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Vorlesung 5: Marxismus

Vorlesung 5: Marxismus. ‚wegen schlechten Wetters fand die Revolution in der Musik statt‘ . Lernziele. Grundstrukturen Marxistischer Ansätze Wissen über die 4 wichtigsten Strömungen: Imperialismus Weltsystemansatz Gramsci Franz. Regulationsschule . Warum Marx? .

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Vorlesung 5: Marxismus

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Presentation Transcript


  1. Vorlesung 5: Marxismus ‚wegen schlechten Wetters fand die Revolution in der Musik statt‘

  2. Lernziele • Grundstrukturen Marxistischer Ansätze • Wissen über die 4 wichtigsten Strömungen: • Imperialismus • Weltsystemansatz • Gramsci • Franz. Regulationsschule

  3. Warum Marx? • Zeigt nicht der Fall der UdSSR, dass Marx falsch lag? • Aber: wer glaubt, dass Weltpolitik auf militärische Fragen reduziert werden kann? • Gibt es nicht eine globale Ungleichheit, die sich nicht aus einem Wettbewerb ableitet, sondern systemische Ursachen hat? • Gibt es nicht soziale Kräfte, die weitreichender sind als bisher angenommen? • Kapitalismus und Produktion • Wissen und Wissenschaft (und damit auch die IB) -> diese Fragen führen uns zur den marxistischen Ansätzen

  4. Hintergrund: Grundelemente der Marxistischen Wirtschaftstheorie • Der Ablauf der Geschichte bestimmt sich naturgesetzlich nach dem Stand und der Entwicklung der Produktivkräfte • Produktionsmittel: Besitz/Nichtbesitz -> Klassenzugehörigkeit • (Wörterbuch) Produktionsmittel sind Arbeitsmittel, die zur Herstellung bzw. Fertigung bestimmter Erzeugnisse erforderlich sind, stofflich nicht in die jeweiligen Endprodukte eingehen und in entsprechenden Produktionsprozessen wiederkehrend verwendet bzw. eingesetzt werden. Zu den Produktionsmitteln gehören z. B. Gebäude, Verkehrs- und Nutzflächen, technische Anlagen, Maschinen, Geräte, Werkzeuge und die damit verbundenen produktionstechnischen Verfahren. • Produktionsverhältnisse : Beziehung zwischen Personen, die an der Produktion von Gütern beteiligt sind -> Eigentumsverhältnisse Stellung der Klassen in der Produktion • Produktivkräfte: die Menschen in ihrem praktischen Leben, ihre schöpferische Kraft; Maschinen; Wissenschaft; Kommunikationsmittel

  5. Klassenkampf • Prinzip der Geschichte • Dialektische Bewegung • deterministisch und teleologisch • Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklaven, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesellen, • Kurz:Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander • 20. Jahrhundert/Kapitalismus: • Bourgeoisie: Konzentration der Produktionsmittel (Warencharakter der Arbeit; Ausbeutung der Arbeiter) • Proletariat: Entfremdung, Ausbeutung; Verelendung

  6. Proletariat: Völlige Entfremdung von der Arbeit → Selbstentfremdung Fühlen sich ausgebeutet Unterdrückung Dadurch Zusammenschluss, um sich gegen Bourgeoisie aufzulehnen Bourgeoisie und Proletariat • Bourgeoisie: • → Arbeiter abhängig = Fokus auf der Produktivität der Arbeiter • Auflösung/Vernichtung des gewerblichen Mittelstandes • Abschaffung der Klassengesellschaft • Soziales Handeln soll von Materialismus gelöst werden

  7. Geschichtsablauf • 1. Arbeits - kräfte → Arbeits - verhältnisse • Ökonomische Basis • Ideologischer Überbau • 2. Arbeitskräfte vs. Arbeits – verhältnisse • IDEOLOGIE • 3. → Beseitigung der Widersprüche in der Revolution • Arbeitskräfte • Arbeitsverhältnisse • IDEOLOGIE

