1 / 28

Bewaldete Moore und spontane Moorregeneration im sächsischen Erzgebirge unter dem Aspekt der

Bewaldete Moore und spontane Moorregeneration im sächsischen Erzgebirge unter dem Aspekt der FFH-Richtlinie der EU Dipl.-Ing. Forstwirtschaft Dirk Wendel. mitwirkend: M. Baumann, F. Edom, S. Krause, K. Kretschmar, K. Landgraf, H. Metzler, F. Müller , T. Schindler, D. Tolke.

cara
Download Presentation

Bewaldete Moore und spontane Moorregeneration im sächsischen Erzgebirge unter dem Aspekt der

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Bewaldete Moore und spontane Moorregeneration im sächsischen Erzgebirge unter dem Aspekt der FFH-Richtlinie der EU Dipl.-Ing. Forstwirtschaft Dirk Wendel mitwirkend: M. Baumann, F. Edom, S. Krause, K. Kretschmar, K. Landgraf, H. Metzler, F. Müller , T. Schindler, D. Tolke Bitche, 20.Juli 2008

  2. Einleitung • Veränderungen in Mooren durch spontane Wiedervernässung und Regeneration • Bedeutung für Schutz und Nutzung der Moore • Zustand der Moore • FFH-Management- • planung: Erfahrungen

  3. Quelle: Deutschland.de Mooshaide • saure Grundgesteine • (Gneis, Granit…) • Lage: 300 - 1200 m ü.NN • Übergang zu subkonti-nentalem Klima • P = 600 - 1400 mm/a • Tj = 2,9 - 8,0°C Deutscheinsiedel Kriegwald Kühnhaide Kriegswiese Bastian et al. 2002 1. Untersuchungsraum → Lage, Charakteristik, Untersuchungsgebiete

  4. 1. Untersuchungsraum →Moorverbreitung im Erzgebirge Wendel & Conrad (2007) • Anteil der Moore am Naturraum: 2,3 % = ca. 8.500 ha • Anteil geringmächtiger Moore (< 0,8 m): 87 %

  5. 2. Aktueller Moorzustand → Methodik • Auswahl von 235 Vegetationsaufnahmen • tiefe Gliederung in ranglose Vegetationstypen: • nach floristischer Ähnlichkeit • entlang hygrischer und tropischer Gradienten • nur nach Bodenvegetation • prov. Benennung: „Moor-“ bzw. „Feuchtwald“ • Charakterisierung anhand Ellenbergscher Zeigerwerte und regionalspezifischer Artengruppen • Einordnung in „ökologisch- phytozönologische Moortypen“ nach Succow (1986)

  6. 2. Aktueller Moorzustand → vegetationskundliche Charakteristik

  7. Vegetations- typen (VT) Stickstoffzahl (gewichtet) mäßig stick-stoffreich Kalkung stickstoffärmst frisch nass Feuchtezahl (gewichtet) 2. Aktueller Moorzustand → ökologische Charakteristik Charakteristik der Vegetationsaufnahmen und Vegetationstypen anhand Ellenbergscher Zeigerwerte

  8. (Sauer-)Armmoor oligotroph-saures Moor Nc Zahl d. Typen: waldfrei: 3 bewaldet: 6 Kalk-Zwischenmoor mesotroph-kalkhaltiges Moor Basen-Zwischenmoor mesotroph-schwach saures Moor Sauer-Zwischenmoor mesotroph-saures Moor Zahl d. Typen: waldfrei: 0 bewaldet: 0 Zahl d. Typen: waldfrei: 0 bewaldet: 0 Zahl d. Typen: waldfrei: 4 bewaldet: 11 Reichmoor eutrophes Moor Zahl d. Typen: waldfrei: 2 bewaldet: 2 phKCl Einordnung der Vegetationstypen in die ökologisch-phytozönologischen Moortypen nach Succow (1986)

  9. feuchtebedingte Ausprägungen rangloser Vegetationstypen auf Armmooren Bult- und Schlenkengesellschaften (7110*) VT 3a: Rosmarienheide-Moorgehölz (91D3*) mit Carex limosa mit Sphagnum magellanicum, S. fuscum

  10. VT 3b: Rosmarienheide-Moorwald (91D3*) VT 3c: Moosbeer-Moorwald (91D4*) mit Andromeda polifolia, Sphagnum cuspidatum mit Vaccinium oxycoccos, Molinia caerulea

  11. VT 3f: Preiselbeer-Moorwald (kein Lebensraumtyp) mit Deschampsia flexuosa, Galium saxatile

  12. oligo meso eu meso eu Waldfreie Moore Bewaldete Moore n 2. Aktueller Moorzustand → Anteil gefährdeter Arten oligo Feuchte sinkt Trophie steigt Artenzahl (n) - Gesamt und Rote Liste in ausgewählten Vegetationstypen in Mooren des sächsischen Erzgebirges

  13. 7110* 91D3* 91D4* 9410 7140 91D1* 7120 3. Moore in FFH-Gebieten → landesspezifische Erfassungsergebnisse 91D3* 7110* • Ersterfassung im SCI „Mothäuser Heide“ • 290 ha Moor • nur 71 ha Moor-Lebensraumtypen • → stark fragmentiert und meist kleinflächig • → kaum Moorarten + ungünstiger Erhaltungs- • zustand

  14. 3. Moore in FFH-Gebieten → Beeinträchtigung durch Gräben • Grabensysteme im SCI • 250 km laut Archivalien • 144 km aktuell nachgewiesen

  15. Schutzzonierung (Teil) Hydrologische Schutzzone Kernzone Straße öffnen Grabenverbau 91D4* Moor SCI-Grenze Zone extensiver Bewirtschaftung 3. Moore in FFH-Gebieten → landesspezifische Maßnahmenplanung Aktive Maßnahmen

