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Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (RPF) Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde

Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (RPF) Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde. Boberger Qualitätsscore Reha-Motivation und Reha-Selbstmanagement Präsentation 19. Jahrestagung der DMGP, Oktober 2006 Reinhard Giese, Claudia Kaphengst, Peter Runde.

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Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (RPF) Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde

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Presentation Transcript


  1. Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (RPF)Universität HamburgLeitung: Prof. Dr. Peter Runde Boberger Qualitätsscore Reha-Motivation und Reha-Selbstmanagement Präsentation 19. Jahrestagung der DMGP, Oktober 2006 Reinhard Giese, Claudia Kaphengst, Peter Runde Universität Hamburg • Arbeitsstelle für Rehabilitations- und Präventionsforschung Sedanstraße 19 • 20146 Hamburg • Telefon 040 / 42838-3627 • Fax 040 / 42838-3627 E-Mail Sek@sozialwiss.uni-hamburg.de • www.sozialwiss.uni-hamburg.de/Isoz/Reha/index.html

  2. Reha-Motivation und Reha-Selbstmanagement als BobScore Parameter These 1: Regelmäßige, aktive und sich selbst einbringende Teilnahme während der stationären Rehabilitation hat nicht nur einen maßgeblichen Einfluss auf den Rehabilitationserfolg (z.B. die Wiedererlangung eines hohen funktionalen Status), sondern auch auf eine erfolgreiche gesellschaftliche Reintegration. Regelmäßige und aktive Teilnahme (TTM-Stadienskala) Gesellschaftliche Funktionaler Status Reintegration (SCIM-Skala) (Wohnen, Arbeiten, Soziale Sich selbst einbringende Teilnahme Kontakte, Autonutzung) (RPF- Selbstmanagementskala) These 2: Das Interesse an Reha-Aktivitäten und an ihrer Aufrechterhaltung beruht auf unterschiedlichen motivationalen Faktoren, deren Stellenwert sich mit der Zeit verändern und auf die eine Reha-Klinik größtenteils Einfluss nehmen kann.

  3. „Reha-Mitwirkung im Prozess“Das Transtheoretische Modell (TTM) Allgemeines zum Transtheoretischen Modell (TTM): • Das Transtheoretische Modell wurde 1983 in den USA von den Psychologen J.O. Prochaska und C.G. DiClemente entwickelt und mittlerweile in zahlreichen Studien - insbesondere zum Gesundheitsverhalten - eingesetzt. Für die Studie „Boberger Qualitätsscore“ erfolgte eine Anpassung von der Arbeitsstelle für Rehabilitations- und Präventionsforschung. • Kernaussage des Modells: Verhaltensänderung bzw. Lernen neuer Verhaltensweisen wird als ein Prozess verstanden, der sich durch das aktive zeitliche Durchlaufen unterschiedlicher, aufeinander aufbauender Stufen beschreiben lässt. • In der Studie ist TTM ein Bobachtungsinstrument für das Reha-Team, das Entwicklungen und Veränderungen der Rehabilitanden hinsichtlich der Reha-Mitwirkung beschreiben soll.

  4. Reha-Mitwirkung im Prozess: Stadien des TTM-Modells berücksichtigt für Aktivitäten zu: Selbstversorgung, Mobilität, Autonutzung, Wohnen und Erwerbstätigkeit Absichtslosigkeit (Keine bewusste Auseinandersetzung, keine Intention für Reha-Aktivitäten) Absichtsbildung (Bewusste Auseinandersetzung ohne konkrete Handlungen) Vorbereitung (Motivation für Reha-Aktivitäten und erstes Ausprobieren) Handlung (Beteiligt sich aktiv an der Reha) Aufrechterhaltung (Reha-Teilnahme auch über längere Zeit stabil)

  5. Stadien des TTM-Modells: Beispiel Teilnahme an Reha-Aktivitäten zur Mobilität(Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: p<=0,001)

  6. Stadien des TTM-Modells: Beispiel Teilnahme an Reha-Aktivitäten zur Erwerbstätigkeit(n=34 – nur diejenigen, die zu Beginn der Reha angeben berufstätig oder sonstig erwerbstätig zu sein; Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: p<=0,001)

  7. Reha-Selbstmanagement-Haltung im ProzessDie RPF-Skala zum Reha-Selbstmanagement Allgemeines: • Selbstmanagement gilt in der modernen Compliance-Forschung als zentrale Verhaltensdimension für nachhaltigen Therapie bzw. Rehabilitationserfolg. Die Skala „Reha-Selbstmanagement“ wurde von der RPF entwickelt.* Ebenso wie beim TTM ist es ein Beobachtungsinstrument für das Reha-Team. • Es geht um Fähigkeiten und Haltungen zum Selbstmanagement, nicht um eine Festschreibung von Personeneigenschaften. Selbstmanagementfähigkeiten können erlernt werden. • Für eine erfolgreiche Re-Integration von Rehabilitanden mit Querschnittlähmung werden Selbstmanagementfähigkeiten als sehr wichtig angesehen. *) Grundlagen des Selbstmanagement-Konzepts finden sich u.a. bei Kanfer und Petermann (Kanfer, F.H.; Reinecker, H. und Schmelzer,D.: Selbstmanagement-Therapie. 3. Auflage, Springer-Verlag. Berlin und Heidelberg 2000; Petermann, F.: Compliance und Selbstmanagement. Verlag Hogrefe .Göttingen 1998).

