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Aufbau der Vorlesung

Aufbau der Vorlesung. 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung

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  1. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

  2. Kapitel VI: Handelspolitik: Geschichtliche Einführung

  3. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  4. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  5. Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (1) • Die politische Zielsetzung des Merkantilismus bestand darin, • die standesstaatlichen Kontrollen durch Schaffung eines Beamtentums und eines stehenden Heeres abzuschütteln. • Als Folge entstand ein Bedarf an zusätzlichen Steuer-quellen, die nicht vom Parlament (Adel) kontrolliert werden. • Es kam zur Einführung indirekter Steuern und Zölle. • Voraussetzung hierfür war allerdings eine Ausweitung des Güterumsatzes und damit der Güterproduktion.

  6. Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (2) • Aus diesem Grundziel lassen sich weitere Ziele ableiten: • Es wurde eine Ausweitung der Absatzmöglichkeiten durch Förderung von Exporten angestrebt. • Es wurde weiterhin eine Beschränkung von Importen und damit auch eine Beschränkung des inländischen Wettbewerbs verfolgt. • Es galt schließlich eine aktive Handelsbilanz zur Vergrö-ßerung der Absatzmöglichkeiten sowie zur Erhöhung der Geldmenge zu erreichen.

  7. Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (3) • Die geldpolitische Funktion der Handesbilanzüberschüsse: • Es bestand eine Goldkernwährung. • Das wirtschaftliche Wachstum setzte ein Wachstum der umlaufenden Geldmenge voraus. • Länder ohne eigene Goldproduktion konnten jedoch Gold und damit die umlaufende Geldmenge nur auf dem Umweg von Handelsbilanzüberschüssen erzielen. • Warenexporte setzten Verfügung über Rohstoffe voraus, • deshalb fand eine Behinderung des Exportes von Roh-stoffen und eine Förderung des Importes von Rohstoffen statt.

  8. Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (4) • Die handelspolitische Grundkonzeption des Merkantilismus: • Der Nachteil des anderen ist gleichbedeutend mit dem eigenen Vorteil • Dies entspricht einem Nullsummenspiel. • Der eigene positiv bewertete Handelsüberschuss ist not-wendigerweise begleitet von dem Handelsbilanzdefizit des Auslandes.

  9. Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (5) • Zu den Instrumenten der Handelspolitik zählten: • Verbote, • Kontingentierungen, • Zölle und Prämien. • Diese merkantilistische Politik kam vor allem im Methuen-Vertrag zum Zuge, der 1703 zwischen England und Portugal geschlossen wurde. • Dieser Vertrag richtete sich vor allem gegen Frankreich.

  10. Fazit: (1a) • Die merkantilistische Wirtschaftspolitik diente den absoluti-stischen Herrschern dazu, die standesstaatlichen Kontrollen ab-zuschaffen. • Es wurde ein stehendes Heer und ein Beamtenapparat ge-schaffen, d. h. • Einrichtungen, die zusätzliche Steuerquellen notwendig machten, welche nicht vom Parlament kontrolliert werden konnten. • So kam es zur Einführung und Erhöhung indirekter Steuern, insbesondere der Zölle. • Voraussetzung dafür, dass die Zoll- und Steuereinnahmen stie-gen, war jedoch die Ausweitung der Produktion und des Handels. • Der Staat bemühte sich, den inländischen Absatz vor auslän-discher Konkurrenz zu schützen, • gleichzeitig aber neue Absatzmärkte im Ausland zu erschließen.

  11. Fazit: (1b) • Beide Ziele zusammen führten zu einer Aktivierung der Handelsbilanz. • Eine aktive Handelsbilanz war allerdings auch deshalb not-wendig, um auf diese Weise einen Goldimport und indirekt eine Ausweitung der umlaufenden Geldmenge zu erreichen. Die Ausweitung der Geldmenge wurde für notwendig erach-tet, um eine Deflation zu verhindern, die das wirtschaftliche Wachstum wiederum gelähmt hätte. • Da eine positive Handelsbilanz des Inlandes immer begleitet wird von einer passiven Handelsbilanz des Auslandes, herrschte im Merkantilismus die Grundüberzeugung vor, dass der eigene nationale Vorteil immer dem Ausland einen Nachteil bringe.