  16. FFH 10% Ø Ø 7110* Vegetationstypen der Erzgebirgsmoore Wollreitgras-Fichtenwälder (9410) (Ø) Zustand erzgebirgischer Armmoore Fichten-Moorwälder (teils 91D4*) Gräben im sächsischen Erzgebirge: 4000 bis 6000 km geschätzt

  17. „Transformationsstadium “ an Bäumen beobachtbar 4. Moorregeneration → Zur Theorie Diskrepanz historischer / aktueller Standort zu Lasten der Bäume Akrotelmneubildung Hydraulische Durchlässigkeit der pedogenen Torfschicht (kf) Wasserstand Entwässerung „Abstimmungsphase“ „Initialphase“ „Aufrichtungsphase“ nach Edom (in Succow & Joosten 2001)

  18. 4. Moorregeneration → Methodik 2 Untersuchungsansätze: → Bäume als Indikatoren • abgetorfte oder entwässerte und damit waldfähige Moore + • autogene Wiedervernässung als Folge von Graben- oder Torfstichverlandung + • autogenes Absterben der Baumschicht + • Vorhandensein eines Nässegradienten → Dauerbeobachtungen (30 / 10 Jahre) 2 Ebenen: → „Groberfassung“ (Untersuchungs- raum / Untersuchungsgebiete) → Detailuntersuchungen (Mothhäuser Haide / Kriegswiese)

  19. Nachweise für autogene Wiedervernässungen 4. Moorregeneration →Überblick

  20. 4. Moorregeneration →Überblick • Untersuchungsraum • 41 Moore, oft mehrere Teil- • bereiche • auch Anmoor • 31 ha =<1 % der Moorfläche • Einzelflächen maximal 3 ha • Untersuchungsgebiete: • nahezu alle Offenmoore • sind regenerationsbedingt • 19 von 428 ha =4,0 %(2 - 14 %) • meistmesotroph Mothhäuser Haide

  21. Grabenverlandung ab 0,3 m >5% >20% >40% >60% >80% 4. Moorregeneration → Indikatoren Dauerflächen Deckungsgrad der Sphagnen Erneute Etablierung von Erio-phorum vaginatum, Vaccinium oxycoccos,Andromeda polifolia Görkauer Straße Görkauer Straße

  22. >1% >20% >50% >90% Görkauer Straße 4. Moorregeneration → Indikatoren Sukzession von Pinus rotundata Anteil von Pinus rotundata Grabenverlandung ab 0,3 m

  23. prognostizierte Offenbereiche 17 %(Edom et al 2006)→ bisher nur Bruchteil !!! 4. Moorregeneration → Regenerationsprozesse • → räumlich differenzierte Verlandung nach 130 Jahren auf 51 % • → differenzierte Auflichtung + Entwaldung auf ~ 2,5 % • (lokal Bewaldungsinitialen) • → lokal Neubildung von Akrotelm

  24. 9410 → Ø 91D4* → 91D3* 9410 → Ø 91D4* → 7120 91D4* → 91D3* 91D3* → 7120 4. Moorregeneration → Sukzession der FFH-Lebensraumtypen

  25. 4. Moorregeneration → Schlussfolgerungen • Autogene Wiedervernässung kann relativ schnell ablaufen. Sie wird von Verlandungsprozessen in Gräben und Torfstichen initiiert. • → Moorregeneration ist auch in anthropogen veränderten Mooren nachweisbar. • → Moor-Lebensräume sind dynamisch. Schutz und Management müssen das berücksichtigen. • → Regenerationspotenziale werden durch moorkundliche und hydrologische Verfahren identifiziert. • Autogene Entwaldung ist im Erzgebirge keine Seltenheit. Sie tritt aktuell kleinflächig auf, ist aber großflächiger möglich. • → Eine Unterstützung durch Revitalisierungsmaßnahmen würde in vielen Fällen unterstützen. • → Regenerationsbedingte Standortsdynamik ist aus Sicht der Forstwirtschaft ein Risikofaktor und mindert die Nutzbarkeit. • Moorregeneration ist aus Sicht des Naturschutzes wertvoll und ein Schutzgut.

  26. 5. Moorschutz und NATURA 2000 → Konsequenzen Probleme: • Die Erfassung und Planung erfolgt im Rahmen von NATURA 2000 fragmentarisch (Moorteile) und statisch (Orientierung auf den vorhandenen Lebensraumtyp) → Schutz bzw. Entwicklung sind fragmentarisch. → Die statische Betrachtung wird der Dynamik des Ökosystems nicht gerecht. • Grad der Moordegradierung und des Umfanges an Grabensystemen erfordern hohe finanzielle und technische Aufwendungen. Konsequenzen: • Die NATURA 2000-Richtlinie ist ein Anlass zum Moorschutz. Wirksamer Moor-schutz muss in einen breiteren Rahmen eingebunden werden (moorspezifische Strategien, Klimaschutz). • Weitergehende Regelungen sind im Rahmen der NATURA 2000-Richtlinie nötig bzw. denkbar.

  27. 5. Moorschutz und NATURA 2000 → Konsequenzen Andromeda polifolia 7150* Scheuchzeria palustris Quelle: Hardtke & Ihl 2000 • Möglich wäre eine hohe Gewichtung seltener, bewertungsrelevanter Indikatorarten im Sinne von normativen Arten. • Die Erarbeitung eines „management manuals“ für Moore ist nötig, das komplexere Ansätze enthält.

  28. merci beaucoup! Vielen Dank! Brummeisenmoor bei Sauersack

More Related