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Politisches Frühstück, 7. Februar 2010

Politisches Frühstück, 7. Februar 2010. Von Rio nach Kopenhagen Maßnahmen, Erfolge und Versäumnisse in der internationalen Klimapolitik. Aufbau. Einleitung: Ansatz des Ökoreferats Wie funktioniert unser Klima? Welche Schutzmaßnahmen ergreift die internationale Klimapolitik? Lösungsoptionen

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Politisches Frühstück, 7. Februar 2010

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Presentation Transcript


  1. Politisches Frühstück, 7. Februar 2010 Von Rio nach Kopenhagen Maßnahmen, Erfolge und Versäumnisse in der internationalen Klimapolitik

  2. Aufbau • Einleitung: Ansatz des Ökoreferats • Wie funktioniert unser Klima? • Welche Schutzmaßnahmen ergreift die internationale Klimapolitik? • Lösungsoptionen • Literaturhinweise

  3. Ansatz des Ökologiereferats Leitsatz: Vom Wissen zum Handeln Information auf 3 Ebenen • aufgeklärter Konsum • politische Hintergründe • naturwissenschaftliche Zusammenhänge Ziel: aufgeklärte und verantwortungsvoll handelnde Zivilgesellschaft

  4. Der Treibhauseffekt

  5. natürliche Klimaveränderungen Klima unterliegt natürlichen Schwankungen, u.a. • Veränderungen der Sonnenaktivität • Änderung der Erdbahn um die Sonne • Neigung und Rotationsachse der Erde • Vulkanausbrüche • Verschiebung von Kontinenten

  6. anthropogener Klimawandel (I)

  7. anthropogener Klimawandel (II) Industrialisierung, Anfang 19. Jh. • Entstehung von Industrie und Massengesellschaft Zunahme von Klimagasen • fossile Brennstoffe (v.a. Kohle) • Vernichtung von Waldflächen • chemische Industrie • intensive Landwirtschaft (Stickstoff als Düngemittel)

  8. anthropogener Klimawandel (III) Anstieg ausgewählter Klimagase im Industriezeitalter Folge: Verstärkung des Treibhauseffekts

  9. anthropogener Klimawandel (IV)

  10. Klimaprognosen • prognostizierte Erwärmung 1990-2100: 1,4-5,8°C • Vorhersagen schwierig, da Vielzahl von Faktoren • Unsicherheit, da Klimafolgen nicht völlig erforscht • Klimaveränderungen zeigen sich mit Verzögerung

  11. Folgen des Klimawandels • Gletscherschwund • Rückgang des arktischen Meereises • Abnahme der Eisschilde in Grönland und Antarktis • Anstieg des Meeresspiegels • Veränderung der Meeresströmungen • Zunahme von Wetterextremen • Rückgang der Artenvielfalt • landwirtschaftliche Ertragsminderung • Auftauen des Permafrostbodens • Erwärmung der Luft

  12. Gegenmaßnahmen zum Klimawandel • Verminderung anthropogener Treibhausgase • Erwärmung darf 2°C nicht überschreiten, ansonsten sind die Folgen unkalkulierbar • CO2-Konzentration in der Atmosphäre muss auf 450 ppm beschränkt sein (aktuell ca. 380ppm) • Halbierung der Treibhausgasemission bis 2050

  13. Emissionsquellen

  14. Anfänge der Klimapolitik 1950er: Entdeckung des Zusammenhangs zw. fossilen Brennstoffen, CO2 und Erwärmung Stockholm 1972: Konferenz der UN über die Umwelt des Menschen • 112 Staaten (Boykott der Ostblockstaaten) • Beginn grenzüberschreitender Klimapolitik • erstmals internationale Prinzipien für Umwelt und Entwicklung

  15. Weltklimarat (IPCC) • 1988 gegründetes Expertengremium • 2.000 Wissenschaftler weltweit • Analyse und Prognose des Klimawandels • Erarbeitung von Anpassungs- und Vermeidungsmöglichkeiten • regelmäßige Publikation umfassender Studien

  16. Rio 1992: UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (I) 10.000 Delegierte aus 178 Ländern 2.400 Vertreter von NGOs • Deklaration von Rio über Umwelt und Entwicklung • Artenschutz-Konvention • Walddeklaration • Agenda 21

  17. Rio 1992: UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (II) Klimarahmenkonvention • Ziel: Verhinderung von Klimagefahren • Stabilisierung von Treibhausgasen • unterzeichnet von 190 Staaten (Stand 2008) • jährliche Vertragsstaatenkonferenz: COP

  18. 1997: Kyoto-Protokoll (I) • ingesamt 10.000 Teilnehmer aus 158 Ländern • internationale Reduktion der Treibhausgase • Protokoll tritt 2005 in Kraft • inzwischen von 188 Staaten unterzeichnet

  19. 1997: Kyoto-Protokoll (II) Beschlüsse • weltweite Reduktion von Treibhausgasen (-5,2 % Emission zw. 2008-2012 im Vergleich zu 1990) • unterschiedliche Aufteilung der Reduktion (z.B. Deutschland -21%, Spanien +15%) • Einbeziehungen von Senken • flexible Mechanismen EmissionsTrading (Emissionsrechtehandel) Joint Implementation (Gemeinsame Umsetzung)

