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Department für Fachdidaktiken Didaktik der Sozialkunde Prof. Dr. Armin Scherb

Department für Fachdidaktiken Didaktik der Sozialkunde Prof. Dr. Armin Scherb. P o l i t i s c h e s L e r n e n F Ü R Menschenwürde und Demokratie. Vortrag am 07. April 2014 auf Einladung der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken

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Department für Fachdidaktiken Didaktik der Sozialkunde Prof. Dr. Armin Scherb

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Presentation Transcript


  1. Department für Fachdidaktiken Didaktik der Sozialkunde Prof. Dr. Armin Scherb P o l i t i s c h e s L e r n e n F Ü R Menschenwürde und Demokratie • Vortrag am 07. April 2014 auf Einladung der • Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken • im DokuZentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg

  2. Ziel ist das Leitbild des demokratie- kompetenten Bürgers!

  3. II. Was heißt „Demokratiekompetenz“? … enthält ein vorbildliches Kompetenzmodell! Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  4. Artikel 131 (1) und (3) Bay.Verf. (1) „Die Schule sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.“ (3) „Die Schüler sind (…) im Geiste der Demokratie zu erziehen.“ Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  5. Demokratiekompetenz heißt Demokratie LERNEN und LEBEN KÖNNEN WISSEN kognitive und prozedurale Kompetenz HABITUELLE KOMPETENZ

  6. III. Demokratiekompetenz-Wer ist zuständig? Das Böckenförde-Theorem und die Streitbare Demokratie Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  7. These: Der Schutz der Demokratie gelingt nur über die erfolgreiche Förderung von Demokratiekompetenz! und die Mittelfränkische Bürgerbewegung für Menschenwürde

  8. These: Der Schutz der Demokratie gelingt nur über die erfolgreiche Förderung von Demokratiekompetenz! und die Mittelfränkische Bürgerbewegung für Menschenwürde Aber: Die Ausbildung der Pädagogen zu Demokratieerziehern ist doch eine s t a a t l i c h e Aufgabe !!!???

  9. Sokrates: „Ist Tugend lehrbar?“ Artikel 131, Absatz 3 BayVerf: „Die Schüler sind im Geiste der Demokratie zu erziehen.“ Begründet die Verfassung ein Erziehungsprogramm im Sinne einer Réligioncivile? Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  10. Die freiheitliche demokratische Grundordnung alsRéligioncivileder Demokratie? • „Es gibt daher ein rein bürgerliches Glaubensbekenntnis (…) als Gesinnung des Miteinander, ohne die es unmöglich ist, ein guter Bürger (...) zu sein. (...) Der Souverän kann jeden aus dem Staat verbannen, der sie nicht glaubt…“ Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  11. Probleme der Belehrungskultur • Das pädagogische Paradoxon Das Scheitern der Re-education-Politik: „Die Formel von der ‚Erziehung zur Demokratie’ ist in der Tat befremdend, wenn man sie nicht konkretisiert. Versteht man unter Demokratie eine Staatsform, dann muss man ‚Erziehung zur Demokratie’genauso als Propaganda bezeichnen, wie die vorhergehende ‚Erziehung zum Nationalsozialismus’“ (F. Oetinger) • Die praktische Unmöglichkeit (Martin Buber) • Der Radikale Konstruktivismus Was tun? Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  12. BVerfG: „objektive Wertordnung“ D.h.: unbedingter Geltungsanspruch Forderung an staatliche Organe, diese Wertordnung offensiv zu verteidigen und durchzusetzen Differenzierung!!! Lehrerinnen und Lehrer: identifikatorische Treuepflicht! Schülerinnen u. Schüler: Befolgen der Verfassung u. Gesetze Antwort aus verfassungsrechtlicher Sicht Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  13. „Soft Law“ und Beutelsbacher Konsens Der Ausweg von Peter Häberle Konsequenzen in der PB Die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses als normative Grundlage der Praxis. Art. 131 (3): „im Geiste der Demokratie…“ • Die wertgebundene Demokratie des Grundgesetzes hat in der Erziehung den Charakter eines „SOFT LAW“ Für die alltägliche Praxis stellt sich die Frage…. Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  14. „Politische Bildung hat ihren Sinn vor allem darin, dass Auschwitz sich nicht wiederhole!“ (Theodor W. Adorno) VI. Welche Wege führen zur Demokratiekompetenz?

  15. „Politische Bildung hat ihren Sinn vor allem darin, dass Auschwitz sich nicht wiederhole!“ (Theodor W. Adorno) Erster Weg: Demokratiepädagogik: „Demokratie leben = Grund- und Menschenrechte praktizieren“!

