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Internationalisierung und Lokalisierung von Software

Internationalisierung und Lokalisierung von Software. 2. Kölner Tagung LION2005 11. Und 12. März 2005 Prof. Dr. Klaus-Dirk Schmitz Institut für Informationsmanagement Fakultät 03 Fachhochschule Köln klaus.schmitz@fh-koeln.de. Übersicht. Begriffsbestimmungen und Definitionen

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Internationalisierung und Lokalisierung von Software

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  1. Internationalisierung und Lokalisierung von Software 2. Kölner Tagung LION200511. Und 12. März 2005 Prof. Dr. Klaus-Dirk Schmitz Institut für Informationsmanagement Fakultät 03Fachhochschule Köln klaus.schmitz@fh-koeln.de

  2. Übersicht • Begriffsbestimmungen und Definitionen • Was wird lokalisiert? Mit welchen Werkzeugen? • Welche Personen(gruppen) sind beteiligt? • Besondere Aspekte der Lokalisierung • Terminologie, Produktnamen, Symbole • Abbildungen, Graphiken, Farben • Zeichensätze, Schriften und Typographie • Sprache und Stil • Formate, Beispiele

  3. Die größte Herausforderung an den globalen Marktplatz sind nicht technische oder infrastrukturelle Probleme, sondern schlicht sprachliche und kulturelle Probleme (Bruce Guptill, Gartner Group)

  4. Globalisierung (G11N) • Geschäftliche Aktivitäten im Hinblick auf eine Vermarktung eines Produktes oder einer Dienstleistung in regionalen Märkten • Ziel: Globales Marketing unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und gesetzlicher Aspekte • Aufgabe der Marketing-Abteilung

  5. Internationalisierung (I18N) • Technische Entwicklung eines Produktes oder einer Dienstleistung im Hinblick auf eine leichte Anpassung an andere Märkte (Sprachen und Kulturen) • Ziel: keine Neuentwicklung/Neuprogrammierung • Aufgabe der Entwicklungsabteilung (in Kooperation mit Lokalisierung) • LISA: Internationalization is the engineering process of generalizing a product or service so that it can handle multiple languages and cultural conventions (using engineering in a broad sense)

  6. Internationalisierung (I18N) • "Implementing international features in code that was not originally designed to support such features can often take longer than the development of the original product itself ...Software must be designed from the outset to support non-English markets and languages in order to gain maximum return on investment and capture the maximum potential from these emerging markets.”(Gardner research report on internationalization)

  7. Lokalisierung (L10N) • Anpassung eines Produktes oder einer Dienstleistung an einen lokalen / regionalen Markt • Ziel: u.a. Sprachliche & kulturelle Angemessenheit • Aufgabe von Übersetzern, Lokalisierern, Language Engineers • LISA: Localization is the cross-cultural communication process of preparing locale-specific versions of a product or service and consists of translation of textual material and adaptation of non-textual material.

  8. Übersetzung - Lokalisierung • "Translation is only one of the activities in localization; in addition to translation, a localization project includes many other tasks such as project management, software engineering, testing, and desktop publishing." (Esselink, 2000, p. 4) • Anpassen von Beispielen (Visitenkarten, Szenarien) • Anpassen der Technik (Auto, Drucker, Anschlüsse) • Anpassen an juristische oder steuerrechtliche Gegebenheiten (Finanzsoftware, Arztsoftware)

  9. Locale (Gebietsschema) • Im geographischen Sinn ein Ort oder eine Region (z.B. italienischsprachige Schweiz) • Im softwaretechnischen Sinn ein Satz von Informationen oder Codes, der mit einem Ort oder einer Region assoziert wird • Zeichensatz, Tastatur-Layout, Textausrichtung • Zeit-, Datums-, Währungsformat • etc. • LISA: A locale is the geographic region and language of a particular market

  10. Internationalisierung - Lokalisierung Lokalisierung Internationalisierung

  11. Internationalisierung - Lokalisierung • Internationalisierung und Lokalisierung umfassen den gesamten Prozess, Produkte und Dienstleistungen für lokale Märkte herzustellen. • Der Aufwand für Internationalisierung ist nur einmal zu erbringen. • Der Aufwand für Lokalisierung ist mehrmals, für jeden Markt zu erbringen. • Je mehr aus der Lokalisierung herausgenommen und in die Internationalisierung hineingesteckt werden kann, desto einfacher, schneller und billiger wird der Produkt-Entwicklungsprozess.