  12. Fazit: (1c) • Zur Realisierung einer aktiven Handelsbilanz bediente man sich im Merkantilismus der Instrumente der Importzölle und Exportprämien für Güter, • weiterhin der Instrumente der Verbote und Kontingentie-rungen. • Da allerdings die Rohstoffbasis gering war, bemühte man sich im Merkantilismus darum, Rohstoffexporte zu unter-binden und Rohstoffimporte zu fördern. • Recht typisch für die merkantilistische Haltung war der Methuenvertrag, den England und Portugal 1703 abge-schlossen haben, vorwiegend um Importe aus Frankreich zu verhindern.

  13. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  14. Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (1) • Die geistigen Väter dieser Reform waren insbesondere: • A. Smith und D. Ricardo. • Sie vertraten die These, dass die Reglementierungen des merkantilistischen Staates die innovativen Aktivitäten be-hindert hätten. • Der Markt allein führe zu einer optimalen Lösung der wirtschaftlichen Probleme.

  15. Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (2) • Die Grundthesen des Liberalismus: • Zwischen den einzelnen Volkswirtschaften bestehen keine Konfliktbeziehungen, sondern harmonische Beziehungen. • Die Bekämpfung des Auslandes über Zölle führt zu einem Zollkrieg, • die anfänglichen Verbesserungen in den Terms of Trades gehen hierdurch wieder verloren, • gleichzeitig vermindert sich mit ihnen das Außenhan-delsvolumen und mit ihm die weltwirtschaftliche Pro-duktivität. • Beide Nationen verlieren also langfristig durch den Zoll-krieg • Dies entspricht einem Gefangendilemma.

  16. Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (3) • Grundzüge der Theorie der komparativen Kosten : • Jedes Land kann aus dem Außenhandel Vorteile ziehen. • Entstehung einer Freihandelsbewegung: • 1838 kommt es zur Gründung der Anti-Corn-Law-League, die unter Leitung von R. Cobden und J. Bright die Abschaffung der Kornzölle anstrebt, ein Ziel, das 1846 erreicht wurde. • Es kam unter anderem zu 2 liberalen Handelsverträgen: • Dem Eden-Vertrag von 1786 und • dem Cobden-Vertrag von 1860: • Diese Verträge sahen eine Meistbegünstigung vor: • Handelsvorteile, die Dritten eingeräumt werden, werden automatisch auch den anderen Vertrags-partnern zugestanden.

  17. Fazit: (2a) • Der Liberalismus, der vor allem von A. Smith und D. Ricardo im ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelt wurde, wandte sich gegen jede Form staatlicher Reglementierung, da diese das wirtschaftliche Wachstum hemme. • Man ging von der Vorstellung aus, dass Freihandel allen be-teiligten Staaten Vorteile bringe, • entsprechend der Theorie der komparativen Kosten sogar den Staaten, bei denen alle Güter zu überdurchschnittlich hohen Kosten produziert werden. • Diese liberalen Ideen führten unter Führung von R. Cobden und J. Bright 1846 zur Abschaffung der Kornzölle.

  18. Fazit: (2b) • In der Folge wurden liberale Handelsverträge, z. B. der Cobden-Vertrag 1860 zwischen England und Frankreich ab-geschlossen, in dessen Mittelpunkt die Meistbegünstigungs-klausel stand, • die dem Vertragspartner zusicherte, alle Begünstigungen die in Zukunft dritten Staaten eingeräumt würden, auch dem Vertragspartner zu gewähren.

  19. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  20. Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzoll-politik aus ? (1) • In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es in Deutsch-land und in den USA zu einer protektionistischen Schutz-zollpolitik. • Grundlage war die Theorie von Fr. List. • Die Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hängt vom Ent-wicklungsstadium der Industrialisierung ab. • Zu Beginn einer industriellen Entwicklung entstehen hohe Einführungskosten, aufgrund derer ein Entwick-lungsland nicht mit den Ländern konkurrieren kann, die bereits weiter fortgeschritten sind und deshalb keine Ent-wicklungskosten mehr aufbringen müssen.

