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Kognitive Umstrukturierung und andere ausgewählte Techniken

Kognitive Umstrukturierung und andere ausgewählte Techniken. Referat von: Manuela Acharki, Sonja Hansen und Frederike Elkenhans. Die 3 Hauptströmungen der Kognitiven Therapie. Die 3 Hauptströmungen der Kognitiven Therapie. Rational-Emotive Therapie nach Ellis Kognitive Therapie nach Beck

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Kognitive Umstrukturierung und andere ausgewählte Techniken

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Presentation Transcript


  1. Kognitive Umstrukturierung und andere ausgewählte Techniken Referat von: Manuela Acharki, Sonja Hansen und Frederike Elkenhans Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  2. Die 3 Hauptströmungen der Kognitiven Therapie Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  3. Die 3 Hauptströmungen der Kognitiven Therapie • Rational-Emotive Therapie nach Ellis • Kognitive Therapie nach Beck • Stressimpfungstraining nach Meichenbaum • Das grundlegende theoretische Modell menschlichen Erlebens und Verhaltens und das damit verbundene Menschenbild sind für die Vertreter der 3 Ansätze gleich verbindlich: • Der Mensch kann über seine Vorstellungen (Kognitionen) sein Erleben und Verhalten in entscheidendem maße selbst bestimmen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  4. Grundannahme Kognitiver Therapien: • Situation  „Kognitionen“  Emotionen/ Verhalten • Situation  „dysfunktionale Kognitionen  psychische Störungen (emotionale und Verhaltensstörungen) • Ziel der Therapie:  dysfunktionale Kognitionen in Richtung „funktionaler Kognitionen“ beeinflussen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  5. „Dysfunktionale“ Kognitionen • Der Begriff umfasst: • Wahrnehmungen, Interpretationen und Bewertungen von Ereignissen, Annahmen und Hypothesen, Antizipationen und Erwartungen, Lebensregeln und –philosophien, Einstellungen, Überzeugungen, Grundhaltungen, inneres Sprechen, Selbstverbalisation, Bewältigungssätze, Denkfehler…  die verschiedenen Vertreter Kognitiver Therapieverfahren unterscheiden sich in ihrer Spezifizierung der sog. „dyfunktionalen“ Kognitionen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  6. Zusammenschau der 3 Ansätze • Ellis betont primär den Einfluss bestimmter grundlegender Bewertungsmuster und absolutistischer Lebensphilosophien • Bsp.: „Ich muss stets von allen mir wichtigen Menschen geliebt werden. Anderenfalls bin ich ein Nichts.“ • Beck betont die Bedeutung von Denkfehlern bei der Wahrnehmung und Interpretation der Realität • z.B. Willkürliches Schlussfolgern (Beruflicher Misserfolg  „Ich bin ein Versager auf ganzer Linie“ • Meichenberg betont die herausragende Rolle von bestimmten Bewältigungsaussagen/ Selbstverbalisationen in konkreten Therapeutischen Situationen • „Hilfe – das ist alles viel zu viel! Das schaffst Du nie!“ • Diese unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen sind jedoch in den letzten Jahren zunehmend verschwommen. Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  7. Die 3 Hauptströmungen der Kognitiven Therapie – Therapeutisches Vorgehen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  8. 1. RET nach Ellis - Therapeutisches Vorgehen • Ziel der RET: irrationalen Bewertungen (die der gegenwärtigen emotionalen und /oder Verhaltensstörung zugrunde liegen) verändern und die absoluten Forderungen (Prämissen) des Klienten bearbeiten • Vorgehen: • Vermittlung des ABC-Modells des Klienten (C wird nicht direkt durch A verursacht, sondern vielmehr durch B hervorgerufen) • Exploration seiner emotionalen/ und oder Verhaltensstörung (C), der auslösenden Situation (A) und seiner persönlichen Veränderungsziele • Exploration und Bewusstmachung zentraler irrationaler Überzeugungen (B) • Infragestellen (Disputation, D) der als „irrational“ erkannten Überzeugungen • Erarbeitung und Einüben neuer „rationaler“ Überzeugungen • Einsatz von kognitiven, emotionsbezogenen und verhaltensorientierten Techniken Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  9. 