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Die Finanzmarktkrise -Ein Erklärungsversuch-

Die Finanzmarktkrise -Ein Erklärungsversuch-. Chris Berka. Agenda. I Der Auslöser: Die Subprime-Loan-Krise II Die Chronologie der Ereignisse III Die Umwandlung in eine Vertrauens- und Bankenkrise IV Die Rolle von spekulativen Veranlagungen V Die Reaktionen von Politik und Notenbank

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Die Finanzmarktkrise -Ein Erklärungsversuch-

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Presentation Transcript


  1. Die Finanzmarktkrise-Ein Erklärungsversuch- Chris Berka

  2. Agenda I Der Auslöser: Die Subprime-Loan-Krise II Die Chronologie der Ereignisse III Die Umwandlung in eine Vertrauens- und Bankenkrise IV Die Rolle von spekulativen Veranlagungen V Die Reaktionen von Politik und Notenbank VI Die realwirtschaftlichen Implikationen

  3. Deutliche Überhitzung des Häusermarktes seit Jahren sichtbar Kredite wurde weiterhin vergeben Grund: Risiken konnten weiterverkauft werden es wurde auf weiterhin steigende Häuserpreise gewettet Die schlechte Bonität der SchuldnerInnen im Subprime Segment war bekannt! I Der US-Immobilienmarkt

  4. I Die Subprime Loan Krise • Subprime loans: Hypothekarkredite an KreditnehmerInnen mit schlechter Bonität/keiner Kredithistorie usw. • Ca. 10% bis 15% der Hypotheken • Bündelung und Weitergabe an “Zweckgesellschaften” • Transformierung in Wertpapiere (ABS) • Verschiedene Verbriefungstechniken und die Aufteilung der Kredite nach ihrer Qualität • Die Qualität dieser Papiere war jedoch an steigende Immobilienpreise gebunden • Die Häuserpreise fielen- Das Eigenheim konnte mit weiteren Hypotheken somit von vielen nicht mehr finanziert werden.

  5. Subprime-Kredite I „Verscherbeln“ der faulen Kredite Kredite wurden paketiert und als Wertpapiere weiterverkauft als Wertpapierweiterverkauft Immobilienblase AAA gutes Ratingauf Verpackung

  6. Bei deutlichen niedrigeren Zinsen wurde das Geschäft mit den Wertpapieren immer lukrativer! Es wurden noch mehr Kredite vergeben Mit steigenden Zinsen kamen 2 Probleme: SchuldnerInnen konnten Zinsdienst nicht mehr leisten Die verbrieften Kredite wurden weniger wert, da bei steigenden Zinsen die Kurse der Wertpapiere fallen I Die Zinsentwicklung in den USA

  7. I Die Rolle des Finanzmarktes • Die Verbriefungsmöglichkeiten brachten vielen Investoren Veranlagungen mit hohen Renditen • Die Nachfrage nach höheren Risken war aufgrund der guten Liquidität und der niedrigen Renditen für sichere Anlagen sehr hoch. • Hohe Rentabilität der Investmentbereiche auch in europäischen Banken führte zu Verschiebungen der Mittel in diesen Bereich – dadurch wurde diesem Markt NOCH mehr Liquidität zugeführt • Die globalen Ungleichgewichte – Leistungsbilanzdefizit der USA – führten dazu, dass gerade in anderen Ländern die Institute mit hohen Liquiditätsüberschüssen ausgestattet waren – sie spekulierten daher teilweise fleißig mit.