  21. Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzoll-politik aus ? (2) • Vor allem England habe etwa 50 Jahre vor Deutschland mit der Industrialisierung begonnen. • Folge sei gewesen, dass der Freihandel England begün-stigte und Deutschland benachteiligte, • obwohl die Wettbewerbsunfähigkeit Deutschlands ledig-lich darauf beruht habe, dass Deutschland vorüberge-hende Entwicklungskosten zu zahlen hatte.

  22. Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzoll-politik aus ? (3) • Ausfluss dieser Ideen in Deutschland waren vor allem die Getreide- und Eisenzöllen unter Bismarck, sowie die Schutz-zollpolitik in den USA. • Zölle wurden vor allem auch von den Gewerkschaften gefordert. • Ihre Begründung lautete: der Freihandel begünstigt den Wettbewerb mit den Niedriglohnländern. • Damit sind automatisch die USA als Hochlohnland im Wettbewerb benachteiligt. • Es bestehe bei Freihandel die Gefahr, dass sich die Unternehmer in USA aus Wettbewerbsgründen gezwun-gen sähen, die Löhne zu senken.

  23. Fazit: (3a) • In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es vor allem in Deutschland und in den USA zu einer Hinwendung zum Protektionismus. • Die Grundlage bildete die Theorie von Fr. List, wonach die Wettbewerbsfähigkeit vom wirtschaftlichen Entwicklungsstand einer Nation abhänge. • Staaten, die wie damals Deutschland in der Anfangsphase der Industrialisierung standen und deshalb hohe Entwicklungs-kosten aufzubringen hatten, sollten durch Erziehungszölle gegen-über Staaten wie damals England geschützt werden, • da deren Industrialisierungsprozess etwa 50 Jahre vorher begon-nen habe und • da diese deshalb keine Entwicklungskosten mehr aufbringen müssten.

  24. Fazit: (3b) • Ein Freihandel würde den Aufbau der deutschen Industrie behindern. • O. v. Bismarck machte sich diese Gedankengänge zu eigen und führte in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts Getreide- und Eisenzölle ein. • Die Schutzzollpolitik der USA Ende des 19. Jahrhunderts wurde vor allem von den Gewerkschaften gefordert. • Sie befürchteten, dass Freihandel zu Importen aus Niedrig-lohnländern führe und • dass auf diesem Wege ein Druck auf die Löhne stattfände.

  25. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  26. Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (1) • Es kam zu einer generellen Liberalisierung des Außenhan-dels, nicht nur im Rahmen der Währungspolitik, sondern auch im Rahmen der Handelspolitik durch Reduzierung von Einfuhrzöllen und Abschaffung von Einfuhr- und Ausfuhr-kontingenten. • Diese Bemühungen wurden jedoch sehr bald durch eine Reihe von Tendenzen in der Weltwirtschaft behindert: • Es kam zu Inflationserscheinungen in den zwanziger Jahren: • Unterschiedliche Inflationsraten führten zu Ungleich-gewichten in der Handelsbilanz, • die Defizitländer bemühten sich durch protektio-nistische Maßnahmen das Defizit zu begrenzen.

  27. Frage 4: Worin zeichneten sich dieLiberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (2) • Deutschland wurde zu Reparationszahlungen gegenüber den Siegermächten Frankreich und England verpflichtet. • Der durch die Reparationen beabsichtigte Kapital-Transfer ließ sich nur dadurch realisieren, dass Deutschland im Umfang der jährlichen Reparations-zahlungen Exportüberschüsse aufwies. • Die Empfangsländer müssten demnach ein Handels-bilanzdefizit aufweisen. • Genau dies versuchten jedoch England und Frank-reich durch protektionistische Maßnahmen zu unter-binden.

