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Tauerngas – Eine Erdgaspipeline quer durch die Alpen?

Tauerngas – Eine Erdgaspipeline quer durch die Alpen?. DI Michael JOHANN Grüne Bäuerinnen und Bauern Österreich. 14. März 2008, Villach. Erdgasreserven weltweit. Welterdgasreserven 2004: 170.942 Mrd. m³ reichen noch knapp 67 Jahre Naher Osten: 72.830 Milliarden m³

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Tauerngas – Eine Erdgaspipeline quer durch die Alpen?

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Presentation Transcript


  1. Tauerngas – Eine Erdgaspipeline quer durch die Alpen? DI Michael JOHANN Grüne Bäuerinnen und Bauern Österreich 14. März 2008, Villach

  2. Erdgasreserven weltweit Welterdgasreserven 2004: 170.942 Mrd. m³ reichen noch knapp 67 Jahre Naher Osten: 72.830 Milliarden m³ Europa & GUS 64.020 Milliarden m³ Asien Australien 14.210 Milliarden m³ Afrika 14.060 Milliarden m³ Nordamerika 7.320 Milliarden m³ Südamerika 7.100 Milliarden m³

  3. Gasförderung weltweit 2004 rund 2.689 Milliarden m³ (entspricht 24% des globalen Energieverbrauchs) davon Russland 589 Milliarden m³ USA 543 Milliarden m³ Österreich 2 Mrd m³

  4. Gasverbrauch Europa: Heute: 530 Mrd m³ pro Jahr Prognose 2015: 730 Mrd m³ Österreich: Heute 8,2 Mrd m³ pro Jahr (20% aus Ö, 80% aus Russland) Prognose E-Control bis 2010: 12 Mrd. m³ (= plus 6 Mio. t CO2) Verbrauch in Haushalten/Industrie geht leicht zurück; Gesamtverbrauch explodiert durch Bau neuer Gaskraftwerke Kärnten: 11% des Energieverbrauchs aus Erdgas gedeckt

  5. Russland ist wichtigster Erdgaslieferant; große Ressourcen, aber Erdgasvorräte in Westsibirien schwinden, Ostsibirien ist weit! Russland verschwendet Öl und Gas auf dem Inlandsmarkt • Russland nutzt starke Markstellung für politischen Druck (Ukraine) • Russland setzt erdgasreiche Nachbarn wie Aserbeidschan, Turkmenistan unter Druck, Erdgas über russische Pipelines zu transportieren statt über Türkei • Europa sucht nach Alternativen, und forciert neue Pipelines wie Nabucco, Flüssiggastanker. • Aber: Alternative Liefer-Länder wie Irak, Iran, Nigeria ebenfalls krisenanfällig Wie sicher ist Europas Erdgasversorgung?

  6. Nord Stream: Gas aus Sibirien über St. Petersburg-Greifswald durch die Ostsee (Gazprom; 2010; Kapazität 27 Mrd. m³, später 55 Mrd. m³) • South Stream vom Kaukasus über Russland, Schwarzes Meer, Bulgarien nach Griechenland, Italien; nördlicher Ast nach Ö; Kapazität 31 Mrd. m³ • Nabucco: Osttürkei-Baumgarten (ÖMV & Konsortium, Kapazität 31 Mrd. m³; Gas aus Aserbeidschan, Turkmenistan, Irak oder Iran) • Tauerngasleitung: Kapazität 11 Mrd. m³; Anschluss Flüssiggasterminal Krk Neue Pipelines in Planung

  7. Ausbau Gasdrehscheibe Baumgarten • Ausbau Pipelines: Südschiene, Tauerngas, Paralleltrasse TAG, Ausbau West-Austria-Gaspipeline • bereits realisierter Ausbau Gasspeicher Haidach in OÖ (zweitgrößter Mitteleuropas) • Gesamtkosten: viele Mrd. Euro! Ausbau Erdgasinfrastruktur in Österreich (1)

  8. Gaskraftwerke: derzeit 3150 MW: • E-Control erwartet plus 3600 MW (!) bis 2015: • 800 MW Mellach (genehmigt), 400 MW Zeltweg, 400 MW Klagenfurt (in Planung), 400 MW Timelkam (in Bau), 150 MW+650 MW Wien; 800 MW Peisching (NÖ), 400MW Ennshofen, 400 MW Riedersbach • Forcierung Erdgasautos, CNG-Tankstellen Ausbau Erdgasinfrastruktur in Österreich (2)

  9. Tauerngasleitung und Erdgasnetz in Kärnten Bestehendes Kelag-Netz versorgt 10.000 Kunden & Industrie 4 Leitungen zweigen von der TAG (Transaustria-Gaspipeline) ab Tauerngasleitung TGL soll von Süd nach Nord führen Transport in beide Richtungen möglich keine Anbindung an starke Leitung in Kärnten mit freien Kapazität, an Ballungs- oder Industriezentren reine Transitleitung – oder der Anfang eines weiteren Ausbaus?