  8. I Die Ursachen…? • Billiges Geld von den Notenbank – zu expansive Geldpolitik? • Teilweise Ja • Aber: Die Zinspolitik einer Notenbank ist ein zentrales Steuerungselement für konjunkturpolitische Maßnahmen, für die Konstruktion des Finanzmarktes kann eine Notenbank per se nicht verantwortlich gemacht werden

  9. I Die Ursachen…? • Die Gier der ManagerInnen… • Eine Argumentation die vor allem von Neoliberalen und Konservativen propagiert wird, da sie am Systemerhalt interessiert sind • Teilweise gibt es aber Probleme bei der Lösung von Interessenskonflikten zwischen Management und Aktionärinnen und Aktionären • Der Markt jedoch ist a-moralisch: Die Menschen handeln in der Systemlogik der Marktwirtschaft, nicht weil sie a-moralisch wären, sondern weil der Markt ihnen diese Logik aufzwingt. • Wenn eine Bank beginnt mit Spekulationen viel Geld zu verdienen müssen andere Banken folgen • Shareholder-Value Orientierung

  10. I Die Ursachen…? • Die Konstruktion des Finanzmarktes • Großteils keine Aufsicht für Investmentbanken, keine Regelung für Eigenkapitalhinterlegungen • An den Börsen für Derivative (Wetten) Wertpapiere wird ein vielfaches des WELT-BIP gehandelt • Die Gehälter der ManagerInnen der wichtigsten Finanzinstitute sind an Quartalsgewinne und kurzfristigen Aktienkurssteigerungen gebunden • Für globalisierte Finanzmärkte gibt es keine globale Kontrollinstanz

  11. II Die Chronologie der Ereignisse • Nach Ausbruch der Krise - kurze, trügerische Erholung an den Aktienmärkten • Banken müssen teilweise massive Abschreibungen verbuchen • Großbanken in England und den USA kommen in Schwierigkeiten. • Northern Rock wird von der Regierung gerettet • In den USA gerät später auch die größte Sparkasse Washington Mutual in Schwierigkeiten – sie wird von JP Morgan übernommen – Notenbank und Regierung ziehen im Hintergrund die Fäden.

  12. II Die Chronologie der Ereignisse • US Hypothekarbanken werden von der Regierung übernommen • Zeitalter der Investmentbanken findet ein abruptes Ende • Bear Stearns wird von JP Morgan übernommen • Lehman Brothers geht in Konkurs • Merill Lynch wird von Bank of America übernommen • Morgan Stanley und Goldman Sachs müssen ihren unabhängigen Status aufgeben und werden unter die Bankenaufsicht gestellt • Auch große Versicherungsgesellschaften geraten in Probleme (AIG) • Europa ebenfalls betroffen (deutsche Landesbanken, Fortis) • US-Rettungspaket: 700 Mrd. USD • Rettungspakete auch in Europa • In Großbritannien werden Banken teilverstaatlicht - woanders ist eine „vorübergehende“ Verstaatlichung ebenfalls Thema.

  13. III Die Umwandlung in eine Banken- und Vertrauenskrise • Das Volumen an faulen Hypothekarkredite ist überschaubar • ABER: • Vertrauenskrise unter Banken führt zum Zusammenbruch des Interbankenmarktes • Banken geraten in Liquiditätsprobleme • Nervosität greift um sich – Kunden ziehen Geld von vermeintlich betroffenen Banken ab. • Die Folgen • Auch „gut aufgestellte“ Banken können jederzeit in massive Probleme kommen • Das Vertrauen in das Finanzsystem wird zunehmend schwer erschüttert – gerade dieses ist aber eine zentrale Voraussetzung für das „funktionieren“ des Systems • Die Kreditvergabe wird massiv eingeschränkt • Probleme für die „Realwirtschaft“ – sie brauch ein funktionierendes Bankensystem

  14. III Die Verwerfung an den Geldmärkten

  15. IV Die Rolle von spekulativen Veranlagungen

  16. IV Die Rolle von spekulativen Veranlagungen • Auf den Derivate Börse (wo Wetten auf zukünftige Kurse und Preise laufen) wird das Welt-BIP 45mal gehandelt • Seit dem Jahre 2000 hat sich das Volumen verfünffacht • Die Funktion des Hedgings (Absicherung von Preisschwankungen) ist für die Realwirtschaft zwar sehr wichtig, quantitativ jedoch völlig bedeutungslos • Neoklassik: Spekulationen sind wichtig, da sie den Markt zu seinem „natürlichen Gleichgewicht“ bewegen • Heterodox: Spekulationen können zu massiven Verzerrungen in den relativen Preisen führen und destabilisierend wirken

