1 / 29

Compassion

Compassion. Pilotprojekt Klasse 10 a Schuljahr 2008/2009 Eichendorffschule Wolfsburg. „Ich denke, es ist das Wichtigste, den Anderen in seiner ganz anderen individuellen seelischen Welt zu achten, zu begleiten, zu fördern und sich selbst zu entwickeln.“ Anne-Marie Tausch.

Download Presentation

Compassion

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Compassion Pilotprojekt Klasse 10 a Schuljahr 2008/2009 Eichendorffschule Wolfsburg

  2. „Ich denke, es ist das Wichtigste, den Anderen in seiner ganz anderen individuellen seelischen Welt zu achten, zu begleiten, zu fördern und sich selbst zu entwickeln.“ Anne-Marie Tausch

  3. „ Das Mitleiden und Mithelfen(…) gibt deinem Leben den einzigen Sinn, den es haben kann und macht es wertvoll(…). Das Wenige, was du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst, sei es Mensch, sei es irgendeine Kreatur(…). Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme(…), ein bisschen Fürsorge braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer, ein Verbitterter, ein Kranker, dem du etwas sein kannst. Vielleicht ist‘s ein Greis, vielleicht ein Kind.“ Albert Schweizer

  4. I Das Projekt - Kurzbeschreibung • Betreuung eines älteren bzw. behinderten Menschen in • einer sozialen Einrichtung bzw. Zuhause für 1 ½ Stunden • wöchentlich über einen Zeitraum von 7 Wochen • Festlegung von Wochentag und Betreuungszeit durch • selbständige Absprache des Schülers/der Schülerin mit • der jeweiligen Einrichtung bzw. Person • Zeitraum: Vorbereitung: Sommerferien – Herbstferien 2008 • Projektablauf: Herbstferien - Weihnachtsferien • Nachbereitung: Januar 2009 • Organisation und Betreuung durch den Klassenlehrer • Zuordnung zum Fach Arbeitslehre • intensive Vor- und Nachbereitung • Anfertigung eines ca. 4 seitigen Erfahrungsberichts

  5. II Zur Organisation a) vor den Sommerferien Einplanen von einer Doppelstunde Arbeitslehre im neuen Stundenplan als Randstunden; unterrichtsfrei für die Schüler/innen und den Klassenlehrer während des Projektverlaufs (Herbstferien bis Weihnachtsferien) • nach den Sommerferien • in der Schule: • Elterninformation am 1. Elternabend • Vorstellung des Projekts an die Klasse • Informationen der Klassenkolleginnen/Kollegen • und Abklären fächerübergreifender Mitarbeit; • positive Resonanz in den Fächern Biologie, • Religion, WPK Werken, WPK Hauswirtschaft

  6. Kontakt zu den sozialen Einrichtungen • Informationsschreiben per e-mail • persönlicher Kontakt da positive Resonanz mit • den Verantwortlichen folgender Einrichtungen: Caritas Sozialstation WOB-SÜD 3 Pers. Lebenshilfe Wolfsburg/Wohnheim 3 Pers. Elisabethheim 3 Pers. Caritas Senioren-u. Pflegeheim Johannes –Paul II 3 Pers. Emmaus-Altenpflegeheim 7 Pers. Lebenshilfe/Werkstätten 7 Pers. DRK Altenheim Velpke eine Pers.

  7. III Konfrontation der Schüler/innen mit dem Pilotprojekt - spontane u. überlegte Reaktionen - E.E. (w) spontan: „Ich werde ausrasten. Ich werde psychisch krank.“ später: „…Meine Schwierigkeiten werden darin liegen, ein gemeinsames Gesprächsthema, das für uns beide interessant wäre, zu finden.“ D.G.(m) „Ich habe große Zweifel daran, dass es überhaupt etwas bringt. … sehr große Angst.“ N.L.(m) „Ich fühle mich unwohl dabei. 1½ Stunden mit Jemanden zu verbringen, den ich nicht kenne und der z.B. viel älter ist als ich und ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll, weil, mit ihm Fußball spielen geht ja nicht.“

  8. N.L.(w) „Meine Vorstellungen…, dass ich dort nicht so richtig klar kommen werde…! …Angst, irgendetwas Falsches zu sagen oder sie mit einer Bemerkung verletzen könnte. …als Störenfried ihres täglichen Ablaufes gesehen werde.“ P.H.(m) „Ich finde es toll, so ein Projekt zu machen, um neue Leute kennen zu lernen und ihnen eine Freude zu machen in ihrem trostlosen Alltag.“ M.D.(m) „Ich finde dieses Projekt nicht gut, weil … die dann ankommen …und ich dann eine Krankheit kriege. Ich will mich doch nicht mit Alzheimer anstecken. „ B.S.(w) „Also ich finde das Projekt ganz cool, weil man weiß nie, wie man mit fremden alten Leuten umgehen soll.“

  9. IV Inhaltliche Vorbereitung (fächerübergreifend) Arbeitslehre: - Rollenspiele : H. Opitz (Behinderter/älterer Mensch- Schüler/in) Schwerpunkte: Blickkontakt, „gleiche Höhe“, Sprachverhalten deutlich, laut, leise mögliche Gesprächsinhalte u,. Aktivitäten - Informationen über Ablauf des Projekts Religion: - Hoffnungen und Ängste Fr. Oys - der Sinn des Lebens, dem Leben einen Sinn geben - die Christliche Soziallehre - Dürfen wie alles, was wir können? Sterbehilfe/ Was ist lebenswertes Leben?

