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Führungsstil

Staatliches Studienseminar Südbayern 2. Juli 2003 Zusammenfassung methodisch-didaktischer Begriffe Manfred Wersching. Führungsstil. 1 Führungsstil in der Forschung.

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  1. Staatliches Studienseminar Südbayern 2. Juli 2003 Zusammenfassung methodisch-didaktischer Begriffe Manfred Wersching Führungsstil 1 Führungsstil in der Forschung Der Begriff Führungsstil stellt eine engere Umschreibung dar, bei der stärker auf äußere Verhaltensmerk-male geachtet wird. Der Begriff des Unterrichtsverhaltens stellt dagegen eine erweiterte Umschreibung dar, die auch verhaltensprägende, kognitive Aspekte mit einschließt. Im folgenden werden exemplarisch einige Forschungsansätze zum Thema richtiger Führungsstil und richtiges Unterrichtsverhalten aufgezeigt. Stil- umschreibung ATI- Untersuchung Forschungsansätze Prozess- Produkt Studien Becker-Canine- Untersuchung Dubs- Untersuchung Stilumschreibungen: Lewin, Lippitt und White (1939) und Tausch, Tausch (1979) versuchten einen optimalen Führungsstil zu finden. Dazu untersuchten sie die Hauptdimensionen Lenkungsgrad des Unterrichts und Grad der Wertschätzung, die der Lehrer dem Schüler entgegenbringt. Sie stellten fest, dass Schüler bei stark lenkenden Lehrkräften entweder zu einem gehemmten und stark eingeschränkten Verhalten oder zu einem aggressiveren Verhalten mit erhöhter Widersetzlichkeit tendieren. Häufig geht die starke Lenkung der Lehrkräfte mit einem geringen Maß an Wertschätzung einher. Aufgrund dieser Ergebnisse kamen die Autoren zur Empfehlung des sozialintegrativen Führungsstils, der durch ein hohes Maß an Wertschätzung und ein geringes Maß an Lenkung definiert ist.

  2. ATI-Untersuchungen: Die Aptitude -Treatment -Interaction Untersuchungen ermöglichten erstmals eine nach Schülergruppen differenzierte Betrachtung der Führungsstilproblematik. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war die Abhängigkeit der Führungs-stilwirksamkeit von den Variablen „Eigenschaften der Lernenden“ und „Unterrichtssituation“. Zum Beispiel erbrachten ängstliche Schüler mit geringem Selbstvertrauen im stark gelenkten und strukturierten Unterricht bessere kognitive Leistungen als im indirekt geführten Unterricht. Prozess-Produkt-Studien: Gage (1976) operationalisierte das Führungsverhalten von Lehrkräften durch die drei Dimensionen Lenkung (Stärke der Strukturierung), Verstärkung (Reaktion der Lehrkraft) und Frage-stellung der Lehrkraft. Ein neunstündiges Umweltlehre-curriculum wurde mit den 8 möglichen Arten des Führungsverhaltens durch-geführt und der daraus jeweils resultierende Lernerfolg ermittelt: Bezüglich der affektiven Lernerfolge zeigten sich keine Unterschiede. Die besten kognitiven Lernerfolge erzielte die Kombination aus starker Struk-turierung, intensiver Verstärkung und leichter Fragestellung. Fragen schwer leicht stark Verstärkung schwach schwach stark Lenkung lernwirksame Kombination bei kognitiven Lernzielen im Anfängerunterricht: leichte Fragen starke Verstärkung starke Lenkung Direct Instruction Model: In einer Untersuchung verschiedener Projekte zur Erhöhung der Schuleffektivität erbrachte das Direct Instruction Model von Becker und Canine (1980) die besten kognitiven, aber auch gute affektive Resultate: Unter der Voraussetzung einer warmen und entspannten Unterrichtsatmosphäre lenktdie Lehrkraft den Unterricht häufig, verstärkt die Lernenden ausgeprägt, übt viel und ist die einzige Informationsquelle für die Schüler. Allerdings richteten sich die Lernziele vor allem auf das Erlernen von „basic skills“ und nicht auf das Erlernen von höheren kognitiven Fähigkeiten.

  3. Untersuchung von Dubs: Dubs (1994) untersuchte die Führungs-stilproblematik mithilfe eines ein-semestrigen Lehrgangs für Wirtschafts-kunde, der auf der Basis von vier unterschiedlichen Arten des Führungs-verhaltens durchgeführt wurde. Die besten Lernerfolge wurden mit exem-plarischem Unterricht und direktem Leh-rerverhalten, sowie mit systematisch-em Unterricht und indirektem Leh-rerverhalten erzielt. Diese Ergebnisse sprechen für das Vorhandensein von sowohl strukturierten als auch flexiblen Elementen im lernwirksamen Unterricht. Lehrerverhalten direkt indirekt Unterricht systematisch exemplarisch bestes Klassenklima beste Lernerfolge 2 Führungsstil im Schulalltag Direktes Unterrichtsverhalten zeichnet sich im Schulalltag durch einen stark strukturierten Aufbau des Unterrichts aus. Die Lehrkraft steuert den Unterricht durch strukturierende Interventionen, gibt Lernziele für jeden einzelnen Lernschritt vor, verstärkt die Schüler intensiv und überprüft häufig den Lernerfolg. Die Schüler erhalten viele Übungsgelegenheiten. Dieses Unterrichtsverhalten ist zur Erarbeitung von deklarativem und prozeduralem Wissen und während der Automationsphase beim Vorgang des Üben zu empfehlen. Indirektes Unterrichtsverhalten ist dagegen bei der Anwendung von deklarativem, prozeduralem Wissen, bei kreativen Lernprozessen und während der Überlernphase beim Übungsprozess zu empfehlen. Dieses Unterrichts-verhalten zeichnet sich durch einen geringen Grad der Strukturiertheit aus. Die Lehrkraft setzt nur weitreichende Lernziele, greift nur selten steuernd in den Unterrichtsverlauf ein und verstärkt die Schüler angemessen. Diese lernen sich selbst zu kontrollieren und erhalten auch hier Übungsgelegenheiten. Die Kunst der Lehrkraft liegt nun in der geeigneten Variation zwischen direktem und indirektem Unterrichtsverhalten.

  4. Um die Umsetzung der gewonnen Ergebnisse im Unterricht sicherzustellen, können Lehrkräfte Checklisten und Beobachtungsschemata einsetzen. Checklisten dienen vor allem der eigenen Sensibilisierung und sollen dazu anregen den eigenen Führungsstil zu überdenken. Um für die Eigenwahrnehmung kritische Bereiche zu erfassen, können sich Lehrkräfte zu kleinen Teams zusammenschließen, sich gegenseitig anhand von Beobachtungsschemata im Unterricht beobachten und anschließend über ihre Erfahrungen diskutieren. Literatur: Rolf Dubs, Lehrerverhalten, Schriftenreihe für Wirtschaftspädagogik, Band 23, Verlag des Schweizerischen Kaufmännischen Verbandes, Zürich 1995 Rolf Dubs, Der Führungsstil des Lehrers im Unterricht – eine Analyse des Forschungsstandes zum Unterrichtsverhalten des Lehrers, Institut für Wirtschaftspädagogik, St. Gallen 1982 Seminarunterlagen: Psychosoziale Voraussetzungen der beruflichen Erziehung, Technische Universität München, Herr Dang, Juli 2002

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