1 / 46

Reformen am Arbeitsmarkt:

Reformen am Arbeitsmarkt:. Hartz und Agenda 2010. von Nina Wagner und André Austrup. Gliederung :. Problemgruppen am deutschen Arbeitsmarkt Überblick: Agenda 2010 und Hartz-Gesetze Personal Service Agentur (PSA) Ich-AG Mini- und Midijobs JobCenter

ania
Download Presentation

Reformen am Arbeitsmarkt:

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Reformen am Arbeitsmarkt: Hartz und Agenda 2010 von Nina Wagner und André Austrup

  2. Gliederung: • Problemgruppen am deutschen Arbeitsmarkt • Überblick: Agenda 2010 und Hartz-Gesetze • Personal Service Agentur (PSA) • Ich-AG • Mini- und Midijobs • JobCenter • Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (ALG II) • Neue Zumutbarkeit • Diskussionsansatz

  3. Problemgruppen am deutschen Arbeitsmarkt • Juni 2005: 4.704.050 Arbeitslose • Langzeitarbeitslose (Arbeitslosigkeit > 1 Jahr) → 38,2% • gering qualifizierte Arbeitslose (ohne abgeschlossene Berufsausbildung) → 39%

  4. Überblick Agenda 2010 und Hartz-Gesetze Quelle: Van Suntum, Ulrich: Die Agenda 2010 – ist sie auf dem richtigen Weg?, in: Kirche und Gesellschaft, Nr. 312, 2004, S.3.

  5. Die 13 Module der Hartz-Kommission Quelle: Hartz-Bericht

  6. Personal-Service-Agentur (PSA) Regelungen • „Herzstück der Hartz-Reformen“ • Instrument im Bereich der Zeit- und Leiharbeit • mit Hartz I seit dem 1.1.03 in Kraft • enge Zusammenarbeit mit JobCentern: Bestehende Verleihunternehmen oder Neugründung

  7. Personal Service Agentur (PSA) Regelungen • Fallpauschale pro Arbeitslosem → PSA • bei langfristiger Vermittlung: Vermittlungsprämie → PSA • ein Arbeitsloser in einer PSA gilt als voll sozialversicherungspflichtig beschäftigt → Verleih an Unternehmen → Weiterbildung in verleihfreien Zeiten (Fallpauschale)

  8. Personal Service Agentur (PSA) Ziele • Langfristige Vermittlung in Arbeit durch ‚Klebeeffekte‘ • Arbeitsmarktnahe Beschäftigung Arbeitsloser • Deckung kurzfristig erhöhter Arbeitskraftnachfrage der Unternehmen

  9. Liberalisierung von Zeitarbeit • Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes → Aufhebung mehrerer Verbote, z.B.Befristungsverbot, Wiedereinstellungsverbot

  10. Personal Service Agentur (PSA) Gleichbehandlung von Zeitarbeitern • „Equal treatment“: gleiche Bedingungen bei gleicher Arbeit • „Equal Pay“ /Tarifvertrag: gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit

  11. Personal Service Agentur (PSA) Bewertung + Positive Aspekte: • Arbeitsmarktnähe • Flexibilität bei erhöhter Arbeitskräftenachfrage → Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes • „Anti-Klebeeffekt“

  12. Personal Service Agentur (PSA) Bewertung - Negative Aspekte: • bestehende private Zeitarbeitsfirmen ausreichend • Fallkostenpauschale wird vielfach als Lohnsubvention missbraucht → Verdrängung privater Zeitarbeitsfirmen → Abschwächung des Lohndrucks nach unten

  13. Personal Service Agentur (PSA) Bewertung - Negative Aspekte: • „Equal Pay“ verhindert vermehrten Einsatz → individuelle Produktivität < Arbeitskosten

  14. Ich-AG Regelungen • „Existenzgründungszuschuss“: mit Hartz II seit dem 1.1.2003 in Kraft • Bezieher: Arbeitslose/ Personen in ABMs • Förderung bis zu 3 Jahre: 600 € → 1. Jahr 360 € → 2. Jahr 240 € → 3. Jahr

  15. Ich-AG Regelungen • Voraussetzung: Jahreseinkommen < 25.000 € • verbindliche Überprüfung des Geschäftskonzepts durch eine „fachkundige Stelle“ (z.B. Handwerkskammern) → erst seit einigen Monaten Pflicht

  16. Ich-AG Ziele • Neugründungen = Abbau von Arbeitslosigkeit • Abbau von Schwarzarbeit

  17. Ich-AG Bewertung + Positive Aspekte: • Unterstützung für Existenzgründer aus Arbeitslosigkeit • Arbeitslose: Höheres Einkommen möglich

  18. Ich-AG Bewertung - Negative Aspekte: • notwendiges Know-How fehlt → gilt vor allem für gering Qualifizierte • Mitnahmeeffekte: Scheinselbständigkeit → anfangs fehlende Prüfung des Geschäftskonzeptes

  19. Ich-AG Bewertung - Negative Aspekte: • Wettbewerbsnachteile für Existenzgründer aus abhängiger Beschäftigung • kaum Abbau von Schwarzarbeit → vor allem abhängig Beschäftigte

  20. Ich-AG Bewertung - Negative Aspekte: • - 60% an Neuzugängen im Vgl. zum Vorjahresmonat - 32% im Vgl. zum Vorjahr → Geschäftskonzepte vielfach nicht tragbar

  21. Mini- und Midi-Job Ziele • Einstieg für Geringqualifizierte und arbeitsmarktferne Personen in reguläre Beschäftigung • Bekämpfung der Schwarzarbeit