  28. Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (3) • Die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts führte wiederum in ein-zelnen Ländern, wie vor allem in England zu Devisen-bilanzdefiziten; • Es kam zu einem Abwertungswettbewerb, • zu protektionistischen und dirigistischen Maßnah-men, um die ZB-Defizite zu überwinden. • Im Zusammenhang mit dem Börsenkrach Ende der 20er Jahre wurden die USA-Kredite an Deutschland gekündigt, • Deutschland antwortete hierauf mit einem Schulden-moratorium.

  29. Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (4) • Die Überwindung der Weltwirtschaftskrise war in Deutschland begleitet von dem Übergang zu der NS-Wirtschaft, die von Autarkiebestrebungen bestimmt war und damit schon aus ideellen Gründen die Freihandels-bestrebungen beendete. • Der Übergang zur Kriegswirtschaft im 2. Weltkrieg brachte den Freihandel schließlich vollkommen zum Er-liegen.

  30. Fazit: (4a) • In der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg wurde im Rahmen des Völkerbundes der Versuch unternommen, den internatio-nalen Güterverkehr zu liberalisieren. • Diese Bemühungen wurden jedoch durch Inflationsprozesse Anfang der 20er Jahre sowie durch die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts behindert, • da im Zuge dieser Entwicklungen hohe Handelsbilanzungleich-gewichte entstanden, die man mit Hilfe protektionistischer Maßnahmen zu bekämpfen versuchte. • In Deutschland wurden die Liberalisierungsbemühungen da-durch zusätzlich behindert, dass Deutschland Reparationszah-lungen zu leisten hatte, die nur verwirklicht werden konnten, wenn die Empfangsländer Handelsbilanzdefizite zugelassen hät-ten.

  31. Fazit: (4b) • Der Wiederaufbau der deutschen Industrie erfolgte zusätzlich durch kurzfristige Kredite aus den USA, die zu Beginn der Krise gekündigt wurden, aber wegen der langfristigen Anlage nicht zurückerstattet werden konnten.

  32. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  33. Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (1) • Zu den wichtigsten Bestimmungen der Havanna-Charta am Ende des zweiten Weltkrieges zählten: • der Abbau der Ein- und Ausfuhrverbote und des Dum-pings, • Die Wiedereinführung einer allgemeinen Meistbegünsti-gung, • multinationale Verhandlungen über einen gemeinsamen stufenweisen Abbau der Zölle (Reziprozitätsgrundsatz). • Allerdings wurden Präferenzsysteme (Commonwealth, EG) zugelassen; • dirigistische Maßnahmen wurden vorübergehend zur Be-seitigung von Ungleichgewichten in der ZB gestattet.

  34. Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (2) • Die Havanna-Charta trat nicht in Kraft, vor allem weil das Parlament in den USA die Ratifizierung verweigerte. • Trotzdem wurden multinationale Verhandlungen über einen Zollabbau geführt, • sie endeten mit dem GATT-Abkommen (General Agreement on Tarifs and Trade). • Am GATT-Abkommen beteiligten sich die meisten westlichen Industrieländer, aber auch einige Ostblockstaaten und Entwicklungsländer.

  35. Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (3) • Einen wesentlichen Fortschritt brachte aber erst die Kennedy-Runde 1964-67. • Kennedy hatte eine generelle 50%ige Zollsenkung vorge-schlagen, • de facto kam es zu einer Senkung von 35%. • Parallel zu diesen Bemühungen um einen Abbau des allge-meinen Zollniveaus wurden partiell Zollpräferenzsysteme beschlossen. • Gleichzeitig bestanden im Rahmen der UNCTAD und auch der EG Bemühungen, den Entwicklungsländern gewisse Zoll-präferenzen einzuräumen.

  36. Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (4) • Bildung und Aufgaben der UNCTAD (United Nations Conference of Trade and Developement): • Hauptziele sind die Förderung des internationalen Han-dels, vor allem zwischen den Industrie- und Entwick-lungsländern, • ein Finanz- und Technologietransfer, • sowie die wirtschaftliche Kooperation zwischen den Ent-wicklungsländern.

