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Results of Psi research

Results of Psi research.

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Presentation Transcript


  1. Results of Psi research Results of three years of psi research were condensed on 12 posters for students of the Georg-Elias-Müller Institute of Psychology, Göttingen, in June 2000 at an Institute‘s garden party. Many students were interested in the yield of studies on the paranormal to which they had contributed as participants. More results than were shown had been obtained, so I continued their documentation in poster form. Each foil contains one or two graphs visualizing the result of some particular part of this project. The text within foils first briefly explains what is shown, the question of why the study was made is then answered, conclusions are provided in concise form. I am considering to utilize this material for an account of my research in book form. The foils may serve as textbook „boxes“, but they can do more: They can serve as full-fledged summaries of the book‘s sections and chapters. They will be embedded, of course, in systematic context necessary for correctly relating this project to the history and present state of parapsychological ideas and research. Unlike usual textbook boxes, however, readers may obtain all essential information by merely working through the foils in succession which should be intelligible, in principle, without additional information. The book will be written in German first, an English translation will follow. Suggestions for improving this enterprise are welcome. Suitbert Ertel, Prof. em. 25 July 2000

  2. Wozu Psi-Forschungam GEM-Institut für Psychologie? Seit 1997 wird an unserem Institut parapsychologisch geforscht. Ist das nicht anstößig? Schlagen Sie Hilgard&Atkinson auf S. 161 auf, dasLehrbuch, das den Studierenden an unserem Institut seit je zur Einführung in die Psychologie empfohlen wird. Dort finden Sie gegenüber diesem Thema, was selbst in der Wissenschaft oft fehlt, Toleranz. „It is desirable to keep an open mind about issues that permit empirical demonstration.“ Die Psychologie mit der Vorsilbe „Para“ liegt ander Grenze zur Standardlehre, nicht jenseits von ihr. Main-stream-Vertreter der Standardlehre dürfen und sollen über die Grenze schauen, auch wenn es noch nicht genügend kompetente Stimmen gibt, die diese Thematik in die normale Lehre übernehmen würden. Ob Parapsychologie in Zukunft gewissermaßen als Nebenfluss in den Hauptstrom der Psychologie einmünden wird, hängt davon ab, ob der noch bestehende Deich zwischen Strom und Nebenfluss von der Menge des aufquellenden Wassers, also von den parapsychologischen Forschungsergebnissen, überflutet werden wird. Die Göttinger Forschung wird von solcher Hoffnung getragen. Psi wird im folgenden oft als Fachterminus gebraucht:„Psi is a general term to identify a person‘s extra-sensorimotor communication with the environment“ (aus Wolman‘s Handbook ofParapsychology, 1977, dem kompetentesten Übersichtswerk zu diesem Thema, in unserer Institutsbibliothek greifbar). Psi ist ein mysteriöser Begriff, so wie Gravitation heute noch ein schwer umschreibbarer Begriff ist, selbst für Physiker. Das Mysteriöse an einem Begriff ist aber kein Grund für unsere Ratio, sich ihm gegenüber erhaben zu fühlen. Gravitation setzt sich durch, was immer die Ratio aus ihr macht; wir fallen hin, wenn wir ausrutschen. Auch Psi setzt sich durch, was immer wir aus diesem Begriff machen. Zögernd nimmt man Psi erst zur Kenntnis, wenn der Effekt spektakulär wird (wenn z.B.eine Mutter auf die Stunde genau über den Unfall ihres Kindes in der Ferne erschrickt (Telepathie). Aber nicht nur in Not und Gefahr spielt „Mysteriöses“ im Hintergrund eine Rolle. Wie gut z.B., dass der Regen herunterkommt, nicht oben bleibt (Gravitation). Die Vorteile von Psi vermuten Experten u.a. dort, wo neue Ideen auf uns „herunterkommen“. Kreative Künstler sind die besten Probanden in Psi-Experimenten. Parapsychologische Forschung will extrem weiße Flächen auf der Landkarte unseres Wissens erschließen. Wer diese Forschung betreibt, wird mit Spannung und Überraschung belohnt wie selten in orthodoxeren Forschungsprojekten. Haben Sie nur wenig Zeit, dann genügt es, wenn Sie sich mit folgenden Poster-Komponenten vertraut machen:-- Das Pingpong-Testverfahren(1)-- Wie zuverlässig misst der Pingpong-Test? (2) -- Jedes neue Studiensemester bringt Psi-Potential ins Institut (3)Haben Sie mehr Zeit, dann können Sie Weiteres erkunden. Jeder der übrigen Teile steht für sich, eine Reihenfolge brauchen Sie nicht zu beachten. Lassen Sie sich von den Überschriften und von Ihrem Interesse leiten. Weitere Erläuterungen gibt gern der VersuchsleiterWenn Sie sich selbst mal psi-testen lassen wollen, teilen Sie es ihm mit. Sechs mal 15 Minuten, also 1 ½ Heimstunden sind anzusetzen. Eine ausführliche individuelle Auswertung mit Rückmeldung des Ergebnisses wird erfolgen. Verantwortlich: Suitbert Ertel, Prof. em, sertel@uni-tingen.de

  3. Das Pingpong-Testverfahren Testziel: Ermittlung einer hypothetischen Psi-Fähigkeit.Das Besondere dieser Fähigkeit ist die Aufnahme und Weitergabe von Informationen ohne erkennbarenEinsatz einer sensomotorischen Übermittlung, die einem Informationstransfer normalerweise zugrunde liegt. Der Ausdruck Psi-Fähigkeit lässt sich bei Bedarf durch Termini wie ASW-Begabung(AußerSinnliche Wahrnehmung), paramentale oder transliminaleBegabungersetzen. Material In einem undurchsichtigen Beutel befinden sich 50 Pingpong-Bälle. Auf diesen Bällen sind die Zahlen 1 bis 5 geschrieben (ähnlich wie auf den Kugeln, die bei der Lottozahl-Ziehung verwendet werden). Jede Zahl kommt auf 10 Bällen vor. Der Proband erhält eine mündliche und schriftliche Anleitung und verwendet ein Protokollblatt zum Eintragen geratener und gezogener Zahlen (s. Durchführung). Durchführung Siehe den Kasten rechts Testvarianten Das hier beschriebene ist das Einbeutel-Verfahren, das für ein erstes Screening (Auslese) eingesetzt wird. Mit den psi-talentierten Probanden wird in der Regel mit einem Zweibeutel-Verfahren weiter experimentiert. Bei diesem wird gleichzeitig je ein Ball aus zwei Beuteln gezogen. Die Einbeutel- und Zweibeutel-Verfahren, die routinemäßig in standardisierter Form verwendet werden, werden für besondere Zwecke modifiziert: Z. B werden farbige Zahlen oder sinnvolle Wörter verwendet, oder die zu ziehenden Zahlen werden vorgegeben, oder es sollen möglichst hohe oder niedrige Zahlen gezogen werden (beim Zweibeutelverfahren sollen z.B. zwei gleiche Zahlen (Paschs) gezogen werden usw.). Reliabilität Eine erste Untersuchung liegt vor (s. Posterteil: Wie zuverlässig misst der Pingpong-Test) Validität Die Validität des Tests aufzuklären, ist schwierig. Was der Pingpong-Test misst, darf weder durch Täuschung, noch durch Bias verunklärt werden (siehe dazu mehrere Posterteile). Wenn es allerdings gelingt, diese Artefakte auszuschließen, dann ist das, was der Test misst, wohl kaum trivial, vor allem nicht im Hinblick auf die theoretischen Grundlagen der Psychologie (Leib-Seele-Problem). Darüber hinaus interessiert eine Einbindung der Psi-Disposition in den Katalog der allgemein anerkannten Konstrukte der Persönlichkeit sowie die mögliche praktische Nutzung im individuellen und gesellschaftlichen Leben. Durchführung im einzelnen Eine Versuchseinheit (Run)umfasst 60 Trials. Ein Trial läuft ab wie folgt: Der Proband soll aus dem Beutel einen Pingpong-Ball ziehen. Zunächst rät er, welche Zahl er auf dem anschließend gezogenen Ball ablesen wird. Die geratene Zahl schreibt der Proband in ein Protokollblatt. Darauf wendet und schüttelt der Proband den Beutel und zieht nach blinden Tasten einen Ball. Er liest die Zahl ab und trägt sie ins Protokollblatt ein. Ist es ein Treffer, wird der Trial mit einem T markiert. Das Protokollblatt hat vier Zeilen für je 15 Trials. Die Anzahl der Ts wird für jede Zeile aufsummiert und eingetragen. Nach jeder Entnahme eines Balls wird dieser in den Beutel zurückgelegt. Der Versuch wird zuhause zu beliebigen Zeiten durchgeführt, der Proband ist gehalten, den Versuch dann durchzuführen, wenn er allein ist und sich fit fühlt. Ein Versuch dauert 15-20 Minuten. Zu einem Screening-Test gehören sechs Runs. Weitere Testserien mit experimentellen Fragestellungen umfassen 16, 32, oder 50 Runs.

  4. Wie zuverlässig misst der Pingpong-Test? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Zuverlässigkeitskorrelationen (Spearman-Brown-korrigiert), die X-Achse zeigt variable Testlängen. Generell gilt in der Psychodiagnostik: Je größer die Testlänge, umso zuverlässiger der Test. Insofern war auch für den Pingpong-Test eine Zunahme der Zuverlässigkeit mit zunehmender Testlänge zu erwarten, und dies hat sich dann auch gezeigt: Die Zuverlässigkeitskurve steigt steil an.. Wie wurde die Testlänge konkret variiert? Insgesamt haben 10 Probanden 32 Sitzungen mit dem Pingpong-Test absolviert, jede Sitzung mit 60 Trials. Für die Stufe 1 der Zuverlässigkeit (s. X-Achse) wurden die Treffer der 1. Sitzung als Ersttest, die der 17. Sitzung (also der ersten Sitzung nach der „Halbzeit“) als Zweittest betrachtet und zwischen Erst- und Zweittest die Korrelation ermittelt. Für die Stufe 2 wurden die Treffer der 1.plus 2. Sitzung als Ersttest, die der 17. plus der 18. Sitzung als Zweittest und miteinander korreliert. Entsprechend wurde mit der 3., 4. usw. und mit der letzten, der Stufe 16, verfahren. Bei der 16. Stufe wurden die Treffer der gesamten ersten Hälfte der 32 Sitzungen mit denen der zweiten Hälfte korreliert. Man sieht, dass schon etwa mit Stufe 4 das „ceiling“, der Höchstwert der Zuverlässigkeit, erreicht wird, also wird man insgesamt etwa 8 Sitzungen brauchen, um stabile interindividuelle Unterschiede hinsichtlich Psi-Fähigkeit erfassen zu können.Was am Ergebnis eigentlich interessant ist In Fachkreisen der Psychologie, in denen parapsychologische Forschung nur peripher wahrgenommen wird, herrscht das Vorurteil vor, dass man Psi allenfalls als Mini-Effekt, zudem als Schwups-wieder-weg-Effekt betrachten und somit ignorieren dürfe. Dieses Vorurteil haben Parapsychologen, bei denen sich ungünstige Messverfahren eingebürgert haben, mit ihren schwachen und flüchtigen Ergebnissen selbst mit verschuldet. Doch zeigt die Abbildung, dass beim Pingpong-Test das Gütekriterium der Zuverlässigkeit ebenso ausgeprägt ist wie bei den in der mainstream-Psychologie verbreiteten Persönlichkeits-verfahren (Fragebögen) (siehe die entsprechenden Reliabilitäten an der rechten Y-Achse). Allerdings sind die Pingpong-Reliabilitäten der roten Kurve vermutlich etwas überhöht, da die Stichprobe der 10 Personen zufällig eine große interindividuelle Streuung der Psi-Effekte zeigte. Die Gesamtheit der unausgelesenen Studenten erreicht bei einer Halbierung ihrer vier Screening-Runs eine Zuverlässigkeit von nur .67 (siehe blauer Punkt), die gegenüber r=.87 bei X=2 in der roten Kurve nach unten abweicht. Im Normalfall sollten 10 Runs (2 ½ Stunden Testzeit) den Test optimal zuverlässig machen.

  5. Jedes neue Studiensemester bringt Psi-Potential ins Institut • Was zeigt die Graphik • Die Punkte repräsentieren Trefferhäufigkeiten, ausgedrückt als Prozentabweichungen von der Erwartungslinie MCE (s. (Y-Achse). In einer Sitzung (60 Ball-Entnahmen) werden bei der Wahrscheinlichkeit, die geratene Zahl zu treffen (p = 0.20), durchschnittlich 12 zufällige Treffer erwartet. Wer z.B. 18 Treffer hat, liegt 50% über der MCE. Die drei letzten „Kohorten“ unserer Studienanfänger (X-Achse) haben als Gruppenleistung 10%,10% und 7% Trefferüberschuss gehabt. Wie signifikant das ist, kann man aus den hohen Z-Werten ableiten (der Z-Wert der Gesamtstichprobe ist extrem signifikant p=10-16). Die senkrechten Linien sind Standardabweichungen oder Vertrauensgrenzen (nur nach unten gezeichnet). • Einwand der Skeptiker • Solch einen Versuch darf man doch nicht ohne Aufsicht von den Probanden allein durchführen lassen! Der Trefferüberhang kann doch gemogelt sein!Antwort: „Kann“, das ist richtig. Aber gibt es einen Grund, den Studierenden eher Betrugsfähigkeit als Psi-Fähigkeit zuzutrauen, nicht nur bei vielleicht einzelnen Ausnahmen, sondern bei der großen Zahl von Probanden, die nötig ist, um einen solchen Trefferüberhang zu bewirken? • Weshalb sollten die Studierenden mogeln, zumal das Mogeln zeitlich viel aufwendiger ist als eine ehrliche Testdurchführung. • Die Teilnehmer berichten durchweg, sie möchten gern wissen, ob sie Psi-Fähigkeit besitzen, durch Mogeln würden sie sich die Chance nehmen, dies zu erfahren. • Wenn das Mogeln vom Versuchsleiter bemerkt werden sollte, was für ein Image würde sich da der Studierende für den Rest seines Studiums zulegen? • Verteilungsanomalie: • Die hochsignifikanten sog. Heterogenitätsindices (s. unten Nr. 2) haben zwei Ursachen. Zum einen ist die Psi-Fähigkeit unter den Studierenden nicht normal verteilt, anders als das bei den meisten bekannteren Fähigkeiten.Es gibt Probanden mit sehr hohen Trefferquoten, „Glückspilze“ könnte man sagen, etwa 10%. Zum anderen gibt es, was für die Psi-Fähigkeit typisch ist, auch „Pechvögel“, deren Trefferquoten signifikant unter der MCE-Linie liegen, nicht so viele, aber Glückspilze und Pechvögel zusammen zerren eine idealisierte Glockenkurve der Verteilung nach rechts und links auseinander, deshalb kommt es zu so großen Heterogenitätswerten (in der Graphik unten).

  6. Ballzieh-Treffer des psi-talentierten Kannan (16 J) im Längsschnitt Was zeigt die Graphik Die Punkte und Dreiecke sind Effektstärken PI (Proportion Index, Rosenthal & Rubin, 1989) von Treffersummen (Y-Achse), die in 36 Testsitzungen (runs) ermittelt wurden (X-Achse). Der Zufall ließ pro Run 12 Treffer erwarten (Horizontallinie, MCE, mean chance expectancy). Der Proband war Kannan (16 J), ein hoch psi-talentierter Proband. Seine Treffer liegen alle über der MCE.Einwand: Das Ergebnis kann doch gemogelt sein!Antwort: Kaum, denn bei dem größeren Teil der Versuche (siehe die blauen Symbole) hat ein Aufpasser (S. Ertel) das Protokoll geführt, .Alle per Trial gezogenen Zahlen auf den Bällen hat Kannan dem Aufpasser gezeigt, bevor dieser sie ins Protokoll schrieb. Bei den übrigen Sitzungen hat Kannans Kusine Usha protokolliert (rote Symbole). Man weiß nicht, ob Kannan bei ihr gemogelt hat. Man weiß aber aus den Versuchen mit Aufpasser Ertel, dass er es nicht nötig hatte, bei ihr zu mogeln, warum also sollte er? Die Nummern 1 bis 6 am oberen Graphikrand zeigen verschiedene Bedingungen an.Am Rande: Bei Bedingung 4 hat S. Ertel die Bälle gezogen, Kannan hat ihm die Zahlen genannt, die er ziehen soll, und Kannan hat auch protokolliert. Proband Ertel liegt signifikant unter der MCE, in anderen Versuchen entfernt er sich, der kaum psi-talentiert ist, nur selten bedeutsam von der MCE-Linie. M.a.W. Talent Kannan hat Untalent Ertel(Wie? Undwarum?)unter dessen sonstiges Zufallslevel gedrückt. Beim schlechten Abschneiden Ertels empfand Kannan sichtlich Schadenfreude!Bei Bedingung 3 waren die Rollen vertauscht, Ertel nannte Proband Kannan die Zahlen, die dieser ziehen sollte. Man sieht, Talent Kannan bleibt in etwa auf seinem sonstigen Treffer-Niveau, es ist nur geringfügig (nicht signifikant) reduziert. Schlußfolgerungen: Erstens, der Verdacht misstrauischer Skeptiker, ein so großer Trefferüberhang wie bei Kannan (bis zu 150%) müsse erschwindelt sein, verliert an Gewicht.Zweitens,die Psi-Fähigkeit ist relativ stabil. Bei diesem Probanden ist es kein Schwups-wieder-weg Phänomen.Drittens, Psi-Prozesse beim einzelnen Individuum können durch anwesende und mitwirkende Andere stark beeinflusst werden.Viertens,die überraschende Wirkung der sozialen Interaktion auf Psi-Prozesse wirft neue Fragen auf, deren Lösung vielleicht auch für die „normale“ Sozialpsychologie interessant sind.

