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Erlebnispädagogik - Theoretische Erklärungsansätze -

Universität Paderborn Fakultät für Naturwissenschaften Department Sport & Gesundheit Kompaktseminar: Erlebnispädagogik Dozentin: Dr. Sabine Reuker SS 2009. Erlebnispädagogik - Theoretische Erklärungsansätze -. Referentinnen: Julia Rahn, Sarah Schlangenotto, Prisca Schnackenburg & Maike Wöstmann.

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Presentation Transcript


  1. Universität PaderbornFakultät für NaturwissenschaftenDepartment Sport & GesundheitKompaktseminar: ErlebnispädagogikDozentin: Dr. Sabine ReukerSS 2009 Erlebnispädagogik - Theoretische Erklärungsansätze - Referentinnen: Julia Rahn, Sarah Schlangenotto, Prisca Schnackenburg & Maike Wöstmann

  2. Gliederung Konstruktivismus Neurowissenschaften & Erlebnispädagogik Konstruktiv Lernen Resümee Literaturverzeichnis

  3. 1. Instruktivismus v.s. Konstruktivismus Abb. 1. Vom industriellen Lernmodell … zur neuen Lernkultur (aus Paffrath, 2006, S. 52)

  4. 1. Konstruktivismus • … Wirklichkeit ist keine Abbildung der Außenwelt, sondern eine funktionale Konstruktion … (vgl. Heckmair & Michl, 2008, S. 72) • … objektive Wirklichkeit gibt es nicht, jedes Individuum ist ein operational geschlossenes System, das seine eigene Wirklichkeit konstruiert … (vgl. Fischer, 2006, S. 122) • … Menschen können nicht von Ihrer Umwelt determiniert werden, allenfalls „gestört“ und angeregt … (vgl. Heckmair & Michl, 2008, S. 72)

  5. 1. Konstruktivistische Pädagogik nach Dewey Abb. 2. Lernkreislauf nach Dewey (aus Reich, 1997, S. 203)

  6. 1. Konstruktivistisch geprägte Erlebnispädagogik • Ziele sind Arbeitshypothesen des Pädagogen und nichts weiter! • Nicht die Metaphern des Kursleiters, sondern jene der Teilnehmer stehen im Mittelpunkt • Das Handeln der Teilnehmer (und Anleiter) kann nie falsch sein, höchstens unpassend • Erlebnispädagogen tun gut daran, sich beim Beobachten zu beobachten, um sich ihrer eigenen „Mentalen Modelle“ (Senge) bewusst zu werden • Prozesse sind nur begrenzt steuerbar. Für Interventionen gilt deshalb unter anderem: Weniger ist mehr. • (Heckmair & Michl, 2008, S. 77)

  7. 2. Neurowissenschaften & Erlebnispädagogik (1) • Seit Beginn dieses Jahrhunderts ist die Hirnforschung immer präsenter  viele Forschungsergebnisse mit Hilfe von: • PET (Positronen- Emissions- Tomographie) • fMRT (funktionale Magnetresonanztomographie) • Emotionen werden über Farbkleckse und Lichter repräsentiert • Rückschluss über Intensität emotionaler Wirkung aufgrund unterschiedlich aktiver Hirnregionen

  8. 2. Neurowissenschaften & Erlebnispädagogik(2) • Neue Forschungsergebnisse: •  Komplexe Bewegungsmuster fördern das Erinnerungsvermögen und die Aufnahme neuer Informationen • Dinge werden umso besser behalten, je mehr sie von Emotionen begleitet werden (Erlebnis = Verlaufsform der Emotion)

  9. 2. Neurowissenschaften & Erlebnispädagogik(3) • Neue Forschungsergebnisse:  Interaktion und Kommunikation sind bedeutende „Lernkraftwerke“ • Weitere Ergebnisse aus Studien zum Thema „positive Einflüsse von Bewegung (insbesondere Sport) auf die Hirnentwicklung“ in Kürze  Motivation ist ein körpereigener Belohnungsprozess, der dann einsetzt, wenn etwas besser gelingt als erwartet

  10. 2. Neurowissenschaften & Erlebnispädagogik(4) • Antonio Demasio: Emotionen sind genau wie Kognitionen nichts anderes als biochemische Prozesse und neuronale Strukturen – Gefühle resultieren weitgehend aus der Wahrnehmung eines Körperzustandes. • Emotionen müssen ernst genommen werden, da sie die anerkannte, vernünftige Basis jeder rationalen Entscheidung bilden  Triebwerke und Schlüsselfaktoren. • Das, was wir von Emotionen bewusst wahrnehmen sind Gefühle  konditionierte Gefühle = konzentrierte Lebenserfahrung.