  8. Selbstmanagement-Haltung im Prozess: Stadien der RPF-Skalaberücksichtigt für Aktivitäten zu: Selbstversorgung, Mobilität, Autonutzung, Wohnen und Erwerbstätigkeit Passiv rezeptive Haltung (keine Eigeninitiative, keine / unvollständige Aufgabenerfüllung) Anweisungen befolgende Haltung (gestellte Aufgaben werden erfüllt, aber ansonsten passive Rolle) Sich selbst einbringende Haltung (aktive Mitgestaltung, Hinterfragen) Selbstmanagement Haltung (Streben nach selbstständiger Aufgaben- erfüllung, Fähigkeit zur Problemlösung und Kritik)

  9. Stadien des RPF-Modells: Beispiel Selbstmanagementhaltung bei Aktivitäten zur Mobilität(n=75; Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: p<=0,001)

  10. Einfluss Reha-Mitwirkung und Reha-Selbstmanagement-Haltung auf den funktionalen Status am Ende der Rehabilitation Regelmäßige und aktive Teilnahme (TTM-Stadienskala) p<=0,001 r=0,6 Gesellschaftliche Funktionaler Status (E) Reintegration p<=0,001 (SCIM-Skala) (Wohnen, Arbeiten, Soziale r=0,8 Kontakte, Autonutzung) n.s. Sich selbst einbringende Teilnahme (RPF- Selbstmanagementskala) Anmerkung:Es handelt sich hier um die Berechnung partieller Korrelationen. D.h. der Zusammenhang zwischen mehreren Faktoren wird gleichzeitig betrachtet. Die Abbildung macht deutlich, dass erwartungsgemäß ein starker Zusammenhang zwischen Compliance und Teilnahme gegeben ist, während der Status der Reha-Teilnahme entscheidenen Einfluss auf den funktionalen Status nimmt. Die Compliance wirkt hier als „Verstärker“ für diesen Einfluss.

  11. Reha-Motivation und Reha-Selbstmanagement im RPF-Handlungsmodell Kommunikationskontext(Bestandan:..) Werte/ Reha-Erfahrung/ Einstellungen Erwartungen/Vertrauen Vertrauen in eigene Fähigkeiten Kognitive/Kommunikative Wertungskriterien Reha-Wissen zur Reha in Reha-Klinik/Unterstützer (Selbstwirksamkeitserwartungen) Fähigkeiten Framing: Situationsdefinitionen zur Reha (z.B. Risikowahrnehmung/Hoffnungslosigkeit) Rückwirkungseffekte (z.B. Erfahrungen) Compliance / Selbstmanagementhaltung Erreichter: Funktionaler Status Lebensqualitäts-status Wissensstatus Selbstmanagement-status Motivationsstatus Motivations-kontext (Bestand an latent gegebenen Motivationsquellen) Leitbildmotivation Bedürfnismotivation / Emotion Zwangsmotivation Intention für Reha Interesselosigkeit Interesse / Absicht Ambivalenz Umsetzungsmotivation für Reha/Entscheidung Teilnahme Normvorgaben folgend Wahlrational nutzenmaximierend: affektuell Reha-Verhalten im Verlauf Keine Teilnahme / Abbruch Ausprobieren / Versuche Aktive Teilnahme Aufrechterhaltung stationär Aufrechterhaltung nachstationär Erreichter Reintegrationsstatus (Wohnen, Arbeit, Auto fahren, soziale Kontakte) Situatives Ereignis (Querschnittlähmung) Situativ vorliegende Bedingungen zu Beginn / im Rehaverlauf Rückwirkungseffekte (z.B. Rückgang körperl. Restriktionen) Soziale Kontrolle Finanzielle Soziale Ressourcen Körperliche Restriktionen/Behinderung Reha-Infrastruktur/ Verfügbare Reha- (normative Restriktionen) Ressourcen (social support) (Lähmungsbefund/Krankheiten) Angebote/Vorgaben Handlungsmittel Restriktions- / Möglichkeitenkontext(Bestandan...)