  7. Sinkt die Trefferquote bei Katarina H., wenn sie die Bälle unter Aufsicht zieht? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Katarinas Trefferhäufigkeiten über eine Spanne von 24 Sitzungen (X-Achse), von denen sie die ersten 16 zuhause, die folgenden 8 Sitzungen unter der Aufsicht des Experimentators (S. Ertel) in seinem Dienstzimmer absolvierte. Die mittlere Zufallserwartung der Treffer liegt hier bei 24 und nicht bei 12, da das Zweibeutel-Verfahren angewendet wurde, bei dem die Probandin eine Zielzahl durch gleichzeitige Entnahme von je einem Ball aus zwei Beuteln zu treffen sucht (20% von 2 mal 60=24). Hypothese: Hintergrund: Die Heimbedingung wurde beim Pingpong-Test deshalb eingeführt, weil sich Psi-Phänomene, wie zahlreichen Berichten früherer Forscher zu entnehmen ist, leichter manifestieren können, wenn sich die Probanden wohl fühlen als wenn sie die Phänomene unter spannungsreichen Kontrollbedingungen eines Labors produzieren sollen. Katarina hatte sich schon früher als talentierte Heim-Teilnehmerin bewährt. Wird sie unter Kontrollbedingungen ihre Trefferquote aufrecht erhalten?Die Hypothese war, dass die Heim-Trefferquote Katarinas unter Kontrollbedingung zunächst sinken, im Laufe von Wiederholungen unter Kontrolle aber wieder steigen werde. Ergebnis: Die Hypothese wurde bestätigt. In der ersten Sitzung unter Kontrolle sinkt die Trefferquote Katarinas rapide. Mit den Wiederholungen unter Kontrolle steigt die Quote allmählich an und gewinnt gegen Ende ihr vorhergehendes Heim-Trefferniveau zurück. Schlussfolgerungen: Erstenskönnen Katarinas hohe Trefferzahlen auch im Heimtest von misstrauischen Kritikern nunmehr nicht leicht unter den Verdacht eines Schwindels geraten.Zweitensdarf man annehmen, dass sich wohl auch andere Probanden mit hohen Heim-Trefferquoten unter Kontrolle ähnlich verhalten würden wie Katarina (Zunahme an Glaubwürdigkeit der Pingpong-Ergebnisse generell). Drittensdarf die Heimsituation als Standardbedingung des Tests beibehalten werden.Viertensist die hohe Trefferquote beim Pingpong-Test im Vergleich zu den Standardverfahren der Parapsychologen, die alle unter strenger Kontrolle eines Versuchsleiters stattfinden, z. T. wahrscheinlich der spannungsfreien Heimbedingung zu verdanken.

  8. Testen mit 5 oder 10 Zahl-Alternativen? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt die Effektstärken von TreffernderProbandinnen Gabriela G.und Ann-Katrin X., die den Ball-Versuch bei sich zuhause über insgesamt 82 Sitzungen (Gabriela) bzw. 74 Sitzungen (Ann-Katrin) durchführten (X-Achse). In den ersten 50 Sitzungen (Abschnitt 1) hatten beide Probandinnen aus einem Beutel die Zahlen von 0bis 9 zu raten und zu ziehen, im zweiten Teil (Abschnitt 2) wurden die Alternativen auf die Zahlen 1 bis 5 vermindert. Die Treffersummen sind natürlich bei 10 und 5 Ziel-Alternativen verschieden. Doch die Effektstärken-Berechnung (Rosenthal & Rubin,1989, Proportion Index PI, hier auf eine Skala von –1 bis +1 umgerechnet) gestattet einen Vergleich der Treffersummen unter den beiden Bedingungen auf gleicher Skala. Warum wurden die Ziel-Alternativen variiert? Am Anfang des Forschungsprojekts wurde für den Ball-Zieh-Versuch die gesamte Palette der einstelligen Zahlen verwendet, weil kein Grund vorlag, warum man Zahlen ausschließen.sollte.Doch klagten die Probandinnen unter der 10-Zahlen-Bedingung über zuviel Frustration, Treffer kamen zu selten. Deshalb wurde zur 5-Zahlen-Bedingung gewechselt. Fünf Alternativen gab es auch in Rhine‘s Zener-Karten Rateversuch, der über Jahrzehnte zum Standard der Erforschung der außersinnlichen Wahrnehmung (ASW) wurde. Ergebnisse:(1)In der 5-Zahlen-Bedingung sind bei beiden Probandinnen die Effektstärken etwas größer als in der 10-Zahlen-Bedingung (s. Mittelwertslinien).(2)In der 5-Zahlen-Bedingung ist bei beiden Probandinnen die Streuung der Effektstärken wesentlich geringer als in der 10-Zahlen-Bedingung.(3)Die Treffer-Streuung ist bei Ann-Katrin, die ein nur mäßiges Psi-Talent besitzt, in der 10-Zahlen-Bedingung wesentlich größer als bei Gabriela, die ein ausgeprägtes Psi-Talent besitzt. Dieser Unterschied vermindert sich beträchtlich in der 5-Zahlen-Bedingung.(4)Beiden Probandinnen machte der 5-Zahlen-Versuch mehr Spaß. Schlussfolgerung: Alle vier Resultate sprechen dafür, die Ball-Versuche standardmäßig mit nur 5 Zahlen als Wahl-Alternativen durchzuführen.

  9. Ist hintergründig ein Gedächtnisbias wirksam? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Trefferprozente, 20% Treffer sind zufallserwartet. Auf der X-Achse werden diverse Bedingungen aufgeführt, „verdächtige“ und „unverdächtige“. Es handelt sich um Ergebnisse einer Überprüfung skeptischer Hypothesen. Die Hypothesen. Hintergrund: Gesetzt den Fall, ein Proband zieht einen Ball mit einer 5 und legt den Ball in den Beutel zurück. Er hat vorher die 5 vom Ball abgelesen und aufgeschrieben. Der Proband rät für den nächsten Zug die 5 noch einmal. Nun soll er den Beutel gut schütteln und schüttelt auch, aber so gut dann vielleicht doch nicht. Die ungefähre Lage des Balles hat sich der Proband unbewusst gemerkt, treffermotiviert greift er, sagen wir, in die linke Ecke, wo der Ball vom letzten Zug liegen müsste. Auf diesem oder einem ähnlichen Wege wird - ohne jede Betrugsabsicht - die Trefferquote erhöht. Das ist eine legitime skeptische Überlegung, die überprüfbar ist. Zwei Hypothesen sind ableitbar. (1) Probanden neigen dazu, zuletzt gezogene Zahlen öfter zu raten als andere Zahlen. Diese Hypothese wird mit fast jedem Probanden widerlegt (hier nicht gezeigt): Die zuletzt gezogenen Zahlen werden viel seltener als früher gezogene Zahlen geraten. Die folgende zweite Hypothese wird durch Widerlegung der ersten allerdings noch nicht berührt: (2) Wenn Probanden zuletzt gezogene Zahlen noch einmal raten, dann erzielen sie mehr Treffer, als wenn sie andere Zahlen raten.Diese Hypothese lässt sich verschärfen. Man sollte annehmen, dass die unbewussten Gedächtnishilfen vor allem bei Probanden mit hohen Trefferquoten (bei „Glückspilzen“ - oder vielleicht Gedächtniskünstlern) zu finden sind. Also wird angenommen: Die hypothetisch unter (2) postulierte Ungleichheit der Trefferquoten bei soeben gezogenen gegenüber anderen Zahlen ist bei „Glückspilzen“ stärker ausgeprägt als bei „Pechvögeln“. Ergebnisse: Ballzieh-Daten der N=151 Studierenden dienten der Analyse. Die beiden grauen Säulen stammen von den„Pechvögeln“. Auf die beiden roten Säulen der „Glücks-pilze“ richtet sich der Hauptverdacht, die homogen rote Säule sollte den größten Vor-teil durch Gedächtnisunterstützung verraten (mehr Treffer bei Zahlen, die unmittelbar vorher gezogen und sofort wieder geraten wurden). Die Treffer sollten hier häufiger sein als bei der schraffierten roten Säule, die alle übrigen Treffer wiedergibt. Doch die homogen rote Säule ist nicht höher als die schraffierte, sogar etwas niedriger. Der Un-terschied hat bei den „Pechvögeln“ die richtige Richtung, aber er ist nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die erhöhten Trefferquoten im Pingpongball-Verfahren lassen sich durch unzureichendes Beutelschütteln und durch Gedächtnishilfen nicht erklären.

  10. Was zeigen die GraphikenDieY-Achsezeigt die Trefferprozente der indischer Schülen (N=106, GraphikA) und der deutschen Studenten (N=151, GraphikB), differenziert nach sieben Trefferrängen (X-Achse): die Gruppe links außen enthält die trefferschwächsten, die Gruppe rechts außen die trefferstärksten Probanden (Die Anzahl Probanden in den Gruppen wurde weitgehend einander angeglichen (s. magenta-farbige Zahlenreihe). Eine weitere Differenzierung wird innerhalb der Treffermengen vorgenommen. Die rote Kurve steht für Treffer bei den Trials, bei denen die angekündigte Zahl diejenige war, die der Proband zuletzt gezogen hatte (zuletzt-gezogene-Zahlen-raten, zgZr) Die schwarze Kurve steht für alle übrigen Treffer. Wozu diese Differenzierung?Die indischen Schüler waren mit einer ausgeprägten Neigung zu zgZr aufgefallen. Obgleich bei den Studenten der Verdacht auf einen zgZr-Bias anderweitig geschwächt war, sollte er nunmehr bei den Schülern (und bei den Studenten zum Vergleich nochmals und genauer) geprüft werden. Hypothesen:Wenn durch zgZr Treffervorteile entstehen, dann werden diese vor allem bei trefferstarken Probanden, zunehmend schwächer, wenn überhaupt, bei trefferschwachen Probanden auftreten. (1) Trefferstarke Probanden haben mehr zgZr-Trials als trefferschwache. (2) Bei trefferstarken Probanden gibt es bei zgZr-Trials mehr Treffer als bei trefferschwachen. Ergebnisse:(Vorweg: Dass die Kurven ansteigen, ist ein Artefakt der Probanden-Einteilung nach Trefferniveau und kein Ergebnis der anstehenden Prüfung).(1) Das Vorkommen von zgZr steigt weder bei den Studenten noch bei den Schülern mit dem Trefferniveau kontinuierlich an (s. grüne Zahlenreihen). Nur vom vorletzten zum höchsten Trefferrang der Schüler gibt es einen sprunghaften Anstieg des zgZr-Vorkommens.(2) Ein Treffervorteil von zgZr zeigt sich bei den Schülern, hypothesenentsprechend am ausge-prägtesten bei den trefferstärksten Probanden. Die vorausgesagte Zunahme an Treffervorteil fehlt jedoch bei den Schülern vom 4. zum 2. Trefferrang, d.h. bei etwa der Hälfte aller Probanden. Bei den Studenten fehlen Anzeichen von Treffervorteil durch zgZr durchweg, ein wahrscheinlich zufälliges Abweichen in Gegenrichtung findet sich bei Trefferrang 6 und 5.Was folgt daraus? Das Ergebnis bei den Studenten bestätigt frühere negative Ergebnisse einer Überprüfung auf zgZr-Effekte. Bei den Schülern findet sich eine Abweichung in Richtung zgZr-Effekt nur in der trefferstärksten Gruppe mit 10 Probanden, bei denen zgZr häufiger und auch mit einem Mehr an Treffern vorkommt. Da dieser Befund alleine dasteht (die anderen hohen Trefferränge zeigen ihn nicht), könnte es sich um einen zufälligen Ausreißerwert handeln. Um sicher zu gehen, wurden für jede der sieben Treffer-Rang-Gruppen die Treffer für jeden Trial der Testserie über die Teilnehmer aufsummiert mit der Zusatzerwartung, dass die Rang 1-Gruppe, die mit ihren zgTr –Treffernaus dem Rahmen fällt, auch mit einem Lernanstieg innerhalb der Testserie aus dem Rahmen fallen müsste, wenn ein Bias durch „gutes Gedächtnis“ vorliegen sollte. Doch in der Rang 1-Gruppe ist die Korrelation der Treffer mit ihrer Trialposition innerhalb der Zeitreihe (r = .096) nicht signifikant, sie liegt numerisch niedriger als in den unauffälligen Ranggruppen 2 und 3. FazitAuch bei den indischen Schülern ist der Trefferüberhang nicht durch Bias zu erklären. „Glück“ durch gutes Gedächtnis?Nochmals Verdacht auf Artefakt. A B

  11. Könnte nicht die taktile Wahrnehmung den Trefferüberhang bewirken? Was zeigt die Graphik Die Graphik zeigt Trefferhäufigkeiten (Y-Achse) als Differenz auf der prozentualen Skala. Die Differenz 0 liegt vor bei einer Trefferhäufigkeit von 20% (d.h. bei 12 Treffern unter 60 Ziehungen von fünf ziehbaren Zahlen). 10% Überhang auf der Differenz-Skala der Graphik liegen vor bei 30% Treffern usw. Die Treffer wurden für jeden der 60 Trials (X-Achse)über alle Personen und alle Runs gemittelt, sowohl für die 716 Runs der Gesamtheit der 151 Studenten (untere Kurve), als auch für ausgelesene 227 trefferstarke Runs, bei denen 15 und mehr Treffer erzielt wurden (obere Kurve). Warum diese Analyse? Skeptische Betrachter der Ergebnisse des Pingpong-Ball-Versuchs werden eine Überprüfung des folgendenEinwands fordern: Der Trefferüberhang wird vielleicht durch taktile Wahrnehmung (Differenzierung der Schrift auf den Bällen durch Berührung mit den Fingerspitzen) hervorgerufen, unterstützt vielleicht von unbewussten Gedächtnishilfen (Proband prägt sich die unterschiedlichen Muster ein). Gegen diesen Einwand sprechen inzwischen manche Befunde, so die Neigung zu „guten Fehlern“ (wenn eine gewünschte 1 z.B.verfehlt wird, dann hat die 2 eine größere Chance gezogen zu werden als die 5). Auch das Vorkommen wunschwidriger Treffer-Defizite (psi-missing) spricht gegen ein Artefakt durch bekannte psychische Funktionen (sensory leakage), denn unsere Sinne und unser Gedächtnis unterstützen eine veridikale (richtige) und bedürfnis-befriedigende Repräsentation der Wirklichkeit, zumindest nicht eine unseren Wünschen und der Wirklichkeit diametral entgegengesetzte. Doch lässt sich der Einwand auch gezielter überprüfen. Denn wenn der Proband beim Ballziehen unbewusst sensorische und mnestische Hilfen einsetzt, dann können diese nicht schon am Anfang einer Versuchssitzung wirksam sein. Man kann ein Gefühl für minutiöse taktile Unterschiede, wenn überhaupt, nur allmählich im Laufe einer Versuchssitzung erwerben. Jedes Lernen braucht Zeit. Der Skeptiker muss also mit seinem Einwand einen Anstieg der Trefferzahlen zwischen dem 1. bis zum 60. Trial (eine Lernkurve) erwarten. Ergebnis Die Trefferzahlen der Gesamtstichprobe (untere Kurve) zeigen keinen Lern-anstieg. Wie aber, wenn man nur die am meisten verdächtigten Runs, solche mit ausgeprägtem Trefferüberhang, auswertet? Auch diese Fälle zeigen keinerlei Anstieg im Laufe einer Versuchssitzung (obere Kurve).Schlussfolgerung Die Befunde widersprechen der Annahme, dass ein Trefferüberhang in den Pingpong-Ball-Versuchen auf Sinneseindrücke oder Gedächtnishilfen zurückzuführen sei.

