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Identität durch Betonung von Differenz

Identität durch Betonung von Differenz. Die Konstruktion sozialer Identitäten Ein Vergleich zwischen einer freikirchlichen Gemeinschaft und einer reformierten Kirchgemeinde nach einem Trennungskonflikt. Nadja Boeck VDM Theologische Fakultät Bern. Konstruktion sozialer Identitäten.

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Identität durch Betonung von Differenz

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  1. Identität durch Betonung von Differenz Die Konstruktion sozialer Identitäten Ein Vergleich zwischen einer freikirchlichen Gemeinschaft und einer reformierten Kirchgemeinde nach einem Trennungskonflikt Nadja Boeck VDM Theologische Fakultät Bern

  2. Konstruktion sozialer Identitäten Soziale Identitätstheorie Leitende Theorie = hermeneutisches Werkzeug und Bezugsrahmen Gemeinsamer Ausgangpunkt: Trennungskonflikt Historischer Kontext Matthäusevan-gelium Gegenwarts-kontext • Leitende Fragestellungen • Wie wird die eigene Gemeinde in den Interviews sichtbar? • Wie wird die Bedeutung der eigenen Zugehörigkeit beschrieben? • Wie wird das Verhältnis zur anderen Gemeinschaft, mit der der Konflikt bestand, beschrieben? • Wird sich von der anderen Gemeinde abgegrenzt? Wenn ja, wie geschieht die Abgrenzung? • Welche Rolle spielt der Trennungskonflikt für die Konstruktion der sozialen Identität • Leitende Fragestellungen: • Was für Gruppen werden im matthäischen Text sichtbar? • Wie werden die Grenzen zwischen diesen Gruppen gezogen? • Wird anhand des Textes etwas von der sozialen Identität der matthäischen Gemeinde greifbar? • Welche Rolle spielt der Trennungskonflikt von der Synagogengemeinschaft für die Konstruktion der sozialen Identität? Aus Ergebnissen entwickelte Fragestellungen für die Textuntersuchung

  3. Die Theorie der Sozialen Identität Henri Tajfel (1919-1982) Victor Turner (1947-2011) Minimal Group Theory: zwischen Gruppen findet immer ein Vergleich statt, wenn es eine relevante Vergleichsgruppe ist Individuen streben nach einer positiven sozialen Identität Entwicklung von Variablen, wann die eigene Gruppe bevorzugt und die Vergleichsgruppe abgewertet wird

  4. Definition Soziale Identität • Als Soziale Identität wird der Teil des Selbstkonzepts von Individuen verstanden, der aus dem Wissen um die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe (Gruppen) erwächst, zusammen mit dem Wert und der emotionalen Bedeutsamkeit die mit dieser Mitgliedschaft zusammen hängt. (Tajfel)1] • [1] Henri Tajfel, Social Identity and Intergroup Relations, 1982, S. 2.

  5. Interpersonal-Intergroup Continuum Wahrgenom-mene soziale Realität Individuali-täts-bezogen Gruppen-bezogen Intergroup behaviour Interpersonal behaviour Verhaltens-weise Psycholo-gische Korrelation Personale Identität Soziale Identität ICH ich Psycholo-gischer Prozess

  6. Hintergrundinformationen • Allmendwil: mittelgroße Schweizer Stadt mit ca. 50 000 EinwohnerInnen • Ref. Kirchgemeinde Christenau • Landeskirchliche Gemeinschaft Zentrum • trennten sich nach 10jährigem Konflikt 1996

  7. Das Sample • 6 Interviews (3 aus der Kirchgemeinde/3 aus dem Zentrum) ausgewählt • Insgesamt 11 geführte Interviews • Kriterien der Auswahl: Miterleben des Konflikts, unterschiedliches Alterssegment, unterschiedliche religiöse Sozialisation • Interviewleitfaden und Beobachtungsnotizen

  8. Brigitte und Fritz Vollmer„[…] wir wollten Kirche für alle sein“ • beide 70 Jahre alt • wohnen schon lange in Christenau • erwachsene Kinder • beide Lehrer, nun in Rente • Frau Vollmer war während des Konflikts in der Kirchenvorsteherschaft • Herr Vollmer war einige Zeit nach dem Konflikt in der Kirchenvorsteherschaft