  12. Reha-Motivation und Reha-Selbstmanagement im RPF-Handlungsmodell Kommunikationskontext(Bestandan:..) Werte/ Reha-Erfahrung/ Einstellungen Erwartungen/Vertrauen Vertrauen in eigene Fähigkeiten Kognitive/Kommunikative Wertungskriterien Reha-Wissen zur Reha in Reha-Klinik/Unterstützer (Selbstwirksamkeitserwartungen) Fähigkeiten Framing: Situationsdefinitionen zur Reha (z.B. Risikowahrnehmung/Hoffnungslosigkeit) Rückwirkungseffekte (z.B. Erfahrungen) Compliance / Selbstmanagementhaltung Erreichter: Funktionaler Status Lebensqualitäts-status Wissensstatus Selbstmanagement-status Motivationsstatus Motivations-kontext (Bestand an latent gegebenen Motivationsquellen) Leitbildmotivation Bedürfnismotivation / Emotion Zwangsmotivation Intention für Reha Interesselosigkeit Interesse / Absicht Ambivalenz Umsetzungsmotivation für Reha/Entscheidung Teilnahme Normvorgaben folgend Wahlrational nutzenmaximierend: affektuell Reha-Verhalten im Verlauf Keine Teilnahme / Abbruch Ausprobieren / Versuche Aktive Teilnahme Aufrechterhaltung stationär Aufrechterhaltung nachstationär Erreichter Reintegrationsstatus (Wohnen, Arbeit, Auto fahren, soziale Kontakte) Situatives Ereignis (Querschnittlähmung) Situativ vorliegende Bedingungen zu Beginn / im Rehaverlauf Rückwirkungseffekte (z.B. Rückgang körperl. Restriktionen) Soziale Kontrolle Finanzielle Soziale Ressourcen Körperliche Restriktionen/Behinderung Reha-Infrastruktur/ Verfügbare Reha- (normative Restriktionen) Ressourcen (social support) (Lähmungsbefund/Krankheiten) Angebote/Vorgaben Handlungsmittel Restriktions- / Möglichkeitenkontext(Bestandan...)

  13. Motivationsquellen für Reha-TeilnahmeAnsporn für die Teilnahme an Reha-Aktivitäten im Reha-Verlauf (Skala 1 – stimme voll zu – bis 5 – stimme nicht zu; Zustimmung – Skalenwerte 1 und 2 – in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.)

  14. Motivationsrelevante Faktoren: ErgebniserwartungErwartungen an eine Wiedergenesung im Reha-Verlauf(Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.) (n.s.) Ergebniserwartung Teilnahmestatus E (TTM)

  15. Motivationsrelevante Faktoren: Vertrauen in eigene Fähigkeiten Vertrauen in eigene Fähigkeit auch mit einem Rollstuhl Alltagssituationen meistern zu können im Reha-Verlauf(Skala 1 – sehr großes Selbstvertrauen – bis 5 – sehr wenig Selbstvertrauen; Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.) (E: p<=0,05) Selbstvertrauen Rollstuhlnutzung Teilnahmestatus E (TTM)

  16. Motivationsrelevante Faktoren: Vertrauen in eigene Fähigkeiten Vertrauen in eigene Fähigkeit einen Beruf ausüben zu können im Reha-Verlauf(n=34 – nur für bei Beginn der Reha Berufstätige/Sonstig Erwerbstätige; Skala 1 – sehr großes Selbstvertrauen – bis 5 – sehr wenig Selbstvertrauen; Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.) (A: p<=0,05) Selbstvertrauen Beruf ausüben Teilnahmestatus E (TTM)

  17. Motivationsrelevante Faktoren: Soziale Unterstützung Anzahl der unterstützenden Personen im Reha-Verlauf(n=75; Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.) (n.s.) Soziale Unterstützung Teilnahmestatus E (TTM)

  18. Motivationsrelevante Faktoren: Schwere der Behinderung / Lähmungsbefund Aufnahme-Lähmungsbefund(n=74; Angaben in %) (n.s.) Aufnahme-Lähmungsbefund Teilnahmestatus (TTM)

  19. Motivationsrelevante Faktoren: Erfahrungen mit der Reha-KlinikErfahrungen mit dem Aufenthalt in der Reha-Klinik im Reha-Verlauf(Angaben in %; Unterschied Signifikanzniveau: n.s.) (p<=0,001) Erfahrungen Reha-Klinik Teilnahmestatus E (TTM)

  20. Fazit • Neben der Compliance (Selbstmanagement-Haltung) nehmen Selbstwirksamkeitserwartungen und Reha-Erfahrungen Einfluss auf die Reha-Mitwirkung. (Vorläufiges Ergebnis) • Lähmungsbefund und soziodemografische Merkmale zeigen keinen Einfluss auf die Reha-Mitwirkung. • Es gibt bei den Patienten intrinsische Motivationsquellen zu Beginn der Reha, die „genutzt“ werden können. • Reha-Mitwirkung nach TTM zeigt den erwarteten Einfluss auf die Erfolge bezüglich des funktionalen Status und ermöglicht (in Verbindung mit der Selbstmanagement-Skala) frühzeitige Interventionen unter motivationalen Gesichtspunkten. • Inwieweit die beiden Bob-Score Parameter (Reha-Mitwirkung und Reha-Selbstmanagement) wichtige Indikatoren für eine erfolgreiche gesellschaftliche Reintegration sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt werden.

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