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2. Referatsthema: Tics
Seminar: Ausgewählte Phänomene der Verhaltensstörung
Dozent: Prof. Dr. Stephan Ellinger
Referntinnen: Claudia Szczerba, Cornelia Wagner, Natalia Bitner, Rebecca Ritter
3. Gliederung Einleitung
Unterscheidung und Klassifizierung
Krankheitsverlauf und Häufigkeit
Diagnose/Untersuchungsmethoden
Tic-begleitende Störungen
Tics und familiäre Reaktionen
Ursachen
Therapie
Medikamentöse Therapie
Nichtmedikamentöse Therapie
4. Einleitung 1487 verfassten Sprenger und Institoris das Werk „Hexenhammer“
? Als einzige Rettung galt damals der Exorzismus
Erste eindeutige Beschreibung eines Tourette-Syndroms stammt von Jacques Itard (1825)
5. 1885 wurde dies vom
französischen Neurologen
Gilles de la Tourette
aufgegriffen
6. Tics
nicht rhythmische, weitgehend unwillkürliche Bewegungen oder Lautäußerungen
ohne offensichtlichen Zweck
betroffen sind Einzelmuskeln oder zusammenhängende Muskelgruppen
7. Tics
können willentlich unterdrückt werden
Verstärkung unter emotionaler Erregung
können auch im Schlaf auftreten
8. Unterscheidungen
9. Echopraxie, Echolalie und Palilalie
Nachahmung dessen, was gerade gesehen, gehört oder selbst gesagt wurde
Beobachtetes kann sich in Denken haften und Impuls auslösen, es zu wiederholen
10. Koprolalie, Kopropraxie, Touching
Koprolalie: Plötzliche, explosive Äußerung von obszöner Wörtern oder mehr oder weniger ausführliche sexuelle oder aggressive Kurzaussagen
Kopropraxie: Ausführung obszöner Gesten
Touching: Berühren von Gegenständen oder Personen
11. Klassifikation ICD-10
Vorübergehende Ticstörung (F95.0)
Chronische motorische oder vokale Ticstörung (F95.1)
Tourette-Syndrom (95.2)
Nicht näher bezeichnete Ticstörung (F95.8/95.9)
12. Vorübergehende Ticstörung
einzelne oder multiple motorische und/oder vokale Tics
halten nicht länger als 12 Monate an
häufig: Blinzeln, Grimassieren oder Kopfschütteln
13. Vorübergehende Ticstörung
mehrere vorübergehende Tics in mehreren Jahren möglich, dann Abgrenzung zu chronischen Tics und TS schwierig
meist zwischen 4. und 12. Lebensalter
14. Chronische motorische oder vokale Ticstörung
motorische oder vokale Tics einzeln, meist aber multipel
aber nicht beide zugleich
halten länger als 12 Monate an
keine ticfreie Phase von mehr als 3 Monaten
15. Kombinierte multiple motorische und vokale Ticstörung
Tourette-Syndrom (TS)
multiple motorische Tics und mindestens ein vokaler Tic
16. Krankheitsverlauf
Tics treten i.d.R. im Alter zwischen 2 und 15 Jahren auf, selten nach Pubertät
TS meist aber etwa mit 7 Jahren
zu Beginn meist einfache motorische Tics im Gesichtsbereich
17. Krankheitsverlauf
etwa 1 bis 2 Jahre nach motorischen Tics treten dann auch vokale Tics auf
gewöhnlich treten die Tics mehrfach am Tag auf
Tics variieren im Verlauf der Zeit in ihrer Komplexität, Lokalisation und Art, aber auch in ihrer Intensität und Häufigkeit
18. Krankheitsverlauf
in der präpubertären Phase häufig Verschlechterung der Symptomatik, in Spätadoleszenz und frühen Erwachsenenalter meistens Abmilderung
sensomotorisches Vorgefühl
19. Häufigkeit
Ticstörungen treten bei 4-12% der Kinder im Grundschulalter auf
TS hat eine Prävalenz von ca. 0,05%
Vermutung: 40 000 TS-Patienten in Deutschland
Jungen 3mal so häufig betroffen wie Mädchen, Zahlen schwanken
20. Häufigkeit
bei etwa 3 von 400 Kinder mit Tics entwickelt sich eine chronische Ticstörung
etwa 1 von 400 Kinder entwickeln das Tourette-Syndrom