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Das Blut – Mythos und Glaube

Das Blut – Mythos und Glaube. „Aus dem Phallus des Sonnengottes Ra tropfte das Blut, als dieser sich schnitt. Daraus entstanden die Götter Hu und Sa“ (aus dem ägyptischen Toten- buch, drittes Jahrtausend vor Christus). Sonnengott Ra, 3. Jt. vor Christus.

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Das Blut – Mythos und Glaube

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Presentation Transcript


  1. Das Blut – Mythos und Glaube „Aus dem Phallus des Sonnengottes Ra tropfte das Blut, als dieser sich schnitt. Daraus entstanden die Götter Hu und Sa“ (aus dem ägyptischen Toten- buch, drittes Jahrtausend vor Christus) Sonnengott Ra, 3. Jt. vor Christus

  2. Das Blut – Mythos und Glaube Im Christentum: Versöhnung mit Gott durch das Blut Christi, das in der Eucharistie in Gestalt von Wein auf dem Altar geopfert wird. Seit dem späten Mittelalter Ikonografie des Erlöserblutes mit Verehrung des heiligen Blutes. Letztes Abendmahl, Deutschland, 15. Jh. T. Riemenschneider, Heilig Blut Altar, Rothenburg ob der Tauber, Deutschland, 16. Jh.

  3. Der Aderlass als frühes "Allheilmittel" Aderlassmann, Medizinische Handschrift, 14. Jh. Aderlassszene, Ölgemälde, 17. Jh.

  4. Klassisches Griechenland:"Viersäftelehre" der hippokratischen Ärzte Medizinische Handschrift, 14. Jh. Hippokrates, Medizinische Handschrift, 14. Jh.

  5. Galen: Gerinnung und Temperament Bei Galenus von Pergamon werden im 2. Jh. n. Chr. die bisherigen Bausteine zu einem umfassenden medizinischen Lehrgebäude zusammen- gefasst und dabei auch die Temperamente integriert. Danach neigen melancholische Personen zu Gerinnungs- störungen. Bei Galen findet sich übrigens als eine mögliche Ursache für Bluteindickungen auch das Stillstehen, eine Beobachtung, die erst mehr als 1500 Jahre später wieder ins Bewusstsein dringen sollte. Melancholie, Tacuinum Sanitatis in Medicina, 14.Jh. Galen, Opera Omnia, 1625, Buchrücken

  6. Phlebektomie Thrombenbildungen, meist an den Stellen von insuffizienten Venenklappen an den unteren Extremitäten, galten ebenso als Metastasen der schwarzen Galle wie periphere Varizen und Oedemata. Eine Intervention schien dabei medizinisch nicht angezeigt, da diese Metastasen dem Körper überschüssige Galle entzögen, um ein neues Gleichgewicht der Säfte zu erreichen. Beim Aufbruch in die Moderne scheint dagegen die Bedeutung der Phlebektomie zugenommen zu haben; Ambroise Paré, einer der berühmtesten Chirurgen des 16. Jahrhunderts, hebt das Verfahren jedenfalls besonders hervor. A. Paré, Les oeuvres, 1628

  7. Ärzte des Barock: Einordnung von Blutgerinnseln als "Herzpolypen" ...beschrieben unter anderem durch den Begründer der pathologischen Anatomie, Giovanni Morgagni, in seinem klassischen Werk de sedibus et causis morborum per anatomen indignatis Der Schöpfer der mikroskopischen Anatomie, Marcello Malpighi, widmet dem Thema gar eine eigene Publikation.

  8. "Eigenthümlichkeit" des Todes im Wochenbett Therapie lebensbedrohlicher thrombotischer Komplikationen im Wochenbett: „… Blutigel an die leidende Stelle und reiche innerlich eine Mischung aus einer Quente gereinigtem Salpeter und 8 Loth Mandelmilch, alle Stunden zu einem Eßlöffel voll.“ Trockener Flanell und Kräuter-kissen zum Bedecken des Schenkels, Salben mit oder ohne Kampfer zum Einreiben gelten als Lösung für leichtere Beschwerden, „im Nothfall [nehme] man zu Blasenpflastern seine Zuflucht“ (Joseph Urban, Aufklärungsschrift, 1828). C. Stromayr, Die Handschrift des Schnitt- und Augenarztes, 1559

  9. Mikrofotografie und Blutplättchen Alfred Donné, der Entdecker der Blutplättchen, nutzte schon unmittelbar nach Bekannt- werden des Verfahrens die Daguerreotypie, um mikroskopische Bilder festzuhalten. „Begeistert von den naturgetreuen Ergeb-nissen gab er 1845 einen mikroskopischen Atlas heraus, dessen Abbildungen auf Daguerreotypien beruhen.“ (R. Taureck) alle Bilder: A. Donné, Cours de microscopie, 1844

  10. 18. Jahrhundert: Gefäßentzündung als Ursache für das Gerinnsel John Hunter lieferte am Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur eine ausführliche Beschreibung der Thrombose und der Lungenembolie, sondern postulierte auch erstmals eine Gefäßentzündung als Ursache für das Gerinnsel. J. Hunter, Statue, 19. Jh.