  12. Wie groß sind die Effektstärken der Treffer? Was zeigt die Graphik Die X-Achse zeigt die Effektstärke in einer neuartigen Version. Der Testauswerter hat sie auf der Basis eines Algorithmus von Roger Nelson entwickelt. Sie macht die Testökonomie zum Kriterium, indem gefragtwird, wie viele Mann-Stunden an Arbeit aufgebracht werden müssen, bis das Verfahren einen signifikanten Effekt (p=.05 ) hervorbringt. Dabei wird die Testzeit eines Probanden und der weiteren am Versuch beteiligten Personen (des Versuchsleiters meistens) zusammengezählt. Effektstärke nach dieser Konzeption ist zeitbezogenen Maßen in der Physik verwandt, z.B. der Geschwin-digkeit (Weg/Zeit). Sie beantwortet die kritische Frage eines Forschers, der wegen ablehnender Gutachtenmisstrauischer Kollegen keine Förderungsmittel erhält und Psi-Forschung aus der eigenen Tasche bezahlen muss: Was kostet der Psi-Effekt? Effektstärken von zwei Verfahren, die derzeit allgemein geschätzt werden Die Y-Achse zeigt unten mit blauen Balken Effektstärken (ES) von zwei Testverfahren, die unter strenger Laborkontrolle angewendet werden. (1)ES des Random Event Generators (REG), einem sog. Psychokinese-Verfahren, bei dem Probanden einen physikalisch unmöglich beeinflussbaren Zufallsprozess mentalsynchronisieren, so wie wenn sie einem objektiv zufällig fallenden Würfel durch bloßes Wünschen die Tendenz auferlegen würden, bei Stillstand z.B. eine gerade Zahl häufiger zu zeigen als eine ungerade. Man sieht, dass REG-Experimentatoren etwa 130 Mann-Stunden benötigen, um einen Effekt mit einer Signifikanz von p=.05 zu erzielen. Das ist viel Aufwand, der Effekt ist klein.(2)ES der Ganzfeld-Telepathie. Eine Person E (Empfänger) in einer angenehmen und visuell homogenen Umgebung (im rosaroten Ganzfeld), eingehüllt von beruhigendem sanftem Kopfhörer-Rauschen, bereitet sich 15 Minuten lang darauf vor, dass ihr eine Person S (Sender), die dann ein zufällig ausgewähltes Bild anschaut, ihr, der Person E, ihre Bildwahrnehmung mental übermittelt. Nach der Sendephase hat E aus acht dargebo-tenen Bildern das von S gesendete Bild auszuwählen. Auch dieses Verfahren ist aufwendig, gut 100 Stunden müssen für ein p=.05 aufgebracht werden. Effektstärken beim Pingpong-Balltest(s. rote Balken) Gruppenleistung unausgelesener Studierender:Aufwand sehr geringMit durchschnittlich nur 5-10 Stunden bequemer Hausarbeit bringen Studienanfänger den Psi-Effekt zur Signifikanz von p= .05. Einzelleistung der psi-talentiertesten Studierenden:Aufwand minimal. Die nach oben anschließenden ES-„Balken“ besonders psi-talentierter Ballzieher sind so kurz, dass man nur Striche sieht. In nur 26 bis 2 Minuten überrunden diese Talente den Zufall. Ihren Treffer-Überhang geben die Prozente an (100% Überhang = doppelt soviel Treffer als zufallserwartet). Auch J.B. Rhine, der Begründer der experimentellen Parapsychologie, hatte anfänglich bei ca. sieben psi-begabten Personen, die seinen Zener-Karten-Rate-Test absolvierten, signifikante Ergebnisse nach kurzer Testzeit (die Graphik zeigt, wo ihre Leistung liegt). Rhines große Erfolge schwanden, die multiple-choice Technik kam insgesamt in Misskredit, zu Unrecht, wie die neue Testvariante des Ballziehens zeigt.

  13. Wieviel Psi manifestiert sich an unausgelesenen Stichproben? Was zeigen Graphik und TabelleDie Senkrechte der Graphik differenziert die Stichproben, die am Ballversuch (Einbeutel-Verfahren) teilnahmen (s. Spalte 1 der Tabelle). Die Waagrechte der Graphik repräsentiert den Prozentsatz des Trefferüberhangs (s. Spalte 8 der Tabelle). Beispiel: 18 Treffer in einem Run bedeuten 50% Überhang, da bei 60 Zügen 12 Treffer zufallserwartet sind. Kommentare zu Stichproben und Ergebnissen:Stud ‘97 waren Teilnehmer des Versuchsleiters an einer Lehrveranstaltung zur Anomalistik, deshalb kaum zufällig, was die Psi-Begabung betrifft. Vier der sieben Testteilnehmer hatten außergewöhnlich hohe Trefferquoten. So erklärt sich das Ausscheren von Stud ’97 in der Graphik. Stud ‘98 bis 2000 waren Studienanfänger der Psychologie, die durch Teilnahme eine Bescheinigung über geleistete Vp-Stunden erreichten. Die indischen Schüler stammen aus einem Tuition Centre, sie wurden wahrend ihres Aufenthalts am Centre unter Aufsicht der Lehrerin getestet. Ein Proband riet die Zahlen, schüttelte den Beutel und zog die Bälle, ein Mitschüler schrieb die geratenen und gezogenen Zahlen auf. Dass Jungen so viel mehr Treffer hatten als Mädchen, liegt vielleicht am Motivationsunterschied, kann aber auch Zufall sein: Der Trefferüberhang bei einer nicht ausgelesenen Stichprobe ist oft auf nur circa 10% der Probanden zurückzuführen. Die Test-Motivation war sicher stark ausgeprägt bei den Teilnehmern des parapsychologischen Workshops, die den Balltest daheim durchführten, doch Psi-Effekte ragen nicht heraus. Die Bekannten der Diplomandin, die selbst zu den Begabten der Stud `97 gehörte, führten den Test ihr zuliebe durch, die meisten waren Auswärtige und wurden schriftlich kontaktiert.Empfehlung aus der Erfahrung:Gezielte Psi-Hypothesen sollten möglichst mit Hilfe psi-talentierter Probanden untersucht werden. Aus unausgelesenen Stichproben aber lassen sich mit dem Balltest die dafür notwendigen Talente finden. Z = 6.10 Z = 4.91

  14. Wie konstant ist die Psi-Fähigkeit? Was zeigt die Grafik Die Y-Achse zeigt die Trefferhäufigkeiten, die das Psi-Talent Katarina über insgesamt 96 häusliche Runs mit Ballziehungen (X-Achse) protokolliert hat hat. Die Mean Chance Expectancy (MCE) für Treffer ist 12 (1/5 bei 60 trials) Die Treffer waren in allen Runs höher als das MCE. Mit 20 Treffern ist p=.01, mit 24 (= 2 * MCE) ist p = .00001. Sind diese Trefferzahlen nicht gemogelt? Als Katarina später einen Zweibeutelversuch durchführte und dort ebenfalls sehr hohe Treffersummen protokollierte, wurde sie gebeten, ihre Runs unter Aufsicht des Experimentators fortzusetzen. Die häusliche hohe Trefferzahl erreichte sie dann auch unter Kontrolle (s. Grafik „Sinkt die Trefferquotebei Katarina...“), so dass kein Grund vorliegt, die hier gezeigten Trefferzahlen als gemogelt zu verdächtigen. Bedingungsvariation: Bedingung (1): Blockbedingung. Katarina hatte sich hier die Freiheit genommen, die Zahlen, die sie bei den einzelnen Zügen ziehen würde, selbst zu bestimmenstatt sie zu raten. Es war ihr lästig, sich jedes mal eine neue Zahl auszudenken, die zu ziehen wäre, sie schrieb stattdessen einen ganzen Block von meist 5 gleichen Zahlen (manchmal 10, oder die ganze Zeile mit 15 gleichen Zahlen) in die „Rate“-Zeile des Protokolls und versuchte, nur diese eine Zahl dann wiederholt zu ziehen.Bedingung (2):Standardbedingung. Der Versuchsleiter bat Katarina, ein normales Rateverhalten zu praktizieren, d.h.die zu ziehende Zahl vor jedem Zug neu abzurufen. , Bedingung (3): Zahlenwiederholung. Hier sollte Katarina bei jedem Trial möglichst diejenige Zahl nochmals ziehen, die sie beim vorhergehenden Trial gezogen hatte. Im Unterschied zur Bedingung 1 musste sie also die Zielzahl wechseln, wenn sie beim vorhergehenden Zug keinen Treffer hatte.Ergebnisse: (1) Kein Bias-Verdacht: Hat die Probandin dann, wenn sie gezogene Zahlen sofort wieder ziehen sollte (in Bedingung 3), mit Hilfe ihrer Merkfähigkeit mehr Treffer erzielt, d.h. hat sie sich die Position eines Balls beim Zurücklegen gemerkt und den Beutel schlecht geschüttelt? Nein, denn in Bedingung (2), wo die Zahlen bei jedem Trial wechselten (das hypothetische Sich-Merken also kaum helfen konnte), nahmen ihre Treffer nicht ab.(2) Hohe Varianz der Trefferzahlen: Man könnte denken, dass bei einem Psi-Talent zwar die mittlere Trefferzahl erhöht ist, dass aber die Varianz der Treffer der Varianz bei Nicht-Talenten ähnlich ist. Dem ist nicht so, die Varianz der Trefferzahlen ist hochgradig überzufällig. Katarina hatte „gute“ und. deutlich weniger „gute“ Tage. (3) Erhaltungsneigung:: Die Trefferzahlen wechseln nicht zufällig von Sitzung zu Sitzung, sondern mit einer Erhaltungsneigung. Die Autokorrelation bei lag=1 ist r = .54. Es gab also günstige und weniger günstige Trefferperioden (über einige Tage). (4) Veränderungsmuster: Die Probandin hatte tendenziell am Anfang und Ende einer Testserie mehr Treffer als im mittleren Teil der Serie. Nicht bei allen Probanden wird ein Veränderungsmuster im Verlauf einer Serie beobachtet.

  15. Simulieren die Probanden beim Raten von Zahlen echten Zufall? Was zeigen die GraphikenDie Graphiken A und B zeigen, welche Zahlen von den Probanden unmittelbar aufeinander folgend geraten bzw. gezogen werden. (Fortsetzung der Erklärung weiter unten). „Raten“ und „abrufen“ – eine Erläuterung.Im Standard- Screening-Test, wo mit jedem Trial ein Ball mit einer Zahl gezogen wird, dürfen die Probanden jede beliebige Zahl ankündigen. Die meisten Probanden stellen sich die Aufeinanderfolge der zu ziehenden Zahlen als eine Zufallsreihe vor und versuchen bei jedem Trial, vorausschauend die jeweils folgende Zahl zu erraten. Dem liegt eine eher passive Einstellung zugrunde, d.h. man hofft lediglich zu erahnen, was ohne eigenes Einwirken beim nächsten Trial gezogen wird. Nur selten gibt es Probanden, zumindest erwachsene – Kinder verhalten sich da anders –, die die Bälle mit einer ausgeprägt aktiven Einstellung ziehen, d.h. mit der Überzeugung, durch bloßes Wünschen eine Zahl in die Hand zu bekommen und so dem Zufall etwas Herrschaft streitig machen zu können. Das aktivere Ankündigen einer Zahl kann man ein Abrufen nennen, das passivere ein Raten. Allerdings kommen diese Formen der Ankündigung zu ziehender Zahlen (calls of targets) wohl selten in reiner Form vor. Die Verwendung von raten und abrufen (und des neutraleren ankündigen) ist cum grano salis zu nehmen. Worauf es nur ankommt ist, die Faktoren, die den Entscheidungen der Probanden beim Ankündigen von Zahlen zugrunde liegen, genauer kennen zu lernen, denn sie könnten auch für die Frage nach den Bedingungen des Auftretens von Psi bedeutsam werden. Zur Graphik AIn den Spalten stehen die Zahlen, die die Probanden (N=151 Studierende) beim letzten trial geraten hatten. Werden die Entscheidungen für das Raten beim darauf folgenden Trial (diese werden durch die Zeilen wiedergegeben) durch das jeweils vorhergehende Raten (Spalten) beeinflusst? Wenn nein, dann müssten die Felder der Matrix leer sein, denn in diesen werden die Chi2-Abweichungen von der Zufälligkeit des Zahlen-Ratens wiedergegeben, die positiven Abweichungen rot , die negativen weiß.Die großen weißen Kreise in den Diagonalfeldern bedeuten, dass die Probanden dazu neigen, eine soeben geratene Zahl nicht sofort wieder zu raten, sondern die Zahlen zu wechseln. Sie unterschätzen die Wahrscheinlichkeit, mit der sich Ereignisse zufällig sofort wiederholen können. Die Verteilung der roten Kreise lässt erkennen, dass die Probanden zu kleinen Schritten neigen, d.h. nach dem Raten einer Zahl raten sie beim nächsten Trial eine eher benachbarte Zahl. Zur Graphik BIn den Spalten stehen diesmal die Zahlen, die beim letzten Trial gezogen wurden, in den Zeilen aber stehen wieder die anschließend geratenen Zahlen. Wieder gibt es in den Diagonalfeldern weiße Kreise, was bedeutet, dass die Probanden bei ihrem Raten auch eine Wiederholung der gerade gezogenen Zahlen vermeiden. Der Einfluss der gerade gezogenen Zahl auf die Rate-Entscheidung ist jedoch weniger stark als der Einfluss der gerade geratenen Zahl (A und B haben den gleichen Maßstab). Auch sind wieder die „kleinen Schritte“ des Wechsels vorhanden, allerdings schwächer. Abschlusskommentar:1.Die wichtigsten Faktoren, die dem Zahlenraten zugrunde liegen (Wechsel der gerade geratenen und der gerade gezogenen Zahl, aber in kleinen Schritten) sollten bei der Interpretation von Psi-Effekten im Pingpong-Test im Auge behalten werden.2.Was für die Gesamtheit der Studenten gilt, muss keineswegs für jeden einzelnen unter ihnen gelten, und es muss auch nicht für jede andere Population gelten (z.B. gibt es bei Kindern offenbar entgegengesetzte Tendenzen). A L a s t c a l l 1 2 3 4 5 Next cal l 12345 B L a s t d r a w 1 2 3 4 5 Nextcall 12345

  16. Haben die Zahlen 1,2,3,4,5 unterschiedliche Chancen, getroffen zu werden? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Häufigkeiten der geratenen Zahlen, der gezogenen Zahlen und der Treffer. Die X-Achse differenziert diese Häufigkeiten zwischen den Zielzahlen 1 bis 5. Wozu diese Häufigkeiten? Vor allem möchte man wissen, ob es wirklich so ist, wie jeder wohl zunächst vermutet, dass die Zahlen 1 bis 5 mit gleicher Wahrscheinlichkeit getroffen werden, es wird doch wohl keine guten und schlechten Zahlengeben! Auch sollten die Zahlen von 1 bis 5 mit ungefähr gleicher Häufigkeit gezogen werden, denn sie kommen im Beutel gleich häufig vor. Dass die Zahlen unterschiedlich oft abgerufen werden, ist schon eher anzunehmen, aber für das Psi-Problem eigentlich weniger interessant, es sei denn, dass sich herausstellen sollte, dass Unterschiede in der Abrufhäufigkeit mit Unterschieden in der Trefferhäufigkeit zusammenhängen, wenn es denn solche Unterschiede geben sollte. Woher stammen die Daten?Sie stammen von N=322 Versuchsteilnehmern, aufgeteilt in acht Stichproben: Vier Stichproben Studenten (‘97, ‘98, ‘99, ‘00), zwei Stichproben indische Schüler (m, w), eine Stichprobe WGFP-Workshop-Teilnehmer, eine Stichprobe Bekannte einer Diplomandin. Wie wurden die Daten verarbeitet?Abrufen und ziehen: Für jede Stichprobe gesondert wurde ermittelt, wie häufig die Zahlen 1 bis 5 insgesamt abgerufen und wie häufig sie gezogen wurden. Die ermittelten Summen wurden prozent-transformiert, d.h. würde eine Stichprobe exakt gleich oft die Zahlen 1 bis 5 abrufen, wäre die Häufigkeit für jede der fünf Zahlen 100%, analog wäre 100% die Häufigkeit der gezogenen Zahlen, wenn sie gleich der Summe aller Ziehungen geteilt durch 5 wären. Geringere oder größere Häufigkeiten ergeben Werte unter bzw. über 100%. Da die so ermittelten Prozentwerte für acht Stichproben vorliegen, wurde über diese der Mittelwert und die Standardabweichung errechnet, diese enthält die Graphik.Treffen: Die Originalhäufigkeiten der Treffer mussten relativiert werden, da die Zahlen verschieden oft abgerufen wurden, wie die Graphik zeigt. Wenn jemand z.B. 90 mal die 1 rät und nur 10 mal die 5, hat er bei der 1 viele Treffer und bei der 5 wenig. Doch ist die Zufallserwartung der Treffer für jede beliebige Abrufhäufigkeit 20%. Bei der anschließenden Prozent-Transformation sind 100% die Summe der fünf Trefferprozentwerte dividiert durch 5. ErgebnisseAbrufen: Die Randzahlen 1 und 5 der Zahlenreihe werden weniger oft aufgerufen als mittlere Zahlen, die 3 und die 2 werden am häufigsten aufgerufen. Vielleicht haben die Probanden Furcht vor Misserfolg: Rufen sie z.B. eine 3 auf, dann erleben sie eine daraufhin gezogene 5 als geringeren Fehler, als wenn sie zuvor z.B. eine 1 aufgerufen haben.Ziehen: Die Zieh-Häufigkeiten weichen von der Zufallserwartung zwar geringfügig, aber tendenziell ebenso ab wie die Aufruf-Häufigkeiten. Dies könnte als Einfluss gedeutet werden: Zahlen, die oft aufgerufen werden, werden oft gezogen, auch dann, wenn das nicht zu höheren Trefferzahlen führt. Diese Hypothese müsste weiter untersucht werden.Treffen: Die relativen Trefferhäufigkeiten sind bei den Randzahlen 5 und 1 erhöht, bei den mittleren Zahlen (vor allem 3 und 2) erniedrigt, den Ratehäufigkeiten entgegengesetzt. Das gibt zu denken:1.Merkwürdig: Je öfter eine Zahl aufgerufen wird, umso geringer ist bei ihr der Anteil der Treffer. Handelt es sich hier um einen kausalen Zusammenhang, oder sind die Zahlen 5 und 1 vom Aufrufverhalten der Probanden unabhängige Glückszahlen? Andere Erkenntnisse aus der Literatur unterstützen den Verdacht auf Verursachung: Psi wird durch Routine unterdrückt, geweckt wird Psi durch eine Abkehr vom Gewohnten, durch Instabilität: Dies gibt Anlass für gezieltes Experimentieren mit dem Ziel, die Natur von Psi zu erhellen.2.Der differentielle Effekt bei den Zielzahlen, was immer ihm zugrunde liegt, gilt nur für die Probanden als Gesamtheit, nicht für jeden Teilnehmer individuell, im Einzelfall könnten Effekte fehlen oder sich umkehren. Das bleibt zu untersuchen.