  22. Mini- und Midi-Job Regelungen (Mini-Job) • bis 400 Euro: lediglich Arbeitgeber zahlt 25% vom Lohn Steuern und Sozialversicherungen (12% GRV, 11% GKV, 2% Steuern) → bisher: zwar nur 22% Abgaben, dafür aber Melde- und Beitragsverfahren für Arbeitgeber vereinfacht • für Arbeitgeber in haushaltsnahen Mini-Jobs nur 12% (je 5% GRV und GKV, 2% Steuern)

  23. Mini- und Midi-Job Regelungen (Midi-Job) • 400 – 800 Euro: Beitragssatz für Arbeitnehmer gleitet von 4% auf schließlich auf 21% (Mainzer Modell) →bisher pauschal 25% Beitragssatz von 400-800 Euro

  24. Mini- und Midi-Job Bewertung + Positive Aspekte: • unbürokratisch und unkompliziert → für Schüler, Studenten, Hausfrauen, Rentner und Nebenerwerbstätige attraktiv • für Arbeitgeber Anreize zusätzliche Jobs zu schaffen • Abbau der „Beschäftigungsmauer“

  25. Mini- und Midi-Job Bewertung - Negative Aspekte: • klare Zielgruppenverfehlung → keine Anreize für Geringqualifizierte • Gefahr reguläre Beschäftigung zu verdrängen → Einnahmeausfälle, pos. Beschäftigungseffekt fraglich • durch Gleitzone geht Einfachheit wieder verloren

  26. Mini- und Midi-Job Bewertung Schwarzarbeit: • Umfang zwar hoch (rund 17% des BIP) → hauptsächlich Erwerbstätige u. Vorruheständler • Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose selten → Fehlen an Kenntnissen, Fähigkeiten, Kontakte, Materialien usw.

  27. Mini- und Midi-Job Quelle: Minijobzentrale

  28. JobCenter PSA, Jobbörsen BA-neu RVA, Arbeitgeber Empfang, Information, Beratung, Lösungen Kirchenvertreter Weiterbildungsträger Sozialamt Jugendamt Regionales Kompetenz-netzwerk Kunden Job-Center Quelle: Hartz-Bericht

  29. Job-Center Ziel • Wiedereingliederungschancen von Arbeitslosen steigern → Senken der friktionellen Arbeitslosigkeit

  30. Job-Center • frühestmögliche Beratung • individuelles Profiling → Fähigkeiten und Defizite von Arbeitslosen erkennen • Einschaltung privater Vermittler möglich → nach einer individuellen Arbeitslosigkeit von 6 Monaten • Zumutbarkeitskriterien

  31. Job-Center Bewertung • Steigerung der Effektivität und Effizienz erforderlich • individuellere Betreuung zu begrüßen • private Vermittlung zu begrüßen → verspätete Einschaltung nicht nachvollziehbar • Aktivierung der (Langzeit)Arbeitslosen

  32. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe

  33. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe • Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe bisher → gleiches Problem: Langzeitarbeitslosigkeit und drohende Armut → beides steuerfinanziert • Folgen aus den getrennten Systemen → Doppelarbeit und Doppelbürokratie → „Verschiebebahnhöfe“

  34. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Ziele • Abbau der Ungleichbehandlung • neue Chancen für Schwervermittelbare → „Ein-Euro-Jobs“ • „Verschiebebahnhöfe“ beseitigen

  35. Quelle: Deutscher Städte- und Gemeindetag

  36. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Arbeitslosengeld II • Anspruchsberechtigte → erwerbsfähige Hilfebedürftige • Regelleistung → 345 Euro im Westen und 331 Euro im Osten für Alleinstehende; Überbrückungsgeld

  37. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Hartz IV-Empfänger • Transferentzugsrate → bis 400 Euro: 80%, 400-800 Euro: 90%, Freibetrag von 100 Euro • Zahlenschlüssel von max.: 1: 200 → bis 25 Jahre: 1:75

  38. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Bewertung + Positive Aspekte: • Ungleichbehandlung weitgehend vermieden → „Verschiebebahnhöfe“ werden aufgebrochen • „Ein-Euro-Jobs“ → Chance zur Integration in den Arbeitsmarkt

  39. Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe Bewertung - Negative Aspekte: • Regelleistung zu hoch → faktischer Mindestlohn • Transferentzugsrate zu hoch • „Ein-Euro-Jobs“ → Gefahr reguläre Beschäftigung zu verdrängen

  40. Neue Zumutbarkeit • Fordern und Fördern/ Aktivierende Arbeitsmarktpolitik • Ziel: Eindämmen von ‚Moral hazard‘ • vor Erhalt von ALG II: Eingliederungsvereinbarung → legt Rechte und Pflichten des Arbeitslosen fest

  41. Die Eingliederungsvereinbarung

  42. Neue Zumutbarkeit Grundsatz: Jede legale Arbeit ist zumutbar • mehr Mobilität: Umzug ist generell zumutbar → viele Ausnahmen • auch eine geringer angesehene und entlohnte Arbeit ist zumutbar → Ein-Euro-Jobs • neu: sukzessive Kürzung des ALG II möglich • alle festegelegten Maßnahmen sind verpflichtend

  43. Überblick Agenda 2010 und Hartz-Gesetze Quelle: Van Suntum, Ulrich: Die Agenda 2010 – ist sie auf dem richtigen Weg?, in: Kirche und Gesellschaft, Nr. 312, 2004, S.3.

  44. Diskussionsansatz • Welche weiteren Instrumente sind aus ökon. Sicht geeignet, um Arbeitslose in voll versicherungs- pflichtige Beschäftigung auf dem Ersten Arbeitsmarkt zu integrieren? • Wie hoch müsste die Transferentzugsrate sein, um positive Arbeitsanreize zu setzen? • Wie ist die aktuell diskutierte Angleichung von Ost- und West-Niveau des ALG II zu bewerten?

  45. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

More Related