  12. Was wird lokalisiert? Und womit?

  13. Lokalisierung der Dokumentation • Die Lokalisierung der gedruckten Dokumentation (Hand-buch, Installationsanweisungen, Verpackungsmaterial etc.) erfolgt analog zum „normalen“ Übersetzen von Fach-texten. • Werkzeuge: • Editor • Textverarbeitungsprogramm • DTP-Programm • Translation-Memory • Terminologiesystem

  14. Lokalisierung der Online-Hilfe • Bei der Lokalisierung der Online-Hilfe ist besonders auf das zugrundeliegende Format (HLP, CHM, ...) und auf Struktur und Verweise zu achten. • Werkzeuge: • Editor (HTML) • Textprogramm (RTF) • Translation-Memory • Terminologiesystem • Lokalisierungsprogramm

  15. Lokalisierung der Webseiten • Bei der Lokalisierung von Webseiten (auch HTML-Help) ist besonders auf die „Textstruktur“, die Verlinkung und die multimedialen Elemente zu achten. • Werkzeuge: • Editor (HTML, Tag) • Translation-Memory • Terminologiesystem

  16. <HTML> <HEAD><TITLE>MultiTerm Web Interface</TITLE></HEAD> <BODY bgcolor=white link="navy" vlink="gray" leftmargin=0 topmargin=0><FONT face="verdana, arial"><TABLE width=85% cellpadding=5 cellspacing=5><TR> <TD valign=top><IMG SRC="images/muwigray.gif" WIDTH="34" HEIGHT="603" ALT=""></TD> <TD valign=top><IMG SRC="images/webint.gif" WIDTH="413" HEIGHT="23" BORDER="0" ALT="MultiTerm Web Interface"> <P><H2>Terminology Access over the Internet/Intranet</H2></P> <P><IMG src="images/wbint.gif" border="0" width="121" height="101" align=right> <B>Have you</B> ever wished you could produce a company dictionary, easily accessible at all times by all your colleagues? Now you can - with MultiTerm Web Interface, the <A HREF="http://www.trados.com"><B>TRADOS</B></A> product for terminology access over the Internet. Just put your Company Dictionary on the </P>

  17. Editor LION-Tool TXT Quelltext I = 0Do while I < 100 I = I + 1 Print "Zähler =", IWend EXE Programm 0101 1001 0100 11101010 0110 0010 1011 59 4E A6 2B Compiler Linker Lokalisierung der Software

  18. Lokalisierung der Software • Bei der Lokalisierung von Software ist zwischen einer Lokalisierung des Quellcodes (RC) und des ausführbaren Programms (EXE, DLL, ...) zu unterscheiden. Unterschiedliche Behandlung von Menüs, Dialogboxen, ToolTips, Meldungen etc. • Werkzeuge: • Editor (RC, Tag) • Lokalisierungsprogramm • (Translation-Memory) • Terminologiesystem

  19. Werkzeuge für die Lokalisierung • Textverarbeitungstools (WP, DTP, HTML-Editor, ...) • Tools zur Bearbeitung von Online-Hilfe (RTF, HTML) • Tools zur Lokalisierung der Softwareprogramme • Translation-Memory-Tools (Maschinelle Übersetzung) • Terminologieverwaltungssysteme, Glossare • Projektmanagement-Software • Sonstige Tools (Zählprogramme, Makros, ...)