  17. Wie sind die Treffer innerhalb einer Trialserie verteilt? Gehäuft? Gestreut? Was zeigt die Graphik Die X-Achse repräsentiert die Z-Skala. Die Y-Achse gibt an, wie oft die Z-Werte vorkamen, die mit Hilfe des Runs-Tests (Siegel, 1967) ermittelt wurden. Der Runs-Test prüft die Treffer-Dichte. Treffer könnten stellenweise gehäuft vorkommen dicht wie „Glückssträhnen“, gefolgt von Trefferflauten. Auch könnten die Treffer wenig dicht, d.h. überzufällig gestreut vorkommen. Psi könnte also wie ein Nervenpräparat unmittelbar nach einem Impuls gehemmt werden und kurzzeitig nicht mehr erregbar sein. Die rote Kurve wurde durch die Häufigkeitspunkte der beobachteten Daten gelegt, die blaue Kurve durch die Häufigkeitspunkte von Kontrolldaten (erläutert unten). Wie funktioniert der Runs-Test?Man zählt die ununterbrochenen Folgen von Treffern und die ununterbrochenen Folgen von Fehlern. Wenn man z.B. in einer Sitzung von 60 Trials bei den ersten 30 Ziehungen nur Fehlziehungen (F) hätte, dann einen Treffer (T), und für den Rest wieder nur Fehlziehungen (F), dann hätte man 3 Runs (F T F) („Runs“ hier also mit speziellerer Bedeutung, sonst bezeichnet Run eine Serie von 60 Ball-Ziehungen). Mit Zunahme an T werden die Runs häufiger, sie sind am häufigsten, wenn T so oft vorkäme wie F und sie würden mit weiterer Zunahme an T wieder absinken. Die individuell unterschiedlichen Häufigkeiten von T (=60 – F) sind also in der Runs-Formel zu berücksichtigen. Dennoch ist die Trefferdichte von der Trefferhäufigkeit unabhängig. Wer viele T hat, dessen Verteilung der T weicht nicht mehr und nicht weniger vom Zufall ab (weder in Richtung „gehäuft“ noch in Richtung „gestreut“) als die eines anderen, der wenig T hat. Der Runs-Test liefert für jeden Probanden einen Z-Wert. Die Zufallsfrage wurde auf der Ebene der Gesamtheit mehrerer Stich-proben und für einzelne Stichproben gesondert durch Chi2 (hier = Summe der individuellen Z2) abgeklärt. Welche Daten werden zugrundegelegt?Die Daten der Studenten (vier Stichproben, ‘98 bis ’00 plus ’97, N=151+7) und der Nicht-Studenten (N=160) wurden als Gesamt-Datensatz und als Einzelstichprobe dem Runs-Test unterworfen. Kontrolldaten wurden gewonnen, indem in einem kopierten Original-Datensatz die Trefferspalte gelöscht und mit den Zahlen 1 bis 5 neu ausgefüllt wurde, die die Random-Routine eines Statistik-Programms lieferte. Damit änderten sich für die künstlichen Kontrollpersonen auch die Treffersummen, was aber ohne Auswirkung bleibt. Alternativ wurden für jeden Probanden die Originaltreffer durch Randomisierung neu verteilt. Eine so gewonnene Z-Kurve unterscheidet sich nicht von der nach der erstgenannten Methode gewonnenen und hier dargestellten Kurve. Ergebnisse:Positive Z-Werte bedeuten Zufallsabweichungen im Sinne geringer Trefferdichte (isoliertere Folge, Gestreutheit), negative Z-Werte bedeuten dichtere Folgen von Treffern (mehr Häufungen).(1) Die mittlere Trefferdichte der Probanden unterscheidet sich nicht von der der Kontrollpersonen. (2)Einen hochsignifikanten Unterschied aber zeigen die Verteilungender Trefferdichten. Bei vielen Probanden ist die Trefferfolge dichter als zufällig, bei vielen anderen ist sie weniger dicht (gestreuter) als zufällig, die Probandenkurve ist gespreizt (Chi2 (df=158)=223.5, p=.00007). Vgl. dagegen das Ergebnis der Kontrollpersonen: Chi2 ( df=158)=116.5 n.s. (3) DieTrefferdichte hängt, wie erwartet, mit der Zahl der Treffernicht zusammen, die Korrelation zwischen Trefferdichte und Trefferzahl ist insignifikant, auch wenn man Trefferdichte auf absolute Z-Werte stützt. Was folgt daraus?Da Trefferdichte mit der Trefferzahl nicht korreliert ist, darf ihre Abweichung vom Zufall als unabhängige Psi-Variable betrachtet werden, die zum Gesamt-Psi-Effekt einen eigenen Beitrag liefert. Der beobachtete maximale Beitrag der Trefferdichte (Effektgröße PI‘=.24) ist nahezu halb so groß wie der der Trefferzahl (PI‘=.55). Die Zufallsabweichungen hinsichtlich Trefferdichte erhöhen die Validität des Tests. Zudem haben hier die notorisch Ungläubigen mit Einwänden gegen Psi wenig Chancen, denn Trefferdichte können sie in einen Manipulationsverdacht kaum einbeziehen.

  18. Weicht die Aufeinanderfolge gezogener Zahlen vom Zufall ab? Was zeigt Graphik AVorweg eine Erläuterung: Die Zahlen auf den Bällen, die ein Proband von Trial zu Trial zieht, kann man im Hinblick auf Aufeinanderfolge überprüfen. Zieht ein Proband z.B. eine 3, dann hat beim ersten Zug nach dieser 3 (Lag=1) jede der fünf Zahlen die gleiche Chance (20%), gezogen zu werden. Beim zweiten Zug (Lag=2 von der zuerst gezogenen 3 aus gerechnet) hat wiederum jede Zahl die gleiche Zieh-Chance. Ebenso sollte der dritte, vierte Zug usw. durch die am Anfang gezogene 3 in keiner Weise determiniert sein, wenn der pure Zufall regiert. Graphik A zeigt, wie häufig eine Zahl, die gezogen wurde, in der ersten, zweiten...bis vierten Ziehung danach (d.h. für die ersten vier Lags, s. X-Achse) wieder gezogen wurde, und zwar als Abweichung von der 20%-Erwartung MCE (Y-Achse). Die Abweichungen sind für Studenten- und (indische) Schülerprobanden getrennt dargestellt. Was ging dieser Untersuchung voraus?Es war aufgefallen, dass die sechs untersuchten Stichproben erwachsener Probanden dazu neigten, eine Zahl, die beim Trial ti gezogen wurde, beim Trial t(i+1) nicht gleich noch einmal zu ziehen – eine Art des Meidens von Zahlwiederholungen, die etwa bis t(i+3) andauern konnte. Interessanterweise zeigten aber die beiden Schülerstichproben aus Indien (Jungen, Mädchen) einen entgegengesetzten Trend, die Schüler neigten zur Wiederholung einer gezogenen Zahl, nicht zum Wechsel. Deshalb werden in Graphik A die Abweichungsprozente für Erwachsene (nur für Studenten, weil homogen als Stichprobe unter den Erwachsenen) und Schüler getrennt dargestellt. Der Untersuchung ging ferner die Beobachtung voraus, dass die Wechselneigung (Erwachsene) und die Wiederholungsneigung (Schüler) mit der Ausprägung des Psi-Talents der Probanden zusammenhängt, ermittelt anhand der Trefferquoten. Je höher die Trefferquote, umso stärker die Abweichung, sowohl für Studenten als auch Schüler. Deshalb werden in Graphik A die Ergebnisse für trefferstarke und trefferschwache Probanden getrennt dargestellt, mit den Selektionskriterien für die Studenten >14 Treffer (N=50) und <11 Treffer (N=50), für die Schüler >15 Treffer (N=23) und <12 Treffer (N=23). Ergebnis Graphik A:Die trefferschwachen Probanden (Schüler und Studenten) verhalten sich hinsichtlich der Abfolge gezogener Zahlen, wie der Zufall es erwarten lässt (s. gestrichelte waagrechte Linien nahe der MCE). Nur die trefferstarken Probanden zeigen eine ausgeprägte Wiederholungsneigung (Studenten) bzw. Wechselneigung (Schüler), die von Lag 1 bis Lag 4 abnimmt (Z-Werte nur für Lag 1 angegeben). Was zeigt Graphik B?Sie zeigt Abweichungen in der Abfolge der von den Probanden geratenen Zahlen („Calls“), die den Ball-Ziehungen vorausgehen. Es lag nahe zu vermuten, dass die beobachteten Unterschiede zwischen Studenten und Schülern beim Ziehen der Zahlen mit ihrer unterschiedlichen Neigung zum Wechsel bzw. zur Wiederholung beim Abruf der Zahlen zusammenhängen.Tatsächlich zeigen die Studenten eine ausgeprägte Neigung zum Call-Wechsel, während die Schüler eine ebenso ausgeprägte Neigung zur Call-Wiederholung zeigen.In beiden Stichproben nimmt von Lag 1 bis Lag 4 die Neigung zur Call-Wiederholung zu, doch bei den Schülern auf einem insgesamt höheren Wiederholungsniveau, bei den Studenten auf einem niedrigen Wiederholungsniveau. Für die Deutung ist wichtig, dass sich Probanden mit viel und wenig Treffern im Call-Verhalten nicht unterscheiden. Fazit: Unterschiedliche Tendenzen zur Call-Wiederholung bzw. zum Call-Wechsel schlagen sich in analogen Abfolgestrukturen gezogener Zahlen nieder - ein versteckter, deshalb unverdächtiger, mit dem Trefferüberhang korrelierter Psi-Indikator. A Lag of number repetition B

  19. Wenn Psi keine Treffer begünstigt, dann verhilft es oft zu „guten Fehlern“ Was zeigt die Graphik Die Graphik zeigt bei vier Probanden (X-Achse) das Vorkommen “guter Fehler“. Man kann sie auch Fast-Treffer nennen. Denn wenn man eine 5 ziehen will und zieht die 4, oder wenn man eine 1 ziehen will, und zieht die 2, dann hat man die Zielzahl fast getroffen. Die Häufigkeit solch „guter“ Fehler sollte eigentlich ebenso zufällig sein wie die der anderen Fehler und wie die der Treffer. Sie sind es nicht, wie die Abweichungen der Proportionen von der Linie der Erwartung zeigen. (Erwartet werden 0.20, d.h. ein Fünftel bei fünf Zahlen, s. Y-Achse). Und die Unterschiede? Die Unterschiede zwischen den vier Personen sind hier weniger wichtig als die intra-individuellen Unterschiede zwischen den drei Bedingungen (s. Ziffern an den Säulen-füßen). Zunächst ist auffällig (man beachte die roten Säulen), dass unter der Standard-bedingung, wo beliebig Zahlen zwischen 1 und 5 abgerufen werden, die „guten Fehler“ nur sehr geringfügig häufiger sind als vom Zufall zu erwarten (Diese Tendenz unter der Standardbedingung wurde erst bei dem großem N der Gesamtstichprobe signifikant). Sonderbedingung bei Kannan: Möglichst hohe oder niedrige Zahlen ziehen Kannan sollte unter seiner Sonderbedingung möglichst hohe Zahlen abrufen und treffen. So war die 5 die erste Wahl für sein Abrufen, doch wenn er sie nicht traf, war eine 4 willkommener als eine 3, die 1 wäre dann am wenigsten willkommen. Doch sollte Kannan die abgerufenen Zahlen auch möglichst treffen. Wenn die 4 abgerufen wurde, war es besser, eine 4 statt einer 5 zu ziehen. In einer Abwandlung der Bedingung war Kannan gehalten möglichst niedrige Zahlen zu ziehen. Kannan erzielte bei diesen Versuchen nicht nur sehr viele Treffer (nicht gezeigt hier), sondern auch sehr viele „gute“ Fehler (siehe Graphik). Psi kann also zweigleisig fahren: wenn dem Primärwunsch (Volltreffer) nicht entsprochen wird, dann wird dem Sekundärwunsch (Fasttreffer)entsprochen. Sonderbedingungbei Katarina: Gezogene Zahl nochmals ziehen Katarinas Tendenz zu guten Fehlern kann nicht auf einen Sekundärwunsch zurückgeführt werden. Sie sollte versuchen, immer diejenige Zahl nochmals zu ziehen, die sie gerade gezogen hatte. Zog sie z.B. eine 5, dann sollte sie die 5 nochmals ziehen, zog sie dann aber eine 1, dann sollte sie die 1 zu ziehen versuchen usw. Unter dieser Bedingung ist die „gute-Fehler-Tendenz“ sehr ausgeprägt. Warum? Das ist nicht leicht zu verstehen. Ein guter Fehler bringt unter dieser Sonderbedingung eigentlich genauso wenig Gewinn für die Probandin wie unter der Standardbedingung. Sonderbedingungbei Barbara und Oliver: Partnervorhersage Das Ergebnis von Barbara und Oliver ist etwas verständlicher: Denn wenn die beiden Partner zusammen Bälle zogen - der eine sagte Zahlen voraus, der andere zog die Bälle-, dann war die Trefferhäufigkeit bei beiden hochsignifikant schlecht („psi-missing“), und zwarnurunter dieser Kooperationsbedingung. Die vielen guten Fehler (s. Graphik) könnte man als Ausdruck einer latenten Wunscherfüllung deuten.

  20. „Gute Fehler“ im Detail Was zeigen die Graphiken Die erste Graphik („Target 1“) zeigt, wie weit die Psychologie-Studierenden (N=151), wenn sie die 1 ziehen wollten, mit der dann tatsächlich gezogenen Zahl von 1 entfernt waren. Die Distanz war 0, wenn sie die 1 getroffen hatten(s. X-Achse). Zogen sie die 2, dann waren sie +1 vom Ziel entfernt, usw., zogen sie 5, waren sie +4 vom Ziel entfernt. Die Y-Achse zeigt Häufigkeiten des Auftretens der Distanzen (prozentual), mit Standardabweichungen als Fehlerbalken. Wie wurden die Prozentwerte ermittelt? Die Summe der vier für jedes Target spezifischen Nichttreffer wurde gebildet und durch 4dividiert. Das ergab den Erwartungswert für die Nichttreffer, der dann den 100% Bezugswert definierte. Alle Häufigkeiten, auch die der Treffer (Distanz = 0) wurden auf den 100%-Wert bezogen. Die Prozent-Umrechnung bringt die Unterschiede in der Rate-Bevorzugung bei den Zahlen 1 bis 5 zum Verschwinden. Beim Target 2 kommen die Distanzen +1 und -1 vor, wenn nämlich die 2 verfehlt und die 3 bzw. die 1 gezogen wird. Zieht man die 5 bei Target 2, dann ist die Distanz maximal (hier +3). Wenn Plus- und Minus-Differenzen vorkommen (das ist bei Target 2, 3, und 4 der Fall), dann werden auf der X-Skala die Plus-Differenzen vor den Minus-Differenzen abgetragen (die Entscheidung ist willkürlich, aber für den voliegenden Fall unbedeutend). Ergebnis: Der große Anteil an Ziehungen mit Distanz = 0 (das sind Treffer) ist am auffälligsten. Aber darum geht es hier weniger. Interessanter ist die darüber hinaus erkennbare Neigung, „gute Fehler“ zu machen, also z.B. beim Target 1, wenn es nicht getroffen wird, eher die 2 zu ziehen als z.B. die 5. Man sieht, dass die Tendenz zu guten Fehlern bei Target 1, 2, 3 und 4 vorkommt, in dieser Reihenfolge abnehmend stark. Allerdings fehlt diese Tendenz völlig beim Target 5, hier ließ sich keine Abfallsfunktion (exponential decay) anpassen („thedata step is too big“, war die Meldung der Programmroutine). Vermutlich gerät die 5 als letzte Zahl zur 1 als der ersten der fünf Alternativen in ein strukturelles Nachbarschaftsverhältnis, das der numerischen Distanz entgegenwirkt. Schlußfolgerung: Die „gute-Fehler“-Tendenz lässt eher auf eine höhere kognitive als auf eine elementar perzeptive Natur der Psi-Effekte schließen. Psi bringt die Probanden wahrnehmungsunabhängig der jeweils vorgestellten und gewünschten Zahl näher, numerische Distanzen mit einbeziehend. Probanden werden „intelligent geführt“, ohne dass sie es merken.