  9. Karoline und Franz Obrecht – „Ja. Wir stehen zur Kirchgemeinde mit ihren Sonnen und […] Schattenseiten.“ • beide zwischen Mitte und Ende 40 • waren als Jugendliche in der Jugendgruppe Zentrum dabei • haben Kindheit und Jugend in Christenau verlebt, sind auch heute noch dort wohnhaft • haben vier erwachsene Kinder • beide berufstätig, Frau Obrecht ist Katechetin • Franz Obrecht war während des Konflikts in der Kirchenvorsteherschaft und auch später noch bis zur Auflösung der Kivo in der Christenau

  10. Anneliese und Kurt Egloff: „[…] es war immer wichtig.“[zur Kirchgemeinde zu gehören] • hochbetagt, beide in ihrem 87. Lebensjahr • haben vier Kinder • wohnen seit den 60ern in Christenau • Kurt Egloff war in der landwirtschaftlichen Produktion tätig • Anneliese Egloff war Hausfrau und sehr stark in der Kirchgemeinde engagiert: regelmäßige Gottesdienstbesuche, in Hauskreisen, als Synodale, als Begleiterin eines Pfarrers bei Seelsorgebesuchen bei Frauen, Begleitung von Konflagern • Kurt Egloff war eine zeitlang in der Kirchenvorsteherschaft, begleitete ebenfalls Konflager

  11. Franz Dold– „[…] eben das Dazugehören, das ist sehr, sehr wichtig. […] Also ist man zuerst Teil von einem größeren und dann ein Individuum. Und äh, den Platz zu wissen, hat mit dem zu tun, man kann sich dort entfalten oder man wird gefördert, man wird korrigiert.“ • Franz Dold ist ca. 60 Jahre alt • ist verheiratet und vier Kinder • arbeitet als Selbständiger in Handwerkerbranche • wurde 1982 mit Familie Mitglied des Zentrums (noch vor der Trennung) • stammt ursprünglich aus einer freikirchlichen Gemeinde

  12. Franziska und Dölf Isliker – „[…] das grundsätzliche Gefühl ist sicher ein Gefühl von, von Gemeinschaft, von Zusammen vorwärts gehen können und, und einander nicht im Stich lassen […]“ • Beide um die 50 • wuchsen in Dörfern in der Nähe von Allmendwil auf • waren fast von Anfang an im Zentrum dabei • haben mehrere Kinder • arbeiten als SeelsorgerInnen im Zentrum, speziell in der Eheberatung

  13. Christine und Ueli Lötscher – „Auch Verbindlichkeit, also ich denke, das ist für uns ist es klar, dass wir hierher gehören und wir gehen mit dieser Gemeinschaft durch das durch, was passiert. Ähnlich, wie man es für eine Ehe auch entscheidet. Oder, wir, auch wenn wir in Konflikte kommen, gehen wir dadurch und ich empfinde, ich, das ist ein bisschen eine ähnliche Verbindung mit der Gemeinschaft. • beide Anfang 40 • haben mehrere Kinder • Ueli Lötscher ist Unternehmensberater mit betont christlicher Ausrichtung, das Büro ist in den Gebäuden des Zentrums • Christine Lötscher arbeitet in der gemeinschaftseigenen Schule • Frau Lötscher kam 1989 zur Ausbildung nach Allmendwil und lernte zu dieser Zeit das Zentrum kennen • Kam durch Christine Lötscher ins Zentrum, trat 1993 bei

  14. Identität durch Abgrenzung • Kategorie der qualitativen Inhaltsanalyse • Kriterium: es wird sprachlich eine Differenz zur anderen Gruppe formuliert, dabei muss die Vergleichsgruppe nicht konkret genannt sein (setzt bei Grundaussage der SIT an, dass immer Vergleich stattfindet) • Beispiel: „Das hat uns eben so den Blick erweitert, denn in der Gemeinde (meint Herkunftsgemeinde) ist das charismatische mit sehr Skepsis und Angst verbunden gewesen und ja, mich hat das eigentlich interessiert und da habe ich gemerkt, das ist eigentlich das Leben, das im Zentrum ist, das hat mich auch begeistert. Weil in der Gemeinde ist so etwas erkalteter Zustand gewesen und auf viele Fragen hat man keine Antwort bekommen […]“ (Franz Dold)