  10. Biologie: Alterskrankheiten (Alzheimer, Parkinson u.a) Fr. Schuller Erbkrankheiten (Down-Syndrom u.a. ) WPK Kunst -Fuß- und Mundmalerei H. Opitz -professionelle Behindertenmalerei am Beispiel Weihnachtskarten

  11. WPK Werken: Gestaltung einer einfachen Tonfigur ohne Fr. Günnemann sehen zu können

  12. WPK Hauswirtschaft füttern und gefüttert werden; essen und H. Schmidt trinken, ohne sehen zu können

  13. Sport: - Zusammenarbeit mit dem Behindertensport H. Opitz des VfL Wolfsburg; gemeinsame Übungs- stunden mit den Behinderten statt Schulsport; erste eigene Erfahrungen im Rollstuhl - Auseinandersetzung mit den Paraolympics in Peking

  14. Mobiler Dienst für - Informationen über Sehschädigungen sehgeschädigte und altersbedingte Augenerkrankungen Schüler/innen wie grüner u. grauer Star, Makularde- Fr. Delzer generation u.a. - Vorstellung u. Ausprobieren von Hilfs- mitteln wie Blindenstock, Lupenbrillen, Blindenschrift u.a. Lesehilfen bei eingeschränktem Sehvermögen

  15. Blindenschrift

  16. Elektronische Lesehilfe Blindenstock

  17. ausprobieren lebenspraktischer Fertigkeiten • (Alltagshandlungen) bei eingeschränkter Seh- • fähigkeit bzw. Blindheit

  18. Alle Selbstversuche in den angegebenen Fächern wurden von den Schülern/innen reflektiert und dokumentiert.

  19. IV Erstkontakte mit den Einrichtungen und der zu betreuenden Person • Zuweisung der jeweiligen Einsatzorte in Absprache • mit den Schüler/innen (vorrangig Wohnortnähe) • Erstkontakt mit den sozialen Einrichtungen • nach persönlicher Absprache; 1-2 Stunden auch am Vormittag bzw. einen ganzen Tag • Auswahl der zu betreuenden Personen an Hand teilweise detaillierter Informationen bzw. durch Teilnahme an einer gemeinsamen Kaffeerunde, Bastelstunde o.ä; Entscheidung für einen behinderten oder älteren Menschen • Erstkontakt mit der zu betreuenden Person im Beisein • des Klassenlehrers • Individuelle Absprache der Schülerin/des Schülers (Wochentag/Uhrzeit) mit der zu betreuenden Person

  20. V Durchführung des Projekts Aktivitäten mit den zu betreuenden Personen: basteln, Spiele spielen, Einkaufen, spazieren gehen, backen, vorlesen, zuhören, Bilder ansehen u.a.

  21. VI Betreuung während des Projektes • Besuche durch den Klassenlehrer • `Offenes Ohr` für das große Mitteilungsbedürfnis während • der Schulzeit • Impulse für weitere Aktivitäten, Gesprächsthemen u.a. • Vermittlung von 3 Schülerinnen/eines Schülers an • andere Personen auf Grund eines Todesfalls bzw. des • Aufenthaltes der zu betreuenden Personen in der Kurz- • zeitpflege/im Krankenhaus

  22. VII Vergleich der Reaktionen der Schüler/innen vor und nach dem Projekt vor dem Projekt nach dem Projekt E.E.(w) spontan:“ Ich werde ausrasten. Ich werde psychisch krank.“ später: „…Meine Schwierigkeiten werden darin liegen, ein gemein- sames Gesprächsthema, das für uns beide interessant wäre, zu finden.“ bei einer älteren Frau zu Hause „ Ich hatte einen Einblick in die alltäg-lichen Probleme eines älteren Menschen. Und ich habe festgestellt, wie schwer es ist, ganz simple Vorgänge durchzuführen, wenn man gebrechlich oder behindert ist…. Die Einsicht, die mich stark beeinflusst hat, war die Tatsache, wie traurig die Einsamkeit ist. Sehr viele Gedanken haben mich auch danach noch sehr stark beschäftigt. Die neuen Erfahrungen verändern immer die Sichtweise und man versucht sich in die Situation des anderen zu versetzen....“

