, hängt die Bonität im wesentlichen von der Geschäftsentwicklung ab Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  38. Finanzwirtschaftliche Folgen Kreditentscheidung aus Bankensicht • Bilanzanalyse vergangener Perioden • i.d.R. der letzten 4-5Jahre Bilanz 01 Bilanz 02 Bilanz 03 Bilanz 04 Bilanz 05 • Erstellen einer Strukturbilanz durch • Aufbereitung und Kennzahlenverdichtung Bewertung der zeitlichen Unternehmensentwicklung • Vergleich der relevanten Kennzahlen wie Umsatzentwicklung Bestandveränderungen Liquiditätsgrade Verschuldungsgrad EK-Quote Maßgeblich für die Höhe des entsprechenden Kreditzinses ist die Risikoeinstufung des Unternehmens anhand der Bilanzanalyse Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  39. Rentabilität ▼ Kreditwürdigkeit ▼ Zinsaufwand ▲ Finanzwirtschaftliche Folgen Das Problem der erhöhten Refinanzierungskosten Krisenbeschleunigung durch steigenden Zinsaufwand: „Leverage-Effekt“ wirkt hier in entgegengesetzter Richtung Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  40. Finanzwirtschaftliche Folgen Problem der Gesellschafter-Innenfinanzierung Welche Refinanzierungsalternativen bieten sich einer Unternehmung Bei Kreditunwürdigkeit? • Mittelzuführung durch Gesellschafter in Form von • - Sacheinlagen • - Darlehensvergabe • Gemäß §32 a I GmbHG (Eigenkapitalersetzende Leistungen) • unterliegt diese jedoch gewissen gesetzlichen Pflichten Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  41. Finanzwirtschaftliche Folgen § 32 a I GmbHG Eigenkapitalersetzende Leistungen Zielsetzung: Erhöhung des Gläubigerschutzes • Mittelzuführende Gesellschafter werden im Rahmen ihres Handelns vor die • sogenannte „Finanzierungsfolgenverantwortung“ gestellt • Zweck ist der substantielle Erhalt des HK zur Gläubigerbefriedigung • In der Krise zugeführte Einlagen durch Gesellschafter werden dem • Eigenkapital zugerechnet • Gesellschafter hat im Insolvenzfall den Status bzw. Rechtsanspruch eines • nachrangig eingetragenen Gläubigers Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  42. Finanzwirtschaftliche Folgen § 32 a I GmbHG Eigenkapitalersetzende Leistungen Eine Frage des Standpunktes • Aus Sicht der Unternehmung und insbesondere der Gesellschafter ist der • EK-Ersatz sicherlich eher als eine Erschwernis bzw. Behinderung anzusehen Vermeidung von Insolvenzverschleppung • Im Rahmen des Gläubigerschutzes ist der EK-Ersatz durch eine gewisse • Teilverantwortung des Gesellschafters als durchaus vernünftig einzustufen. Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  43. Symptome einer Krise Die wesentlichen Betriebswirtschaftlichen Krisensymptome in der Übersicht: • Umsatz-/Ertragsrückgang Frage: Endogene oder Exogene Ursache? • Unausgewogenes Produkt- • portfolio Falsche oder fehlende Produktstrategie? Steigende Fluktuationsrate - abnehmende Personalkompetenz • Hohe Personalfluktuation • Produktions Know-How Veraltete Produktionstechnologien Veralteter Maschinenpark Empfehlung: Kommunikationsaufbau zu Kunden und Absatzmittlern, da diese die „Marktwiderstände“ gegen das eigene Produkt am besten kennen. Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  44. Die Krisenprävention Die Gesetzliche Pflicht der Krisenvermeidung • Krisenvermeidung ist überwiegend Aufgabe der Unternehmensführung und • wesentlicher Bestandteil der Kontrollverantwortung • Diese hat die Pflicht zur Implementierung geeigneter interner Überwachungs- und Kontrollsysteme • Ziel ist die Sicherstellung eines kontinuierlichen, anwenderbezogenen Informationsflusses an die entsprechenden Adressaten • Gesetzliche Ableitung aus §43 I GmbHG „Sorgfalt des ordentlichen Geschäfts- • mannes“ Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  45. Die Krisenpräventation Trennung in 3 wesentliche Hauptbereiche: Operative Frühwarnsysteme Strategische Frühwarnsysteme Risikostreuung Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  46. Operative Frühwarnsysteme Ziel ist die frühzeitige Wahrnehmung von Krisensymptomen zur zeitlichen Vorverlagerung der Reaktionsschwelle • Grundlage der operativen Frühwarnsysteme ist ein funktionierendes, • effizientes Rechnungswesen • Jederzeitiger Einblick in die finanzielle Situation des Unternehmens • muß gewährleistet sein • Die wesentlichen Methoden der operativen Frühwarnsysteme basieren • auf Kennzahlenermittlung durch Bilanzanalysen • Unterscheidung in:- „Herkömmliche Bilanzanalyse“ und „Moderne Bilanzanalyse“ Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  47. Operative Frühwarnsysteme „Herkömmliche Bilanzanalyse“ zur frühzeitigen Krisenwahrnehmung • Grundlage sind weitgehend das Einhalten der klassischen Finanzierungs- • regeln • Durchführung innerhalb der Erfolgsperiode anhand moderner EDV-Systeme • oder bei vorliegendem Jahresabschluss, daher eher statischen Charakters • Einige klassische Finanzierungsregeln, die von Bedeutung sind: - Niedriger Verschuldungsgrad - Verhältnis von UV zu kurzfristigem FK 2:1 - Finanzierung des Vermögens unter Beachtung der Fristenkongruenz Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  48. Operative Frühwarnsysteme „Moderne Bilanzanalyse“ zur frühzeitigen Krisenwahrnehmung • Ebenfalls Kennzahlengestütztes Analyseverfahren • Ermittlung einer maßgeblichen Kennzahl aus mehreren bilanziellen • Kennzahlen anhand mathematisch-statistischer Verfahren • Ermittelte Hauptkennzahl wird entsprechend als Schwellenwert gesetzt • Bekannte Analyseverfahren: - Diskriminanzanalyse – Neuronale Netzwerke Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  49. Operative Frühwarnsysteme Die Diskriminanzanalyse • Idee, Vergleich zwischen vergangenheitsbezogenen Daten insolventer und solventer Unternehmen zu schaffen • Anwendung mathematischer-statistischer Verfahren, aufgrund hoher • Datenmengen Einsatz von Großrechnern • Ziel: Lokalisierung Krisenrelevanter Symptome • Wesentliche Bedeutung wird folgenden Kennzahlen beigemessen: - Umsatz-Rendite - EK-Quote - Cash-Flow-Rate nach DVFA - Liquiditätsreserven Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

  50. Operative Frühwarnsysteme Neuronale Netzwerke • Kennzahlengewichtung anhand welcher relevanter Kennzahlen sich • Unternehmen in solvent bzw. insolvent einstufen lassen • Input: Vielzahl von Bilanzkennzahlen, hohe Rechenkapazitäten nötig • Weitgehend statistische Verfahren kommen zum Einsatz Risikomanagement und Turnaround im Mittelstand 30.10.01

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