  15. Beobachtungen • Abgrenzungen im Zentrum: • Von der Landeskirche: „Und der [ein landeskirchlicher Pfarrer] hat ja stark die Überzeugung von Volkskirche gehabt, eigentlich von bekenntnisloser Kirche. Also das Kirche kein Bekenntnis hat und das ist ja heute wieder in der Diskussion von der Landeskirche, habe ich jetzt grade gehört. Also hat die Landeskirche für das Bekenntnis wieder … (?u) Die sind wieder an den gleichen Fragen (lacht) […] Und das ist eigentlich die Frage gewesen, dass wir eigentlich auf dem Standpunkt sind, Kirche hat ein Bekenntnis und noch viel wichtiger, Bekenntnislosigkeit ist in sich ein Bekenntnis. Also wenn ich sage, bekenntnislose Kirche, bekenne ich etwas und das ist eine rein theologische Strömung gewesen, wo wir mit zu tun hatten und da, da haben wir einfach nicht, das sind nicht unsere Werte.“ (Dölf Isliker)

  16. Beobachtungen • Abgrenzungen im Zentrum: • Von der Landeskirche • Von anderen Freikirchen: „Und wir haben ja gesagt, wir sind bewusst, wollen das nicht nur im Namen drin, sondern wir bleiben in der Landeskirche, viele Freikirchen sagen ja, uuuuh geht raus, oder.“ (Herr Lötscher)

  17. Beobachtungen • Abgrenzungen im Zentrum: • Von der Landeskirche • Von anderen Freikirchen • Von den Herkunftsgemeinden: Mein Vater ist Pfarrer gewesen in der Landeskirche und ähm bin nachher, also bin vorher nie in einer anderen Gemeinschaft drin gewesen als in der Landeskirche und das ist nachher so das erste Mal gewesen, dass ich ein wenig etwas, man kann nicht sagen außerhalb, aber lebendiger, in einer anderen Form kennen gelernt habe. (Frau Lötscher)

  18. Beobachtungen • Abgrenzungen im Zentrum: • Von der Landeskirche • Von anderen Freikirchen • Von den Herkunftsgemeinden • unbestimmte Gruppen • „[…] Was mich persönlich, aber auch für viele verschiedene Leute, einfach entspannt und sagt, das gibt mir Raum und nicht irgendwie so ein bisschen ein enges, enges, sei es jetzt theologisch, dogmatisch oder was auch immer, vom Leben her eine Breite. Und gleichzeitig ähm … nicht, in Anführungszeichen liberal, sondern nein, wir wollen Tiefe auch.“ (Ueli Lötscher) • „Und dann von der Welt wird das ja meistens auch so gesehen, dass das Fromme oder wird erzählt, für die Schwachen oder ich weiß nicht was, aber hat mit dem Leben nicht viel zu tun.“ Franz Dold

  19. Beobachtungen • Abgrenzungen im Zentrum: • Von der Landeskirche • Von anderen Freikirchen • Von den Herkunftsgemeinden • Sehr häufig unbestimmte Gruppen: Postmoderne, Individualismus, vom Liberalsein oder auch einfach „andere“ • Im Zentrum werden Abgrenzungen vor allem dann gebraucht, wo sie helfen die Merkmale und Besonderheiten des Zentrums hervorzuheben und zu erklären. • Auffällig ist, dass sehr viele Vergleichsgruppen herbeigezogen werden • Die Unterschiede werden für das gesamte Zentrum als gültig erklärt (group-based behaviour) • Tendenz zum Klischee wenn Abgrenzung von unbestimmter Gruppe