  11. 19. Jahrhundert: "Venosität, Venismus, Phlebitis" Unter den Begriffen "Venosität" bzw. "Venismus" wurden Entzündungen in allen Organen, in den großen Venen und im rechten Herzen gefasst. Der französische Pathologe Jean Cruveilhier bekräftigte die zentrale Rolle der Venen und kreierte den Begriff der "Phlebitis". Aufgrund seiner Beobachtung, dass bei jeder Gefäßentzündung auch eine Gerinnselbildung existierte, lag es nahe, die Gerinnung als Folge der Entzündung zu interpretieren. J. Cruveilhier, Anatomie pathologique du corps humain, 1829-1842, Darstellung einer Thrombose.

  12. 19. Jahrhundert: Blutgerinnsel J. Cruveilhier, Anatomie pathologique du corps humain, 1829-1842

  13. Rudolf Virchow (1821-1902) Rudolf Virchow erkannte die Blutgerinnung als den primären Faktor bei der Entstehung der Thrombose (Virchow'sche Trias) Ölgemälde, 19. Jh. Fotografie, 19. Jh.

  14. R. Virchow: "Über den Faserstoff", 1856

  15. R. Virchow: Thrombose und Embolie (1856) Alle Abb. aus R. Virchow, Thrombose und Embolie (1856)

  16. Julius Friedrich Cohnheim (1839-1884) Cohnheim gilt als wichtigster Schüler Rudolf Virchows. Er erfand die Intravitalmikroskopie mit der er die zellulären Mechanismen der Entzündungspathologie weiter entschlüsselte. In der Schrift "Ueber Entzündung und Eiterung" beschrieb er die Migration der Leukozyten durch die Gefäßwände. Bei seinen Forschungen zu embolischen Prozessen beschrieb er u.a. das Konzept der Endarterie und die paradoxe Embolie. J. Cohnheim, Ueber die Folgen der Embolie der Lungenarterien, 1875 J. Cohnheim, Untersuchungen über die embolischen Processe, 1872

  17. 17. Jahrhundert: Idee des Blutkreislaufs Es war William Harvey, der mit seiner Publikation exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis im Jahr 1628 die fünfzehnhundert Jahre alte Blutbewegungslehre des Galenus durch seine neue Idee des Blutkreislaufs ersetzte. W. Harvey, Ölgemälde W. Harvey, Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus, 1628

  18. 17./18. Jahrhundert: Injektionstechniken D.J. Major, Prodomus chirurgiae infusoriae, 1667 R. de Graaf, De clysteribus, 1678

  19. 19. Jahrhundert: Injektionstechniken Pravaz Spritze, Deutsche Medizinische Wochenschrift, 1895 Pravaz Spritze, Berliner Klinische Wochenschrift, 1892

  20. Frakturbehandlung im 19. Jahrhundert Patient mit Fraktur Originalfotografie, 19. Jh.

  21. 19. Jahrhundert: Blutegel-Therapie Der französische Arzt François Broussais galt als der „Blutegelpapst“ schlechthin und nutzte die Tierchen als Allheilmittel gegen fast jede Krankheit. J.C. Reil, Blutegel Kupferstich, 18. Jh. F. Broussais, Lithographie, 19. Jh.

  22. Thrombektomie im 20. Jahrhundert:Vom Thrombuskratzer zum Ballonkatheter F. Trendelenburg, Ueber die operative Behandlung der Embolie der Lungenarterie,1908 T.J. Forgarty, A method for extraction of arterial emboli and thrombi, 1963

  23. Wirkstoffe blutsaugender Tiere: Hirudin Der Traum der Ärzte, die Thrombose-prophylaxe mit Medikamenten durchführen zu können, beginnt im Jahr 1884 mit dem Bericht, dass Blutungen nach Blutegel- bissen besonders schwer zu stoppen seien. Zwanzig Jahre später wird von C. Jacoby aus dem Kopf des hirudo medicinalis der antikoagulative Wirkstoff, benannt als Hirudin, isoliert. J.C. Reil, Blutegel Kupferstich, 18. Jh.

  24. "Tick anticoagulants" Aus Zecken gewonnene „Thrombokinasehemmstoffe“ (Ixodin bzw. Argasin) können als Erstbeschreibung der Faktor-Xa-Inhibitoren angesehen werden.

  25. Heparin 1925: Studie zur intravenösen Anwendung von Heparin Ab 1915: Isolierung von Heparin, anfangs aus der Hundeleber J. McLean, The thromboplastic action of cephalin, 1916 C.I. Reed, The intravascular use of heparin, 1925

  26. Heparin 1948: Studie mit 800 Patienten, endgültiger Durchbruch der Anwendung von Heparin I.S. Wright, Report of the Committee for the Evaluation of Anticoagulants in the Treatment of Coronary Thrombosis with Myocardial Infarction, 1948

  27. Cumarin 1922 wurde in den USA und Kanada ein Rindersterben durch innere Blutungen und/oder Blutverlust infolge kleinster Verletzungen beobachtet. Karl Link erkannte als Ursache hierfür das im Futterklee enthaltene Cumarin, welches durch falsche Lagerung und Vergärung zu 4-hydroxylcoumarin umgewandelt worden war. Link löste aus dem 4-hydroxylcoumarin zwei Moleküle zum Biscoumarin und gab ihm den Namen Dicoumarol. 1939/40 war die Substanz kristallisiert, und sowohl im Labor von Karl Link als auch in den Forschungslaboratorien der pharmazeutischen Industrie machte man sich an die Synthese geeigneter therapeutischer Kandidaten. M. A. Stahmann, Studies on the hemorrhagic sweet clover disease, 1941

  28. Das ideale Antithrombotikum

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