  37. Fazit: (5) • Gegen Ende des 2. Weltkrieges bemühten sich die Siegermächte im Rahmen der Havanna-Charta und der Gatt-Verhandlungen um eine Liberalisierung des Welthandels. • Das Zollniveau sollte abgebaut werden, es sollte in den Han-delsverträgen eine Meistbegünstigung, sowie das Reziprozitäts-prinzip beschlossen werden. • Allerdings sollten Zollpräferenzsysteme zugelassen werden.

  38. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  39. Frage 6: Wodurch zeichneten sich die beiden Ölkrisen aus ? (1) • Die beiden Ölkrisen Anfang und Ende der 70er Jahre (1973-75 / 1979-83) führten in fast allen Ölimportländern zu erheblichen Defiziten in der Handelsbilanz. • Zu den wichtigsten Ursachen zählten: • der Ölboykott der arabischen Staaten. • So wurden die Ölpreise um circa 300 - 400 % angehoben. • Die erste Ölkrise hatte in der BRD nur geringfügige Ein-flüsse auf die Handelsbilanz, da zur gleichen Zeit eine starke DM-Aufwertung stattfand. • Die 2. Ölkrise führte hingegen zu starken Defiziten auch in der Leistungsbilanz der BRD in den Jahren 1980 und 1981.

  40. Frage 6: Wodurch zeichneten sich die beiden Ölkrisen aus ? (2) • Auch die DM-Ölpreise glichen sich während der zweiten Öl-krise an den Dollarpreisanstieg weitgehend an. • Indirekt haben die beiden Ölkrisen sicherlich zu einer er-neuten Zunahme protektionistischer Tendenzen beigetragen, • die sich vorwiegend in nicht-tarifären Handelsbehinderun-gen (z. B. administrative Behinderungen) niederschlugen. • Die beiden Ölkrisen haben über einen Ölpreisanstieg und über Handelsbilanzdefiziten zu einer weltweiten Rezession geführt • und auf diesem Wege die protektionistischen Bestrebungen verstärkt.

  41. Frage 6: Wodurch zeichneten sich die beiden Ölkrisen aus ? (3) • Allerdings bleibt zu vermerken, dass die Leistungsbilanz der BRD ab Mitte der 80er Jahre wiederum stark aktiv wurde • und dass in der 2. Hälfte der 80er Jahre die Ölpreise einem starken Zerfall ausgesetzt waren. • Diese Tendenz wurde durch die von Hussein ausgelöste Golfkrise erneut durchbrochen. • In den folgenden Monaten kam es erneut zu einem starken Anstieg in den Ölpreisen, • ein Anstieg der allerdings weder durch reduzierte Ölför-dermengen, noch durch erhöhten Bedarf erklärt werden konnte. • In der Folge fand erneut eine Verstärkung der nichttarifä-ren Handelshemmnisse statt.

  42. Fazit: (6) • Die beiden Ölkrisen der 70er Jahre brachten wieder eine Hin-wendung zum Protektionismus. • Der enorme Anstieg der Ölpreise führte in den Ölimportländern zu hohen Defiziten in der Leistungsbilanz, die man wiederum durch protektionistische Maßnahmen abzubauen erhoffte. • In dieser Zeit stieg vor allem der Umfang der nichttarifären Handelshemmnisse an.

  43. Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode

  44. Frage 7: Wodurch zeichnen sich der europäische Binnen-markt und die allgemeine Entspannungsperiode aus ? (1) • Einführung eines Binnenmarktes • Es kam zu einer Reduzierung der nichttarifären Handels-hemmnisse innerhalb Europas seit Ende der 80er Jahre. • Gleichzeitig fand innerhalb der Europäischen Union eine Liberalisierung der Kapital- und der Dienstleistungs-märkte statt.

  45. Frage 7: Wodurch zeichnen sich Europäischer Binnen-markt und die allgemeine Entspannungsperiode aus ? (2) • Es kam weiterhin zu einem Zollabbau innerhalb der Tokio-Runde in den 80er Jahren • und innerhalb der Uruguay-Runde in den 90er Jahren. • Schließlich fanden Entspannungsbemühungen in den 90er Jahren innerhalb der KSZE statt.

