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Einfluss von Partnerschaft und Sexualität auf Schwangerschaft und Geburt

Martina Rauchfuß Charité -Universitätsmedizin Berlin Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik martina.rauchfuss@charite.de. Einfluss von Partnerschaft und Sexualität auf Schwangerschaft und Geburt. Sexualität Schwangerschaft und Mutterschaft. „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“

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Einfluss von Partnerschaft und Sexualität auf Schwangerschaft und Geburt

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Presentation Transcript


  1. Martina Rauchfuß Charité -Universitätsmedizin Berlin Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik martina.rauchfuss@charite.de Einfluss von Partnerschaft und Sexualität aufSchwangerschaft und Geburt

  2. Sexualität Schwangerschaft und Mutterschaft „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ Paula Modersohn-Becker

  3. Sexualität und Fortpflanzungsfähigkeit • für beide Geschlechter mit • Kraft, Macht und Potenz • aber auch mit • Ausgeliefertsein, Verzicht und Ängsten verbunden Im Akt des Zeugens und Schwangerwerdens vollendet sich geschlechtliche Identität.

  4. Sexualität und Fortpflanzungsfähigkeit Für beide Geschlechter • kann der Koitus mit der Zeugung eines Kindes verbunden sein. Für die Frau bedeutet dies dann aber darüberhinaus • den Beginn eines psychophysischen Prozesses, der über Schwangerschaft und Geburt bis zum Stillen reicht. Sexualität und Fruchtbarkeit sind so auf das engste miteinander verwoben.

  5. Sexualität und Fortpflanzungsfähigkeit „Madonna mit Embryo und Spermien“ Edvard Munch

  6. Schwangerschaft als Krise und Chance ……Schwangerschaft und Geburt als ganz elementare, spezifisch weibliche, körperliche wie psychische Erfahrung mobilisieren aufs intensivste den gesamten Erlebnisbereich, den eine Frau als Tochter ihrer Mutter hatte, aktualisieren entscheidende Etappen ihres jeweiligen Weges zur Weiblichkeit. …….kann als Bedrohung, als nicht zu bewältigende Krise erlebt werden, was häufig zu psychosomatisch bedingten Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen führen dürfte. Es kann aber auch ... als Chance genutzt werden. Marina Gambaroff: “Utopie der Treue”

  7. Schwangerschaft – Lebensschicksal und Last Käthe Kollwitz

  8. Schwangerschaft und Sexualität Erst als • die Verhütungmethoden sicherer, • die Abtreibungen einfacher und • die Geburten gefahrloser wurden, konnten Frauen ein unabhängigeres und positiveres Verhältnis zur Sexualität entwickeln

  9. Sexualität in Schwangerschaft und Mutterschaft Studien zur Sexualität in der Schwangerschaft und nach der Geburt 212 Primiparae und ihre Partner • Kontinuierliche Abnahme des sexuellen Begehrens im Verlauf der Schwangerschaft • noch deutlichere Abnahme des sexuellen Begehrens nach der Geburt des Kindes Landis, Y., Thomas, P. andPoffenberger, S. (1950)

  10. Studie zu Sexualität in Schwangerschaft und nach Geburt 107 Primi- und Multiparae Libido 1. Trimenon Abnahme (Primiparae deutlicher) 2. Trimenon merklicher Anstieg 3. Trimenon deutliche Abnahme 3 Monate postpartum bei 50 % der Frauen niedriges Niveau der Sexualität Masters, W. H. and Johnson, V. E. (1966)

  11. Sexualität und SchwangerschaftOrgasmuserleben während der Schwangerschaft nach Libidostärke Angaben in % Dreyer, P., Ahrendt, H.-J., Beilfuß, C. (1995)

  12. Sexualität und Mutterschaft Veränderungen im Sexualverhalten während der Schwangerschaft Veränderungen der Koitusfrequenz Bogren, L. Y. (1991)

  13. Sexualität und Elternschaft Veränderungen im Sexualverhalten während der Schwangerschaft Veränderung der sexuellen Zufriedenheit % unveränderte sexuelle Zufriedenheit Bogren, L. Y. (1991)