  20. Wer ist involviert? • Software-Entwickler • Entwicklungsabteilung • Projektmanagement / Qualitätskontrolle • Übersetzungs- /Lokalisierungsabteilung • Tochterfirma / Distributor im Zielland • Lokalisierungsfirma (global / regional) • Projektmanagement / Qualitätskontrolle • Übersetzungs- /Lokalisierungsabteilung • Externe Lokalisierer / Übersetzer

  21. Wer ist involviert? • Projekt-Manager • Übersetzer • Lokalisierungsspezialist (Übersetzer) • Überprüfer (Proofreader, QA-Spezialist) • Lokalization-Engineer (Informatiker) • Testing-Engineer • Desktop-Publisher

  22. Besondere Aspekte der Lokalisierung • Terminologie, Produktnamen, Symbole • Abbildungen, Graphiken, Farben • Zeichensätze • Schriften und Typographie • Sprache und Stil • Formate • Beispiele

  23. Terminologie • Die Auswahl und Festlegung sowie die kon-sistente und korrekte Verwendung von Fach-wörtern (Terminologie) sind Grundvoraus-setzungen für eine erfolgreiche Lokalisierung: • meist innovative Fachgebiete und Themen • große Projekte mit mehreren Mitarbeitern • durchgängige Terminologie in allen Produkten • Vorgeschriebene Terminologie (Umgebung, Gesetze und Richtlinien, Corporate Language)

  24. Terminologie • Terminologie muss innerhalb eines Dokuments, eines Produktes oder eines Unternehmens einheitlich definiert und verwendet werden: • Nur eine Benennung für einen Begriff(keine Synonyme !) • Nur einen Begriff für eine Benennung(keine Homonyme !) • Gute Terminologie hilft nicht nur dem Nutzer der Information, sondern unterstützt auch den Übersetzungs- / Lokalisierungsprozess

  25. Terminologie Beispiel: Susanne Göpferich, DAISY-Projekt, DTT-Symposion 2004 Begriffsnummer: 127 Begriffsklärung: Benennung: Leichtmetallscheibenrad Synonyme: Leichtmetallrad Alufelge Aluminiumscheibenrad Aluminium-Scheibenrad Leichtmetall-Scheibenrad Scheibenrad Aluminium

  26. Reference number Terminologie • Auch für die Schreibweise von Benennungen muss es einheitliche Regeln geben Ref. No. Reference No. Ref.-No. Ref # Ref No. Ref. No.: Ref. Number Ref. Number:

  27. Produktnamen • Bei der Neueinführung eines Produktes auf fremden Märkten kann es - ungewollt und unbewusst - mit der Wahl oder Beibehaltung des Produktnamens zu Problemen oder Peinlichkeiten kommen. • Unglückzahlen: Pentium IV / Trados 4 • Aussprache: Smithwicks / Kilkenny • Schreibweise: McCataluña / McCatalunya • Mehrdeutigkeiten: Lada Nova / Mitsubishi Pajero

  28. Symbole • Symbole sind kulturspezifisch, können aber oft durch Lokalisierer nicht modifiziert werden. • Symbole werden wegen des Bekanntheitsgrades oft aus anderen Lebensbereichen übernommen. • Symbole nutzen oft Anspielungen (Konkretes für Abstraktes); oft werden auch Homonyme oder gar Homophone verwendet.

  29. Symbole • Beispiele aus der Softwarelokalisierung: EN: trashDE: Papierkorb EN: clipboardDE: Zwischenablage EN: homeDE: Anfang / Startseite EN: table (spreadsheet)DE: Tabelle EN: paws = pause (in a game)DE: Tatzen  Pause

  30. Abbildungen und Graphiken • Die Erstellung von Abbildungen und Graphiken macht in vielen Fällen einen wesentlichen Teil der Informationsentwicklung aus • Abbildungen und Graphiken können oft so gestaltet werden, dass sie besonders leicht zu lokalisieren sind • Trennung Sprache und Bild • keine sprachlichen / zu übersetzenden Elemente

  31. Abbildungen und Graphiken Beispiel Text in Abbildung: DeTeWe ISDN-Anlage

  32. Abbildungen und Graphiken Beispiel Text in Abbildung: TCM Humidor

  33. Abbildungen und Graphiken Beispiel ohne Text: IKEA Aufbauanleitung Regal

  34. Abbildungen und Graphiken Beispiel ohne Text: IKEA Aufbauanleitung Regal

  35. Abbildungen und Graphiken • Aber: Abbildungen und Graphiken sind oft kulturspezifisch, nicht nur die Inhalte sondern auch die Darstellungskonventionen • Aber: Abbildungen und Graphiken müssen an die (technischen) Veränderungen des Zielmarktes angepasst werden (Software-Screencaptures, Bedienungsanleitungen) • Und: Abbildungen und Graphiken enthalten oft zu lokalisierende Textelemente, die nicht einfach zu isolieren / Teil der Graphik sind