2. Kognitive Therapie nach Beck • Beck betont die Bedeutung einer verzerrten Sicht der Realität (fehlerhaften Wahrnehmung und Interpretation der Realität) für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen • Hauptziel der Kognitiven Therapie: die verzerrten, nicht realitätsgerechten Kognitionen in Richtung auf eine realitätsadäquate Wahrnehmung und Interpretation der Realität verändern Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  10. Therapeutisches Vorgehen • Kognitive Theorie erklären • Verzerrte, automatische Gedanken & fehlerhafte Denkweisen (z.B. Willkürliches Schlussfolgern (Misserfolg  „Ich bin ein Versager“) und in einem weiteren Schritt die dahinter liegenden allgemeinen Grundannahmen (z.B. „Um glücklich zu sein, muss ich bei allem, was ich unternehme, Erfolg haben.“) herausarbeiten • werden mittels eines breit gefächerten Methodeninventar hinterfragt, verändert und es werden neue, realitätsadäquatere Gedanken und Einstellungen erarbeitet • Kern der Technik von Beck: die sog. „Realitätsprüfung“: • Beispiel: der depressive Klient, der sich nach einem kleinen beruflichen Misserfolg als „Versager auf ganzer Linie“ betrachtet soll in seinem Alltag Beobachtungen sammeln, die dieser Interpretation bzw. Schlussfolgerung widersprechen • Neben den im engeren Sinne kognitiven Techniken kommen auch eine Vielzahl verhaltenstherapeutischer Techniken zum Einsatz Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  11. 3. Das Stessimpfungstraining nach Meichenbaum • Meichenbaum betont die Bedeutung problematischer, unangepasster Selbstverbalisationen (z.B. „Das schaffst Du nie!“) für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen • Therapeutisches Vorgehen ist auf den Aufbau angemessener Selbstverbalisationen bzw. Bewältigungssätze ausgerichtet Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  12. Das therapeutische Vorgehen • Meichenbaum schenkt dem eigentlichen Prozess des Infragestellens der dysfunktionalen Kognitionen weniger Beachtung • betont die Erarbeitung und das Training von förderlichen Kognitionen • 3 Phasen des Trainings: • Erziehungs- und Unterrichtsphase: dem Klienten ein kognitiv-psychologisches Verständnis einer Stressreaktion nahe bringen; Betonung der Bedeutung unangemessener Selbstgespräche für die Stressreaktion, Bewältigungsmöglichkeiten werden dialektisch aufgezeigt • Übungsphase: Einüben verschiedener Bewältigungsstrategien in einer exemplarischen Problemsituation • Anwendungsphase: erlernte Strategien in der Alltagsrealität unter vielfältigen Stressbedingungen ausprobieren und trainieren • kombiniertes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Vorgehen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  13. Das therapeutische Vorgehen • Der eigentliche Prozess der Kognitiven Bewältigung gliedert sich in 4 zeitlich überlappende Schritte, für die in der Übungsphase jeweils spezielle Selbstverbalisationen erarbeitet und eingeübt werden: • Vorbereitung auf eine stressauslösende Situation:„Mache dir keine Sorgen. Denke lieber nach was Du tun kannst“ • Konfrontation mit der stressauslösenden Situation:Klient verdeutlichst sich, was er in der stressigen Situation tun kann z.B. sich einem Problem in kleinen Schritten nähern, sich entspannen, nicht panisch reagieren: „Du kannst die Situation bewältigen! Eins nach dem anderen.“ • Auseinandersetzung mit dem Gefühl überwältig zu werden: „Die Angst ist zwar nicht abzuschalten, aber Du kannst damit umgehen.“ • Selbstverstärkung zur Stabilisation des neuen Bewältigungsverhalten: „Du hast es geschafft.“, „Prima! Du machst Fortschritte!“ Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  14. Der Prozess der Kognitiven Umstrukturierung: Grundlegende Schritte und Vorgehensweisen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  15. Der Prozess der Kognitiven Umstrukturierung • Zu Beginn jeder Sitzung einen Plan erstellen, der die zu behandelnden Probleme enthält • Klient erhält HA, um die therapeutische Arbeit auch außerhalb der Sitzungen fortzuführen • Fokus der therapeutischen Arbeit Analyse und Bearbeitung ganz konkreter Problemsituationen, in denen der Klient die belastenden Emotionen/ Verhaltensweisen erlebt • Der Therapeut leitet den Klienten dazu an, selber dysfunktionale Kognitionen bei sich zu entdecken und zu verändern! Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  16. Grundlegende Schritte und Vorgehensweisen • Der eigentliche Prozess der kognitiven Umstrukturierung wird in 5 Schritte eingeteilt: • Vermittlung des Kognitiven Modells an den Klienten • Aufdeckung der dysfunktionalen Kognitionen in konkreten Problemsituationen • Infragestellen der dyfunktionalen Kognitionen • Erarbeitung angemessener, funktionaler Kognitionen • Einübung dieser neuen Kognitionen in problematischen Situationen (in der Vorstellung & in der Realität) als neue Bewältigungsfertigkeiten Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  17. 1. Vermittlung des „Kognitiven Modells“ an den Klienten • Dabei kann für den Klienten folgendes vereinfachtes ABC-Modell zugrundegelegt werden: • „A“ = auslösende Situation • „B“ = alle Gedanken über A bzw. das innere Selbstgespräch des Klienten in der Situation A • „C“ = emotionalen und Verhaltenskonsequenzen, die aus B folgen • Zentrale Annahme, die dem Klienten zu vermitteln ist: • Das gleiche A kann in Abhängigkeit von den Gedanken am Punkt B zu ganz unterschiedlichen Emotionen und Verhaltensweisen bei C führen! • Dafür zu Beginn der Therapie viel Zeit nehmen! Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  18. Zu 1. Beispiel zur Verdeutlichung des B-C-Zusammenhangs • Walen et. al empfehlen den Klienten zu fragen, wie wohl andere Menschen auf das auslösende Ereignis/ sein Problem reagieren würden • Fall: • Ein Klient bekommt von seiner Frau mitgeteilt, dass sie sich Scheiden lassen möchte und er ist darüber sehr deprimiert, verzweifelt und meidet zunehmend soziale Kontakt • Therapeut fragt den Klienten, wie wohl 100 Männer auf dieses Ereignis reagieren würden, oder ob alle Männer in seiner Situation sich so fühlen würden wie er • Nach Erklärung für die unterschiedlichen Reaktionen der verschiedenen Menschen auf das gleiche Ereignis fragen: • Art und Weise, wie die Menschen das Ereignis am Punkt B für sich interpretieren und bewerten Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  19. Häufige Einwände von Klienten und Reaktionen des Therapeuten • bestimmte Gefühle entstehen, ohne das man in der Situation bewusst etwas gedacht bzw. zu sich gesagt hat  aufmerksam machen auf im Verlauf der Biographie automatisierte, nicht unmittelbar bewusste Denkgewohnheiten bzw. Bewertungsmuster • Beispiel: Angst/ Ekel beim Anblick einer Spinne • Auffassung der Klienten, dass die Vergangenheit die Ursache für ihr gegenwärtiges Fühlen und Verhalten ist und sie sich deshalb nicht verändern können • Klient muss lernen, dass er zwar bestimmte dysfunktionale Bewertungsmuster in der Kindheit durch Indoktrination gelernt hat, aber die emotionalen Probleme und Verhaltensprobleme in der Gegenwart dadurch aufrechterhalten werden, dass er sich immer wieder mit diesen Sätzen selbst indoktriniert Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  20. Zu 2. Identifikation der dysfunktionalen Kognitionen: • Dysfunktionale Kognitionen = Gedanken in der konkreten Problemsituation & die dahinter liegenden situationsübergreifenden Grundannahmen • Therapeut leitet den Klienten zur Selbstexploration an und unterstützt ihn dabei • Die einzelnen Explorationsschritte: • Exploration der auslösenden Situationen (A) • Exploration der belastenden Gefühle und Verhaltensweisen (C) • Exploration der konkreten Veränderungsziele (C´) • Exploration der dysfunktionalen Kognitionen (B) • Auch andere Abfolgen der Explorationsschritte möglich Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  21. Exploration der auslösenden Situationen (A) • Ziel: Spezifizierung des externen oder internen auslösenden Ereignisses, dass einer bestimmten emotionalen Reaktion A vorausgegangen ist • Die Exploration Der A kann meist kurz gehalten werden • Bei äußeren Ereignissen ist es sinnvoll genau nach den Rahmenbedingungen zu fragen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  22. Mögliche Schwierigkeiten bei der A-Exploration und Reaktionen des Therapeuten: • Viele Situationsbeschreibungen enthalten schon subjektiv verzerrte Wahrnehmungen bzw. Interpretationen und Bewertungen z.B. „Sie hat etwas schrecklich Kritisches zu mir gesagt.