  20. Besonderheit • Ablehnen von Abgrenzung und Differenzmerkmalen • „[…] wir haben uns dann auch eher definiert, das sind wir nicht, das sind wir nicht. Aber was sind wir denn, oder? Und es hat nachher gebraucht, um zu sagen, wir, wir wollen eine Gemeinde sein für uns, dass wir uns entfalten konnten. Und dann sind die Leute, die etwas anderes wollten, gegangen und die, die das wollten, die konnten dann anfangen zu schaffen.“ (Franz Dold)

  21. Beobachtungen Kirchgemeinde „HO: Also man muss sehen, wo stehen wir oder in welchem äh Feld wir uns bewegen oder. Also wenn man das Zentrum anschaut, ist ja das äh, wenn man den Vergleich machen würde, würde das Zentrum auf dem Grat wandern und wir im Tal. I: Mmh. FO: Ja, so. HO: Also mehr in der Breite, mehr in der sicheren Seite. Das Zentrum ist mehr gefährdet immer auf eine Seite herunterzustürzen. So von den Strömungen so. I: Genau. Und die Kirchgemeinde HO: Ist stabiler, breiter, aber auch mehr volksmäßig. Es ist nicht äh hohe Theologie und äh oder äh Investitionen von sich oder so eher weniger. Was ja in den Freikirchen anders ist.“

  22. „FO: dass … nja pff einfach … ja ich denke sie haben ganz, ganz, ganz viel gutes, wirklich ein Engagement für Junge, für Mission, für wirklich, denk ich auch und die Schule, dass ganze drum und dran. Und ihre Beziehungen zueinander, die wirklich soziale Vernetzungen funktionieren, die wirklich sonst irgendwo anders nicht funktionieren würden, find ich absolut genial und toll. Schätze ich sehr. Auf der anderen Seite, das macht mir Angst und gibt mir zu denken. Also, es ist das, was ich da so mmmitnehme als das nicht so gute Bauchgefühl. Also mm müsste ich das gleiche von der Landeskirche wahrscheinlich auch sagen. Die Wahrnehmung ist, wir sind so unverbindlich. Wir sind ähm, wenig füreinander da, wenig äää besorgt füreinander, wenig ähm ä kein Telefon von einem zum anderen wie geht’s dir jetzt. Außer in den kleinen, den Kleingruppen vielleicht. Das ist das was dafür der Landeskirche fehlt. Das, das das, Anteilnehmen, das, das, das Zueinander, das Miteinander, das fehlt uns. Aber man schmeißt keinen raus.“

  23. „HV: Weißt, es gibt eben auch einwenig das Gefühl, oder jetzt, wo man das Gefühl hat, es ist positiv, es sind wieder, es ist wieder im Aufbau, muss man sagen. Ähm, wenn du mit 40 oder mit 50 in so einer Kirche nicht, wo vorher 10 waren, wenn du mit 40 oder 50 einen Gottesdienst hörst und dabei bist und mitmachst. Ist das ganz ein anderes Gefühl. Da hast du dann das Gefühl, ja es gibt auch noch andere Christen hier um dich herum, als nur grad die acht oder neun. Nicht hä. FV: Also das bedeutet eben, dass du schon in einer großen Gruppe sein? HV: Äh, aber immer noch so große Gruppen, dass du die Leute noch kennst, mehr oder weniger. FV: Ja. HV: Weißt ich muss nicht 5000 haben. FV: Ja, du kennst natürlich viele Leute. HV: Nicht und nachher alle. HV: Nein, nein, nein Brigitte, es geht nicht um FV: Ja ich weiß schon, aber es HV: Es geht drum, dass man, da ist die Kirche, da ist die Kirche in Christenau gut. Oder, wenn 100 drinsitzen, ist sie voll. FV: Aber weißt, ich will jetzt noch sagen, es ist uns nicht gleich wohl gewesen, wenn nur vier da oder sechs oder sieben dasaßen. HV: Nein, das meine ich ja. FV: Und jetzt sinds, 30, 40. HV: oder 50, oder so. FV: Das ist jetzt die Zahl, wo wir das Gefühl haben, ja, da ist es uns jetzt auch wohl. HV: Eben. FV: Man HV: Das meine ich. FV: Man kennt einander noch. I: Es ist ein Miteinander. FV: Ja. Man spürt einander noch, aber man ist nicht, wo da nur drei, vier waren. Erstens mal hat man gedacht, jetzt hat er die Predigt gemacht, für wen alles? Und, und es ist fast wie peinlich gewesen. So ein Privatstündchen da. (lacht) Ja. HV: Ja, jaja.“ Brigitte und Fritz Vollmer