  8. Entfremdungstheorie • Zusammenhang zwischen Arbeitsteilung und Ausbeutung Keine Beziehung mehr des Arbeiters zu Produkt durch Kapitalismus Ich ist in Arbeit „gefangen“ → Entfremdung von sich selbst Keine Beziehung mehr zum Arbeitsprozess durch Zwang zu „minderwertiger“ Arbeit Sinn der Arbeit geht verloren → Produkt verselbstständigt sich dadurch geht Beziehung von Sinn und Arbeit verloren Erfüllung durch Arbeit führt zur körperlichen und psychischen Selbstverwirklichung und dadurch zu Zufriedenheit

  9. Ausbeutung des Proletariats/Mehrwerttheorie Arbeitstag Bourgeoisie kontrolliert sowohl Arbeiter, als auch Produktion Notwendige Arbeit vs. Mehrarbeit Arbeiter verfügt nur über Arbeitskraft Kapitalisten schlagen Profit aus Arbeitskräften Lohn Mehrwert Lohnarbeit führt zu Entfremdung und dadurch zur Verelendung

  10. Verelendungstheorie Entstehung einer klassenlosen Gesellschaft Proletariat Bourgeoisie Ausbeutung der Arbeitskraft Aneignung des Mehrwerts Zusammenhang Körperliche und psychische Verelendung Vermehrung des Kapitals Entstehung von Konkurrenz und daher Förderung von Finanzkrisen Unterverbrauch

  11. Entstehung einer klassenlosen Gesellschaft Verelendung steigert sich Prozesse der Rationalisierung Arbeit wird zum gesellschaftlichen Merkmal Entstehung von Monopolen Revolution durch Proletariat → Enteignung und Vernichtung der Bourgeoisie VERSTAATLICHUNG KLASSENLOSE GESELLSCHAFT → KOMMUNISMUS

  12. Relevanz für die IB • Generell: internationale Arbeitsteilung, Form des Wettbewerbs und Strukturen des Weltmarkts stellen die eigentliche materielle Basis der internationalen Beziehungen dar • Zentrale Themen: Ungleichheit, Entwicklung, Kolonialismus/Arbeitsteilung • Zentrale Ansätze: • Kapitalismus und Imperialismus • Weltsystemansatz: Zentrum, Peripherie • Gramsci: Wissen und Macht • Regulationsschule: Fordismus und Post-Fordismus

  13. Imperialismus • Kommunistisches Manifest (1848) • „theneedof a constantlyexpandingmarketforitsproductschasesthebourgeoisieoverthewholesurfaceoftheglobe. It must nestle everywhere, settleeverywhere, establishconnectionseverytwhere. The bourgeoisiehasthroughitsexploitationoftheworldmarketgiven a cosmopolitancharactertoproductionandconsumption in everycountry…In placeoftheoldlocaland national seclusionandself-sufficiency, wehaveintercourse in everydirection, universal interdependenceofnations…The bourgeoisie, bythe rapid improvementof all instrumentsofproduction, bytheimmenslyfacilitatedmeansofcommunication, draws all, eventhemostbarbariannationintocivilisation“

  14. Imperialismus • Sinkende Profitraten (1873-1898) -> führt zu Rüstungswettbewerb, Kolonialismus und schürt die Kriegsbereitschaft • Monopolökonomie: von freiem Wettbewerb zur Zentralisation und Konzentration des Kapitals -> Bildung von nationalen Monopolen • Überproduktion und Überakkumulation -> Ausbreitung • Nationale Ökonomie: Protektionistisch gegenüber Importen • Warum wichtig? Bourgeoisie des Zentrums ist es möglich, die Arbeiter des Zentrums besser zu stellen und aus dem internationalen Proletarierbündnis herauszukaufen.