“ • Um den Klienten zu einer möglichst objektiven Beschreibung von A anzuleiten Fragen wie: „ Was hätten andere Personen bei der Beobachtung der Situation wahrgenommen?“ sinnvoll • viele Klienten schildern ihre A´s übertrieben detailliert und weitschweifig • Therapeut muss dann versuchen möglichst schnell zu einer spezifischen Formulierung von A zu kommen. Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  23. Exploration der belastenden Gefühle und Verhaltensweisen (C) • Exploration der verschiedenen belastenden Gefühle und Verhaltensweisen des Klienten in einer konkreten Problemsituation A (primäre Ebene): • Frage nach der Qualität der Gefühlsreaktion, der Stärke der Gefühle und dem Grad der subjektiven Belastung durch das Gefühl (mit Hilfe von Schätzskalen von 0-100 erfragen) und der Dauer der Gefühle • Es wird auch das konkrete Verhalten des Klienten in den Situation A exploriert • Exploration evtl. nachfolgender „sekundärer“ Gefühle und Verhaltensweisen (Symptomstress) • z.B. Ärger über die eigene Unsicherheit und Angst • Stärke, Dauer und Grad der subjektiven Belastung durch diese sekundären C`s feststellen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  24. Mögliche Schwierigkeiten bei der C-Exploration und Reaktionen des Therapeuten • Schwierigkeiten die Gefühle zu beschreiben und zu benennen  Wortschatz erweitern • In unserer Kultur und Alltagssprache häufig Verwechslung von Gedanken und Gefühlen  Klienten korrigieren und Unterschied betonen • Schuld- oder Schamgefühle wegen negativen Emotionen (sekundäre C´s) können den Klienten daran hindern seine negativen Emotionen (primären C´s) sich und anderen gegenüber zuzugeben und zu benennen • erstmal die Blockaden durch die sekundären C´s abbauen und dann den Klienten dazu ermutigen, sich den primären Gefühlen zu stellen • Therapeut muss dem Klienten signalisieren, dass jede Emotion gerechtfertigt ist und er jede Emotion akzeptieren kann Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  25. Exploration der konkreten Veränderungsziele (C`) • Der Schritt der Zielanalyse- und festlegung wird nicht von allen Therapeuten explizit durchgeführt • Annahme: Klient möchte alle negativen Gefühle abbauen möchte • Falsch: der Klient muss selber explizit eine Entscheidung darüber fällen, welche Gefühle er in der Situation A als angemessen bzw. unangemessen anzieht • Häufig Zielkonflikte: • zwischen den kurzfristigen (bewussten und spontan formulierten) und den langfristigen (eher nicht unmittelbar bewussten und erst im Verlauf der Therapie zu erkennbaren) Zielsetzungen • dem Klienten den Zielkonflikt z.B. mit Hilfe eines Vierfelderschemas bewusst machen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  26. Beispiel eines Vierfelderschemas Sage meinem Partner nicht meine Meinung, äußere meine Bedürfnisse nicht (z.B. bezüglich der Wahl des Urlaubsziels) Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  27. Exploration der konkreten Veränderungsziele (C`) • Falls konkrete Veränderungsziele bezüglich mehrerer belastender Emotionen/ Verhaltensweisen vorliegen  gemeinsam mit dem Klienten überlegen, welches Gefühl sinnvollerweise als erstes bearbeitet werden sollte • Auswahlkriterien für das zuerst zu bearbeitende C: • Grad der subjektiven Belastung durch das Gefühl/ Verhalten • Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Bearbeitung des betreffenden Gefühls/ Verhalten • Wenn problematische Gefühle/ Verhaltensweisen sowohl auf primärer als auch auf sekundärer Ebene vorliegen  vorschlagen mit der Bearbeitung der sekundären C`s zu