  14. Sexualität und Schwangerschaft Sexualität und Koitus per se kein Risikofaktor für SS-Komplikationen z.B. Frühgeburt nur bei Risikofaktoren

  15. Projekt „Soziopsychosomatisch orientierte Begleitung in der Schwangerschaft“gefördert vom BMBFangesiedelt im Berliner Forschungsverbund Public Health Prospektives Studiendesign 13.-22.SSW post partum 714 Schwangere angesprochen von 589 Schwangeren ausgefüllte FB von 519 Schwangeren Daten zu SS u.Geburt davon 508 Einlings- schwangerschaften

  16. Bio-psycho-soziale Prädiktoren Soziodemographische Variable Lebensgeschichtliche Daten Stressverarbeitung /Persönlichkeit Medizinisch anamnestische Daten Schwangerschaftsbezogene Einstellungen u. Ängste Schwangerschaft und Geburt Berufliche Situation Soziales Netzwerk Gesundheitsverhalten Partnerschaft

  17. Ergebnisse: Frühgeburtlichkeit bei Frauen mit „sehr unglücklicher Partnerschaft” % Früh-geburt p< 0.1

  18. Ergebnisse: Frühgeburtlichkeit bei Frauen mit „Trennungsgedanken“ % Früh-geburt p<0.05

  19. Ergebnisse: Frühgeburtlichkeit bei Frauen mit „idealer Partnerschaft” % Früh-geburt p<0.05

  20. Fallbeispiel

  21. Sprechen über Partnerschaft und Sexualität • Wie zufrieden sind Sie in Ihrer Partnerschaft ? • Viele Frauen machen Gewalterfahrungen, wie ist das bei Ihnen? • Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Sexualtät?

  22. Paula Modersohn-Becker Mutter und Kind

  23. Sexualberatung Ziele • Klärung sexueller Ängste, Wünsche, Phantasien • Vermittlung von Informationen zu bio-psycho-sozialen Grundlagen der Sexualität, zu intrapsychischem und interpersonellem Stellenwert der Sexualität • Vermittlung von verbalen und nonverbalen Möglichkeiten über Sexualität zu kommunizieren (sexuelle Sprachen, Körpersprachen) • Abbau von Hemmungen und sexuellen Fehlvorstellungen • Verdeutlichung der Wechselseitigkeit des sexuellen Verhaltens und Erlebens Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  24. Sexualberatung Methode • Einzel- und oder Paargespräche • Ermutigung zur Veränderung sexueller Einstellungen und Verhaltensweisen • Anbieten konkreter Ratschläge zur Veränderung des partnerschaftlichen Verhaltens in verschiedenen Beziehungsbereichen • Empfehlung von Literatur zur Sexualaufklärung und -information Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  25. Kenntnisse und Kompetenzen der Betreuenden  Eingehende Kenntnis der Sexualfunktion und ihrer Biologie sowie deren Veränderung im Lebenszyklus Kenntnis der Entwicklungskonzepte im Lebenszyklus Fähigkeit zum Aufbau einer tragfähigen Ärztin / Arzt -Patientin / Paar- Beziehung über Gespräch, Kommunikation und Interaktion Reflexion eigener sexueller Wert- und Normvorstellungen Voraussetzungen für sexual Beratung