  15. Weitere Entwicklung (zur Information) • John A Hobson: • Belebt die Unterkonsumptionstheorie wieder (Krisen resultieren aus fehlender Nachfrage) • Imperialismus als Resultat einer Verelendung der eigenen Bevölkerung _> Druck nach Außen • Schutz der eigenen Investitionen als Motivation für Kolonien • Kapitalexport als Resultat einer ungehemmten Entwicklung des Kapitalismus • Hilf Erding • Rosa Luxemburg • Lenin • WK 1 als „Imperialismuskrieg“, nicht als Verteidigungskrieg, wie die SPD ihn legitimiert • Merkmale • Konzentration der Produktion und des Kapitals -> Monopole • Verschmelzung des Bankkapitals mit dem Industriekapital und Entstehung einer Finanzoligarchie auf der Basis dieses Finanzkapitals • Kapitalexport zum Unterschied vom Warenexport gewinnet besonders wichtige Bedeutung es bilden sich internationale monopolistische Kapitalistenverbände, die die Welt unter sich aufteilen • Territoriale Aufteilung der Erde unter den kapitalistischen Großmächten ist beendet

  16. Kritik • Kapital und Arbeit: Trifft die Unterscheidung heute noch so zu? • Sind Bourgeoisie und Proletarier die heutigen Klassen? • Primat der Ökonomie: Kann sich eine gesellschaftliche Ordnung aus den ökonomischen Verhältnissen ableiten lassen?

  17. Weltsystemansatz

  18. Hintergrund Dependenztheorie • Kernfigur: Raul Prebisch • Ausgangsfrage: warum gibt es eine Vielzahl von unterentwickelten Staaten? • Gegenbewegung zu: Modernisierungstheorie • Der Westen: Unterentwicklung ist das Resultat veralteter Strukturen und Traditionen (z.B. Klientismus, Korruption, etc.) Kurzum: ihr selbst seid schuld! • Kernthese: stetige Verschlechterung der Handelsbedingung für den globalen Süden durch die einseitige Abhängigkeit ehemaliger Kolonien -> Ricardos Vorstellung komparativer Vorteile und ‚Harmonie der Interessen‘ sind unzutreffend (Prebisch-Singer These) • Konsequenz: Abspaltung

  19. Geschichtliche Dimension der Dependenztheorie • Ost-West Konflikt führt zum Versuch einer Einbindung LA in den Block der USA (Kennedy: Allianz für den Fortschritt), um den Einfluss der UdSSR zu reduzieren • Jedoch: ‚Modernisierung‘ der Armut, keine Reduktion • Rechter Militärputsche, z.B. • 1964: Bolivien, Brasilien • 1966: Argentinien • 1973: Ecuador • > Flucht vieler linker Intellektueller nach Santiago de Chile, insbesondere zum CEPAL -> hier ist die intellektuelle Heimat der Dependenztheorie

  20. Weltsystemansatz: Immanuel Wallerstein • Geboren 28. September 1930 in NY, • Inspiriert durch Annales Schule (Ferdinand Braudel) und Marxistischer Sozialtheorie • Arbeitet zur Zeit an der Yale University • http://www.iwallerstein.com/ • Zentrales Werk: Die Entwicklung des Kapitalismus, 3 Bände

  21. Weltsystem • Nationale und internationale Politik bestimmen sich aus dem globalen Wirtschaftssystem; • die existierenden Kräfte lassen sich nicht in nationale vs internationale Politik einfangen, sondern produzieren die Unterscheidung • es gibt weitere Kräfte als nur militärische Sicherheit: z.B. Kapitalismus, Klassenkampf • nicht Staaten, sondern Klassen als zentrale Akteure • Jedoch noch andere Akteure: Banken, Universitäten MNU, globale Medien • Internationale Institutionen: dienen dem Zentrum • > das System dient nur dem Zentrum, es produziert keinen Wettbewerb, sondern Unterdrückung und Ungleichheit

  22. Zentrum/ (Semi-) Peripherie • Ausbeutung • Z > P • Aber auch: ZZ und ZP kooperieren • Rolle der Semiperipherie: einzelne Industrien, die jedoch am unterem Ende der globalen Wertschöpfungskette angesiedelt sind. Funktion: Bereitstellung billiger Arbeitskräfte (Textilindustrie) • Zeigt gleich zwei Unterschiede an: a) es gibt Mobilität in der Peripherie (Gegensatz zu Prebisch) b) Semi-Peripherie verhindert eine Abspaltung; es hat keine Interesse die bestehenden Strukturen zu ändern • Politikimplikation: • Kapitalismus muss als Ganzes überwunden werden • Importsubstitution als Entwicklung