beginnen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  28. Mögliche Schwierigkeiten bei der Zielfestlegung und Reaktionen des Therapeuten • unrealistische Veränderungsziele bewegen • Klient leidet unter Situation A, möchte aber nicht die emotionalen Reaktionen (C) darauf, sondern die Situation A selbst verändern  abklären, ob dies realistisch ist • wenn ja: dieses Ziel akzeptieren und mit dem Klienten praktische Problemlösungen sammeln • Oft hindert die emotionale Reaktion (z.B. Depression) aber den Klienten an der Veränderung der belastenden Situation A • dann den Klienten erstmal dazu motivieren, seine emotionale Reaktion auf das Ereignis zu verändern  um ihn so in die Lage zu bringen, später auch das A selbst zu beeinflussen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  29. Exploration der das Gefühl/ Verhalten aufrechterhaltenden dysfunktionalen Kognitionen (B) • i.d.R. zunächst die bewusstseinsnahen Gedanken in konkreten Situationen aufgedecken und danach auf die dahinterliegenden nicht unmittelbar bewussten Grundannahmen/ Prämissen schließen • Mögliche Fragen: • Welche Gedanken gingen mit dem unangenehmen Gefühl/ Verhalten einher, das Sie verändern möchten? • Was haben Sie in dem Moment zu sich selbst gesagt? • Antworten: subjektive Wahrnehmungen und Interpretationen der Situation (im Sinne Becks) bzw. dyfunktionale Bewältigungsaussagen (im Sinne Meichenbaums) • z.B. bei einem prüfungsängstlichen Studenten: „Ich könnte durch die Prüfung fallen“ , „Ich würde nie eine Stelle bekommen“, „Ich schaffe das einfach alles nicht.“ Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  30. Exploration der das Gefühl/ Verhalten aufrechterhaltenden dysfunktionalen Kognitionen (B) • Antworten können durch folgende Fragen weiter exploriert werden • Lassen Sie uns einmal annehmen, X wäre so: Was würden Sie in diesem Fall über sich denken?, Wie schlimm wäre/ ist das für Sie? • Antworten meist im Sinne der Ellisschen irratonalen Bewertungen wie z.B.: „Das wäre schrecklich“, „Ich könnte das nicht ertragen.“, Ich käme mir vor wie ein Versager.“ • wichtig wie bei Ellis: die Bewertungen des Klienten explizit herauszuarbeiten • Nicht die Vorstellung „Ich könnte durch die Prüfung fallen“ führt zur emotionalen Reaktion „Angst“, sondern erst die Bewertung der Vorstellung als „schrecklich“, „nicht auszuhalten“ und/ oder „persönliches Versagen“ • Mögliche Fragen zur Exploration der, dem Klienten oft nicht bewussten „Grundannahmen“/ „Prämissen“ • Welche Lebensphilosophie/ -regel könnte dem zugrunde liegen? Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  31. Mögliche Schwierigkeiten bei der B-Exploration und Reaktionen des Therapeuten • Klienten können keine Gedanken nennen, da viele Denkprozesse verautomatisiert und daher nicht unmittelbar bewusst sind oder die Situation schon sehr lange zurückliegt. • fragen, welche Gedanken möglicherweise zu dem problematischen Gefühl geführt haben könnte • Therapeut kann seine Schlüsse über das Vorhandensein bestimmter B`s dem Klienten als Hypothesen anbieten • … • Verwechselung von Gedanken und Gefühlen (Antwort auf Frage nach Gedanken: „Ich denke, ich bin traurig, ängstlich o.ä.“) • Schwierigkeit für Anfänger in der Kognitiven Therapie: Enscheidung welche der dysfunktionalen Kognitionen zuerst bearbeitet werden sollen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  32. Zu 3. Infragestellen der dysfunktionalen Kognitionen „Disputation“  Voraussetzung ist: • Einsicht, dass die Kognition zur Störung beiträgt • Einsicht, dass sie änderbar ist • Entscheidung, die belastenden Gefühle ändern zu wollen • Technik: Alles Zielführende ist erlaubt • Therapeutische Hausaufgaben • Redundanz des Therapeuten • Transparenz des Verfahrens • Modelle finden • Rollenwechsel • Schriftliche Protokolle Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  33. Werkzeug der Disputation: Sokratischer Dialog • Weniger Technik als Haltung: Respekt gegenüber Schüler; Ziel, ihn mit gezielten Fragen zum selbstständigen Erkennen anzuleiten Hedonistische Disputation: Klient soll