  10. Das Projekt Tauerngasleitung Teil des TEN der EU Transport ca 11 Mrd m³ Erdgas/Jahr Kosten: ca 600 Mio Euro 260km Länge Anbindung an Leitung nach Baumgarten bzw. Burghausen Bayern), von Auerbach(oö. Innviertel, durch Salzburg(Wies-, Salzachtal, Golling, Lammertal, Pongau, Anbindung an Leitung nach Tirol) über den Katschberg, durch Kärnten(Millstätter See, Paternion, Feistritz im Gailtal) bis Tarvis bzw. Anschluss Flüssiggasterminal in Krk. 40 Gemeinden betroffen

  11. Die Betreiber der Tauerngasleitung Konsortium: Energie AG Oberösterreich 15 % Kelag 7,5 % RAG 10 % Salzburg AG 15 % TIGAS-Erdgas Tirol GmbH 7,5 % E.ON Ruhrgas AG 45 %

  12. Zeitplan Tauerngasleitung Markterhebung im Frühjahr 2008 Machbarkeitsstudie bis Ende 2008 Grundsatzentscheidung Shareholder Ende 2008 Bei positivem Ergebnis Machbarkeitsstudie & Shareholder-Entscheidung: Planungen und Umweltverträglichkeitsprüfung ab 2009 Baubeginn ab 2010 Fertigstellung und Betriebsbeginn ab 2014

  13. Planung und Grundablöse Laut TGL wurden Bürgermeister und Landespolitik informiert Einrichtung TGL - Infobüros in den betroffenen Gemeinden Gespräche TGL - Bürgermeister um Trasse mit dem räumlichen Entwicklungskonzept (REK) abzustimmen Entwicklung eines groben Trassenkorridors Gespräche mit den Grundeigentümern;Druck, Optionsverträge abzuschließen Verhandlung Rahmenvertrag mit den Landwirtschaftskammern in Sachen Dienstbarkeit

  14. Verlauf in Kärnten Vom Katschberg entlang des Globatschbaches, in Stollen unterhalb des Rosenkofels (Stollen Radenthein)  nach Glanz am Millstätter See, dann in einem Bogen zwischen Ferndorf und Paternion hindurch, quert Gailtal und führt nach Tarvis Es gibt sehr konkreten Trassenvorschlag, der aber nicht öffentlich ist! einzelne Abschnittspläne liegen auf Gemeinden auf z.B. Ferndorf/Paternion-Millstättersee, Radenthein

  15. Verlauf in Salzburg Trassenkorridor in Salzburg führt durch Gemeinden: Mattsee, Schleedorf, Köstendorf, Seekirchen, Eugendorf, Henndorf, Thalgau,  Plainfeld, Koppl, Hof, Ebenau, Puch, Oberalm, Hallein, Adnet, Vigaun, Kuchl, Golling,  Scheffau, Abtenau, St. Martin am Tennengebirge, Eben im Pongau, Altenmarkt im Pongau, Flachau, Tweng, Mauterndorf, St. Margarethen im Lungau, St. Michael im Lungau. 3 Verdichterstationen mit Kompressoren in Auerbach, Flachau und Feistritz/Gail um den Druck zu erhalten Die Gaspipeline führt bei Seekirchen und Henndorf durch oder unter den Wallersee. Bei Tennengebirge (Abtenau-Lungötz) und Tauernalm sind jeweils Stollen geplant. Golling würde eine Abzweigstation zur 30 cm dicken Salzburger Gasschiene bekommen. Bisher erdgaslose Gebiete, wie Lammertal und Lungau, zu versorgen, ist angeblich nicht das Ziel.

  16. Pipeline trägt zum Klimawandel bei Verbrennung der per TGL transportierte Gasmenge verursacht rund 22 Mio. t CO2 jährlich Methan ist starkes Treibhausgas, kann z.B. durch Störfall in Verdichterstation, Unfälle von LNG-Tankern freigesetzt werden Die Verdichterstationen verursachen Methan- und CO2-Emissionen, sind energetisch ineffizient (jeweils mehrere Gasturbinen a 60 (?) MW Leistung, Wirkungsgrad nur 37% wenn Abwärme nicht nutzbar) Verfehlte Investition (600 Mio.Euro) in fossile Energieversorgung

  17. Nachteile durch Pipelinebau Rohr mit 80cm Durchmesser, 24m breite Arbeitstrasse (im Wald 19 m), 8m dauerhafte Trasse, im Wald bleibt breite Schneise Angestrebt wird 60m Abstand zu bebautem Gebiet -> Einschränkung für künftige Nutzungen zumindest 500 GrundeigentümerInnen betroffen Verdichterstation: NOx-Emissionen, Explosionsgefahr

  18. Konflikte Wasser- und Gewässerschutz Leitung quert zahlreiche Gewässer (z.B. Wallersee), Bäche, Feuchtbiotope zahlreiche Stollen durch Gebirgsstöcke mit Wasserressourcen, Querung Trinkwasserschongebiete (z.B. zur Versorgung der Stadt Salzburg(Tennengebirge) Spülung der Pipeline mit giftigen Substanzen (Glutaraldehyd) wie Nord Stream?

  19. Konflikte Naturschutz tangiert zahlreiche Schutzgebiete (z.B. Landschaftsschutzgebiet am Millstätter See, Natura 2000 Gebiet Nockberge) Über 600 ha Fläche in Anspruch genommen, Böden werden verdichtet, Bodenprofile zerstört; Beeinträchtigungen vor allem während der Bauphase Grabungsarbeiten beeinträchtigen Landschaftsbild (sensible Gebiete z.B. Lammerschlucht) Schneise im Wald muss frei von Baumbewuchs bleiben, ist Angriffspunkt für Stürme

  20. Fehlende Transparenz und Mitbestimmung Mangelnde Information der Öffentlichkeit Versuch, die GrundeigentümerInnen mit Optionsverträgen zu überrumpeln beteiligte Energieversorger predigen Klimaschutz, aber bauen fossile Energien aus -> Pläne kritisch hinterfragen! -> öffentliche Diskussion einfordern -> Projekt darf Europ. & Österr. Klimazielen nicht widersprechen

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