  23. Geschichtliche Entwicklung: Hegemonien Quelle: Hopkins/Wallerstein 1982: 118

  24. Staat • Zentrum: Doppelfunktion in der Aufrechterhaltung des Weltsystems; a) stellen Großmächte bzw. Hegemonien; b) Einsatz militärischer Gewalt gegenüber der Peripherie und Semiperipherie, um die dominante Position aufrechtzuerhalten • Semiperipherie: relativ funktionierende Verwaltungsstrukturen; autoritärer Charakter dieser Staaten; kleine Elite regiert; Einsatz des Militärs um Gewerkschaften zu verhindern/klein zu halten um billige Arbeitskräfte bereitzustellen • Peripherie: kleine Elite ‚beherrscht‘ den Staat, dient der dominanten Klasse im Zentrum, nicht der eigenen Bevölkerung;

  25. Unterschied Dependenz und Weltsystemansatz • Beide: strukturelle Ungleichheit jenseits des Mächtegleichgewichts, sondern in der globalen Produktionsweise verankert • Semi-Peripherie: • es gibt Mobilität in der Peripherie • Semi-Peripherie verhindert eine Abspaltung -> Kapitalismus muss als Ganzes überwunden werden • Politikimplikation: Importsubstitution

  26. Weiterentwicklung (zur Information) • Galtung: strukturelle Gewalt -> Zentrum-Zentrum Verbindung • Vertikale Interaktion: Zentrum vs. Peripherie • Horizontale Interaktion • Feudale Interaktionsstruktur: Peripherieländer sind einseitig auf die Zentralnation ausgerichtet, so dass eine Interaktion zwischen den Peripheriländern weitgehend ausgeschlossen ist, was die Abhängigkeit von der Zentralnation weiter verstärkt. • Postimperialismus (Sklar und Becker) • MNC als zentrale Akteure > transnationaler Klassenformation • Postnationale Ära • Post-koloniale und subalterne Ansätze (Edward Said; siehe IB II ) • Empire (Hardt/Negri) • Nicht Staat, sondern Netzwerk • Die ganze Gesellschaft ist jetzt einer biopolitischen Ordnung unterworfen. • Es besteht keine bestimmbare Arbeiterklasse mehr, sondern nur noch die Multitude der Menge. • Kontrollgesellschaft ->(Überwachung)

  27. Gramsci-Ansatz

  28. Hintergrund (zur Information) • Antonio Gramsci, geb. 22. Jan 1891 in Sardinien, gestorben 27. April 1937 in Rom • Herausgeber der Zeitung L‘OrdineNuovo (Neue Ordnung) in der „Betriebsratbewegung“ • Gehört zu den Begründern der Kommunistischen Partei in Italien, Vorsitz: 1926 • Am 27. Februar 1927 von Mussolini verhaftet und zu 20 Jahren Gefängnishaft verurteilt Inhaftiert im Gefängnis San Vittore • Im Gefängnis: stetige Verschlechterung der Gesundheit • Dort verfasst er die ‚Gefängnishefte‘: 32 Hefte mit über 2800 Seiten • Stirbt an Hirnblutung

  29. Kerngedanken von Gramsci • Kerninteresse: Erklärung der bürgerlichen Herrschaft westlicher Nationalstaaten • Staat = politische Gesellschaft + Zivilgesellschaft; das heißt Hegemonie gepanzert mit Zwang -> Kampfplatz sozialer Kräfte • Hegemonie: nicht Gewalt, sondern über Wissensstrukturen und Subjektivierungsprozesse,

  30. Gramsci in den IB • Erklärung der transnationalen Macht-und Herrschaftsverhältnisse • Soziale Kräfte; Wissen; Produktionsweisen • Unterscheidung von positiver und kritischer Wissenschaft • Produktionsverhältnisse werden in eine Vernunftkritik übersetzt • Hegemonialer Diskurs vs. marginalisierte Ansätze • Staat: als Kampfplatz sozialer Kräfte