  20. 1997: Kyoto-Protokoll (III) Emissionshandel • bilateraler Handel nicht genutzter Emissionsrechte zwischen Staaten • marktwirtschaftliches Instrument: Emissionen werden gehandelt wie Rohstoffe • keine „Verschmutzungsrechte“: Emissionshandel betrifft eingespaarte Klimagase

  21. Exkurs: EU-Emissionshandel Prinzip • Handel zwischen Unternehmen • EU vergibt Emissionszertifikate • nicht genutzte Rechte werden gehandelt • nicht gedeckte Emissionen werden mit Strafen belegt • wirtschaftlicher Anreiz für Emissionsbeschränkungen Kritik: • betrifft nur Industrie und Energiewirtschaft • Privathaushalte, Verkehr und Landwirtschaft unberücksichtigt

  22. 1997: Kyoto-Protokoll (IV) Joint Implementation • Klimaschutzmaßnahme eines Industrielandes in einem Entwicklungsstaat • beide Staaten unterliegen Kyoto-Reduktionsverpflichtungen • Investorland erhält Reduktionsminderung gutgeschrieben • Entwicklungsland profitiert vom Technologietransfer

  23. 1997: Kyoto-Protokoll (V) Erfolge • „völkerrechtliche Pionierleistung“ (Sigmar Gabriel) • erstmals verbindliche Emissionsreduktion • „globales Erdsystemmanagment“: Mechanismen wie Emissionshandel ermöglichen gemeinsame Nutzung der Atmosphäre

  24. 1997: Kyoto-Protokoll (VI) Kritik • 5,2 % Reduktion reicht nicht aus • Ostblockländer reduzieren nicht tatsächlich, da Emissionsniveau unterhalb von 1990 • Entwicklungsländer bleiben unberücksichtigt • USA als größter Emittent (22%) steigen 2001 aus • Ziel von vielen Staaten nicht erreicht

  25. Klimaschutzkonferenz Kopenhagen 2009 (I) • Ziel: Folgeabkommen für Kyoto-Protokoll • keine Klimagasreduktion beschlossen • lediglich Absichtserklärung: 2°C Erwärmung soll nicht überschritten werden • Entscheidung somit vertagt: Konferenz in Mexiko-City 2010

  26. Klimaschutzkonferenz Kopenhagen 2009 (II) Gründe des Scheiterns • USA • innenpolitischer Streit bzgl. Emissionsgesetz • Indien u. China • Ablehnung verbindlicher Reduktionsziele • Kritik: Bevölkerungsgröße unberücksichtigt • EU • Reduktionsziel 30% von anderen Teilnehmern nicht geteilt

  27. Ausblick: nach Kopenhagen • kritischer Wendepunkt der Klimapolitik: Übereinkunft verbindlicher Reduktionsziele in Mexiko 2010 unbedingt notwendig • Einbindung der Schwellen- und Entwicklungsländer • stärkere Reduktion der Industriestaaten • Vereinbarung zur Vermeidung von Entwaldung • Streitfrage: Haftung für Klimafolgeschäden

  28. ausgewählte Maßnahmen zur CO2-Reduktion • Effizienzsteigerung • weniger Energie-Verbrauch pro Produkt/Dienstleistung • Ökoeffizienz: Berücksichtigung aller Stadien eines Produkts wie Gebrauch, Produktion, Entsorgung • Effizienzsteigerung bei Energiegewinnung • Ersatz fossiler durch erneuerbare Energien • geologische Sequestrierung • Abscheidung von CO2 in Produktionsprozessen • anschließend Verflüssigung u. Einlagerung

  29. Optionen der Zivilgesellschaft • Zusammenhänge erklären und Bewusstsein schaffen • z.B. durch Parteien, Gewerkschaften, NGOs wie Greenpeace, attac • öffentliche Aufmerksamkeit • politisches Agenda-Setting • möglich in westlichen Demokratien, nicht weltweit • individuelle Maßnahmen • nachhaltiger Konsum • Mitwirkung an lokaler Umgestaltung

  30. Klimaschutz vs. Ressourcenmangel • Ressourcenmangel als zentrales Problem d. 21. Jh. • Beispiel: Rohöl • alternative Ölgewinnung aus Ölschiefer o. Ölsand • sehr hoher CO2-Ausstoß bei Ölgewinnung • wirtschaftl. Interesse an Rohöl verdrängt Klimaschutz

  31. weiterführende Literatur • Mojib Latif: Bringen wir das Klima aus dem Takt? Hintergründe und Prognosen, Frankfurt a. M.: Fischer 2007 • Stefan Rahmstorf/Hans Joachim Schellnhuber: Der Klimawandel. Diagnose, Prognose, Therapie, München: C. H. Beck 2006 • Jill Jäger: Was verträgt unsere Erde noch? Wege in die Nachhaltigkeit, Frankfurt a. M.: Fischer 2007 • Bernd Meyer: Wie muss die Wirtschaft umgebaut werden? Perspektiven einer nachhaltigeren Entwicklung, Frankfurt a. M.: Fischer 2008 • Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit zur globalen Erwärmung, München: C. H. Beck 2007 • Wuppertal Institut: Fair Future. Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit, München: C. H. Beck 2005

  32. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: AStA der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Referat für Ökologie Raum 25.23 / U1.52 Universitätsstr. 1 40225 Düsseldorf 0211 / 81 13 280 oeko@asta.uni-duesseldorf.de www.asta.uni-duesseldorf.de

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