  23. D. G.(m) „Ich habe große Zweifel daran, dass es überhaupt etwas bringt. … sehr große Angst.“ bei einem Schwerstbehinderten in einem Seniorenheim „… Dieses Projekt hat mir gezeigt, das ältere und hilfsbedürftige Menschen … sich über Kleinigkeiten sehr freuen, wo wir sagen würden, das ist selbstverständlich…. Es hat mich reifer gemacht, würde ich sagen, da man wieder in ein Stück andere Welt geschaut hat.“ N.L.(w) „Ich fühle mich unwohl dabei, 1 ½ Stunden mit Jemanden zu verbringen, den ich nicht kenne und der z.B. älter ist als ich und ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll, weil, mit ihm Fußball spielen geht ja nicht.“ bei einem Behinderten in der Lebenshilfe „Es war nicht so schlimm, wie ich am Anfang dachte und ich hab mir am Anfang einfach zu viele Sorgen gemacht. Das was es mir gebracht hat, dass ich mehr rede… .“ B.S.(w) „Also ich finde das Projekt ganz cool, weil man weiß nie, wie man mit fremden alten Leuten umgehen soll bei einer älteren Dame in einem Seniorenheim Am Anfang hatte ich am meisten Angst mit dem Erstkontakt. Aber bei Frau… brauchte man gar keine Angst zu haben, weil sie sehr nett und offen mit mir umgegangen ist. …man hat einen neuen Menschen kennengelernt, den man eigentlich sehr mag

  24. N.L.(w) Meine Vorstellungen…,dass ich dort nicht so richtig klar kommen werde…! …Angst, irgendetwas Falsches zu sagen oder sie mit einer Bemerkung verletzen könnte. …als Störenfried ihres täglichen Ablaufes gesehen werde.“ bei einer Behinderten in der Lebenshilfe „Zu Beginn des Projekts war ich eigentlich recht nervös und hatte auch ein wenig Angst. … Aber es ist zum Glück alles ganz anders gekommen, als ich gedacht habe. … Ich habe die Angst verloren, auf behin-derte Menschen zuzugehen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, da ich jetzt weiß, wie man mit leicht behinderten Menschen umgehen kann. … Mir hat es nach ein bis zwei Wochen nicht mehr so viel ausgemacht, dass ich 1 ½ Stunden weniger Freizeit hatte, da ich gesehen habe, dass sich die Leute freuen, wenn man sie besucht bzw. sich mit ihnen beschäftigt. M.D.(m) „Ich finde das Projekt nicht gut, weil… die dann ankommen und ich dann eine Krankheit kriege. Ich will mich doch nicht mit Alzheimer anstecken. bei einer älteren Dame in einem Seniorenheim „Es war genauso, wie ich es mir vorge- stellt habe, langweilig, außer das mit den Krankheiten.“

  25. P.H.(m) „Ich finde es toll, so ein Projekt zu machen, um neue Leute kennen zu lernen und ihnen eine Freude zu machen in ihrem trostlosen Alltag.“ bei einer Behinderten/Wohnheim Lebenshilfe „Also ich finde, das Projekt hat alle Erwar-tungen übertroffen, weil es hat wirklich Spaß gemacht. Außerdem hat man viel gelernt über solche Menschen, denn diese Leute haben es nicht leicht im Leben. Ich finde, das Projekt hätte länger gehen können. Ich finde, dass dieses Projekt ein Riesenerfolg ist für die eigene Person. … Ich finde, manche Leute sollten sich mal ein Beispiel an Menschen nehmen, die Behinderungen haben und es weit schwerer im Leben haben als wir. Ich kann nur sagen, dass ich durch das Compassion-Projekt die behin-derten Leute viel mehr schätze und dass alle Zehntklässler dieses Projekt machen sollten.“ S.P.(w) „Ich finde dieses Projekt gut, weil man da viel Erfahrung machen kann mit alten Leuten. bei einer älteren Dame zu Hause „… Und es hat mich total gefreut, durch nur so Kleinigkeiten wie Karten spielen eine Frau so glücklich zu machen. Und ich selber hatte auch viel Spaß daran…. Dieses Projekt hat einfach meine Einstellung zu älteren Leuten geändert, und ich würde so ein Projekt jeder Zeit wieder machen.“

  26. VIII Reaktionen der Einrichtungen • insgesamt äußerst positive Resonanz • volle Unterstützung auch bei Ausweitung unseres • Projekts • intensivere Auswahl der zu betreuenden Personen • Beibehaltung des Projektablaufes (Besuch 1 x • wöchentlich) • Anregung, Kontakte mit den Schülerinnen/Schülern • schon vorher zu den Einrichtungen zu knüpfen • (z.B: Teilnahme an Weihnachtsfeier, Gestaltung einer • Nachmittagsveranstaltung -Theater, Musik, Gedichte etc.-, • Einladung zu unserem adventlichen Markt u. anderen • Veranstaltungen)

  27. IX Abschließende Bewertung • durchweg positive Reaktionen bei fast allen Schüler/innen • ( trotz anfänglicher Bedenken), Einrichtungen und auch • betreuten Personen • Leitung durch den/die Klassenlehrer/in zwingend • notwendig (Zuordnung Ss – betreute Person; größte • Präsenz bei allgegenwärtiger Auseinandersetzung im • Schulalltag) • Suche nach Alternativen für überforderte Schüler/innen • Betreuungszeit in der Regel auf max. eine Stunde verkürzen • fächerübergreifende Vorbereitung sinnvoll • Zuordnung zu einem Unterrichtsfach in Absprache • mit den Kollegen/Kolleginnen in der Klasse

More Related