  31. Wichtige Unterscheidung • Unterscheidung zwischen problemlösungsorientierter und kritischer Forschung: • problemlösende Theorien nehmen die Weltordnung als gegeben an; funktionalistische Fragestellung • Kritische Theorie: fragt nach der Herkunft und Wandel der globalen Ordnung – mit dem Ziel eine andere Ordnung möglich zu machen

  32. Beispiel Cox, SocialForces • „theoryisalwaysforsomebodyandforsomepurpose. All theorieshave a perspective. Perspectivesderivefrom a position in time andspace, specificallysocialandpolitical time andspace. The worldisseenfrom a standpointdefineable in termsofnationorsocialclass, ofdominanceorsubordination, ofrisingordeclining power, of a sense ofimmobilityorofpresentcrisis, ofpastexperienceandofhopesandexpectationsforthefuture. Ofcourse, sophisticatedtheoryisnever just theexpressionof a perspective. The moresophisticated a theoryis, themoreitreflects upon andtranscends ist ownperspective; but theinitialperspeciveisalwayscontainedwithin a theory in itself, divorcedfrom a standpoint in time andspace. Whenanytheory so representsitself, itisthemoreimportanttoexamineitasideology, andtolay bare itsconcealedperspective.

  33. Quotes • This relative strengthofproblemsolvingtheory, however, rests upon a falsepremise, sincethesocialandpolitical order is not fixed but […] ischanging. • Problem solvingtheoriescanberepresented…asservingparticular national, sectionalorclassinterests. • „itismethodologicallyvalue-freeasittreatsthe variables itconsidersasobjects…but itisvalueboundbyvirtueofthefactthatitimplicitlyaccpetstheprevailing order asitsownframework“

  34. Weltordnung • Historische Strukturen aus materiellen Möglichkeiten, Ideen und Institutionen • Materie: Produktion und Organisation • Ideen: Bedeutung und soziale Beziehungen (die auf Habitus und Erwartungsbildung wirken); ‚geteilte Bilder ‚ (collectiveimages) • Institutionen: verstetigen Machtbeziehungen (hegemoniale und nicht hegemoniale Strategien); ‚encouragecollectiveimagesconsistentwiththese power relations‘ • Drei Ebenen oder Handlungssphären: Organisation der Produktion (socialforces), Staatsformen und Weltordnungen • Konsequenzen: • Handlung daher nicht mechanisch, sondern nur: • „Men make their own history, but they do not make it just as they please; they do not make it under circumstances chosen by themselves, but under circumstances directly encountered, given and transmitted from the past. The tradition of all the dead generations weighs like a nightmare on the brain of the living”

  35. Handeln • Marx: „Men make their own history, but they do not make it just as they please; they do not make it under circumstances chosen by themselves, but under circumstances directly encountered, given and transmitted from the past. The tradition of all the dead generations weighs like a nightmare on the brain of the living” • Cox: „historicalstructure: a particularcombinationofthoughtpatterns, material conditionsand human institutions“ (135)…thesestructures do not determinepeople‘sactions in anymechanical sense but constitutethecontextofhabits, pressures, expectationsandconstraintswhiwhinwhichactiontakesplace.“

  36. HistorischeStrukturen: eineKonfiguration von Kräften (alsMöglichkeiten) Institutionen MaterielleIdeen Möglichkeiten

  37. Ziel • Rekonstruktion hegemonialer historischer Strukturen durch das Offenlegen der gesellschaftlichen und internationalen Zusammenhänge von Produktion, Macht und Herrschaft • z.B. Finanzkapital und Dominanz globaler Finanzmärkte • Transformation von Wohlfahrtssystemen • Arbeitsbedingungen (Ausnutzen von inter-nationalen Unterschieden führt zu einer Abwärtsspirale • Kooperation zwischen Staaten

