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Seminar: Zum Erkenntniswert von Einzelfällen – Fallrekonstruktionen in der Soziologie

Seminar: Zum Erkenntniswert von Einzelfällen – Fallrekonstruktionen in der Soziologie. Seminarleitung: Tobias Franzheld (M.A.) Sprechstunde: nach Vereinbarung, CZS 3, R. 282. Fallanalysen als Bestandteil qualitativer Sozialforschung (nach Brüsemeister 2008).

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Seminar: Zum Erkenntniswert von Einzelfällen – Fallrekonstruktionen in der Soziologie

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  1. Seminar: Zum Erkenntniswert von Einzelfällen – Fallrekonstruktionen in der Soziologie Seminarleitung: Tobias Franzheld (M.A.) Sprechstunde: nach Vereinbarung, CZS 3, R. 282

  2. Fallanalysen als Bestandteil qualitativer Sozialforschung (nach Brüsemeister 2008)

  3. Warum fallrekonstruktive Forschung? Theoretische Bezüge: • Sinnverstehende Soziologie (Max Weber): Soziologie ist eine „Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.“ (1921) • Differenzierung zwischen Erklären (Naturwissenschaften) und Verstehen (Geisteswissenschaften) • Interpretatives Paradigma (angelsächsische Schule) (Wilson): „Nach dem interpretativen Paradigma können daher, im Unterschied zum normativen Paradigma, Situationsdefinitionen und Handlungen nicht als ein für allemal, explizit oder implizit, getroffen und festgelegt angesehen werden […] Vielmehr müssen Situationsdefinitionen und Handlungen angesehen werden als Interpretationen, die von den an der Interaktion Beteiligten an den einzelnen „Ereignisstellen“ der Überarbeitung und Neuformulierung unterworfen sind.“ (1973)

  4. Wodurch zeichnet sich eine wissenschaftliche Interpretation im Gegensatz zu einer Alltagsinterpretation aus? • Ein Beispiel aus der Literatur: Jurek Becker „Der Boxer“ • Warum folgt die wissenschaftliche Betrachtung anderen Relevanzen als der Alltag? • Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine qualitative Sozialforschung

  5. Was sind Fälle in der Soziologie? Eine Perspektive von Mikro zu Makro

  6. Shaw, Clifford (1966 [1930]): The Jack-Roller, Kapitel: A Delinquent Boy´s Own Story, Chicago/London • Einzelfallstudie über einen jugendlichen Straftäter (Chicago) • Teilnehmende Beobachtung eines Jugendlichen über 6 Jahre • Daten: Biographisches Interview Familienerzählungen, Akten und Dokumente • Ziel: Delinquenz in persönlich/biographischer Dimension und als Ergebnis sozialer Institutionen zu beschreiben (kriminelle Karriere) “Jack Roller: in nineteenth and early Twentieth Century America a Jack Roller was a guy who hung around the skid row sections of big cities and robbed those unwise enough to get visibly drunk by beating them up and stealing their valuables. He "rolled drunks," and was called a Jack Roller. A Jack Roller's crime is also called, "Strong-arm robbery." Jack Roller is an old term still used on San Francisco's and Seattle's waterfront” (Urban Dictionary)

  7. Hildenbrand, Bruno (2005): Fallrekonstruktive Familienforschung, Wiesbaden& Allert, Tilman (1998): Die Familie: Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Familienform, Berlin und New York, • Familie als Ort sozialisatorischer Interaktion und als Milieu • Familien als Mehrgenerationenzusammenhang mit spezifisch familialen Orientierungsmustern: • Berufswahl /Berufsmilieu • Heiratswahl • Ortswahl Hildenbrand: „fallrekonstruktive Familienforschung“ • Zugänge, Interpretationen, Hypothesen (Vorgehensweise in der Feldforschung) Allert: Familienrekonstruktion am Beispiel von Max und Marianne Weber (Soziologen analysieren Soziologen)

  8. Becker, Howard S., u.a (1992 [1972]): Boys in White, Chicago • Studie über Medizinstudenten im „praktischen Jahr“ und in der Etablierung einer Berufskultur • Berufliche Sozialisationsprozesse und berufliche Initiation • Kontrast zwischen Lern- und Praxiswelten • Im praktischen Jahr orientieren sich Novizen am Modell der Verantwortung, der klinischen Erfahrung und Akademisierung

  9. Whyte, William Foote (1996 [1943]): Street Corner Society, Berlin & New York • Teilnehmende Beobachtung (3 Jahre) in einem Bostoner Stadtteil mit hohem Anteil italienischer Immigranten und hoher Kriminalitätsrate • Whyte lebte 18 Monate in einer italienischen Familie • Unterschiedliche Gruppen im „Quartier“ • Corner boys: Ihr Leben spielt sich an Straßenecken und Kneipen ab • College boys: Ziel – gute Ausbildung und Karriere Ziel: Beschreibung der Gruppendynamiken und –Effekte in „benachteiligten Stadtgebieten“

  10. Benedict, Ruth (1989 [1934]) Patterns of Culture, Boston Benedict: Begründerin der kulturvergleichende Anthropologie • Ethnologische Studie über Indianerkulturen im Südwesten der USA • Gesellschaftliche Kulturen bilden dauerhafte Soziale Muster aus

  11. Leistungsanforderungen Im Seminar: • Anwesenheit! • aktive Teilnahme und Lesen der Seminarliteratur • Aktive Teilnahme an Gruppendiskussionen Leistungsnachweis: • Referat (je nach Umfang der Literatur ca. 3 Personen) und Handout • Gruppenhausarbeiten (Referatsgruppen (Ausarbeitung des Referats) max. 15 Seiten!!!

  12. Referat Referat (in Gruppen): • Ca. 30-45 Minuten • Vorstellung der wesentlichen Gedanken und der Argumentationsstruktur des Textes • Erstellen einer Gliederung • Aufstellen von Diskussionspunkten zur „Aktivierung“ der Seminarteilnehmer • Handout in ausreichender Anzahl im Seminar verteilen (1 Seite) • Wesentliche Gedanken des Textes zusammenfassen • Diskussionsangebote für das Seminar machen

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