  21. Ist Psi auch wirksam, wenn man eine Zahl nicht ziehen (vermeiden) will? Was zeigen die Graphiken Graphik A zeigt Treffersummen (Y-Achse) von Schüler Maximilian W. (11 J.) und von Studentin Saskia D. Beide absolvierten 16 Sitzungen (s. X-Achse) unter der Standardbedingung (Teil 1), und 16 Sitzungen unter der Vermeide-Bedingung (Teil 2). In der Standardbedingung hatten sie bei jedem Trial die zu ziehende Zahl anzukündigen, die sie zu ziehen gedachten. In der Vermeide-Bedingung hatten sie bei jedem Trial die Zahl anzugeben, die sie möglichst nicht ziehen wollten. Standard- und Vermeide-Bedingung wechselten von einem Run zum anderen regelmäßig ab, in der Graphik werden die Ergebnisse der Bedingungen (1) und (2) zur besseren Übersicht getrennt dargestellt. Wozu die Vermeide-Bedingung? Das Vermeidenwollen (V) ist eine subjektiv besondere Bedingung. Probanden gelingt es öfter, einen Fehler zu vermeiden als in der Standard-Bedingung (S) einen Treffer zu erzielen, denn die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte aus fünf Zahlen zu ziehen, ist 20%, die Wahrscheinlichkeit, eine andere Zahl zu ziehen, ist 80%. Dementsprechend erleben die Probanden in der V-Bedingung öfter Erfolgsgefühle als in der S-Bedingung, allerdings weniger ausgeprägte. Ausgeprägter, obgleich seltener, sind bei der V-Bedingung die Misserfolgsgefühle, die auftreten, wenn die Zahl, die man vermeiden wollten, dann doch gezogen wird. Die psi-talentierten Probanden Maximilian und Saskia haben beide unter S-Bedingungen einen Treffer-Überhang (siehe rote und blaue Mittelwertslinien in (1), Maximilians Z=10.4, Saskias Z=5.1. Haben die beiden Probanden in der V-Bedingung einen Fehler-Unterhang? Ist das Nicht-treffen-wollen, wenn es sich beim Ball-Ziehen auswirken sollte, ebenso wirksam wie das Treffen-wollen? Ergebnisse (1)Beiden Probanden gelingt es, die Zahlen, die sie nicht ziehen wollen, seltener zu ziehen als die MCE erwarten lässt (siehe die Mittelwertslinien rechts in der Graphik in der V-Bedingung (2)).(2)Das Zahlen-vermeiden-wollen zeigt bei beiden Probanden weniger Psi-Effekt als das Zahlen-ziehen-wollen.(3)Der psi-talentiertere Maximilian hat, wie zu erwarten, auch in der V-Bedingung (2) mehr Psi-Effekt (Z=-2.85) als Saskia(Z=-1.37).Schlussfolgerungen In der Psi-Forschung hat jeder differentielle Effekt Erkenntniswert, d.h. jeder mit einer Bedingungsvariation wiederholbare Unterschied im Auftreten oder in der Stärke eines Psi-Effekts. Psi wird offenbar durch eine positive Ausrichtung des Wollens stärker „entbunden“ als durch eine negative, approach-Motivation ist für Psi günstiger als avoidance-Motivation. Das passt zur oft berichteten Erfahrung, dass auch das ungewollte ständige Verfehlen eines Ziels (psi-missing) seltener und schwächer auftritt als das gewollte Zielerreichen (psi-hitting). A S avoids drawing number ... B Die Graphik B zeigt Abweichungen von der zufallserwarteten Häufigkeit der Zahl-Ziehungen, gemittelt aus Vermeide-Versuchen von Maximilian, Saskia und zwei weiteren Probanden. Häufigkeiten, die den Zufall (MCE) übertreffen, sind blau dargestellt, die unter der MCE liegenden weiß. Die weißen Kreise in der Diagonalen zeigen an, dass das Vermeiden des Zahlen-Ziehens insgesamt gelang. Die großen blauen Kreise liegen meist weit von der zu vermeidenden Zahl entfernt: Mit Hilfe von Psi, also unbe-wusst, machten die Probanden um die Zahl, die sie nicht ziehen wollten, „einen großen Bogen“ (Ausnahme nur bei der 3). 1 2 3 45 1 2 3 4 5 S draws number ...

  22. „Algorithmische“ Psi-Effekte Was zeigen die Graphiken Die roten Kreise in den beiden Matrizen repräsentieren Häufigkeiten, die in den jeweiligen Kästchen abzulesen sind. Es handelt sich um Abfolgehäufigkeiten zwischengezogenen Zahlen, die keine Treffer sind. Das muss erläutert werden: Die Probandinnen (Frauke und Amelie) sollten die Zahlenfolgen 1, 2, 3, 4, 5,1, 2, 3, 4, 5 usw. ziehen, immer die gleiche Folge der fünf Zahlen. Nehmen wir mal an, Frauke wollte die 1 ziehen, sie zieht aber eine 5, ein Fehler. Dann will sie die 2 ziehen, zieht aber die 4, ein Fehler.Die erste Abfolge der beiden Züge, die keine Treffer waren, ist in diesem Beispiel „5 4“. Dann will Frauke die 3 ziehen, zieht aber die 1, wieder ein Fehler. Die Abfolge ist hier „4 1“, denn die gezogene 1 folgte auf eine gezogene 4. Die Spalten 1 bis 5 in den Matrizen stellen die zuerst gezogenen Zahlen einer Abfolge dar, die Zeilen 1 bis 5 stellen die anschließend gezogenen Zahlen einer Abfolge dar.Der erste Kreis oben links in der Graphik repräsentiert z.B.die Tatsache, dass Frauke 11 mal nach einer 1 (die ein Fehler war) wieder eine 1 gezogen hat (die auch ein Fehler war). Der Kreis darunter besagt, 32 mal hat Frauke nach einer 1 die 2 gezogen, beides keine Treffer. Treffer also bleiben außen vor. Wozu diese Auswertung bei den gezogenen Nieten? Die Erkundungshypothese war, dass sich bei psi-talentierten Probanden in der Folge der gezogenen Zahlen, auch wenn es keine Treffer sind, die Struktur der Zahlenfolge zum Ausdruck kommen könnte, die mit dem Aufbau der Zielzahlenreihe gegeben war. Die Probandinnen hatten ja zur Aufgabe, wiederholt nacheinander Zahlenreihen zu ziehen, die von 1 bis 5 um je 1 ansteigen. Wenn sie nun die Zahlen, die sie ziehen wollen, nicht treffen – so war die Überlegung -, könnte es dann nicht sein, dass sie trotzdem tendenziell eine Zahlenreihe (um 1 ansteigend) produzieren? Die Instruktion könnte dem einen Vorschub gegeben haben. Den Probandinnen war gesagt worden, dass es darauf ankäme, in jedem vorgegebenen Block der Zahlen 1 bis 5 möglichst eine aufsteigende Reihe von Zahlen zu ziehen. Ergebnisse Bei Frauke (obere Grafik) zeigt sich der erwartete Effekt besonders deutlich.Nach der Zufallserwartung sollten die roten Kreise alle ungefähr gleich groß sein. Doch bei Frauke dominieren anteilmäßig die Kreise der Abfolgen „1 2“, „2 3“, „3 4“, „4 5“ . Doch Achtung: Auch die Folge „5 1“ kommt sehr oft vor, was der Instruktion nicht entspricht. In der vorgegebenen Serie zu ziehender Zahlen folgte auf eine 5 immer die 1, wahrscheinlich ist dies der Grund. Auch bei Amelie sind diese Regelmäßigkeiten der Abfolge in ihren Fehlziehungen noch deutlich ausgeprägt.Wenn schon die Zielzahl nicht gezogen wurde, dann war die gezogene Zahl tendenziell um 1 größer als die zuletzt gezogene falsche Zahl. Bemerkenswert ist auch, dass beide Probandinnen gleiche Zahlen selten hintereinander zogen (s. Diagonalkreise). Ein „Auf-der-Stelle-Treten“ stand im Gegensatz zum Ziel-Algorithmus. Man kann das Ergebnis wie folgt zusammenfassen: Der Algorithmus der Target-Zahlenreihe wurde tendenziell selbst bei Fehlziehungen reproduziert. Schlussfolgerung Mit der Reproduktion der aufsteigenden Zahlenordnung unter den Fehlziehungen erweist sich Psi in gewisser Weise als „wissend“ oder „intelligent“. Die Probandin will bei jedem Trial in erster Linie einen Treffer erzielen. Wenn nun der Zug eines Balls ihrer primären Intention nicht entspricht, wird immerhin die algorithmische Ordnung der dargebotenen Zahlenreihe, also ein Strukturmerkmal, reproduziert, was als größere „Leistung“ imponiert. All dies läuft ohne bewusste Operation ab. Denn die Probandin weiß ja nicht, welche Zahlen die Bälle tragen, die sie betastet, so dass sie, wenn sie die Zielzahl nicht erwischt, als Alternative eine Zahl wählen könnte, die um 1 größer ist, als die zuletzt gezogene falsche Zahl. Frauke L. Amelie J.. 12345

  23. Wie wirkt Psi, wenn man hohe bzw. niedrige Zahlen ziehen will? Was zeigt die GraphikAuf der Y-Achse ist abgetragen, wie häufig Proband Kannan die Zielzahlen zu ziehen gewünscht (blau) und tatsächlich gezogen hat (rot). Die Erwartungslinie MCE beim Wert 1 zeigt das Häufigkeitsniveau bei einer Gleichverteilung über die fünf Zahlen. BedingungsvariationIn der Bedingung 1 sollte Kannan versuchen, wie unter der Standardbedingung eine von ihm angekündigte Zahl zu treffen, doch sollte es eine möglicht niedrige Zahl sein. Würde er die 1 wünschen und ziehen, so wurde ihm gesagt, hätte er das beste Ergebnis. Würde er die 2 wünschen und ziehen, hätte er das zweitbeste Ergebnis. Die 1 zu wünschen und die 2 zu ziehen, wäre das drittbeste Ergebnis, das ebenso gut sei wie die 2 zu wünschen und die 1 zu ziehen. Alle anderen Fehlziehungen seien weniger er-freulich, am unerfreulichsten sei es, die 1 oder die 2 zu wünschen und die 5 zu ziehen. Die Bedingung 2 entspricht der Bedingung 1, nur dass hier möglichst hohe Zahlen gewünscht und gezogen werden sollten. Versuchszweck(1) Wenn von einem psi-talentierten Probanden wie Kannan wiederholt nur zwei Zielzahlen gewünscht und gezogen werden, dann kumulieren dieTrefferbei den beiden Zahlen, die Abweichung von der Gleichverteilung wird punktuell gesteigert. (2) Es könnte aber auch sein, dass ein Trefferüberhang durch Psibei einseitigem Wünschenschwächer wird, so wie viele normale Leistungen bei Langeweile (Habituation) zurückgehen..Vielleicht braucht ein Psi-Effekt anregende Abwechslung.(3) Auch interessierte, ob sich eine Fast-Treffer-Tendenz gezielt geltend macht, ob z.B. beim Verfehlen der gewünschten 1 dann die 2 die größte, die 5 die geringste Chance haben würde, gezogen zu werden. ErgebnisseDas Ziel (1) ist erreicht: Massive Trefferüberhänge zeigen sich unter beiden Bedingungen, etwas mehr in der ersten als in der zweiten. Damit entfällt die alternative Möglichkeit (2).Die Erwartung (3) wird voll bestätigt. Dies ist schon an der Graphik abzulesen (Genaueres ergibt die Berechnung): Z.B. hat Kannan unter der Bedingung (1) die 2 relativ selten angekündigt, aber häufig gezogen, und zwar in der Regel deshalb, weil er die 1 so oft ankündigte. Die 2 zu ziehen war der „beste Fehler“, den er bei Ankündigung der 1 machen konnte. Analoges zeigt sich unter Bedingung (2) bei der 4. SchlussfolgerungPsi-Effekte bei Kannan sind relativ robust. Sie werden durch einseitiges Wiederholen gleicher Wünsche nicht vermindert. Auch macht sich Psi beim Verfolgen verallgemeinerter Ziele geltend („möglichst niedrige“oder „möglichst hohe“ Zahlen zu ziehen), die nicht auf bestimmte Targets fixiert sind . Participant: Kannnan G. 1 2

  24. Gibt es auch verzögerte Treffer? Was zeigt Graphik AMan beachte in derGraphik zunächst nur den 0-Wert auf der der X-Achse. Über diesem finden sich die Prozenthäufigkeiten der Treffer (Y-Achse), welche bei einer trefferstarken und einertrefferschwachen Stichprobe von Studenten beim Ballziehen ermittelt wurde. Doch in der Graphik A interessieren nicht die tatsächlichen Treffer, sondern die Treffer, die sich ergeben hätten, wenn die Probanden mit den angekündigten Zahlen den übernächsten Zug (X=1) oder den über-übernächsten Zug (X=2) usw. richtig vorausgesagt hätten. Woher das Interesse an verspäteten Treffern?Pingpong-Probanden bemerken mitunter, sie hätten den Eindruck, dass sie die Bälle mit den von ihnen geratenen Zahlen erst beim übernächsten Zug ziehen, so als mache sich ein Psi-Einfluss mit Verspätung geltend. Treffer-“displacements“ wurden gelegentlich auch anhand von Daten des Rhineschen Kartenratens berichtet. Sollte der Effekt bei Pingpong-Probanden auch zu finden sein? Sollten diejenigen, die bei X=0 wenig Treffer haben, vielleicht eine Psi-Hemmung haben, die bei X=1 nachlässt, so dass bei ihnen Psi mit Verspätung reagiert? Oder gibt es bei Probanden, die schon bei X=0 viele Treffer haben, noch einen Treffer-Zuschlag bei X=1 und ff? ErgebnisWeder dietrefferschwachen noch trefferstarken Probanden, für welche Trefferprozente bis zu einer Verspätung von X=15 ermittelt wurden, weichen bei X=1, dort wo man es am ehesten erwartet hätte, bedeutsam vom Zufall ab. Gibt es verfrühte Treffer?Bei Rhines Kartenraten sollen auch verfrühte Treffer vorgekommen sein. Für den Pingpong-Test sind verfrühte Treffer irrelevant, denn die Targets (hier Zahlen auf Bällen) werden nicht, wie bei Rhine (dort Figuren auf Karten), im voraus festgelegt und geheim gehalten. Die Probanden lassen sich vielmehr nach jedem Trial, also nach Anblick einer gezogenen Zahl, eine neue Zahl zum Raten für den nächsten Zug einfallen. Die blauen und roten Kreise im negativen X-Bereich repräsentieren Rate-Abweichungen der Probanden, die wie folgt zustande kommen: Den Probanden ist gegenwärtig, welche Zahlen sie unmittelbar vorher (X = -1) oder noch weiter zurückliegend (X = -2 usw.) gezogen haben. Der bei X = -2 und -1 dramatische Abfall der blauen und roten Punkte besagt, dass die Probanden es vermieden, die gerade gezogenen Zahlen für anschließende Trials anzukündigen. Kann ein Fazit gezogen werden (Graphik B)?Trefferverspätung:Das negative Ergebnis sollte noch nicht zur Ablehung der Hypothese führen. Denn ein Störfaktor blieb unkontrolliert: Probanden vermeiden beim Raten nicht nur die Wiederholung der gezogenen, sondern auch der geratenen Zahlen. Graphik B zeigt, was herauskommt, wenn man das Ankündigen gleicher Zahlen gewohnheitswidrig ständig wiederholt. Katarina schrieb im voraus die gleiche Zahl 5 mal, manchmal 10 oder 15 mal in die Ankündigungs-zeile. Ihre Treffer bei Shift=0 wirken sich deshalb automatisch auch für verspätete Treffer aus. Folglich hätte man vom Gegenteil des Ratewiederholens, nämlich vom gewohnheitsmäßigen Nicht-Wiederholen geratener Zahlen, einen gegenteiligen Effekt zu erwarten und geeignete Korrekturen vorzunehmen. A B

  25. Zwei unverdächtige Psi-Effekte bei Sina S. Was zeigt die Graphik (1) Zu den roten Kreisen. Die roten Kreise repräsentieren Treffer der Probandin Sina über eine Serie von 22 Sitzungen, als Abweichungen vom mittleren Zufall MCE (Y-Achse). Sie sind hier kumuliert dargestellt, d.h. nur in der ersten Sitzung (X-Achse Nr. 1) wird die Trefferabweichung dieser Sitzung allein aufgeführt. Bei X=2 werden die Abweichungen der ersten plus zweiten Sitzung abgetragen, immer bezogen auf die zugehörige MCE. So wird weiter für die dritte, vierte bis zur 22. Sitzung aufkumuliert. Die grünen Kurven zeigen die Signifikanzgrenzen (p=.05) an. Sina ist eine der seltenen Probandinnen mit Psi-Effekten in der „falschen“ Richtung („psi-missing“). Sie wollte wie alle anderen Probanden möglichst viele Treffer haben und erreichte das Gegenteil. Beim ersten senkrechten Strich, am Ende des Standardtestes nach 6 Sitzungen, lag sie signifikant jenseits der grünen Signifikanzlinie auf der negativen Seite der Y-Achse. Diese Neigung blieb stabil, am Ende der 22. Sitzung war das Trefferdefizit immer noch jenseits der Signifikanzgrenze. Wie solche Effektumkehrungen zu erklären sind, weiß man nicht. Im Augenblick ist nur wichtig: Die meist allzu mußtrauischen Skeptiker werden angesichts solcher Ergebnisse in Verlegenheit gebracht. Denn eine Erklärung zufallsabweichender Häufigkeiten durch Täuschung, Selbsttäuschung, Bias kann man nur auf wunschentsprechende Ergebnisse sinnvoll anwenden, nicht auch auf wunschwidrige Ergebnisse wie denen Sinas mit ihren Trefferdefiziten. (2) Zu denblauenDreiecken. Als Sina mit ihren sechs Standardsitzungen (Abschnitt 1) fertig war, meinte sie: Merkwürdig, ich habe oft gleiche Zahlen hintereinander gezogen. Die rechnerische Überprüfung mit dem runs-Test zeigt tatsächlich ein hochsignifikantes Nacheinander-Ziehen gleicher Zahlen (s. Bild). Liegt diesem „Auf-der-Stelle-Treten“ Sinas eine stabile Disposition zugrunde? Ja und nein. Nein, denn im Laufe der Sitzungsserie, Teil 2, wurde das wieder-holte Ziehen gleicher Zahlen immer seltener. Andererseits aber auchja, denn die Zufallsabweichung setzte sich anschließend mit umgekehrtem Vorzeichen fort: Sina vermied weiterhin in einem so hohen Maße, gleiche Zahlen nacheinander zu ziehen, dass der Runs-Indikator allmählich auf der negativen Seite hochsignifikant wurde.Wie ist diese Umkehrung zu erklären? Sina war sich ihrer Neigung zu Zahlenserien bewusst geworden. Auch hatte sie gemerkt, dass sich der Versuchsleiter dafür interessierte. So entstand vielleicht der Wunsch, diesen Nebeneffekt in den Versuchs-wiederholungen bestätigt zu finden. Die Tendenz Sinas zur nichtzufälligen Zahlenfolge verhielt sich also mit ihrer Umkehrung ins Gegenteil am Ende so, wie sich ihre Tendenz zur Treffervermeidung von Anfang an verhalten hatte: Rote Punkte und blaue Kreise treffen sich vor Abschluss des Versuchs.