  38. Hegemonie und sozialeKräfte • HegemonieistverbundenmitallendreiDimensionen: material capability/idea/institution > soziale, politische und wirtschaftliche Dimension > nicht auf einen Staat reduzierbar > historisch Kontingent • Van der Pijl: heutedominierteinetransnationalekapitalistischeOligarchie

  39. Hegemonie bei Cox Hegemonie auf der internationalen Ebene ist…nur eine Ordnung von Staaten. Es ist eine Ordnung innerhalb einer Weltökonomie mit einer dominanten Produktionsweise, die alle Länder durchdringt und zu anderen, untergeordneten Produktionsweisen führt. Es ist auch ein Komplex internationaler Sozialbeziehungen, der die sozialen Klassen unterschiedlicher Länder verbindet. • HegemonieistnichtMacht, sondern ‘fit between material power, ideology and institutions’ , also > soziale, politische und wirtschaftliche Dimension

  40. SpheresofActivities SozialeProduktionsbeziehungen Weltordnungen Staatsformen

  41. Dynamik • Veränderungen in der Produktionsweise – führen zu Veränderungen in der Staatsorganisation – und damit die Dynamik der Weltordnung • Beispiel: Buchdruck im 16. Jhd.; Arbeit im 19. Jhd. (> Nationalismus und Imperialismus); 20. Jahrhundert – Massenproduktion, 21. Jhd.: Internet?

  42. Weitere Theoretiker (z.I.) • Stephen Gill • Neuer Konstitutionalismus: Marktdisziplin • Henk Overbeek • Corporate governance und ungleiche Entwicklung • Kees van der Pijl • Transnationale Klassenbildung

  43. Regulationsschule und Finanzialisierung • Begründer: Michel Aglietta • Theoretische Wurzeln: • Strukturalismus Althusser • Antonio Gramsci • Ferdinand Braudel • Kernargument: Krisen und Ordnungen gehören zusammen: jede Ordnung hat ihre eigenen Krisen, die sich aus spezifischen Widersprüchen ableiten

  44. Kernbegriffe • Akkumulationsregime: Organisation von Produktion und Kapitalströmen • Entlohnung, Mehrwert und Renten • Transformation, Produktionstyp und Staat/Gesellschaft Verhältnis • Regulationsweise • Regulation: Prozess, in dem das gesellschaftliche Handeln so ausgerichtet wird, dass es mit der erweitereten Reproduktion des Kapitals vereinbar bleibt. > Gesamtzusammenhang sozialer Verhältnisse • Regulierung: pol Eingriff in ökonomische Prozesse • Institutionelle Formen • Arbeitsbeziehungen • Geldsystem • Staat • Das Internationale • Form des Wettbewerbs

  45. Fordismus • Fokus auf Arbeitsbeziehungen • Massenproduktion und Konsumption • Fokus: Arbeit und Lohn (mit dem Ziel der Vollbeschäftigung) • Keynesianischer Wohlfahrtsstaat • Korporatismus • Klare Grenze national/international • Auf Preisen aufbauender Wettbewerb

  46. Postfordismus • Fokus auf Finanzmärkte: Verschuldung, Ungleichheit und Rentiers • Institutionen: • Produktdifferenzierung • Wettbewerbsstaat; Individualisierung und Risiko • Niedergang der Gewerkschaften • Globalisierung • Intellectual Property Rights _> Patente; Monopole

  47. Unterschied zu bisherigen Ansätzen • Französische Regulationsschule analysiert primär nationalstaatliche Systeme. • Grund: Kritik an Dependenz und Weltsystemtheorie: haben die Dynamiken des Weltmarkts analysiert- und können nicht die unterschiedlichen Dynamiken zwischen den Staaten ausreichend erklären • Ebenso: Klassenkampf und Verteilungsfragen sind immer noch nationalstaatlich organisiert

  48. Weitere Vertreter (z.I.) • Robert Boyer • Pascal Petit • Dominique Philon • Alain Lipietz • Robert Jessop

  49. Weitere Entwicklung (z.I.) • Spielarten des Kapitalismus [VOC] • Liberalisierte Formen • Koordinierte Formen

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