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Einführung ins CATI-Labor WS 2009/2010

PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT | INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE | METHODEN DER EMPIRISCHEN SOZIALFORSCHUNG. Einführung ins CATI-Labor WS 2009/2010. DENISE POHL KATRIN HEUER JULIANE KUPPER. DRESDEN, November 2009. Inhalte der Veranstaltung. Dispositionscodes und Ausschöpfungsquote

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Einführung ins CATI-Labor WS 2009/2010

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  1. PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT | INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE | METHODEN DER EMPIRISCHEN SOZIALFORSCHUNG Einführung ins CATI-Labor WS 2009/2010 DENISE POHL KATRIN HEUER JULIANE KUPPER DRESDEN, November 2009

  2. Inhalte der Veranstaltung Dispositionscodes und Ausschöpfungsquote Die Kunst der Interviewführung Anforderungen an den Interviewer Der Fragebogen Das CATI-Labor Termine für das CATI-Labor

  3. 1. Dispositionscodes und Ausschöpfungsquote

  4. Dispositionscodes • Die Dispositionscodes sind ein Klassifikationsschema zur Erfassung • aller vorkommenden Anwahlergebnisse (z. B. Freizeichen, • Terminvereinbarung, Interview vollständig, Ansagen wie »kein • Anschluss unter dieser Nummer«). • In ihnen wird der Status eines Datensatzes zur Steuerung • der Rückrufe festgehalten.

  5. Dispositionscodes • „Nummer wurde gewählt“ • Stimme Keine Stimme • Besetzt • Informationsstimme Person 10 mal geklingelt • Anschluss nicht erreichbar Interview/Termin Anrufbeantworter • Toter Anschluss Kein Interview Kein Signal nach 30 Sek. • Verweigerung (neutraler Ausfall oder Fax • Nicht zuzuordnen systematischer Ausfall) Nicht zuzuordnen

  6. Dispositionscodes • Informationsstimme • Anschluss ist temporär nicht erreichbar • vorübergehend / zurzeitnicht erreichbar • zurzeit / momentan blockiert • steht momentan nicht zur Verfügung • Toter Anschluss • kein Anschluss unter dieser Nummer, Nummer nicht vergeben • Teilnehmer / Nummer nicht bekannt • Ihr Anruf kann leider nicht beantwortet werden • Funktion/Dienst/Dienstmerkmal ist nicht möglich • Verweigerung • Sie sind nicht berechtigt

  7. Dispositionscodes • Neutrale Ausfälle • Konversationsprobleme (spricht kein deutsch, schwerhörig, Überforderung) • ZP wurde bereits befragt • Keine Person im HH, die mind. 16 Jahre ist • Kein Privathaushalt (Firmenanschluss) • HH außerhalb Deutschlands • Im Befragungszeitraum kein Termin möglich (Schicht, Urlaub)

  8. Dispositionscodes • Systematische Ausfälle • Keine Interesse • Keine Zeit • Keine Auskunft am Telefon • Keine Auskunft zum Thema • Verweigerung • Kein Kontakt nach 10 Versuchen

  9. Ausschöpfungsquote(Quelle: Diekmann 2003:360f)

  10. Ausschöpfungsquote(Quelle: Diekmann 2003:360f)

  11. Beispielstudie „Freizeitverhalten“

  12. Ausschöpfungsquote • A= Anzahl ausgewerteter Interviews x100 • Bereinigter Bruttostichprobenumfang • Anzahl ausgew. Interw. = ber. Stichprobe - system. Ausfälle • Ber. Stichprobenumfang = Bruttostichprobe - neutrale Ausfälle

  13. Ausschöpfungsquote • Unterscheidung: • Unit-Non-Response • Item-Non-Response • Nichtberücksichtigung kann zur Verzerrung der errechneten Ausschöpfungsquote führen

  14. 2. Die Kunst der Interviewführung

  15. 2. Die Kunst der Interviewführung Wie die Zielperson gewinnen und am Telefon halten? [Und damit Interviews schneller realisieren]

  16. Die Kunst der Interviewführung Theoretischer Hintergrund • Rational-Choice-Theory • Anrufsituation und Entscheidung beim Interview mitzumachen, wird in wenigen Sekunden abgewogen  ZP wählt die günstigste, der Situation angepasste Handlungsalternative • Der Zielperson müssen daher viele Gründe genannt werden, damit die Teilnahme am Interview die günstigste Handlungsalternative ist

  17. Einleitungstext und Motivation während des Interviews • Hausaufgabe: Studie von de Leeuw und Hox (2004)

  18. Einleitungstext und Motivation während des Interviews • Auftraggeber nennen • Je legitimer die Autorität des Auftraggebers, desto eher gewährt ZP ein Interview (Studie: Singer et al.) • Glauben an Seriosität der Datenhandhabung • auf Datenschutz und Anonymität hinweisen • Immer nicht-kommerziellen Hintergrund betonen • Eigenen Studentenstatus betonen • Auf Informationsquellen, Kontaktmöglichkeiten verweisen • vorteilhaft: „Wir führen eine wissenschaftliche Befragung durch!“