  36. Abbildungen und Graphiken Beispiel PKW-Betriebsanleitungen (aus Schmitt 1999)

  37. Abbildungen und Graphiken Beispiel PKW-Betriebsanleitungen (aus Schmitt 1999)

  38. Farben • Farben haben in unterschiedlichen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung • Farbe der Trauer (schwarz, weiss) • Farbe von Warnhinweisen (rot, gelb) • Ampelfarben (rot=STOP, grün=o.k.) • Negative Konnotationen von Farben

  39. http://www.kommdesign.de/fakten/seite2.htm

  40. http://www.farbenundleben.de/kulturspezifische_Farbbeutungen.htmhttp://www.farbenundleben.de/kulturspezifische_Farbbeutungen.htm

  41. Zeichensätze • Sprachen basieren auf unterschiedlichen Zeichenvorräten ("Alphabeten") • Das zu lokalisierende Produkt muss die benötigten Zeichenvorräte darstellen und verarbeiten können (z.B. Sortierung) • "Englische" Zeichensätze und Speziallösungen (1 Byte, 7 Bit / 8 Bit) • Produktentwicklung mit Zielrichtung Internationali-sierung orientiert sich heute an UNICODE (2 Byte / 4 Byte)

  42. Schriften und Typographie • Schriftarten und Schriftfamilien werden in Kulturen unterschiedlich häufig und für unterschiedliche Textsorten und Textteile verwendet • Beispiel: In englischen Anleitungen eher Schriften mit Serifen (Times Roman); in deutschen Anleitungen eher serifenlose Schriften (Helvetica) • Beispiel: Im Englischen häufigere Verwendung von Versalien (nur Großschreibung) für Textpassagen oder Überschriften

  43. Schriften und Typographie • Auch für Textgliederungselemente existieren kulturspezifisch unterschiedliche Konventionen • Beispiel: - Spiegelstrich • bullet(ändert sich aber durch EDV-Anwendungen, sic!) • Beispiel: Nummerierungen DE: 1. 2. EN: (1) 1) 1. 1 • Weitere Beispiele: Anführungszeichen Gedankenstrich Anzahl Leerzeichen

  44. Sprache und Stil • Über die einzelsprachspezifischen Möglich-keiten des Satzbaus und des Stils gibt es kulturelle Konventionen, die bei der Lokalisierung unbedingt zu beachten sind. • Im (US-)Englischen wird oft salopp geschrieben, der Leser persönlich angesprochen, einfache Verben benutzt, Textteile wiederholt und Termini undifferenziert benutzt. • Im Deutschen werden fachspezifische Verben benutzt, formal sauber geschrieben, nicht wiederholt, möglichst keine Synonyme verwendet und eher unpersönlich, passivisch formuliert.

  45. Sprache und Stil • Beispiel: Standardiserte Texte / Textpassagen • DO NOT REMOVE OUTER COVERTo prevent electric shock, do not remove cover.No user servicable parts inside.Refer servicing to qualified service personnel. • Vorsicht! Vor dem Öffnen Netzstecker ziehen! Man beachte Typographie, Ausrufezeichen, Inhalt. (Beispiel aus Schmitt 1999)

  46. Sprache und Stil • Interrogative Überschriften (LION) • What you need • Erforderliche Ausstattung / Komponenten nicht: Was Sie benötigen • What are Access Rights? • Zugriffsrechte nicht: Was sind Zugriffsrechte? • How to proceed • Vorgehensweise nicht: Wie Sie vorgehen

  47. Sprache und Stil • Elemente der Benutzeroberfläche (Menüs, Dialogfelder,Befehle...) nach vorne stellen, keine Komposita bilden (LION) • Open the File menu richtig:Öffnen Sie das Menü Dateinicht:das Dateimenü / das Datei-Menü • The Open dialog box appears richtig:Das Dialogfeld Öffnen wird angezeigtnicht:das Öffnendialogfeld / das Öffnen-Dialogfeld • Click the copy command richtig:Klicken Sie auf den Befehl Kopierennicht:den Kopierbefehl / den Kopieren-Befehl

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