  11. 3. Konstruktiv lernen (1)  Konzept des konstruktiven Lernens basiert auf der Grundannahme des Konstruktivismus • Lernen kann und darf nicht durch Belehrung stattfinden • eigene Lösungen und Lösungsstrategien entwickeln  Intention: Förderung und Entwicklung zu einem selbstständigen und selbstbestimmenden Individuum

  12. 3. Konstruktiv lernen (2) Charaktermerkmale konstruktiv-interaktiver Übungen: • offene Methode (Grundsätze des Konstruktivismus) • eine Problemstellung bzw. Aufgabe mit Herausforderungs-charakter beinhalten • Weiterentwicklung der kognitiven, sozial-emotionalen und physischen Fähigkeiten • einer bestimmten Struktur unterworfen (Planung, Präsentation, Aktion & Reflexion) • erfordert die Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen (Sicherheit, Zeit, Gruppengröße, Ausrüstung und Materialien)

  13. Übungsphasen: 1. Planungsphase  Vorrangiges Ziel auswählen  Spiele variieren und ab-ändern  Schwierigkeiten festlegen  Spielsequenz zusammen-stellen und Rahmengeschichte erfinden  Raumatmosphäre schaffen  Realistische Zeitplanung 2. Präsentationsphase  Klar und verständlich erklären  Neugierde und Entdeckungsdrang anregen  Ziele und Möglichkeiten der Aktivität darstellen  Regeln und Sicherheitsaspekte hervorheben  Zustimmung erfragen  Beobachterrolle vergeben 3. Konstruktiv lernen (3)

  14. Übungsphasen: 3. Aktionsphase  Aktiv beobachten  So wenig wie möglich eingreifen  gegebenenfalls flexibel auf Schwierigkeiten reagieren  in der Sprache des Spiels reagieren  gegebenenfalls unterbrechen  sicheren Ablauf überwachen 4. Reflexionsphase  Schwerpunkt auf eine Lerner-fahrung setzen  allen ermöglichen, sich auszu-drücken  Feed-back Regeln Geltung ver-schaffen  eigene Beobachtungen selektiv und nicht zu dominant einbringen  auf weitere Herausforderungen hin orientieren  Transferbezüge herstellen 3. Konstruktiv lernen (4)

  15. 3. Konstruktiv lernen (5) Beispielübung – schwebender Stab: Abb. 3: Schwebender Stab (aus Konstruktiv lernen, 2005, S. 32)

  16. 4. Resümee - Konstruktivismus versteht den Menschen als autonomes System, das prinzipiell nicht zugänglich ist  Lernen ist die Selbstregulation dieses Systems, es geht um das „zu eigen machen“, um die Integration von Erfahrungen - Lernen bedeutet anregen nicht belehren - Emotionen = Triebwerke & Schlüsselfaktoren für jede rationale Entscheidung - Neurowissenschaften bekräftigen die konstruktivistischen Annahmen - konstruktives Lernen beinhaltet eine Weiterentwicklung der kognitiven, sozial-emotionalen und physischen Fähigkeiten

  17. 5. Literaturverzeichnis Fischer, T., Lehmann, J. & Sanders, A. (2006). Modul „Erlebnispädagogik“ im Rahmen des Diplom-Studienganges Erziehungswissenschaften an der Universität Lüneburg. In T. Fischer (Hrsg.), Hochschule und Erlebnispädagogik (S. 116-130). Baltmannsweiler: Hohengehren. Heckmair, B. (2005). Konstruktiv Lernen (2. Aufl.). Weinheim und Basel: Beltz Verlag. Heckmair, B. & Michl, W. (2008). Erleben und Lernen Einführung in die Erlebnispädagogik (6., überarb. u. erw. Aufl.). München: Reinhardt. Paffrath, H. (2006). Auf dem Weg zu einer neuen Lernkultur? Erlebnispädagogik und Universität. In T. Fischer (Hrsg.), Hochschule und Erlebnispädagogik (S. 49-60). Baltmannsweiler: Hohengehren. Reich, K. (1997). Systemisch-konstruktivistische Pädagogik. Einführung in Grundlagen einer interaktionistisch-konstruktivistischen Pädagogik (2. durchges. Aufl.). Neuwied: Luchterhand.

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