  19. Einleitungstext und Motivation während des Interviews • Die subjektiv geschätzte Dauer des Interviews muss gering sein • „kurze Befragung“ / „…dauert nur einen kleinen Moment“ • Nachteilige Formulierungen: • „Haben Sie einen Moment Zeit?“ • Abbruchoptionen und Erleichterung von Ausreden vermeiden • Vorteilhafte Formulierungen: • „Ich möchte mit Ihnen ein kurzes Interview durchführen!“ • Möglichkeit der freien Antwort

  20. Einleitungstext und Motivation während des Interviews • Wichtigkeit der Befragung betonen: • Befragte sollen davon ausgehen, dass sie einen wichtigen Beitrag zu einem Forschungsprojekt leisten • Zielgruppengerecht argumentieren: • „Ältere Menschen machen leider viel zu wenig mit, daher ist Ihre Meinung besonders wichtig!“ • „Gerade zu diesem Thema ist uns die Meinung von Jugendlichen/jungen Menschen sehr wichtig!“

  21. Argumente bei ablehnender Haltung • Bedeutung der einzelnen Meinung klar machen! • Direkt auf die Zielperson eingehen! • Datenschutz und Anonymität betonen! • Auf die Möglichkeit eines Termins verweisen! • Relevanz der Studie für die Zielperson erklären!Z.B. „Die Erkenntnisse können Ihnen und anderen Verbrauchern zugute kommen!“

  22. Informationen zur Datenauswertung • Transparenz schafft Vertrauen! • Nennung der TUD, des Instituts bzw. Lehrstuhls • Nennung des Auftraggebers (Institut für Soziologie) • Fragen zur Datenauswertung beantworten • Rückrufmöglichkeit • Auf Homepage verweisenhttp://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/philosophische_fakultaet/is/methoden

  23. Zufallsauswahl „Guten Tag mein Name ist.... und ich studiere an der TU Dresden. Wir führen gerade eine Befragung zum Thema … durch. Dazu würde ich gern die Person aus Ihrem Haushalt sprechen, die als letztes Geburtstag hatte und mindestens 16 alt ist. „ • entscheidet über die Qualität der Daten und ist der wichtigste Teil des Interviews bei einer repräsentativen Umfrage • Bei Nichteinhaltung tritt eine zunehmende Verzerrung der Daten auf und die erhobenen Daten verlieren an Aussagekraft, da nicht mehr jede Person der Grundgesamtheit die gleiche Inklusionswahrscheinlichkeit hat!

  24. Zufallsauswahl - Stichprobe der Studie Ziehung nach Gabler-Häder-Verfahren • Konstruktion eines adäquaten Auswahlrahmen • im Telefonbuch eingetragene Nummern haben die gleiche Inklusionswahrscheinlichkeit wie nicht eingetragene Nummern Zweistufige Zufallsauswahl • Zufallsauswahl der Haushalte mit Gabler-Häder-Verfahren • Auswahl der Zielperson mit Last-Birthday-Methode

  25. Bedeutung des Auswahlverfahrens • Kontaktperson ≠Zielperson • Die Zufallsauswahl gewährleistet Repräsentativität • Auswahlverfahren erwähnen (Gabler-Häder-Methode) • Bei Weiterleitung durch Kontaktperson: bessere Chancen • Nicht durch Kontaktperson abwimmeln lassen„Ihre Frau ist unsere Zielperson. Vielleicht hat sie ja Interesse an unserer Umfrage“ • Auf die korrekte Ermittlung der Zielperson bestehen„Sind sie wirklich die Person in ihrem Haushalt die als letztes Geburtstag hatte?“

  26. Datenschutz und Ethik I • Hintergrund • gesetzliche Fundierung der Umfrage • bei Nachfragen von Seiten der Befragten Verweis auf rechtliche • Grundlage • Problem • allgemeines Persönlichkeitsrecht vs. Forschungsfreiheit • Ausweg • 1. Datenschutzgesetz (BDSG) • Meldepflicht von Datenerhebungen • Erhebung eines Minimums an persönlichen Daten • Freiwilligkeit • Nutzung der Daten nur für den angegebenen Zweck • Betroffene kann Sperrung, Berichtigung, Löschung der Daten veranlassen

  27. Datenschutz und Ethik II • Ausweg • 2. Richtlinien für telefonische Befragungen (Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. (ADM)) • Zweck: Schutz des Vertrauens der Öffentlichkeit in der Forschung • Geltungsbereich: gesamte Forschung in Deutschland (Markt- und Sozialforschung) • Anrufzeiten von 9-21 Uhr • bei harter Verweigerung kein erneuter Anruf • Freiwilligkeit • Wahrung der Anonymität • dem Befragten darf kein Nachteil entstehen • Folgen bei Nichtbeachtung: Ausschluss aus ADM, Strafgeld bei Verstoß gg. BDSG

  28. 3. Anforderungen an die Interviewer

  29. Bedeutung des Interviewers • Mit der Qualität der erhobenen Daten steht und fällt die jede • sozialwissenschaftliche Studie! • Bei Befragungen ist dies vor allem abhängig von der Arbeitsweise • der Interviewer!