sich mit Folgen seiner dysfunktionalen Kognition befassen Empirische/Logische Disputation: Überprüfung der Kognition auf Realitätsgehalt und unter logischem Aspekt Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  34. Schwierigkeiten des Sokratischen Dialogs • Therapeut produziert am laufenden Band Argumente gegen die dysfunktionalen Kognitionen  Fragestil überprüfen • Hilfreich: Columbo-Technik  nach Argumenten für die Kognition fragen • Eindruck von Ertappen und Fallen-stellen vermeiden – helfende Haltung muss deutlich sein Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  35. Spezifische Strategien für bestimmte dysfunktionale Kognitionen Unterscheidung dysfunktionaler… • Wahrnehmungen und Interpretationen • Emotionsrelevanter Bewertungen • Kernannahmen m. absolutistischem Charakter • Kognitionen auf sekundärer Ebene Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  36. a) Bearbeitung dysfunktionaler Wahrnehmungen und Interpretationen • Oft werden persönliche Vorstellungen als unumstößliche Tatsachen angesehen – Klient soll lernen, sie wie in Wissenschaftler als vorläufige Hypothesen zu betrachten • Strategien • Realitätstestung: Klienten anleiten, systematisch Belege für und gegen die Kognition zu sammeln  daraus gezogene Schlussfolgerungen werden hinterfragt • Reattribuieren: bei einseitigen, fehlerhaften Ursachenzuschreibungen (Selbstbeschuldigungen, Verantwortlichkeitsdenken)  „Entverantwortlich“ machen • Suche nach Alternativen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  37. b) Bearbeitung dysfunktionaler Bewertungen • Katastrophenbewertungen • Globale negative Selbstbewertungen • Kognitionen der niedrigen Frustrationstoleranz  Ausdruck dessen, welche Bedeutung Klient bestimmten Ereignissen zumisst • Ziel: Erkenntnis, dass eigene Bewertungsart nur eine Alternative von vielen ist und es hilfreichere, mit weniger emotionalem Leid verbundene gibt Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  38. 1) Katastrophenbewertungen  Entkatastrophisieren • Hier wird vom schlimmsten Fall ausgegangen (≠ Realitätstestung) und gefragt: Ist er wirklich so schlimm? • Techniken • Fortlaufendes Nachfragen der Konsequenzen • Katastrophenskala • Katastrophenliste • Humor und Provokation • Verhaltensbezogene Strategien Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  39. 2) Globale negative Selbstbewertungen • Ego-anxiety: Angst vor persönlichem Wertverlust – ganze Person unzulänglich Ansätze: • Generalisierung/willkürliche Schlussfolgerung hinter globaler Bewertung hinterfragen • Beweise für Rechtfertigung der globalen Bewertung • Aufmerksamkeit auf positive Bereiche richten • Unterschied zwischen globaler Bewertung und Bewertung einzelner Verhaltensweisen klarstellen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  40. 2) Globale negative Selbstbewertungen  Ansätze • Wenn Selbstwert extrem von Meinung anderer abhängt  Unterschied zw. Fakten und subjektiven Meinungen über die eigene Person verdeutlichen • „Wenn andere meinen, Sie sind ein Versager, sind Sie es dann?“ • Unmöglichkeit, den Menschen als Ganzes zu beurteilen, herausarbeiten Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  41. 3) Bearbeitung niedriger Frustrations-toleranz • Discomfort-Anxiety  Angst vor Unbehagen: Klient glaubt, unangenehmes Ereignis nicht aushalten zu können • oft verantwortlich für Symptomverstärkung • Ziel: Relativierung – Ereignis zwar sehr unangenehm, aber man kann es trotzdem aushalten • Strategien • Fragen nach Beweis für geringe Belastbarkeit • Modelle anderer Menschen: Wie schaffen die es? • Gedankenexperimente • Verhaltensbezogene Strategien (Konfrontation, Erfahren des Aushaltens) Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  42. c) Bearbeitung dysfunktionaler Kernannahmen • Allgemeine Kognitionen (Haltungen, Lebensregeln, Grundannahmen…) • Oft legitime Wünsche nach Zuneigung, Erfolg etc., die zu absoluten Forderungen eskaliert sind - Nichterfüllen  Geschehen als schrecklich, unerträglich und Beweis f.d. eigene Wertlosigkeit • Methode: absolute Forderungen in Frage stellen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  43. Infragestellen absoluter Forderungen • Absolute Forderungen können sich beziehen auf • Eigene Person • Andere Personen • Die Welt/die Lebensbedingungen • mussturbatorische Philosophie  Alternativen suchende, präferentielle Denkweise • Strategien • Hedonistische Disputation: absolute Imperative bewirken das Gegenteil von dem, was man will und beschneiden positives Erleben Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  44. Leistung Optimum Anspannung Ich muss unbedingt Ich möchte gerne Infragestellen absoluter Forderungen • …Strategien • Frage nach Beweisen für Forderungen • Unterschied zw. Wollen und Müssen klarmachen • Vermessenheit der absoluten Forderungen verdeutlichen • Problem: Manche Klienten glauben, das „Muss“ zu benötigen, um überhaupt motiviert zu sein Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  45. d) Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen auf sekundärer Ebene • Jedes Gefühl C kann Auslöser A‘ einer neuen Bewertung B‘ und einem folgenden Gefühl C‘ werden • Auch prinzipiell mit gleichen Mitteln behandelbar • Häufige Problematiken • Eigentliches Problem: körperliche Erkrankung, sekundäre Problematik oft depressive Reaktion auf diese  wirkt sich negativ auf Gesundheit aus • Eigentliches Problem: psychische Störung, auf sekundärer Ebene treten ähnliche Kognitionen auf wie auf primärer • „Primäres ABC“ gar nicht dysfunktional, sondern situations-/zielangemessen, aber auf sekundärer Ebene dysfunktionale Kognitionen Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  46. Zu 4) Erarbeiten funktionaler, zielführender Kognitionen (B‘) • Formulieren von Bewältigungsaussagen bzw. Bewältigungssätzen für zukünftige Situationen (A) • Kognitionen gemeinsam erarbeiten • was wäre eine hilfreichere Betrachtungsweise, als z. B. ein Versager zu sein • Was müssten Sie sich in (A) sagen, um sich so zu fühlen/ verhalten, wie sie es möchten zum Ziel (C‘) zu gelangen? • Mit welcher Einstellung müssten Sie das nächste Mal in die Situation hineingehen? Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  47. Erarbeiten funktionaler, zielführender Kognitionen (B‘) • Auf spezifische Situation formulieren (nicht abstrakt, allgemein) • In persönlicher, individueller Sprache des Klienten (nicht die des Therapeuten) • Als Selbstinstruktionen (im Sinne Meichenbaums als direkte Selbstanrede) Statt: „ich sollte Fehler bei mir nicht so wichtig nehmen und nicht mit zweierlei Maß messen“ → „Nimm diesen Fehler nicht so wichtig! Sei nicht strenger mit dir als du‘s mit anderen bist!“ Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  48. Erarbeiten funktionaler, zielführender Kognitionen (B‘) • Klient kann sich auch einModell vorstellen, das (A) bewältigt (Freunde, Bekannte, Familienmitglied, berühmte Person…) • Einsicht bedeutet nicht zwangsläufig selbständiges Umsetzen • Erarbeiten weiterer Problemsituationen wird zur regelmäßigen Hausaufgabe zwischen den Therapiesitzungen → Einüben Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  49. Motivierung des Klienten zum Einüben der funktionalen Kognitionen Unterschied zwischen verstandesmäßiger und gefühlsmäßiger Einsicht vermitteln • Theoretische Einsicht (Bewusstmachen automatisierter Einstellungen, Nachdenken, Diskutieren…) • Übung (in der Vorstellung und Realität) • Widerspruch zwischen Kopf und Bauch → weiterüben! • Kopf und Bauch stimmen überein (emotionale Einsicht) • Neue Gewohnheit / Automatisierung Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

  50. Konkrete Möglichkeiten zum Einüben • Klient sagt sich die erarbeiteten Bewältigungssätze immer wieder zunächst laut, dann leise vor • Auf Stück Papier / Karteikärtchen notieren und in Brieftasche / Jackentasche bei sich tragen • Mehrmals täglich durchlesen • Auswendig lernen und mehrmals am Tag wiederholen • Metaphern / Bilder / Gegenstände finden Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze

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