  24. FE: […] Was ich immer gefunden habe, dass sie, dass muss ich schon sagen, … mir hat es manchmal Angst gemacht vor ihrem … für was man alles eingespannt worden ist. Was sie alles gemacht haben. Sie haben … sie haben auch noch eine Schule eröffnet. Und das ist unerhört wie die Leute dort, Männer und Frauen eingespannt gewesen sind. Und manchmal schien es mir, aber, also … dass… ich möchte nicht urteilen, aber einfach so das Gefühl, sie tun fast zu viel. Mir hat das, dass sind ja junge Familien gewesen und da habe ich manchmal gedacht, also nein, dass man muss auch Zeit haben für die Familie. Aber ich darf da nicht urteilen, weil unsre Tochter ist ja denn in Äthopien gewesen, sie hat nicht, aber, was wir so gehört und gesehen haben. Wir haben ja nicht alles gesehen. Aber mir kam es manchmal so vor, es sei, es sei ein wenig viel. Da geht ein wenig viel privat. (Anneliese Egloff)

  25. Kirche ist kein Sportverein • Um die Besonderheit der Kirchgemeinde hervorzuheben, Grenzen zwei Kirchgemeindeglieder von Sportvereinen ab

  26. Beobachtungen • Abgrenzungen von Kirchgemeindegliedern • Überwiegend vom Zentrum • Teilweise ganz individuelle Abgrenzungen, die nicht auf die gesamte Gemeinde übertragen werden • Abgrenzungen von differenziert bis polemisch

  27. Besonderheit • Herr und Frau Egloff vergleichen die Kirchgemeinde und das Zentrum zum Nachteil für die Kirchgemeinde

  28. Ergebnisse • Der laut der SIT immer geschehende Vergleich zwischen Gruppen, geschieht in diesen zwei Gruppen sehr stark durch Abgrenzungen mithilfe von Differenzmerkmalen. • Hypothese 1: Abgrenzungen helfen Mitgliedern beider Gruppen auszudrücken, was ihre Gruppe ausmacht und damit begründen sie auch, warum sie in dieser Gruppe sind und nicht einer anderen (positive sense of belonging) • Hypothese 2: Die relevanten Vergleichsgruppen variieren. • Hypothese 3: Abgrenzung ist stärker während und nach einem Konflikt bzw. abhängig wie stark der Konflikt noch empfunden wird. • Hypothese 4: Je nach der Position auf dem Interpersonal-Intergroup Kontinuum findet Abgrenzung auf individueller Ebene bzw. auf Gruppenebene statt.

  29. Wenn die empirische Studie fortgesetzt würde… • Weiterführende Forschung: • Interviews in Gruppen, die direkt in einem Konflikt verwickelt sind • Interviews in Gemeinden/Gemeinschaften die keine Konfliktgeschichte haben • Interviews mit kommunitären Gruppen • Interviews in ref. und kath. Kirchgemeinde • Ist Abgrenzung überall zu finden? Was brauchen Kirchgemeindeglieder als Vergleichsgruppen, wenn es keinen Konflikt gab? Ist eine starke Gruppengebundenheit immer eher undifferenzierter Abgrenzung verbunden?

  30. Fragestellung für die Exegese • Finden sich im Text des MtEv Abgrenzungen von anderen Gruppen, die die Besonderheiten der eigenen Gruppe (JüngerInnen [Gemeinde]) hervorheben? • Welche Gruppen sind Vergleichsgruppen? • Auf welche Art und Weise wird die Abgrenzung formuliert? • Welche Rolle spielt die Abgrenzung bei der Formulierung der Bedeutung von Nachfolge? • Welche Häufigkeit und Schärfe von Abgrenzungen findet sich, welche Rückschlüsse lässt das auf den Stand des Konflikts mit der Synagogengemeinde zu?

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