  30. Interviewereffekte • Komponenten einer positiven persönlichen Ausstrahlung • 58% Optik • 35% Stimme • 7% Sprachinhalt • CATI: nur verbal-akustischer Kanal • daher: Stimme und rhetorische Fähigkeiten sehr wichtig!

  31. Stimmeigenschaften mit positiver Auswirkung auf die Zielperson (Studie: Eckert/Laver 1994) • Sprecher mit deutlichen Höhenvariationen = werden als kompetenter, selbstbewusster, wohlwollender eingeschätzt • kräftige, aber nicht zu laute Stimme • Angemessene Sprechgeschwindigkeit • Nicht zu schnell  Hörer muss das Gesagte verstehen • Nicht zu langsam  Hörer soll sich nicht langweilen • auch auf die Körperhaltung achten • Untersuchungen haben gezeigt, dass zögerndes Sprechen, leise, monotone, drucklose Stimme eher zu Verweigerungen führen (vgl. Friedrichs 1990)

  32. Vortragsstil • Rhetorische Fähigkeiten: • immer dem Sinn entsprechend vortragen  Sprechpausen, Satzmelodie beachten • sinnerfassendes und vorausschauendes Lesen! • deshalb: vorher sich mit dem Fragebogen vertraut machen • Stimme: • enthusiastisch, souverän, persönliche Ansprache, günstige Sprechgeschwindigkeit  zu schnelles Lesen überfordert Ziel- bzw. Kontaktperson (Studie Anne Schäfer, 2003)

  33. Studie von Schnauber, Anna/ Daschmann, Gregor (2008) • Welchen Einfluss hat die Kontrollüberzeugung von Interviewern auf die Teilnahmebereitschaft von zu Befragenden? • zwei idealtypische Kontrollüberzeugungsmuster: • internale Kontrollüberzeugung: eigenes Handeln und die zugrunde liegenden Strategien werden für erreichen best. Ziele verantwortlich gemacht • externale Kontrollüberzeugung: außenstehende Kräfte werden verantwortlich gemacht  • Datenbasis: telefonisches Gesundheitssurvey 2007 vom Robert-Koch-Institut • Ergebnis: Interviewer mit hoher internaler Kontrollüberzeugung haben höhere Erfolgsquoten

  34. Handwerkliche Anforderungen • Kenntnis des Erhebungsinstrumentes (Aufbau, Inhalt und Besonderheiten) • Sicherer technischer Umgang mit der CATI-Software • Angemessenes Vorgehen in der Kontaktphase des Interviews inklusive Auftreten, Argumentationsstrategien und zweckmäßiger Umgang mit den Disposition Codes • Umgang mit Antworten wie »weiß nicht« und »keine Angabe« • Vollständige, aussagekräftige und datenschutzgerechte Dokumentation von Informationen über mangelnde Qualität der Antworten bezüglich von Interviews oder nachträglich festgestellter Fehler, wie die Nicht-Zugehörigkeit zur Grundgesamtheit • Konstanthalten der Erhebungssituation

  35. 4. Der Fragebogen

  36. 5. Das CATI-Labor

  37. Das CATI-Labor • Adresse des CATI-Telefonlabors:August-Bebel-Strasse 30a/Haus 116 (AB3)"Blaues Haus"Telefonlabor Raum 21001219 Dresden

  38. Technische Ausstattung des CATI-Labors Headset Wahlhilfe

  39. Hinweise zur Arbeit im CATI-Labor • Mobiltelefone aus! • Essen ist nicht gestattet!

  40. 6. Termine für das CATI-Labor

  41. Termine • Erhebungsphase: • 27.11.2009 – 04.12.2009 • 04.01.2010 – 29.01.2010 • Telefonierzeiten: • Montag – Mittwoch 17 – 21 Uhr • Donnerstag, Freitag 13 – 17 Uhr • Das ist ein sehr straffer Plan und es ist wichtig, dass ihr euch immer • für einen freien Termin einschreibt wenn ihr Zeit habt!

  42. Noch Fragen? • Kontakt: cati.tutoren@gmail.com

  43. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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