  26. Sollte man den Balltest allein oder mit Partner durchführen? Was zeigen die beiden Graphiken Die Y-Achse zeigt die Ballzieh-Treffer von Barbara F. und ihrem Partner Oliver M., in Effektstärken PI‘ umgerechnet (0=Zufallsergebnis, 1=Jeder Zug ein Treffer, -1=Nie ein Treffer). Die beiden Probanden haben den Balltest über 32 Sitzungen allein durchgeführt (X-Achse, Periode(1), dann folgten noch 16 Sitzungen, (Periode (2), bei denen sich der jeweilige Ballzieher vom Partner „helfen“ ließ. Wenn z.B. Barbara den Beutel mit den Bällen bediente, dann riet Oliver, welche Zahl Barbara bei ihrem nächsten Zug ziehen würde, er nannte ihr eine Zahl und schrieb diese und die danach von Barbara gezogene Zahl ins Protokoll. Die Rollen der beiden wechselten. Ergebnis Teil 1 Barbara entfaltet ein ausgeprägtes Psi-Talent, zweimal nur sinken die Treffer kurzfristig ab. Olivers Trefferzahlen dagegen bewegen sich um die Zufallslinie Hypothesen zu Teil 2 Plausibel wäre, wenn sich durch die Interaktion mit dem Partner die Trefferniveaus des Ballziehers verändern würden (Hypothese 1). Auch wäre plausibel (um spezieller zu werden), wenn die Treffer des Psi-Talents Barbara etwas sinken und die des Nicht-Talents Oliver etwas steigen würden, wenn also im Ergebnis eine Art Mischung der beiden Fähigkeiten zum Ausdruck kommen würde (Hypothese 2 ist eine Spezifizierung der Hypothese 1) Ergebnis Teil 2 Hypothese 1 wird bestätigt, denn bei beiden Probanden ändern sich durch Interaktion mit dem Partner die Trefferzahlen. Allerdings geschieht dies nicht so, wie nach Hypothese 2 erwartet wird.. Vielmehr sinkt die Trefferquote bei beiden Probanden, massiv vor allem bei Barbara, aber ach beu Oliver. Der Psi-Effekt nimmt also eine unerwartete Richtung. Die Partner nähern sich zwar mit ihren Trefferniveaus einander an (das impliziert eigentlich auch Hypothese 2), doch wird dies durch Trefferdefizite erreicht, die von den beiden Proban-den nicht gewünscht wurden. Interessant ist: Auch Oliver, der im Alleingang ein konstant zufälliges Ziehergebnis hatte, zeigt mit Partnerbeteiligung eine hochsignifikante Abweichung vom Zufall, also Psi-Fähigkeit, die Barbara offenbar in ihm geweckt hat. Schlußfolgerungen Erstens:Psi-Abweichungen vom Zufall können beim Pingpong-Versuch durch Interaktion der Probanden massiv beeinflusst werden Zweitens:Durch Interaktion von Partnern scheint bei harmonischer Beziehung eine Angleichung der Psi-Effekte zu erfolgen.Drittens:Wer allein im Balltest keinen Psi-Effekt produziert, aus dem kann u.U. ein zugeneigter Partner Psi-Fähigkeit hervorrufen.

  27. Wie verhält sich Psi, wenn Kannan G. gleichzeitig Zahlen und Farben rät? A: Expected Was zeigen die GraphikenIn einem Sonderversuch mit Kannan G. waren die Zahlen 1 bis 5 zur Hälfte auf weißen Pingpong-Bällen geschrieben, zur Hälfte auf gelben. Der Proband sollte bei jedem Trial nicht nur, wie üblich, die Zahl voraussagen, die er ziehen würde, sondern auch die Farbe des Balles, auf dem die Zahl stehen würde. In sechs Runs - bei diesen führte Aufpasser S. Ertel Protokoll, kamen 360 Trials zusammen. Graphik A zeigt, wie viele Treffer zufallserwartet waren, für Zahlen 2 mal 36 = 20% von 360 und für Farben 36+144 = 50% von 360. Graphik B zeigt, wie oft Kannan Zahlen und Farben tatsächlich getroffen und verfehlt hat, und Graphik C zeigt, wie stark Kannans Zieh-Häufigkeien von der Erwartung abweichen, positive Differenzen durch rote, negative durch weiße Kreise. Warum zusätzlich Farben raten lassen?Folgende Fragen führten zur Abwandlung der Versuchsbedingung: (1) Wird durch das Hinzukommen einer weiteren zufällig variierenden Variablen, bei der sich Psi auswirken könnte (Farbe), die Psi-Gesamtwirkung gesteigert? Dies wäre zu erwarten, wenn Psi eine - z.B. durch Aufgabenkomplexität - steigerbare Einflussquelle ist. (2) Bleibt unter der veränderten Bedingung die Psi-Gesamtwirkung gleich, verteilt sie sich lediglich auf Zahlen und Farben? Dies wäre zu erwarten, wenn Psi, sofern es überhaupt wirkt, sich nach einem Alles-oder-Nichts-Prinzip verausgaben sollte. (3) Sinkt die Psi-Gesamtwirkung unter der Bedingung des Mehrfachratens? Dies wäre zu erwarten, wenn Psi, ähnlich wie andere menschliche Fähigkeiten, bei Mehrfachtätigkeit überfordert wird. Ergebnisse:Kannan hatte zuvor beim Standard-Zahlenziehen im Laufe von 12 Runs mit 42.5% Treffern (Zufallserwartung = 20%). eine baseline-Effektstärke von w = .562(s. Cohen)erreicht. Beim Zahlen-plus-Farbenziehen sank das Trefferprozent für Zahlen auf 38.6%,w = .464. Doch zur Psi-Gesamtwirkung muss man das Trefferprozent für Farben hinzu nehmen, das mit 61.4% deutlich über der Erwartung von 50% liegt. Zur Gesamtwirkung von Psi ist noch ein dritter Faktor einzubeziehen: Eine mögliche und bei Kannan tatsächlich vorliegende Wechselwirkung zwischen Zahlen und Farben, die sich anhand der Graphik C erläutern lässt. Doppeltreffer (Zahlen und Farben) kommen häufiger, Doppelfehler kommen seltener vor als wenn man die beobachteten Treffer und Fehler bei Zahlen und Farben zufällig kombiniert. Wenn zwischen Zahlen- und Farbtreffern keine Interaktion bestünde, dann wären die großen Kreise in der Diagonalen (rot links oben und weiß rechts unten) bedeutend kleiner, die kleinen Kreise in der anderen Diagonalen entsprechend größer. Aufgrund des Trefferüberhangs bei Farben und aufgrund der Wechsel-wirkung zwischen Farben und Zahlen steigt die Gesamteffektgröße auf w = .603(stützt sich auf ein Vierfelder-Chi2).Gegenüber der baseline von .562 ist also ein Zuwachs an Psi-Wirksamkeit zu verbuchen. Fazit.1.Die erste oben aufgeführte Vermutung hat sich bestätigt: Die Psi-Gesamtwirkung wurde durch weitere Auswirkungskanäle gesteigert (Signifikanz des Unterschieds wahrscheinlich, Berechnung kaum möglich).2. Die Gesamtwirkung von Psi scheint auf mehrere angebotene Kanäle verteilt zu werden.3. Das kann dazu führen, dass das Niveau eines einzelnen Psi-Effekts, der beim Angebot nur eines Kanals ermittelt wird, beim Angebot mehrerer Kanäle als ein Effekt unter mehreren anderen sinkt.4. Die zukünftige Methodenplanung für Psi-Experimente kann aus diesen Ergebnissen Konsequenzen ziehen.5. Was für den Probanden Kannan G. gilt, muss allerdings nicht für jeden anderen psi-talentierten Probanden gelten. 36 144 36 144 B: Observed 100 121 39 100 C: Difference

  28. Wie funktioniert das Zweibeutel-Testverfahren? I. Überblick Was zeigen die GraphikenDie 5 mal 5–Matrix, verwendet in Graphik A und B, soll die drei Ergebnisvariablen des Zweibeutel-Testverfahrens, nämlich Treffer,Pasch und Repetition zusammendarstellen. Um diese Strategie zu verstehen, muß man wissen, wie Test2 konkret abläuft. Wie läuft Test2ab?Anders als beim Standard-Screening-Test mit nur einem Beutel (Test1) hat der Proband in Test2 aus zwei Beuteln je einen Ball zu ziehen. Wie bei Test1 befinden sich in jedem Beutel 50 Bälle, je 10 mit den Zahlen von 1 bis 5. Außerdem werden im Test2 die Zielzahlen (Targets) nicht frei gewählt, vielmehr sind sie auf dem Protokollblatt vorgegeben – und zwar indirekt, durch Kopfrechenaufgaben. Z.B. wird durch die simple Aufgabe 1 + 2 die Zielzahl 3 definiert. Die 3, die nicht dargeboten wird, soll beim betreffenden Trial, wenn möglich mit der linken und rechten Hand gleichzeitig oder kurz nacheinander, aus den beiden Beuteln gezogen werden. Von Trial zu Trial wechseln die Aufgaben und, fast immer, auch die Zielzahl. Zu den Eigenheiten des Tests2 gehört, dass den Probanden mehrere Möglichkeiten für Erfolge angeboten werden. Der erste Erfolg wäre, die Zielzahl zu ziehen – am besten aus beiden Beuteln (3|3, Trefferpasch) oder sonst wenigstens aus einem Beutel (Einzeltreffer). Die zweite Erfolgsmöglichkeit ist der Pasch 2, das Ziehen von zwei gleichen Zahlen, die keine Zielzahlen sind (für unser Beispiel sind dies 1|1, 2|2, 4|4, 5|5). Der Proband hat drittens Erfolg, wenn er die beiden Zahlen zieht, die in der Aufgabe vorkommen (Aufgabenzahl-Repetition oder A-Repetition, in unserem Beispiel 1|2 oder 2|1). Die Aufgaben sind so konstruiert, dass die sie bildenden Zahlen nicht als Zielzahl wiederkehren (z.B. kommt 4 – 2 ( = 2) nicht vor). Weshalb ist Test2 so kompliziert? Vier Überlegungen führten zur Konstruktion von Test2. Der Test sollte (1.) durch Komplexität mehr Psi-Effekt entbinden. Er sollte (2.) die Gabelung von Psi-Effekten in verschiedene Kanäle ermöglichen. Er sollte (3.) für Probanden weniger gut manipulierbar werden, bzw. Manipulation sollte statistisch leicht entdeckbar werden. Test2 sollte (4.) mehr Erfolgserlebnisse und Abwechslung bieten und so die Motivation der Probanden sowie ihre Psi-Chancen erhöhen. Wie sind die Matrizen zu lesen?Die Zeilen in Graphik A zeigen an, was aus dem linken Beutel gezogen wird, die Spalten, was aus dem rechten Beutel gezogen wird. Wenn z. B. bei der Aufgabe 1+2 eine 1 aus dem linken, eine 3 aus dem rechten Beutel gezogen würde, dann würde man die Häufigkeit, die im dritten Kästchen der ersten Reihe eingetragen wird, um 1 erhöhen. Allerdings ist dabei zu beachten: Die Zeilen und Spalten sind nicht durch Zahlenwerte definiert. Eingetragen in Matrix A sind Indices der möglichen Zieh-Ergebnisse. Die Zeilen (für Beutel links) und Spalten (für Beutel rechts) sind für folgende Zieh-Ergebnisse vorgesehen: Die Zeile/Spalte 1ist für die Zieh-Häufigkeit der ersten Aufgabenzahl reserviert (welche Zahl das auch immer im Einzelfall sei), die Zeile/Spalte2 für die der Zieh-Häufigkeit der zweiten Aufgabenzahl. Die Zeile/Spalte 3 ist für die Zielzahl (die Treffer), die Zeilen/Spalten 4 und 5 sind für die beiden verbleibenden ziehbaren Zahlen vorgesehen. Die Graphik B zeigt, wo die Erfolgshäufigkeiten eingetragen werden. In B1 sind die Felderder gezogenenZielzahlen(Treffer) durch Indices hervorgehoben, in B2 die der Paschs(Pasch 1 = Treffer-Pasch in der Matrix-Mitte), in B3 die Felder der A-Repetitionen. Doch beachte man: Nur bei der Beispielaufgabe 1+2 sind die Matrix-Indices den Zahlenwerten gleich, bei den übrigen Aufgaben nicht. So werden komplexe Erfolgsmuster einer Testserie mit nur einer Graphik darstellbar (wie am folgenden Fall von Maximilian W. nochmals verdeutlicht wird). A B 1 2 3

  29. Wie funktioniert das Zweibeutel-Testverfahren? II: Beispiel Maximilian W. Was zeigen die GraphikenGraphik A: Wenn Maximilans Ballziehungen völlig zufällig abgelaufen wären, lägen in Matrix 1 in jedem der 25 Felder eine Häufigkeit nahe dem Erwartungs-wert 77 mit zufälligen kleinen Schwankungen nach oben und unten. Fast alle beobachteten Häufigkeiten weichen von 77 ziemlich stark ab. Die stärkste Abweichung (212 Trials) liegt im Zentrum der Matrix, im Feld der Pasch 1 (Doppeltreffer). Auch die Häufigkeiten in den Einzeltreffer-Feldern – rote Eintragungen – liegen weit über 77. Zum Beispiel macht Maximilian 102 Treffer beim Zug aus dem rechten Beutel (dritte Spalte von R), während er aus dem linken Beutel die erste Aufgabenzahl zieht (erste Zeile von L: Task Number 1 oder TN1). Die Spalten- und Zeilenbezeichnungen bedeuten:TN1 = Erste Aufgabenzahl (z.B. bei der Aufgabe 1 + 2 die 1)TN2 = Zweite Aufgabenzahl (z.B. bei der Aufgabe 1 + 2 die 2)Hits = Treffer (z. B. bei der Aufgabe 1 + 2 die 3)R = Restzahlen (z. B. bei der Aufgabe 1 + 2 die 4 und die 5)In R1 und R2 werden gemittelte Restzahl-Häufigkeiten eingetragen, da für den Pingpong-Test2 die beiden Restzahlen in gleicher Weise ohne Erfolgswert sind. Graphik B: Wenn man für jede der 25 Originalhäufigkeiten nach Rosenthal und Rubin(1989) Effektgrößen PI (Proportionality Index) ermittelt und die PI so transformiert, dass sie zwischen –1 und +1 variieren (PI‘ = (2)(PI) –1 ), dann gewinnt man die Werte, die in Matrix 2 eingetragen sind. Positive Abweichungen vom Erwartungswert sind wie in Matrix 1 rot, negative schwarz. Durch die Effektgrößen-berechnung werden Ergebnisse aus Untersuchungen mit unterschiedlich langen Trialserien vergleichbar. Graphik C: InMatrix 3 werden die Effektwerte aus Matrix 2 in Kreisflächen trans-formiert und anschaulich dargestellt. Bei einem maximalen Effekt von PI‘ = 55 wäre die Kreisfläche in einer Zelle maximal (willkürlich gewählter Maximalwert als Standard für alle Test2-Ergebnis-Darstellungen). Positive Effektabweichungen werden als rote, negative als weiße Kreise dargestellt. Mit dieser Form der Veranschaulichung lassen sich komplexe quantitative Verhältnisse in den Ergebnissen mit einem Blick erfassen. Empfehlung:Die weiterhin verwendeten Kreisgraphiken folgen diesem Standardschema. Nach ein wenig Übung ist ihnen alle wesentliche Information mühelos zu entnehmen. A B C R R R TN1 TN2 Hits R1 R2 TN1TN2 Hits L L L R1R2