  46. Fazit: (7) • Die 90er Jahre führten erneut zu einer Liberalisierung des Handels. • Innerhalb Europas brachte die Einführung des europäischen Binnenmarktes einen weitgehenden Abbau der nichttarifären Handelshemmnisse, • gleichzeitig wurde der Dienstleistungsverkehr liberalisiert. • Schließlich wurden alle Kapitalverkehrskontrollen, die bisher vor allem zur Überwindung der Devisenbilanzdefizite erlaubt waren, verboten. • Weltweit brachten verschiedene GATT-Runden (bereits die Kennedy-Runde Mitte der 60er Jahre, die Tokio-Runde Ende der 70er Jahre und die Uruguay-Runde in den 90er Jahren) eine drastische allgemeine Zollsenkung von jeweils ca. 30 %. • In der Tokio-Runde wurden zusätzlich nichttarifäre Handels-hemmnisse abgebaut.

  47. Fragen zu Kapitel 6: (1) 01. Worin bestand die politische Zielsetzung des Merkantilismus? 02. Von welcher Grundidee ging der Merkantilismus aus? 03. Was war der wichtigste Grund dafür, dass der Liberalismus die protektionistischen Maßnahmen des Absolutismus bekämpfte? 04. Welche Gegenposition nahm der Liberalismus gegenüber der Leitidee des Merkantilismus, dass der Nachteil des einen stets der Vorteil des anderen sei, ein? 05. Wann kam es in Deutschland im 19. Jahrhundert wiederum zum Protektionismus? 06. Wie begründete Fr. List die Notwendigkeit von Erziehungs-zöllen? 07. Inwieweit wurden die Liberalisierungsbemühungen innerhalb der Zwischenkriegszeit durch die Reparationsverpflichtungen Deutschlands behindert?

  48. Fragen zu Kapitel 6: (2) 08. Inwieweit wurden die Liberalisierungsbemühungen der Zwi-schenkriegszeit durch die große Weltwirtschaftskrise behindert? 09. Worin bestanden die drei wichtigsten Beschlüsse der Havanna-Charta? 10. Worin bestanden die Hauptaufgaben der UNCTAD? 11. Worin lagen die Ursachen der beiden Ölkrisen der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts? 12. Wie ist es zu erklären, dass die BRD die erste Ölkrise sehr viel besser als die anderen europäischen Staaten überstehen konnte?

  49. Antworten zu Kapitel 6: (1) 01. Der Merkantilismus war bestrebt, die standesstaatlichen Kon-trollen durch Schaffung eines Beamtentums und eines stehenden Heeres abzuschütteln. 02. Der Merkantilismus ging von der Überzeugung aus, dass der Nachteil der jeweils anderen Nation immer auch ein Vorteil für die eigene Nation bedeute. 03. Der Liberalismus ging davon aus, dass die protektionistischen Maßnahmen Innovationen behindern. 04. Der Liberalismus ging von der Idee aus, dass zwischen den Na-tionen vorwiegend harmonische und nicht konfliktbezogene Be-ziehungen bestehen. 05. In Deutschland fand in den 80er Jahren 19. Jahrhunderts unter Bismarck erneut eine Hinwendung zum Protektionismus statt.

  50. Antworten zu Kapitel 6: (2) 06. Friedrich List ging davon aus, dass England wirtschaftlich wei-terentwickelt war als Deutschland, dass deshalb Deutschland bei der Produktion der Industriegüter hohe Entwicklungskosten aufzubringen habe, die bei englischen Unternehmungen nicht mehr anfielen und dass deshalb die deutschen Unternehmungen im internationalen Handel den englischen Unternehmungen unterlegen seien. Sie bedürften deshalb eines Zollschutzes, um sie vor der englischen Konkurrenz zu schützen. 07. Deutschland hätte den durch die Reparationszahlungen beab-sichtigten realen Transfer nur dann leisten können, wenn die Siegermächte einen Exportüberschuss in der deutschen Leis-tungsbilanz und damit gleichzeitig ein Defizit in ihren eigenen Leistungsbilanzen zugelassen hätten. Die Siegermächte versuch-ten jedoch durch hohe Importzölle ein Defizit in der Leistungs-bilanz zu verhindern.

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