  17. IV Die Rolle von spekulativen Veranlagungen • Empirische Evidenz • Aktienkurse schwanken stärker als dies ihre Inputfaktoren tun • Auch Rohstoffe sind zunehmend von spekulativen Wellen betroffen • Die jüngeren Schwankungen bzw. Ausschläge auf Aktien- und Rohstoffmärkten sind fundamental nicht begründbar. • Erklärungsansätze: Herdentrieb, irrationales Verhalten

  18. IV Empirische Evidenz - Aktienmarkt

  19. IV Empirische Evidenz - Rohstoffe

  20. Keynes Sicht • „ Professional investment may be likened to those newspaper competitions in which the competitors have to pick out the six prettiest faces from a hundred photographs, the prize being awarded to the competitor whose choice most nearly corresponds to the average preferences of the competitors as a whole; so that each competitor has to pick, not those faces which he himself finds prettiest, but those which he thinks likeliest to catch the fancy of the other competitors, all of whom are looking at the problem from the same point of view. It is not a case of choosing those which, to the best one’s judgment, are really the prettiest, nor even those which average opinion genuinely thinks the prettiest. We have reached the third degree where we devote our intelligences to anticipating what average opinion expects the average opinion to be. And there are some, I believe, who practise the fourth, fifth and higher degrees.”(GT, S.156)

  21. V Krisenmanagement – Die Rolle der Zentralbanken • Bereitstellung von Liquidität • Kreditvergabe an Banken • Senkung der Leitzinsen • um Kreditverknappung zu bekämpfen • um Steigen der Kreditzinsen zu vermeiden • um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln • 9.10.08: Zentralbanken der USA (Fed), Eurozone (EZB), Großbritannien, Schweiz und Australien senken gemeinsam die Leitzinsen um einen 0,5 % • Regeln für benötigte Sicherheiten für Zentralbankkredite wurden gelockert • Vertrauen schaffen, Panik verhindern

  22. V Reaktionen der Politik • Politik reagiert entschlossen und investiert viel Geld in die Sicherung der Finanzmärkte • wichtigster Aspekt: Vertrauen in das Funktionieren der Finanzmärkte erhalten • Die Folgen des „Nichtstuns“ bei der Krise in den 1930er Jahren scheint noch präsent zu sein • Auffangen von Banken und anderen Finanzinstituten, die schwerwiegende Probleme haben mittels Garantien oder Beteiligungen/Teilverstaatlichung • USA • in Europa: Großbritannien, aber auch Deutschland, Frankreich, Island (!) und Österreich

  23. V Einlagensicherung • Einlagensicherung • wenn alle SparerInnen gleichzeitig ihr Geld abheben, wird die gesündeste Bank zahlungsunfähig • um in Krisenzeiten Panikreaktionen zu verhindern, gibt es die Einlagensicherung • in Österreich bisher bis 20.000€ pro Person und Bank • 8. Oktober 2008 Garantieerklärung der deutschen Bundesregierung für alle Spareinlagen • Österreich zog unmittelbar darauf nach: • der Staat garantiert für alle Spareinlagen inkl. Bausparen für Private unbegrenzt

  24. VI Realwirtschaftliche Auswirkungen und Lehren • Mittel- bis langfristige Auswirkungen nicht abzusehen • Interbankenmarkt muss wieder in Gang gesetzt werden sonst droht große Rezession • Auch „gute“ Unternehmen bekommen keine Kredite mehr weil die Banken die Liquidität selbst brauchen – Dominoeffekt! • Wirkung von politischen Interventionen ist entscheidend • Markt reguliert sich nicht (mehr) selbst • Wachstum jedenfalls deutlich niedriger • Kreditvergabe wird wohl (kurzfristig) restriktiver • Regulierung von spekulativen Geldflüssen womöglich langfristig mit positiven Auswirkungen

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