  30. Test2-Ergebnisse.Individuelle Grundtypen Was zeigen die GraphikenMaximilian W., Gabriela G. und Amelie J. zeigen im Pingpong Test2 drei unterschiedliche Grundmuster von Zieh-Häufigkeiten. Die roten Kreise stellen positive, die weißen Kreise negative Abweichungen von der Erwartung dar. Die Erwartung ergibt sich aus der Chi2-Routine. Die Größe der Kreise entspricht der Größe der zugrunde liegenden Werte (Kreisflächen-Maßstab). Bei einer zufälligen Serie von Ballziehungen würden die Felder der Ergebnismatrix leer sein bzw. nur zufallsbedingte Mini-Kreise haben. Die drei Probanden weichen mit ihren großen Kreisen ähnlich stark, aber zum Teil unterschiedlich von der Zufallserwartung ab. Die Ergebnisse im einzelnenMaximilian W. ist ein Treffer-Spezialist, denn er hat nur bei Treffern (mittlere Spalte und mittlere Zeile) positive Abweichungen. Doppeltreffer (Hit R und Hit L) sind bei ihm besonders häufig.Gabriela G. ist ein Treffer- und Pasch-Typ. Die Pasch-Häufigkeiten in der Diagonale der Matrix haben wie die Trefferspalte und –reihe positive Abweichungen. Die beiden Tendenzen der Abweichung verstärken sich mit der Trefferpasch-Häufigkeit in der Mitte der Matrix. Amelie J. ist ein Allround-Typ. Bei ihr sind zusätzlich zu den Feldern, bei denen Gabriela positiv abweicht, noch die beiden Felder positiv besetzt, die die Häufigkeit der A-Repetitionen anzeigen. Amelies Psi hat also von den drei gebotenen Möglichkeiten für Erfolgserlebnisse gleichermaßen Gebrauch gemacht. Wie sind die Unterschiede zu erklären?Warum Maximilians Psi keine Paschs und A-Repetitionen hervorbringt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Es kann an der Jugend des Probanden liegen (11 J.) oder daran, dass der assistierende Vater, der die Aufgaben vorlas und die gezogenen Zahlen ins Protokollblatt schrieb (Maximilian schüttelte den Beutel und zog die Bälle), nicht ständig alle Erfolgsmerkmale rückmeldete. Zudem haben für alle Test-Teilnehmer die Treffer-Erfolge eine subjektiv größere Bedeutung als die Paschs und die A-Repetitionen. Gabrielas Vernachlässigung der A-Repetitionen könnte auf einer Minder-Gewichtung dieser Erfolgsmöglichkeit beruhen. Was hat man von solchen Ergebnissen?(1)Die Tatsache, dass Psi beim Angebot mehrerer Kanäle gegabelte Wirkungen hervorbringt, bereichert unser Verständnis von dem, was auf der unbewussten Ebene abläuft, auf der Psi operiert. Psi-Operationen sind offenbar komplexer, als die eingleisig prüfenden Psi-Forscher der Vergangenheit bisher dachten. M.a.W., die Komplexität des Psi-Geschehens lässt sich steigern – es hätte ja sein können, dass Psi durch die Gleichzeitigkeit von Links- und Rechts-Ziehungen und durch die Verknüpfung mit Mehrfach-Erfolgsmöglichkeiten überfrachtet wird und an Effektivität einbüßt.(2)Mit Test2 lassen sich unter psi-talentierten Probanden individuelle Unterschiede (individual signatures) finden, eine Differenzierung, die der nach Intelligenztypen zumindest analog ist. Hinter dem „Generalfaktor“ Psi treten individuelle Entfaltungsmuster in Erscheinung. R TN1 TN2 Hit R1 R2 TN1TN2L HitR1R2 ESw =.438 p<10-10 Maximilian W. R TN1 TN2 Hit R1 R2 R TN1 TN2 Hit R1 R2 TN1TN2L HitR1R2 TN1TN2L HitR1R2 ESw =.412 p<10-10 ESw =.342 p<10-10 Gabriele G. Amelie J.

  31. Test2-Ergebnisse. Komplexere Ergebnismuster Was zeigen die GraphikenDie psi-talentierten Probanden Oliver R., Kannan G., Tina M. habenim Pingpong Test2 komplexe Muster von Zieh-Häufigkeiten produziert, wie die Graphiken 1-3 zeigen. Zum Vergleich wird in 4das Ergebnis von Oliver M., eines nicht psi-talentierten Probanden, gezeigt. Die roten Kreise stehen für positive, die weißen Kreise für negative Abweichungen von der MCE, die Kreisflächen entsprechen der Abweichungsgröße. In der Matrix von Oliver M. gibt es nur kleine Kreise, z.T. sind die Felder leer, d.h. diese Häufigkeiten sind MCE-nah. Die drei Psi-Talente dagegen weichen mit großen Kreisen auf je individuelle Weise von der Zufallserwartung ab. Die Ergebnisse im einzelnenOliver R.(1) ist ein differenzierter Einzeltreffer-Typ. Er hat viele Einzeltreffer li oder re (dritte Zeile und dritte Spalte), diese aber nur, wenn die Nicht-Trefferzahl beim zweiten gezogenen Ball keine Aufgabenzahl ist. Bei der Aufgabe 1+2 z.B. würde Oliver R. die Zielzahl 3 zusammen mit 4 oder 5 ziehen, nicht aber mit den Aufgabenzahlen 1 oder 2. Oliver vermeidet auch die Ziehung von Aufgabenzahlen als Pasch (die oberen beiden Kreise in der Diagonalen sind weiß und groß). Paschs sind durchweg nicht die Stärke von Oliver R., auch der Trefferpasch ist nur schwach ausgeprägt. Aufgabenzahlen kommen als Repetitionen (TN1 mit TN2 und umgekehrt) signifikant zur Geltung im Sinne der Erfolgsdefinition, die die Instruktion festlegt. Kannan G. (2) ist ebenfalls ein differenzierter Einzeltreffer-Typ. Seine Differenzierung von Treffern führt jedoch zu einem Ergebnis, das dem von Oliver ziemlich entgegengesetzt ist. Wenn Kannan mit der einen Hand die Zielzahl zieht, dann hat er in der anderen Hand sehr oft eine Aufgabenzahl. Dabei bevorzugt er die zweite (TN2) vor der ersten Aufgabenzahl (TN1), bei der Aufgabe 1+2 würde er zu der Kombination 3|2 neigen, etwas weniger häufig wäre 3|1, am seltensten wären 3|4 und 3|5, die bei Oliver am häufigsten waren. Interessanterweise kommt die Präferenz der zweiten Aufgabenzahl auch bei der A-Repetition vor, Kannan bevorzugt die Kombination li-2 | re-1 und meidet li-1 | re-2. Eine weitere Besonderheit bei Kannan ist die Vernachlässigung der Paschs mit Ausnahme des Treffer-Paschs (in der Mitte der Matrix), mit dem er ungewöhnlich erfolgreich ist. Tina M. (3)ist ein Pasch-Meide-Typ, dies zeigen die großen weißen Kreise in der Diagonalen. Das Defizit an Treffer-Paschs ist etwas geringer als bei den übrigen Paschs, wahrscheinlich deshalb, weil Tinas Psi an Treffern durchaus „interessiert“ war, wenngleich nicht so stark. Neben der Wechselwirkung zwischen Paschs und Treffern zeigt Tina auch eine Wechselwirkung zwischen Treffern und Aufgabenzahlen: Treffer Links gehen öfter einher mit der zweiten Aufgabenzahl Rechts, Treffer Rechts gehen öfter einher mit der ersten Aufgabenzahl Links. Diese Unterschiede sind weniger ausgeprägt und insofern auch mit Vorsicht zu nehmen, weil ja das Defizit in den Pasch-Feldern der Diagonalen zwangsläufig positive Abweichungen in den übrigen Feldern zur Folge hat. Wichtiger an Tinas Ergebnis ist die Dominanz des Paschvermeidens, eine spezielle Form des Psi-missing. FazitTest2 ist geeignet, neben dem Ausmaß psi-bedingter Abweichungen von der Zufälligkeit auch idiosynkratische Muster solcher Abweichungen zu erfassen. 2 1 R TN1 TN2 Hit R1 R2 R TN1 TN2 Hit R1 R2 TN1TN2L HitR1R2 TN1TN2L HitR1R2 ESw = .264 p<10-10 ESw = .426 p<10-10 Oliver R. Kannan G. 4 3 R TN1 TN2 Hit R1 R2 R TN1 TN2 Hit R1 R2 TN1TN2L HitR1R2 TN1TN2L HitR1R2 ESw = .228 p<10-10 ESw = .082 n.s. Tina, M. Oliver M.

  32. Wie stabil sind die Test2- Antwortmuster Maximil.W. Was zeigen die Graphiken Die Probanden Maximilian W., Oliver R., Amelie J. und Kannan G. haben den Zweibeuteltest nach Standardinstruktion 32 mal durchgeführt. Die Graphik zeigt, getrennt für die erste und zweite Hälfte von je 16 Runs (links bzw. rechts) die Häufigkeiten aller möglichen Kombinationen von Ballziehungen mit der linken und rechten Hand (Zeilen, bzw. Spalten). - Die positiven Abweichungen von der Zufallserwartung werden durch rote, die negativen durch weiße Kreise dargestellt. Die Zeilen/Spalten von li nach re (bzw. oben nach unten) repräsentieren (1) erste Aufgabenzahl, (2)zweite Aufgabenzahl, (3) Trefferzahl, (4) und (5) die Nicht-Erfolgszahlen. Was zeigt der Vergleich? Vergleicht man die Graphiken von oben nach unten, dann stellt man fest, dass die Ergebnismuster individuell sehr verschieden sind. Große Ähnlichkeit zeigen dagegen bei jedem Probanden die erste und zweite Testhälfte (links und rechts). Nicht gezeigt werden die halbierten Ergebnismuster von zwei wenig psi-talentierten Probanden (S. Ertel, Oiver M.), bei denen die roten und weißen Kreise klein und in der ersten und zweiten Testhälfte ungleich verteilt sind. Welches Fazit kann man ziehen? Für den Zweibeutel-Test:Test2 entlockt psi-talentierten Probanden differenziertere Psi-Effekte als Test1. Auch erwies sich Test2 im Vergleich zu Test1 als sensitiver: Bei einem in Test1erfolglosen Probanden (S. Ertel) zeigten sich signifikante Abweichungen vom Zufall zumindest am Anfang einer Test2-Serie. Für die Darstellungstechnik: Figurale Matrizen machen komplexe quantitative Strukturen mit einem Blick erkennbar. Bei ausgeprägten Zufallsabweichungen wie den hier dargestellten entfällt zur Herstellung von Evidenz der Bedarf an Effekt-größen- und Signifikanzberechnung (Letztere sei zur Prüfung dennoch mitgeteilt). Für die Anerkennung von Psi als Phänomen:Die Komplexität der Ergebnismuster schwächt die beiden Standardeinwände der Ungläubigen (sensory leakage oder fraud (sensorisches Durchsickern oder Mogelei). Denn zumindest durch Denkexperimente müsste man auch diese Einwände stützen können. Wie aber kann bei gleichem Reizmaterial ein Durchsickern sensorischer Information, das für sensorisch gleich ausgestattete Individuen entsprechend ähnlich ablaufen müsste, individuell variable Häufigkeitsmuster hervorbringen? Und was Mogelei betrifft: Das Herstellen eines gefälschten Protokollblatts, das bei der Auswertung komplexe Muster von kombi-nierten Li-Re-Ereignishäufigkeiten erkennen lässt, erfordert einen hohen Aufwand an Intelligenz, Rechenarbeit und Zeit, wohingegen der mögliche Gewinn (etwa Erfolgs-freude über gelungene Mogelei o.ä.) bescheiden bliebe. Wenn sich außergewöhnlich veranlagte Menschen an diesem Versuch betrügerisch beteiligen sollten, würden diese die Ergebnismenge der vielen ehrlichen Erfolgreichen kaum affizieren können. Esw= .438 p < 10-10 OliverR. ESW =.264 p < 10-10 AmelieJ. Esw= .342 p < 10-10 KannanG. Esw= ,426 p < 10-10 1st half 2nd half

  33. Mehr Treffer links oder rechts? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Trefferabweichungen, die Maximilian (11 J.), Saskia und S. Ertel beim Zweibeutel-Test erzielten, longitudinal über eine Spanne von 32 Runs, s. X-Achse. Das Besondere an dieser Abbildung ist, dass die Ergebnisse für die beiden Ball-ziehenden Hände, für links (durchgezogen) und rechts (gestrichelt) getrennt gezeigt werden, und zwar mit zeitlicher Kumulation. Das bedeutet: Angenommen, in den Sitzungen würden immer nur 12 Treffer erzielt (das ist die Zufallserwartung MCE), dann würde sich die Abweichungslinie konstant auf der Höhe von Y = 0 bewegen. Maximilians Kurven steigen beide steil an. Der Junge hat in der 15. Sitzung mit Links und Rechts die kumulierte Differenz von ca. 50 erreicht, er hat also bis zur 15. Sitzung im Durchschnitt pro Run 50/15 = 3.3mehr Treffer gehabt als mit MCE erwartet. Der Trefferüberhang liegt mit zunehmendem Abstand weit oberhalb der Signifikanzgrenze von p = .05, die in der Graphik als durchgezogene Ogive eingezeichnet ist. Ziel der Auswertung: Mit dem Zweibeutel-Test sind mögliche Unterschiede in der Psi-Treffsicher-heit zwischen der linken und rechten Hand zu erfassen. Wenn L-R- Unter-schiede vorkommen, hätte man Grund, über eine mögliche Beteiligung neuro-psychologischer Prozesse am Psi-Phänomen nachzudenken. Nach dem, was man über die Asymmetrie der Großhirn-Hemisphären heute weiß, würde man stärkere Psi-Effekte bei der linken Hand (rechtshemisphärisch dominant gesteuert) als bei der rechten Hand (linkshemisphärisch gesteuert) erwarten. Auch finden sich in der parapsychologischen Fachliteratur gelegentlich Vermutungen über eine rechtshemisphärische Affinität von Psi. Ergebnisse: Maximilian zeigt bis zum 15. Run keinen L-R-Unterschied, danach aber zunehmend mehr R- als L-Effekte mit einer fast signifikanten Differenz beim 32. Run (p = .065).Saskiazeigt eine noch deutlichere PSI-Präferenz für R gegenüber L (p= .0004), allerdings bleibt sie mit L auf dem Zufallsniveau. Bei S. Ertel zeigt sich das Gegenstück, kein Psi bei R, nur bei L, dort knapp signifikant beim Endstand. Nicht gezeigt (aus Platzgründen) wird ein signifikanter Treffer-Unterschied mit L-Dominanz bei Katarina (p = .0005). Schlussfolgerung: Psi-Chancen sind auf die beiden Hände oft nicht gleich verteilt. Allerdings kann man nichtvon einer für alle Individuen gleichen Ungleichverteilung sprechen. Bei einigen Probanden gibt es mehr Psi- mit der rechten Hand, bei anderen mehr mit der linken Hand. Wieder andere zeigen Psi-Abweichungen nur rechts oder nur links. Auch kommen ungefähr gleiche Psi-Effektstärken bei den beiden Händen vor. Die Theorie hat damit einen Ansatz für bio-psychologische Überlegungen gewonnen, doch wird bis zu einer Klärung der Zusammenhänge noch viel Forschung zu leisten sein.

  34. Verändern sich durch Wiederholung des Pingpong-Tests2die psi-abhängigen Variablen? Was zeigt die Graphik Die Y-Achse zeigt Abweichungen vom Zufall (Z-Werte), die bei Proband S.Ertel über 50 Test2-Sitzungen (X-Achse) ermittelt wurden. Sechs Variablen des Zweibeutel-Tests wurden ausgewählt. Wozu 50 Testsitzungen?Bleibt der Psi-Effekt, wenn er vorkommt, auf Dauer stabil (wie etwa die Empfindlichkeit unseres Tast- oder Gesichtssinns bei nur mäßiger zeitlicher Schwankung stabil bleibt) oder gibt es beim „Psi-Sinn“ bemerkenswerte Veränderungen, verflüchtigt er sich z.B. regelmäßig, nachdem er sich bemerkbar gemacht hat (decline)? Welche Variablen wurden geprüft?Drei Pasch-Variable und vier Nicht-Pasch-Variable wurden geprüft. Erläutert werden sie anhand der Beispielaufgabe „1+2“, der Proband soll nach Anblick dieser Aufgabe auf dem Protokollblatt möglichst die „3“ aus beiden Beuteln ziehen. (1) Zielpaschs: Der Proband zieht li und re die Zielzahl „3“ (s. „3|3“ in der Mitte der Matrix unterhalb der Graphik).(2)Die Summe aller Paschs (Summe der Diagonalwerte in der Matrix), Treffer- plus Nicht-Treffer-Paschs.(3)Die beiden Aufgabenzahlen werden gezogen, für unser Beispiel wären dies „1“ li und „2“ re oder umgekehrt (s. „1|2“ und „2|1“ in der Matrix)..(4)Paschs, die weder Treffer noch Wiederholungen von Aufgabenzahlen sind . D.h. , der Proband zieht li und re die „4“ oder die „5“ („4|4“ und „5|5“ in der Matrix).(5)Treffer abzüglich der Doppeltreffer (die mittleren waagerechten und die mittleren senkrechten Felder der Matrix, abzüglich des zentralen Feldes)(6)Nicht-Treffer, abzüglich der Nicht-Treffer-Paschs Ergebnisse1. Die in den ersten Sitzungen von S. Ertel auftretenden signifikant positiven (V1, V2) Abweichungen und eine signifikant negative (V6) Abweichung vom Zufall nähern sich im Laufe weiterer Sitzungen der MCE-Linie, insgesamt kommt es also zu einem Decline. Allerdings bleibt die Summe aller Paschs (V2) stabil, sie hat sogar einen leichten Aufwärtstrend.2. Obgleich die Paschsumme insgesamt stabil bleibt, sinkt der Anteil der Treffer-Paschs (V1) rapide. Das zunehmende Schwinden an Trefferpaschs wird durch einen Anstieg an Nicht-Treffer-Paschs (u.a. durch V4) gewissermaßen kompensiert.3. Interessanterweise bleiben die Einzeltreffer (nur„li“ oder„re“ ohne„li und re“ , V5) über die Dauer des Versuchs etwas unterhalb der MCE-Linie ziemlich konstant.4. Den markantesten Anstieg zeigt die Wiederholung der beiden Aufgabenzahlen (V3), ab MCE-Linie am Anfang bis zur Höhe der Signifikanz am Ende der Testserie. FazitBemerkenswert, obgleich in Psi-Experimenten nicht unerwartet, ist erstens, dass sich Psi- Abweichungen vom Zufall verändern, hier wie auch sonst oft mit einer Tendenz zum Decline. Wichtiger aber ist, dass die Veränderungen allmählich und mit großer Stetigkeit erfolgen. Überdies nähern sich nicht alle Variablen der Zufallslinie an, vielmehr kommt es zu Umschichtungen in der Ausprägung psi-abhängiger Häufigkeiten, die dem Vorgang System-Charakter verleihen. Die Geordnetheit der Veränderungen widerspricht der voreiligen Annahme, dass Psi ein flüchtiges Phänomen sei. Dies gilt auch dann, wenn - was wahrscheinlich ist - die Veränderungsmuster von Person zu Person variieren.