  16. „Politische Bildung hat ihren Sinn vor allem darin, dass Auschwitz sich nicht wiederhole!“ (Theodor W. Adorno) Zweiter Weg: Historisch-politisches Lernen „Gegen das Vergessen!“

  17. Historisch-politisches Lernen (1) Joseph Goebbels in: Angriff vom 30. April 1928: • “Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache.”

  18. Historisch-politisches Lernen (1) ...und 5 Jahre später am 5. Februar 1933 im Reichstag: • „Der Verfassung nach sind wir zur Legalität des Weges verpflichtet, nicht aber zur Legalität des Zieles. Wir wollen legal die Macht erobern. Aber was wir mit dieser Macht einmal, wenn wir sie besitzen, anfangen werden, das ist unsere Sache.“

  19. Reichstagswahlergebnisse der NSDAP von 1928 - 1933 37,3%

  20. Reichstagswahlen vom Juli 1932 75,7% 63,2% 31,2%

  21. Historisch-politisches Lernen (1) • „Das wird immer einer der besten Witze der Demokratie bleiben, dass sie ihren Todfeinden die Mittel selbst stellte, durch die sie vernichtet wurde.Die verfolgten Führer der NSDAP traten als Abgeordnete in den Genuss der Immunität, der Diäten und der Freifahrkarte. Damit waren sie vor dem Angriff der Polizei gesichert und durften sich mehr zu sagen erlauben als gewöhnliche Staatsbürger und ließen sich außerdem die Kosten ihrer Tätigkeit vom Feinde bezahlen.“ (Joseph Goebbels 1933 )

  22. Historisch-politisches Lernen (2) • „Sie haben gesehen, wie die Feinde der Demokratie gerade mit den Mitteln, die ihnen die Demokratie zur Verfügung stellte, diese umbringen konnten und umgebracht haben. Wir wollen, dass sich dies nicht noch einmal wiederholt. Wir wollen uns nicht wieder dadurch lächerlich machen, dass wir uns von Leuten, die kein anderes Ziel hatten, als die Freiheit auszulöschen, grinsend vorhalten lassen: ‘Wenn ihr uns daran hindert, dann verstoßt ihr gegen das Prinzip der Freiheit’.“ • (Carlo Schmid vor der Vorläufigen Volksvertretung von Württemberg-Baden, 1946)

  23. Historisch-politisches Lernen (3) • Der spätere erste Bayerische Ministerpräsident Wilhelm Högner (SPD) im Verfassungsausschuss der Bayerischen Verfassungsgebenden Landesversammlung (1946): • „Demokratie nur für Demokraten!“

  24. Terroristischer Rechtsextremismus

  25. Religiöser Fundamentalismus NN v. 27.März 2014 Pierre Vogel und der Djihad

  26. „Politische Bildung hat ihren Sinn vor allem darin, dass Auschwitz sich nicht wiederhole!“ (Theodor W. Adorno) Dritter Weg: Reflektierte Erfahrung als Selbstreflexion

  27. Beispiel: Problem: Genau für diese Reflexionsphase ist in der herkömmlichen Struktur des Fachunterrichts kaum Platz! F a z i t … Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  28. Politische Bildung begründet die H o f f n u n g auf die Entwicklung demokratischen Bewusstseins, weil es einen Zusammenhang von Kognition und Moralität gibt! Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  29. Weil aber der Glaube an die Wirkung der Politischen Bildung oft enttäuscht wird… 1. Gesellschaftl.-pol. Prävention 2. Zivilgesell. Intervention 3. Staatliche Restriktion 4. Staatliche Sanktion Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  30. 4. Staatliche Sanktion (als ultima Ratio!) Fränkische Aktionsfront Freies Netz Süd Der Dritte Weg

  31. V. Welche institutionellen Konsequenzen ergeben sich für Nürnberg? P o l i t i s c h e s L e r n e n für Menschenwürde und Demokratie Prof. Dr. Armin Scherb FAU

  32. Von der Stadt der Reichsparteitage… …zur Stadt der Menschenrechte! Warum kein Interdisziplinäres Zentrum für Menschenrechtsbildung in Nürnberg ?

  33. Zu guter letzt eine Einladung! • Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und lade Sie sehr herzlich als Gasthörer zu meiner Vorlesung im Sommersemester ein. • Titel: „Wertorientierte Politische Bildung – DemokratieLernen“ • Besuchen Sie die DIDAKTIK DER SOZIALKUNDE unter: www.didsoz.phil.fau.de! Prof. Dr. Armin Scherb FAU

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