  26. Der sexuelle Reaktionszyklus der Frau Masters & Johnson, 1967 Orgasmusphase Plateauphase Rückbildungsphase Rückbildungsphase Rückbildungsphase Erregungsphase A B C Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  27. Der sexuelle Reaktionszyklus des Mannes Masters & Johnson, 1967 Orgasmusphase Plateauphase Refraktärzeit Refraktärzeit Erregungsphase Rückbildungsphase Rückbildungsphase Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  28. Psychosoziale Ursachen sexueller Funktionsstörungen Teufelskreis: Sexueller Leistungsdruck Erwartungs- und Versagensängste Funktionelle Sexualstörung Unlust oder Schmerz Verlust- und Trennungsängste Vermeidungsverhalten Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  29. Die sexualmedizinische Anamnese Was ist wo wann mit wem gestört? Wie war es früher? Wie war es vorher? Wie ist die Einstellung zur Sexualität? Wie war die sexuelle Erziehung? Gab es sexuelle Life-Events? Wie ist das soziale Umfeld? Nonverbale, szenische und Übertragungssignale beachten! Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  30. Können wir das Problem zuordnen? Organisch (auch psychiatrisch) äußere Sexualorgane, endokrinologisch, neuromiuskulär, andere Erkrankungen Funktionell, psychodynamisch intrapsychisch, interpersonell, soziales Umfeld (Familie, peer group usw.) Medikamente und Drogen Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  31. Voraussetzungen von Seiten der Patientin/ des Paares • Problembewußtsein / Leidensdruck •  Veränderungswillen •  Fähigkeit in vertrauensvoller Ärztin/Arzt – Patientin / Paar– Beziehung über Sexualität zu sprechen • Setting •  Gesprächsbereitschaft signalisieren •  Gespräch von Untersuchungssituation trennen •  Raum und Zeitbudget müssen passen, aber auch • zeitliche Begrenzung signalisieren Voraussetzungen für sexualBeratung

  32. Prognostische Faktoren für die Behandlung sexueller Funktionsstörungen Bessere Therapieaussichten bei: • sekundären Störungen • plötzlichem Beginn und bald einsetzender Therapie • Vorhandensein ausgeprägter Libido • psychisch und physisch befriedigenden vorausgegangenen sexuellen Beziehungen • positiver Einstellung zu eigenen Genitalien und denen des Partners • positiver Einstellung zum Erproben neuer sexueller Praktiken • positiven Gefühlen gegenüber dem Partner und gute Paarbeziehung • stabiler „reifer“ Persönlichkeit Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  33. Prognostische Faktoren für die Behandlung sexueller Funktionsstörungen Bessere Therapieaussichten bei: • positiver Einstellung zum Koitus und anderen sexuellen Aktivitäten • Fähigkeit zu erregenden und angenehmen sexuellen Phantasien • Vorhandensein einer spezifischen Streßproblematik z.B. Eheschließung, Schwangerschaft, Verlusterlebnisse • hoher Eigenmotivation • Bereitschaft, sich auf das therapeutische Programm einzulassen und regelmäßig daran teilzunehmen Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  34. Ratschläge von PsychotherapeutInnen in Hinblick auf sexuelle Probleme und Langeweile in Dauerbeziehungen Lösung III: ARBEIT AN DER NICHTSEXUELLEN BEZIEHUNG Entflechtung beider Partner als Voraussetzung von „Neugier“ (Wieder-) Herstellung der Gesprächskultur des Paares im Alltag Auseinandersetzungen mit alten Verletzungen, die die Partner sich zugefügt haben, mit alten „offenen Rechnungen“ Lösung IV: ABGRENZUNG DER BEZIEHUNG NACH AUSSEN Abgrenzung des Paares von Eltern, Kindern, Beruf etc.: Zeit und Raum und „Rituale der Beständigkeit“ emotionale Trennung der Ehe- von der Elternbeziehung Abgrenzung gegenüber außerehelichen Versuchungen (von Sydow, 1998) Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  35. Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  36. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  37. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Bei der Behandlung von Sexualstörungen geht es nicht um die Reparatur der sexuellen Funktion sonder vielmehr um die Wiederherstellung einer befriedigenden biopsychosozialen Beziehung die die Grundbedürfnisse nach Angenommensein, Nähe und Wärme erfüllt! Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  38. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  39. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  40. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Dabei setzen wir therapeutisch sinnvollerweise nicht bei den Defiziten und Frustrationen sondern bei den Wünschen und Ressourcen des Paares / der Patientin/ des Patienten an Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  41. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

  42. Ziel der sexualmedizinischen Behandlung HerzlichenDank für Ihre Aufmerksamkeit Rauchfuß Charité Universitätsmedizin-Berlin

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