  35. A B Ist bei Test2 die Aufeinanderfolge gezogener Zahlen zufällig? Was zeigen die GraphikenMit Treffern haben diese Graphiken nichts zu tun, vielmehr mit der Frage, wie oft eine Zahl, die beim Zug (i) gezogen wurde, beim Zug (i+1) wiederkehrt, egal ob es ein Treffer war oder nicht. Beim Zweibeutel-Test (Test2) kann man diese Prüfung für beide Beutel, L und R, getrennt durch-führen. Auch über Kreuz kann man die Aufeinanderfolge gleicher Zahlen ermitteln, indem man fest-stellt, wie oft eine Zahl, die aus Beutel L gezogen wurde, beim jeweils nächsten Zug aus Beutel R wieder erscheint und vice versa. Die Vierfeldertafeln A bis F enthalten für sechs Probanden die zwei beutelspezifischen (LL, RR) und die zwei Über-Kreuz Häufigkeiten von Zahlwiederholungen (LR, RL). Sie sind umgerechnet in PI‘–Effektstärken, die den Abstand vom Zufalls-Erwartungs-wert erkennen lassen: Abweichungen in positiver Richtung zeigen die roten Kreise an (gleiche Zahlen werden oft nacheinander gezogen: Wiederholungsneigung), solche in negativer Richtung zeigen die weißen Kreise an (gleiche Zahlen werden selten nacheinander gezogen: Wechselneigung). Was ergibt ein Vergleich der Probanden?Vorausgeschickt sei, dass die hier mitgeteilten Ergebnisse von sechs psi-talentierten Probanden stammen, die alle hoch signifikante Abweichungen bei der Test2-Hauptauswertung zeigen. Die Hauptauswertung beschränkt sich auf das, was innerhalb eines einzelnen Trials passiert, im wesentlichen also auf Treffer, Paschs und Aufgabenzahl-Repetition, auf die es den Probanden ankam. Die vorliegende Auswertung aber untersucht etwas, was bei der Aufeinanderfolge von Trials passiert und woran die Probanden selbst kaum interessiert waren..Bemerkenswert an dem, was die Graphiken zeigen, ist (1), dass bei der Aufeinanderfolge gezogener Zahlen, obgleich sie für den Testerfolg irrelevant sind, erhebliche Abweichungen vom Zufall vorkommen; (2) dass diese aber nicht bei allen psi-talentierten Probanden, sondern nur bei wenigen zu beobachten sind; (3) dass die Abweichungen die negative Richtung haben, also eine Wechselneigung anzeigen, keine Wiederholungsneigung; (4) dass diese Wechselneigung sich nicht auf L-L und R-R Folgen beschränkt, sondern auch über Kreuz (L-R, R-L) wirksam wird. Die Wechselneigung bei Tina ist erstaunlich. Die vier Zahlenfolgen L-L, L-R, R-L, R-R sollten nach der MCE mit gleicher Wahrscheinlichkeit je 384 Fälle aufweisen, tatsächlich wurden aber nur 64, 139, 254, bzw. 105 Fälle beobachtet. Eine Wechselneigung zeigt sich bei Tina übrigens schon innerhalb ihrer Trials, denn sie zieht gleiche Zahlen aus dem linken und rechten Beutel überzufällig selten (Defizit an Paschs). Auch bei Oliver mangelte es an Pasch-Ziehungen. Beide Probanden vermieden also eine Wiederholung von Zahlen generell, nicht erst von Trial zu Trial. FazitDie hier beobachtete Neigung zum Wechsel gezogener Zahlen führt bei der Produktion der Zahlenreihen zu einer algorithmischen Ordnung. Dies ist nur möglich, wenn die Identität bzw. Nicht-Identität von Zahlen bei der Entnahme von Bällen irgendwie erkannt wird. Dieses hohe Niveau einer kognitiven und durch Handlung realisierten Ordnungsleistung, die sich ohne jede bewusste Steuerung einstellt und nicht mit den Interessen der Probanden in Zusammenhang steht, weckt Erstaunen. Tina M. Chi2=1525, df=8, p<10-17 Oliver R. Chi2=517, df=8, p<10-17 C D Amelie J. Chi2=10.0, df=8, p=.05 Maximil.W. Chi2=2.4, df=8, n.s. E F Katarina H.. Chi2=11.6, df=8, p=.03 Kannan G. Chi2=2.3, df=8, n.s.

  36. Ziehen die Probanden die Aufgabenzahlen aus den Beutelnlinks und rechts in zufälliger Folge? A B Was zeigen die Graphiken Die Vierfeldertafeln A bis F informieren darüber, wie häufig im Test2 die Aufgabenzahlen TN1 und TN2 gezogen wurden, getrennt für den links und rechts liegenden Beutel. Die Häufigkeiten wurden in Abweichungen vom Zufallswert umgerechnet (positive rot, negative weiß). Gezeigt werden nur die sechs signifikanten Fälle unter 17 untersuchten Probanden. Welche Überlegung hat zu dieser Analyse geführt?Wird dem Probanden für ein Trial die Aufgabe 5 - 4 gestellt, dann möchte er die 1 ziehen. Statt der 1 kann mit gleicher Zufallswahrscheinlichkeit auch jede der vier anderen Zahlen gezogen werden, auch die Aufgabenzahl 5 (TN1) oder 4 (TN2). Aufgabenzahlen will der Proband nicht ziehen, doch wenn er die Zielzahl (hier 1) links und rechts verfehlt und auch keinen Pasch hat, darf er noch als Erfolg verbuchen, wenn ihm beide Aufgabenzahlen (hier 5 und 4) in die Hände fallen (Aufgabenzahl-Repetition). Allerdings ist es ihm in jedem Fall ziemlich egal, aus welchem Beutel TN1 und aus welchem TN2 gezogen wird. Doch es könnte sein, dass bei der Ordnungstendenz von Psi, die sich schon in anderer Weise mehrfach zeigte, unabhängig vom Wünschen und Wollen des Probanden bei der Entnahme von Aufgaben-zahlen die natürlichen Positionen bevorzugt werden, d.h. dass die Aufgabenzahl TN1, die auf dem Protokollblatt die erste Position hat und links von TN2 steht (bei 5 - 4 die 5), aus dem linken Beutel gezogen wird und TN2, die rechts steht (hier die 4), aus dem rechten Beutel. Die Analyse berücksichtigt alle TN1 und TN2-Ziehungen, nicht nur das gleichzeitige Ziehen der beiden TN beim gleichen Trial. ErgebnisVorweg die Umrechnungsprozedur: Die vier Häufigkeiten eines Probanden (s. Vierfelder-Tabelle) wurden summiert, die Summe wurde durch 4 geteilt, der sich ergebende Wert diente als Bezugswert (100%), die Graphiken zeigen die Abweichungen von 100% .Die Signifikanz-werte, ermittelt durch Chi2, stützen sich auf die Originalhäufigkeiten. (1)Von den 17 Probanden, die beim Test2 insgesamt vom Zufall abweichen, weichen die sechs hier dargestellten speziell auch hinsichtlich der TN1-TN2-Position vom Zufall ab. (2)Bei fünf dieser sechs Probanden hat die Abweichung die erwartete natürliche Richtung (TN1 werden bevorzugt aus Beutel L, TN2 aus Beutel R gezogen). Allerdings ist die Richtung in einem Fall umgekehrt (s. F, Oliver R.). FazitIn diesem Ergebnis kommt - wie in anderen Teilergebnissen dieses Projekts - eine unbewusste Ordnungstendenz zum Ausdruck. Sie ist der alltäglichen automatisierten Ordnungsliebe des Menschen ähnlich, bei der Links vor Rechts rangiert (z.B. auch beim Schreiben). Im Unterschied zu alltäglichen Ausdrucksformen dieser Tendenz setzt die hier untersuchte außersinnliche Funktionen voraus, denn die Probanden wissen ja nicht, welche Zahlen auf den Bällen stehen, wenn sie sie in den Beuteln greifen. Es ist so, als ob die Hände der Probanden durch eine „Instanz von außen“ geführt würden. Rudolf S. P<.000001 Elvira S. P=.0001 C D Saskia D. P=.007 Diana S. p=.018 . E F Simone K. p=.035 Oliver R. P=.02

  37. Hat Oliver R. mit Zahlwörtern ebenso viel Erfolg wie mit Ziffern? Versuchsavariation Oliver R. hat den Zweibeutel-Test mit abgewandelter Standardbedingung durchgeführt: In einem Beutel befanden sich wie üblich Bälle mit aufgeschriebenen Ziffern (1, 2, 3 usw), doch im anderen Beutel gab es jetzt Bälle mit aufgeschriebenen Zahlwörtern (eins, zwei usw). Von Run zu Run wechselte die Position der beiden Beutel, einmal waren die Zahlwörter links, die Ziffern rechts, danach die Zahlwörter rechts, die Ziffern links usw. An der Aufgabe selbst wurde nichts geändert: als Targets dienten wie sonst die Ergebniszahlen einfacher Additions- oder Subtraktionsaufgaben, z.B. (1+2=) 3, (5–4=) 1. ErwartungenZunächst interessiert die Frage, ob Oliver R‘s Psi-Abweichungen im Standard-Test2 , wo Zahlen in beiden Beuteln durch Ziffern repräsentiert wurden, auch dann zu beobachten sind, wenn in einem der beiden Beutel die Zahlen gegen Zahlwörter ausgetauscht werden. Eine Buchstabenkette ist nicht so schnell sinnlich wahrnehmbar wie einzelne Ziffern, vielleicht sind auch der außersinnlichen Wahrnehmung Buchstabenketten nicht so gut zugänglich. An zweiter Stelle interessiert die Frage, ob die Psi-Effekte, wenn sie auch bei Zahlwörtern auftreten sollten, beim Ballziehen aus dem linken und rechten Beutel gleich oder ungleich stark ausgeprägt sind. Die beiden Darstellungsformen des Numerischen (durch Ziffern oder Zahlwörter) könnten sich unter Pingpong-Test2-Bedingungen als links-rechts-asymmetrisch erweisen.Was zeigen die GraphikenDie Graphiken M1 und M2 zeigen das Resultat der Hauptauswertung, (Main analysis), die Graphiken S1 und S2 zeigen das Resultat einer Auswertung der Trial-auf-Trial-Sukzession der gezogenen Zahlen. Die Graphiken links vs. rechts (M1 und S1 vs. M2 und S2) differenzieren die Ergebnisse nach der Beutelposition. ErgebnisseGraphiken M:(1) Auch bei Verwendung von Zahlwörtern anstelle von Ziffern werden hoch signifikante Zufallsabweichungen bei Treffern, Paschs usw. beobachtet (mit durchschnittlich gleicher Effektstärke, wie ein Vergleich mit der Standardbedingung zeigt). (2) Die Effektstärke der Psi-Abweichungen ist bedeutend größer, wenn die Zahlwörter links statt rechts gezogen werden. (3) Wenn die Zahlwörter links gezogen werden und die Ziffern rechts, werden bedeutend mehr Treffer links als rechts erzielt. Wenn die Zahlwörter rechts gezogen werden, werden mehr Treffer rechts als links erzielt. Graphiken S:(1) Die bei Oliver unter Standardbedingungen beobachtete ausgeprägte Neigung zum Wechsel nacheinender gezogener gezogener Zahlen wird repliziert. (2) Die Tendenz zum Zahlenwechsel ist bedeutend stärker ausgeprägt, wenn die Zahlwörter links gezogen werden (d.h. die Asymmetrie der Psi-Effekte bei S hat das gleiche Gefälle wie die Asymmetrie der Psi-Effekte bei M.) FazitDie durch die variable Repräsentation von Zahlen bedingte Asymmetrie der Psi-Effekte könnte für die Entwicklung einer Theorie des Paramentalen wichtig werden. Number words left, digits right Number words right, digits left M 1 M 2 Chi2=101.9, df=8, p<10-15 Chi2=25.4, df=8, p<10-? S 1 S 2 Chi2=20.0, df=4, p<10-? Chi2=10.8, df=4, p<10-?

  38. Wirkt Psi auch beim Raten sinnvoller Wörter? Was zeigen die GraphikenProband Oliver R., ein Psi-Talent beim Standard-Test1 und -Test2 , sollte die Frage klären helfen: Ist ein Psi-Einfluss auch bei semantischem Target-Material, bei Wörtern, nachweisbar? Olivers hohe Trefferniveaus mit Zahlenmaterial aus früheren Versuchen sind in Graphik 1 an der Y-Achse als A1, B2, C2 eingetragen. Wie sich Olivers Treffer beim Zahlen-Ziehen verhielten, als er gleichzeitig Zahlen aus einem Beutel und Wörter aus einem anderen Beutel zog, zeigt Graphik 1 von Run 1 bis 16 (X-Achse, Strecke D2). Anschließend, von Run 17 bis 25, setzte Oliver den Zahlenversuch mit dem Einbeutel-Verfahren fort (Strecke E1). Graphik 2 zeigt die Treffer beimWörterziehen, sowohl fürdie Testserie D2, als Oliver Wörter und Zahlen aus zwei Beuteln gleich-zeitig zog, als auch für E1, als er beim Wörterziehen nicht gleichzeitig auch mit Zahlen zu tun hatte. Was hatte der Proband im einzelnen zu tun?Beim Raten von Zahlen gab es wie üblich fünf Alternativen, doch nur zwei („+“ und „–“) gab es beim Raten von Wortbedeutungen. Im Wörterbeutel befanden sich 25 Pingpong-Bälle mit Wörtern positiver Valenz (Freude, lieben,Glück, Sieg usw.) und 25 Bälle mit Wörtern negativer Valenz (stinken, Dreck, Hass, Tod usw.)., jedes Wort kam nur einmal vor. In Bedingung D2hatte Oliver das Raten einer Zahl, zu ziehen aus dem Zahlenbeutel, mit dem Raten einer Wortbedeutung, zu ziehen aus dem Wörterbeutel, zu kombinieren. Ins Protokoll trug er zuerst die geratene Zahl und zusätzlich ein „+“ ein, wenn er beim nächsten zu ziehenden Wort Plusvalenz ankündigte,oder ein „–“, wenn er die Minusvalenz ankündigte, ein spezifisches Wort war nicht anzukündigen. Wozu dieser Aufwand?Der Wörterversuch wurde mit dem Zahlenversuch im Zweibeutelverfahren deshalb kombiniert, weil für den Fall eines psi-negativen Ausgangs mit Wörtertreffern ein Vergleich mit den Zahlentreffern ermöglicht werden sollte. Denn dann würde man wissen wollen, ob ein Mangel an Psi-Einfluss nur bei Wörtern oder - vielleicht aufgrund eines möglicherweise eingetretenen generellen Psi-Decline - auch bei Zahlen vorliegt. Ergebnisse:(1) Olivers Zahlentreffer von D2, die in den beiden ersten Runs noch auf der Höhe seines vorher-gehenden Überschusses lagen, zeigten alsdann einen signifikant stetigen Abfall bis zum 16. Run .(2) Die Wörtertreffer (d.h. die Valenzvoraussagen) ließen insgesamt keine Abweichung von der MCE erkennen, doch stiegen sie ziemlich stetig an bis zum 16. Run. Zahlen- und Wörter-Treffer sind also negativ korreliert, und zwar signifikant. (3) Ein numerischer Treffervorteil für valenzpositive Voraussagen gegenüber valenznegativen ist zwar angedeutet, aber nicht signifikant und einstweilen zu vernachlässigen. Das Fazit und seine Folgen:Offenbar ist durch das Hinzukommen der Wörter-Aufgabe das Trefferniveau bei der Zahlen-aufgabe dramatisch gesunken. Lag dies an der Gleichzeitigkeit der beiden Aufgaben? Wohl kaum,denn unter der anschließenden Test1-Bedingung (E1) bleiben die Zahlentreffer signifikant schlecht. Also hat kein generelles Psi-Decline, sondern lediglich eine Umkehr der Psi-Wirkrichtung für Zahlen stattgefunden. Zwei Fragen verbleiben: (1) Kann der frühere Überschuss an Zahlentreffern wieder hergestellt werden? Wie aber? (2) Lässt sich ein Psi-Einfluss bei der Wortsemantik anders als durch einen Trefferrückgang bei Zahlen aufweisen? 1 2

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